Stan Nicholls - Die Orks

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 12.375 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kringel.

  • Klappentext:


    Geboren, um zu kämpfen, verbreitet das hässliche Volk der Orks seit jeher Angst und Schrecken. Eine Tatsache, die Anführer Stryke und seinen Kriegern im Kampf sehr entgegenkommt. Und so gelingt es der schlagkräftigen Truppe auch ohne nennenswerte Gegenwehr, für ihre Königin einen mysteriösen magischen Gegenstand zu beschaffen. Als ihnen dieser jedoch von Kobolden wieder abgenommen wird, beginnt eine abenteuerliche Jagd...


    Meinung:


    Die Charaktere in "die Orks" sind ohne Zweifel liebenswert. Die Idee zu dem Buch verdient ohne Zweifel Respekt.
    Dennoch fand ich das ewige Schlachtengetümmel spätestens ab der Hälfte schlicht nervend, die Handlung an sich wurde vom immer gleichen hin und her reisen beherrscht. Klar, die Handlung an sich brachte dies mit sich, aber ich frage mich, ob man nicht trotzdem etwas mehr Abwechslung hätte hinein bringen können. So geschahen Streckenweise Dinge, die sich über viele Seiten hinzogen, die Story aber kein Stück voran brachten. Das war sehr schade, da sie den Lesespaß, den das Buch allemal bot, trübten.
    Erfrischend hingegen fand ich die freche Art der Orks. Leider ließ selbst das zwischendurch nach.


    Fazit:
    Durchaus lesbar, aber sicher nicht das erste Buch, das mir in den Sinn kommt, wenn ich eine Empfehlung geben soll.


    Gruß Sandra


    3ratten

  • Hallo Sandra,


    eine sehr schöne Rezi! Darf ich die auf Literaturschock direkt auch verwenden?


    Ich hatte neulich Besuch und der männliche Part meinte da, dass er zu Hause sowohl "Die Zwerge" hatte als auch "Die Orks". Sein Fehler war aber, dass er "Die Zwerge" zuerst gelesen habe und nun auch nach 50 Seiten noch keinen Spaß an den Orks und das Buch erstmal weggelegt hat.


    Da bin ich jetzt fast froh, dass ich "Die Orks" zuerst gelesen habe - so können mich die Zwerge nicht dafür verderben. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich bin über dieses Buch nicht so glücklich. Auf meiner HP schrieb ich schonmal: "Wenn man dieses Buch liest, sollte man sich - egal was im Klappentext steht - zuallererst bewußtmachen, daß die hier beschriebenen Wesen nichts oder kaum etwas mit Tolkiens Orks zu tun haben. Leider vergißt auch der Autor immer wieder, von welchem Volk er eigentlich schreibt: Die Orks wirken meist kultivierter und zivilisierter als alle anderen, denen sie auf ihrer Suche begegnen. Man hat immer den Eindruck, als ob man es bei Ihnen einfach nur mit ganz normalen, vielleicht etwas zu rauflustigen Menschen zu tun hätte. Immerhin ist "Die Orks" ein abwechslungsreicher, sogar amüsanter Fantasyroman. Ein echter Tolkien-Fan würde sich natürlich an der Art stören, wie Stryke und Konsorten dargestellt werden - sogar ein Zwerg dient im orkischen Kriegstrupp, was in Tolkiens Universum undenkbar wäre.


    Unfreiwillig komisch wirkt allerdings die deutsche Übersetzung, vor allem dann, wenn die Orks plötzlich anfangen sich zu Siezen oder wenn von "Unis" (solchen, die nur an einen Gott glauben) und "Mannis" (solchen, die dem Glauben an die Mannigfaltigkeit der Götter anhängen) gesprochen wird. Was am Roman an sich ein bißchen nervt, ist die Monotonie, in der bei jeder der nicht gerade seltenen Kampfszenen immer wieder über mehrere Absätze hinweg detailgenau - fast pedantisch - beschrieben wird, wie jeder einzelne der Haupt-Orks seine Gegner niedermetzelt."


