Susanne Gerdom – Elbenzorn

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    Rückentext: Vor langer Zeit wurden die Dunklen Elben von den Goldenen aus ihrer gemeinsamen Heimat vertrieben. Seitdem ziehen sie Von Groll erfüllt durch die Welt. Als mehrere Goldene Elben auf mysteriöse Weise ums Leben kommen, geht die Angst um: Ist dies die Rache der Dunklen für das Unrecht der Vergangenheit? Die Elbenschwestern Iviidis und Rutaaura versuchen die Vorkommnisse zu enträtseln – und decken eine Verschwörung auf, die die Grundfesten ihrer Welt zu erschüttern droht. Denn die Aufrührer wappnen sich im Verborgenen schon zum alles entscheidenden Angriff, um die Elben zu unterjochen ...


    Meine Meinung: Im Elbenland ist längst nicht alles so, wie es sein sollte. Schon seit vielen, vielen Jahren ist die Hälfte des Elbenvolkes ausgegrenzt, offiziell gibt es „die Dunklen“ gar nicht. Jeder weiß aber von ihnen und einige der „Goldenen“ im Wandernden Hain scheuen sich nicht, zu ihrem persönlichen Vorteil einen Pakt mit ihnen einzugehen. Die Aufdeckung einerseits dieser Verschwörung, andererseits der Geheimnisse um „die Dunklen“ bilden den Hintergrund von Elbenzorn. Die Elben im Wandernden Hain kommen hier gar nicht so daher, wie man es von Elben erwartet, einige sind alles andere als schön und edel – vor allem letzteres nicht. Der Verschwörung mit ihren Nebeneffekten und der Bekämpfung zu folgen, macht Spaß und ist spannend, aber trotzdem kommt der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgen vor allem der Zwerg Trurre Silberzunge und sein Freund Lluigolf, die ich besonders ins Herz geschlossen habe.


    Viele Personen auf manchen Irrwegen – auch unnötigen Umwegen, die mit dem Hauptstrang gar nichts mehr zu tun haben, aber trotzdem wegen der Sicht auf den entsprechenden Charakter lesenswert sind – werden gebraucht, bis das Ende erreicht ist. Von den Skralls (echsenähnlichen Reittieren) bis zu den Gesellschaftformen, von der Ankleidezeremonie bis zum höfischen Gebaren am Sommerpalast sind viele Ideen einfach schön, manche gut der Historie entlehnt und adaptiert, so daß die Szenerie in sich stimmig wirkt. Über einige kleinere geographische Ungenauigkeiten kann man dabei glatt hinwegsehen :zwinker: Und obwohl die wesentlichen offenen Fragen am Ende geklärt sind, gibt es noch Potential für eine Fortsetzung.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Meine Meinung:


    Erfrischend anders - so habe ich die Lektüre von "Elbenzorn" empfunden. Auch wenn der Titel und das Cover düstere Ahnungen beim Leser hervorrufen, so düster ist er gar nicht, dieser Fantasy-Roman aus der Feder von Susanne Gerdom. Im Gegenteil: neben Spannung, Mystik und Poesie kommt auch der Humor nicht zu kurz, was mir besonders gut gefallen hat.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Verschwörung innerhalb des Elbenvolkes, das sich hier in goldene und dunkle Elben gespalten hat - zum Glück ist damit keine Einteilung in Gut und Böse vorgezeichnet, sondern die Sympathieträger verteilen sich gleichmäßig auf beide Stämme. Stellvertretend hierfür stehen die beiden Schwestern Iviidis, eine "Goldene" und Rutaaura, eine "Dunkle". Aber auch das Volk der Zwerge bekommt seinen Auftritt und wird näher beleuchtet; gerade der Zwerg Trurre und sein unvergleichliches Pony Hasenherz waren meine Lieblinge im Buch. Überhaupt sind die Haupt- und Nebenfiguren sehr liebenswert gezeichnet und haben mein Herz im Sturm erobert.


    Außerdem habe ich mich über eine Vielzahl von kreativen Ideen gefreut, wie zum Beispiel die Baumsinger, die die Fähigkeit besitzen, durch ihren Gesang aus einem Baum ein Haus zu machen; die Skralls, eine ganz spezielle Art von Reittier, oder die Kristalle, auf denen die Erinnerungen der Elben gespeichert sind, um nur ein paar wenige zu nennen. Dass der Schluss einige Fragen offen lässt, hat mich überhaupt nicht gestört - bleibt so doch die Hoffnung auf eine Fortsetzung erhalten...


