Nachdem der Unternehmer Peter Simon während eines Urlaubs in Frankreich spurlos verschwindet, macht sich seine Frau Laura auf die Suche nach ihm. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und kommt dann zu der Erkenntnis, dass ihr Mann sie seit Jahren mit einer Französin betrogen hat - einer Frau, die sie selbst von den vielen Aufenthalten in Frankreich gut kennt. Als Peters Leiche gefunden wird, beginnt die Polizei zu ermitteln. Auch Laura gräbt immer tiefer in Peters Vergangenheit und gerät dabei schließlich selbst in Gefahr.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ich habe schon um einiges bessere Bücher von Charlotte Link gelesen. Nach einem schwachen Start kommt langsam Bewegung in den Ablauf, als sich die Geschichten der Beteiligten zu einem gemeinsamen Strang verknüpfen. Es gibt mehrere potenzielle Täter, und man entwickelt bald eine Ahnung, dass sich der Betreffende schon in dieser Gruppe befindet und nicht erst später als Überraschungsgast auftritt. Nach zwei Dritteln des Buches wird dieses Geheimnis dann auch gelüftet, wobei die Spannung einigermaßen erhalten bleibt, weil sich manche der Figuren in Lebensgefahr befinden, ohne sich dessen bewusst zu sein. Auch die psychischen Probleme bei einigen Beteiligten schaffen interessante Möglichkeiten.
Die wesentlichen Charaktere sind gut beschrieben, wogegen die Landschaft im Vergleich zu anderen Link-Romanen weniger ausführlich geschildert wird. Das ist zwar in Thrillern ein Faktor, den man vernachlässigen kann, ohne dass die Spannung darunter leidet, aber wenn weiß, wie intensiv Charlotte Link mitunter Landschaften zum Leben erweckt, vermisst man es hier doch.
Insgesamt betrachtet ist Die Täuschung ein bisschen zu sehr stereotyp, daher