    Heutzutage muß man aber wohl einfach irgendwo "Der Herr der Ringe" draufschreiben, auch wenn es damit überhaupt nichts zu tun hat, und es verkauft sich wie geschnitten Brot.

  • Hallo Kringel,


    auf Klappentexte gebe ich schon lange nichts mehr und schon gar nicht auf solche Sätze wie "Das beste Fantasyepos nach Tolkien" und Konsorten. Ich würde NIE auf die Idee kommen, "Die Orks" mit Tolkiens Werk zu vergleichen (obwohl ich Tolkien gegenüber auch sehr kritisch bin).


    Zitat von "Kringel"

    Leider vergißt auch der Autor immer wieder, von welchem Volk er eigentlich schreibt: Die Orks wirken meist kultivierter und zivilisierter als alle anderen, denen sie auf ihrer Suche begegnen.


    So, und genau DAS hat mir sehr gut an den Orks gefallen. Denn die Menschen sind die Bösewichte. Und wenn man sich in der Welt so umschaut, dann ist das bei weiten kein außergewöhnlicher Gedanke. Ich halte nichts von der typischen Schwarz-Weiß-Malerei (wie sie Tolkien betreibt), bei der es nur Gut und Böse gibt. Die Menschen sind nunmal nicht gut! Wenn man es überspitzt sagen wollte, dann müsste man sogar sagen, dass jedes Tier besser ist, als die meisten Menschen. Und das war für mich eine augenöffnender Aspekt in den Orks. Mal nicht nur strahlende, schöne menschliche Helden, sondern abgrundtief hässliche Orks, die ein gutes Herz haben.


    Da pfeife ich doch auf die Tolkienfans, denn eine solche Überlegung hat "Der Herr der Ringe" bei mir nicht ausgelöst :zwinker:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • @Nimue: Okay, aber warum mußten es dann Orks sein? Und wenn sie gar so lieb sind und ein gutes Herz haben - warum dann das ganze Gemetzel? Ich bin durchaus kein Fan von Schwarzweißmalerei, aber kommt nicht gerade in diesem Roman auch genug davon vor, nur daß eben diesmal die Orks die "Guten" sind?


    Mir war hauptsächlich sauer aufgestoßen, daß mit dem Buch bzw. mit dem Klappentext suggeriert werden soll, daß es sich eben doch um einen Roman handelt, der im Tolkien'schen Universum angesiedelt ist. Wäre es dem Autor darum gegangen, ein Gegenbild zu Tolkiens Gut-Böse-Schema zu zeichnen, dann hätte er so konsequent sein sollen und seine "Helden" anders nennen müssen, aber nicht Orks. Ich schrieb übrigens auch, daß der Roman an und für sich ganz unterhaltsam ist - ich kann es nur nicht leiden, wenn man versucht, mich übers Ohr zu hauen und mir das sauer verdiente Geld aus der Tasche zu ziehen.

  • Hallihallo!


    Ich glaube kaum, dass es einen Unterschied macht, ob man nun zuerst "die Orks" oder "die Zwerge" liest. Denn ich finde, man kann sie kaum Vergleichen. Die einzige gemeinsamkeit ist, das es eben mal nicht um Menschen in der Hauptsache geht. Aber im direkten Vergleich hat "die Zwerge" für mich eindeutig die Nase vorn.


    Beim lesen musste ich mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass es um Orks, also die vermeintlich Bösen, geht. Das fand ich aber toll, weils einfach mal was anderes ist! Jenes Schwarz-Weiß Schema bleibt erhalten, nur eben aus einer anderen Sicht.
    Die Truppe verbreitet ja durchaus Angst und Schrecken, zB. gleich zu Beginn, als sie die Siedlung überfallen. Es erscheint beim lesen vielleicht deshalb harmloser, weil man den Hintergrund kennt.

    Mir ging nicht die Geschichte selbst gegen den Strich, sondern die Umsetzung.


    Gruß Sandra


    Ach ja, klar darfst du sie auch direkt verwenden :breitgrins:

  • Diese Antworet kommt vielleicht etwas spät aber kenne diese Seite erst seit kurzem.