    Der Sprachstil von Susanne Gerdom ist sehr flüssig, modern und facettenreich; einige Passagen fand ich besonders poetisch, während andere mich wegen des flapsigen Sprachgebrauchs ganz schön zum Schmunzeln brachten. Alles in allem kann ich "Elbenzorn" als abwechslungsreichen und innovativen Fantasy-Roman weiterempfehlen, der mir sehr gut gefallen hat - bitte mehr davon!


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Und hier auch meine Meinung:


    Viele viele Jahre sind vergangen, seitdem die dunklen Elben von ihren goldenen Brüdern und Schwestern aus der einst gemeinsamen Heimat, dem Wandernden Hain, vertrieben wurden. Zwar ranken sich um die Dunklen düstere Legenden, doch offiziell gibt es sie gar nicht – bis das ruhige, höfische Leben der Goldenen gestört wird, als der erste einer Reihe brutaler Morde passiert. Sollten die Dunklen zurückgekehrt sein, um sich zu rächen?


    Obwohl ich ein Neuling auf dem Gebiet der ‚Erwachsenen-Fantasy’ bin, fiel mir der Einstieg erstaunlich leicht und schon bald war ich völlig in dieser spannenden Geschichte um Macht, Magie, Freundschaft, Selbstfindung und (ein bisschen) Liebe versunken.
    Zusammen mit den beiden ungleichen Schwestern Iviidis und Rutaaura sowie einer Reihe interessanter Nebenfiguren machte ich mich an die Aufdeckung der Verschwörung und erlebte hierbei die eine oder andere Überraschung. Das fing schon damit an, dass die Elben in Elbenzorn nicht „typisch elbisch“ sind. Statt die Vorlage von Tolkien zu übernehmen, zeigt uns die Autorin ihr eigenes Elbenvolk, das zwar spitzohrig und naturverbunden, aber teils sehr eitel und steif ist und erstaunliche politische Intrigen spinnt. Schnell wird deutlich, dass längst nicht alle Goldenen gut und alle Dunklen nur böse sind.
    Durch ihre mal poetische, mal moderne Sprache schafft Susanne Gerdom eine dichte Atmosphäre, die durch zauberhafte Ideen wie die Fähigkeit der Baumsinger und die Möglichkeit der Falterpost noch vertieft wird. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und besonders die vielen erfrischenden Dialoge ließen mich des Öfteren schmunzeln.
    Die Figuren sind durchweg interessant gezeichnet und so konnte ich mich gar nicht entscheiden, welchen Handlungsstrang ich am liebsten verfolgte. Selbst der Ausflug in die Welt der Zwerge, bei dem sich eine eigentliche Nebenfigur plötzlich in den Vordergrund spielt, hielt nicht auf, sondern war durch den tollen Charakter des Trurre Silberzunge und dessen komplizierte Familienverhältnisse überaus lesenswert.
    Zum Ende hin geht alles jedoch ein wenig schnell. Da man bis zum Schluss auf die endgültige Auflösung gewartet hat, hätte ihr ruhig ein wenig mehr Platz eingeräumt werden können. Auch werden einige Fragen offen gelassen, was in manchen Fällen nicht weiter stört, in anderen aber unbedingt nach einer Fortsetzung schreit; zumindest was das Schicksal einer Figur angeht, die auf halber Strecke mehr oder weniger verloren ging.


    Die Aufmachung des Buches ist optisch sehr ansprechend und die Fantasy-Tattoos sind ein originelles Gimmick. Leider macht die sehr enge Bindung es jedoch schwer, das Buch ohne Lesefalten im Rücken zu lesen. Außerdem wäre ein Register mit Erklärungen/Übersetzungen der vielen elbischen Begriffe wünschenswert gewesen, die zwar allesamt wunderbar wohlklingend sind, deren Bedeutung sich aber nicht immer genau erschließen lässt.


    FAZIT: Ein Buch mit vielen fantasievollen Ideen, das einfach Spaß macht und auch für Fantasy-Einsteiger wunderbar geeignet ist.


    Bewertung: 4ratten

  • Schön dass es schon einen Thread für dieses Buch gibt. Ich habs auf der Rückreise von Italien am Münchner Hauptbahnhof gekauft, weil ich im Zug nicht schlafen kann. Das war eine gute Idee, denn Elbenzorn hat mich auf der langen Fahrt gut unterhalten.


