Charlotte Link - Die Täuschung

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  • Nachdem der Unternehmer Peter Simon während eines Urlaubs in Frankreich spurlos verschwindet, macht sich seine Frau Laura auf die Suche nach ihm. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und kommt dann zu der Erkenntnis, dass ihr Mann sie seit Jahren mit einer Französin betrogen hat - einer Frau, die sie selbst von den vielen Aufenthalten in Frankreich gut kennt. Als Peters Leiche gefunden wird, beginnt die Polizei zu ermitteln. Auch Laura gräbt immer tiefer in Peters Vergangenheit und gerät dabei schließlich selbst in Gefahr.


    Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ich habe schon um einiges bessere Bücher von Charlotte Link gelesen. Nach einem schwachen Start kommt langsam Bewegung in den Ablauf, als sich die Geschichten der Beteiligten zu einem gemeinsamen Strang verknüpfen. Es gibt mehrere potenzielle Täter, und man entwickelt bald eine Ahnung, dass sich der Betreffende schon in dieser Gruppe befindet und nicht erst später als Überraschungsgast auftritt. Nach zwei Dritteln des Buches wird dieses Geheimnis dann auch gelüftet, wobei die Spannung einigermaßen erhalten bleibt, weil sich manche der Figuren in Lebensgefahr befinden, ohne sich dessen bewusst zu sein. Auch die psychischen Probleme bei einigen Beteiligten schaffen interessante Möglichkeiten.


    Die wesentlichen Charaktere sind gut beschrieben, wogegen die Landschaft im Vergleich zu anderen Link-Romanen weniger ausführlich geschildert wird. Das ist zwar in Thrillern ein Faktor, den man vernachlässigen kann, ohne dass die Spannung darunter leidet, aber wenn weiß, wie intensiv Charlotte Link mitunter Landschaften zum Leben erweckt, vermisst man es hier doch.


    Insgesamt betrachtet ist Die Täuschung ein bisschen zu sehr stereotyp, daher


    3ratten


  • Charlotte Link


    Die Täuschung


    Ein Mann verschwindet, als er – wie jedes Jahr – mit seinem Freund einen einwöchigen Segelurlaub machen will. Seine Frau hat schon von der ersten Minute an ein ungutes Gefühl, als er sich nicht meldet, und reist ihm nach. Sie macht eine Reihe von unangenehmen Entdeckungen…


    So langsam beginnen die Linkschen Frauenfiguren, mir auf die Nerven zu gehen. In diesem Machwerk sieht es mit den weiblichen Protagonisten wie folgt aus:


    - Die erste Frau ist ein Mordopfer. Kein Job.

    - Die zweite klammert und klebt am Ehemann, allein dreht sie am Rad. Kein Job.

    - Die dritte Frau hat seit vielen Jahren schlimme Akne, ihre bodenlos miese Stimmung hat zumindest einen triftigen Grund. Kein fester Job.

    - Frau Vier hat sich vor 30 Jahren selbst aufgegeben, bestraft sich für schlechte Ehepartner-Auswahl und weint seither täglich mehrere Stunden. Natürlich kein Job.

    - Die fünfte ist Tochter der vierten und fängt auch gerade mit dem Heulen an. Sie hat einen Job als Bedienung, den sie hasst.


    Ob ich noch mal einen Roman von Link lese, ist derzeit mehr als fraglich.


    2ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Mich nervt in ihren neueren Romanen vor allem das Linksche Mauerblümchen :rollen: Die sind immer so übertrieben graumäusig und verhuscht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich finde, Charlotte Link ist generell auf dem absteigenden Ast. Ihre Charaktere sind immer dasselbe, die Handlung entweder mau oder übertrieben. Früher waren ihre Bücher für mich zwar nicht gerade Highlights, aber doch lesenswert, aber zuletzt war ich eher enttäuscht - abgesehen von dem Buch über ihre Schwester, nur wurde das quasi vom Leben geschrieben.