    @Kringel
    Es gibt zwei verschiede Sorten von Orks, finde ich jedenfalls.
    1. Die Orks aus Der Herr der Ringe sind :
    Diese Wesen sind dumm und amüsieren sich nur daran andere Wesen zu quälen. Sie können nur einen Meister dienen.


    2. Die Orks aus dem PC-Spiel Warcraft:
    Diese Wesen leben zwar für den Krieg aber haben Ehre. Sie mögen gerechte kämpfe und auch nur gegen gleichstarke Gegner.
    Sie sind kultiviert was die Menschen aber nicht wahr haben wollen.


    Dies ist meine Mainung dazu und ich fand das Buch eigentlich gut, auch wenn es etwas brutal war.

  • Wie schon gesagt: Ich wäre weniger unangenehm berührt gewesen, wenn im Klappentext nicht so sehr mit dem Namen Tolkien geworben worden wäre.

  • Also ich fand die Orks echt total gut! Ja okay,das Kampfgetümel nervte manchmal wirklich etwas,aber sonst war es echt nicht schlecht :breitgrins:
    Die Zwerge sind aber immer noch besser

  • Es sollen ja auch die neuen Bücher von Nicholls (Der magische Bund) nicht so gut sein und eher fad.


    Und irgendwann im nächsten Halbjahr oder so kommt ja auch "Die Elfen" raus :)


    Und auch dazu passend: Von Markus Heitz kommt ein Nachfolger von Die Zwerge raus, Der Krieg der Zwerge.


    lg Stefan

  • :entsetzt::entsetzt:
    Ab wann gibts den ,muss ich sofort kaufen *geld zur seite leg* :bang:
    Der Magische Bund hab ich auch shcon gehört meine Cousine hats gelesen,soll äuserst langwielig gewesen sein.

  • Hallihallo,


    den Heitz muss ich mir auch unbedingt kaufen!!


    Zitat von "Mathys"

    :entsetzt::entsetzt:
    Ab wann gibts den ,muss ich sofort kaufen *geld zur seite leg* :bang:
    Der Magische Bund hab ich auch shcon gehört meine Cousine hats gelesen,soll äuserst langwielig gewesen sein.


    Das kann aber auch daran liegen, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Hmm...ich habe ihn noch auf dem SUB.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Mathys hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    Ab wann gibts den ,muss ich sofort kaufen *geld zur seite leg*


    Ab Oktober 2004! :klatschen:


    Gruß
    Sandra *Geldschonparathat*

  • Mein Kerl liest grad "Die Orks". Ich hab es ihm geschenkt, weil ich dachte, es taugt was. Aber das, was er bisher vom Inhalt erzählt gefällt uns gar nicht. :entsetzt:


    Durch die Bemerkung Tolkiens Orks erwartet man was ganz anderes als man bekommt. Das ist für ein Buch meist nicht so gut. Zudem werden auch andere Wesen, wie die Zwerge, ganz anders dargestellt als man ein Bild von ihnen durch Tolkien hat.


    Neue Wesenszüge in den Rassen, okay. Aber das muss irgendwie VORHER klar gestellt sein. Finde ich.


    Ich bin enttäuscht, dass in dem Buch was ganz anderes "abgeliefert" wird und ich somit kein gelungenes Buchgeschenk ergattern konnte.


    Ätzend, wenn sich Verlage etc. mit Hilfe von großen Namen einen Vorteil erkaufen.


    Mal sehen, wann ich mich an dieses Buch wage.

    Einmal editiert, zuletzt von Valrike ()

  • Hallo valkyrja,


    ich fürchte, deine Erwartungen können von den Büchern aus der Heyne-Reihe nicht erfüllt werden. Der Verlag ist einfach nur auf die HdR-Welle aufgesprungen. Die Wesen haben nicht unbedingt die gleichen Charaktereigenschaften wie bei Tolkien, ich möchte behaupten, dass sie bis auf den Namen nicht viel gemeinsam haben. Ich persönlich finde das auch ganz gut so :) Wenn man allerdings erwartet, die "Geschöpfe" aus dem HdR hier wieder zu finden, ist man schlecht beraten. Wie fast immer gilt: Glaube keinem Klappentext.


    btw: Mein Schatz hat "Die Orks" ebenfalls gelesen und fand es auch ziemlich langweilig. Die Bücher der deutschen Autoren (Heitz und Hennen) sind da empfehlenswerter, auch wenn hier der Tolkienbezug fehlt. Es handelt sich um eigenständige Geschichten und die gefallen mir persönlich umso besser, als ein tolkienesker Abklatsch.