    Susanne Gerdom gibt den Elben eine ganz eigene Geschichte, die die Spaltung des Volkes in Helle und Dunkle Elben betrifft. Diese Spaltung, die mit Ausgrenzung einhergeht und deren Folgen, die für die Betroffenen sehr tragisch sind, totgeschwiegen werden, ist verhängnisvoll für das Elbenvolk und muss eigentlich überwunden werden.
    In Iviidis' Familie (ihr Vater Glautas ist ein wichtiges Mitglied des Hohen Rates, ihre Mutter seit Jahren verschwunden) gibt es ein solches Geheimnis: Ihre Schwester Rutaaura ist eine "Dunkle", die bei Menschen aufwuchs. Abr zumindest hat Rutaaura Gelegenheit, ihre Schwester manchmal zu besuchen.
    Rutaaura sucht die anderen "Dunklen", um eine Heimat zu finden. Die Freundschaft mit einem Halbelben Lluigolf, der sie liebt, und einem ziemlich unzwergischen Zwergen(prinzen?) namens Trurre genügt ihr nicht mehr. Deshalb bittet sie ihre Schwester, im Sommerpalast der Elben nach Informationen über die Dunklen zu suchen. Sie selbst macht sich mit Lluigolf auf den Weg in den fernen Süden, wo die Dunklen vermutet werden und bittet Trurre, auf Iviidis und deren Familie Acht zu geben.
    Trurre besitzt ganz unzwergisch magische Fähigkeiten und schleicht sich mit deren Hilfe in den Wandernden Hain der Elben. Dort freundet er sich mit Iviidis' Mann Olkodan an, einem Tischler.
    Iviidis, die eigentlich nach ihrer Hochzeit aus dem Herzen des Wandernden Hains weggegangen ist, nimmt dort ihre frühere Beschäftigung im Elbenarchiv wieder auf und vertraut sich dem alten Elben Alvydas an, der sie wiederum bittet, sein Gedächtnis zu archivieren. Dabei gerät sie ins Visier einer Intrige unter den Goldenen Elben: Offenbar sind Dunkle in den Wandernden Hain eingedrungen, töten einzelne Mitglieder des Rates und verbreiten damit Schrecken. Es sieht so aus, als versuche jemand, sich den seit der Spaltung des Volkes verwaisten Doppelthron anzueignen. Eine einfache Gardistin namens Broneete, die durch ihre Nähe zu Glautas eine rasante Karriere macht, wird in dieser Zeit Iviidis' Vertraute.
    Rutaaura findet die Dunklen, und sie sind anders als erwartet. Iviidis gerät in große Gefahr, aus der Olkodan, der völlig neue Kräfte in sich entdeckt, sie rettet, und am Ende führen wie es sich gehört, alle Fäden zusammen.


    Susanne Gerdom erzählt das alles sehr schön und mit viel Gefühl. Die Figuren sind originell und glaubwürdig, die Szenerie sehr schön eingefangen. Auch besondere Fähigkeiten der Elben zB Baumsingen und Gedächtnisse archivieren, werden nachvollziehbar geschildert. zB Trurre ist mir richtig ans Herz gewachsen.
    Aber obwohl am Anfang die besondere Kraft der Dunklen wie man sie ja kennt, deutlich und erschreckend geschildert sind, verwandeln sie sich am Ende in nette Jungs, die Dummheiten mit ihren Kräften machen. Die Probleme erscheinen wie harmlose Missverständnisse, die sich am Küchentisch lösen lassen. Die epische Breite der Schicksals des Elbenvolkes betrifft nur ein paar wenige, und auch die kriegen das alles mit einem Fingerschnipsen hin. Weil existenzielle Bedrohungen in größerem Ausmaß fehlen, fällt die epische Konstruktion irgendwie zusammen und verwandelt sich in ein kleines Familienproblem, das nur durch Missverständnisse zu einzelnen schlimmen Taten geführt hat, die in der Summe wieder ziemlich bedeutungslos sind. Irgendwie fehlt mir die mythische Größe, die für mich ein Fantasy-Roman haben muss. Das mag auch daran liegen, dass die Guten nie in den Konflikt kommen, Gewalt anwenden zu müssen. Dadurch wird das Buch, dass dramatisch beginnt und die Spannung auch lange hält, schließlich zu einem sehr harmlosen Vergnügen.
    Das ist schade, weil, weil ich finde, dass Susanne Gerdom sehr schön erzählen kann. Aber weil die existenzielle Frage ausgeklammert wird, fehlt dem Roman am Ende die Tiefe, die eingangs beschworen wird.