  • Hi!


    @valkyrja
    Leider hast du mit "die Orks" ausgerechnte die Niete aus dem Stapel gezogen :sauer:
    Es ist wirklich nicht besonders toll und rückblickend würde ich es eventuell noch niedriger bewerten! Nicht wegen dem fehlenden Bezug zu Tolkien - dass es diesen kaum geben würde hab ich mir schon gedacht - sondern weil das Buch einfach für meine Begriffe nichts besonderes hat. Es ist weder spannend noch lustig noch ergreifend oder auf irgend eine Weise fesselnd. Außerdem habe ich ORKS erwartet und keine hässlichen Menschen die als Orks tituliert werden... so kam es bei mir an.


    Zu deinem zweiten Spoiler:

    Zitat von "Spoiler über vorkommende Wesen"

    Es gibt durchaus Zwergensöldner in der Fantasywelt, ist nicht mal untypisch. Ich vermute du meinst auch hier den Bezug zu Tolkien? Da finde ich zwergische Söldner noch passender als Zentauren :hm:


    Hennen habe ich noch nicht gelesen, aber die Zwergenreihe von Heitz kann ich empfehlen.


    Grüßle
    Sandra

  • Ein Zwerg aus Tolkiens Welt würde sich lieber die eigenen Gedärme herausreißen, als sich bei einem Ork als Söldner zu verdingen. Allein dieses eigentlich unwichtige Detail beweist schon, daß "Die Orks" mit Tolkien absolut rein gar nichts zu tun hat. Wie schon gesagt wurde: Da wollte jemand mit der HdR-Welle schwimmen, wobei dieser Jemand wahrscheinlich nicht der Autor des Romans war, sondern der Autor des Klappentexts.

  • Hallo,


    also ich muss jetzt wirklich eine Lanze für meine geliebten Orks brechen! Natürlich sind das nicht Tolkiens Orks! Es sind die von Stan Nicholls! :grmpf:


    Bis auf den Schluß überzeugte mich das Buch vor allem durch seinen herrlich schwarzen Humor (da wird schon mal ein Baby nicht gefressen, weil es so eklig süß nach Menschenbaby riecht :breitgrins:).


    Und gerade solche Szenen haben mich für die Orks eingenommen:



    :bang:


    Von mir hat das Buch damals 4ratten gekriegt. Nachzulesen in meiner Rezension


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "nimue"

    Bis auf den Schluß überzeugte mich das Buch vor allem durch seinen herrlich schwarzen Humor (da wird schon mal ein Baby nicht gefressen, weil es so eklig süß nach Menschenbaby riecht :breitgrins:).


    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Menschenfleisch tatsächlich süsslich schmecken soll ...


    Zitat von "nimue"

    Und gerade solche Szenen haben mich für die Orks eingenommen:


    Hier irrt der Autor: Was da herumflattert, sind Trolle :breitgrins: .


    Zitat von "nimue"

    also ich muss jetzt wirklich eine Lanze für meine geliebten Orks brechen! Natürlich sind das nicht Tolkiens Orks! Es sind die von Stan Nicholls! :grmpf:


    Ist es aber nicht so, dass z.B. die Szene, die Dir so gefällt, eigentlich nur lustig ist auf dem Hintergrund der Elfen-Ork-Beziehungen und -Definitionen von Tolkien? Es sind nicht diesselben, sondern radikal andere - so radikal, dass es im Grunde genommen halt doch wieder die von Tolkien sind, einfach als fotografisches Negativ. Dass auch das nerven kann, verstehe ich. Mich z.B. würde es.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)