    Das klingt sehr hart, aber ich habe mich beim Lesen trotzdem immer wieder sehr gut unterhalten habe. Die Geschichte um Trurre war skurril und witzig und die Dialoge zwischen Rutaaura und Lluigolf, dem man abnimmt, wie sehr er sie liebt!, sind sehr schlagfertig und spritzig, aber auch voller Wendungen, die aus dem Verhältnis der beiden stammen. Obwohl alle wichtigen Figuren eigentlich viel mehr Menschen sind als Elben oder Zwerge, fand ich sie auf ihre Art gelungen.


    Deshalb gibts von mir insgesamt 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hi Geli,


    danke für die wunderschöne Zusammenfassung (die ist um Längen besser als das, was ich für Piper geschrieben habe, damit die daraus den Vorschautext schreiben können - ohne Witze!), danke für die wirklich nette Besprechung - und tut mir leid, dass ich das mit der "mythischen Größe" nicht hinbekommen habe. Ich denke, das ist einfach nicht mein Ding und mit ein Grund, warum ich mich bis dato auch nicht auf das glatte Parkett der Tolkienschen Figuren gewagt hatte, weil genau das meine Befürchtung war: wenn ein/e Leser/in "Elben" auf dem Cover liest, erwartet er/sie mindestens eine Weltrettung, einen abgrundtief bösen Antagonisten und einen Haufen Tote ... :zwinker:


    Ich freue mich aber, dass es dich trotzdem - auch, wenn es eigentlich nur eine Familiengeschichte ist (damit hast du vollkommen recht!) - ein wenig unterhalten hat. :schwitz:


    Liebe Grüße


    Susanne



    (Zu den übrigen Rezis sag ich nix - das habe ich schon an anderer Stelle erledigt :breitgrins:)

  • Hallo Susanne,
    toll, dass du hier "drüben" auch aktiv bist! :klatschen:


    Ich finde, es muss nicht jeder Fantasy-Roman so großartig "episch" angelegt sein; mir hat Elbenzorn gefallen, so wie es ist. Man kann nicht jeden Tag eine ganze Schweinshaxe vertilgen, manchmal ist man mit ein paar gepfefferten Erdbeeren und einem Gläschen Skrall-Schnaps viel glücklicher... :breitgrins: :winken:


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hi Susanne!


    Jetz hab ich ein schlechtes gewissen.... :redface:


    Ich hab keine Rettung der Welt erwartet, aber wenigstens die versprochene Rettung des Elbenvolkes, denn die wird ja im Roman nahe gelegt. Für den Einstieg fand ich es dann am Ende zu harmlos.


    Ich würde gerne mal einen modernen Roman von dir lesen, eine Familiensaga oder so was. Dann müsstes du ja auch nicht so dramatisch werden. :smile:

  • Hallo Miramis,



    toll, dass du hier "drüben" auch aktiv bist! :klatschen:


    Naja - ich dachte, ich schau mal rein ... :zwinker:


    Zitat

    manchmal ist man mit ein paar gepfefferten Erdbeeren und einem Gläschen Skrall-Schnaps viel glücklicher... :breitgrins:


    :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von sgerdom ()

  • Hi Geli,


    Jetz hab ich ein schlechtes gewissen.... :redface:


    Warum?? :confused:


    Zitat

    Ich hab keine Rettung der Welt erwartet, aber wenigstens die versprochene Rettung des Elbenvolkes, denn die wird ja im Roman nahe gelegt. Für den Einstieg fand ich es dann am Ende zu harmlos.


    Hm - okay, aber dazu hat die Familiengeschichte den Grundstein gelegt. Das Problem war die Aufspaltung des Volkes und damit der Verlust der "Ganzheit" - die hellen Elben haben ihre nennenwirsmal "spirituelle" Hälfte in die Wüste geschickt und damit komplett das Gleichgewicht verloren - und die Dunklen haben ohne ihren mankönntesagen "Körper" durchaus ein bisschen von ihrer Bodenhaftung, aber auf jeden Fall ihre eigentliche Heimat (körperlich und seelisch) verloren.


    Aber glaube nicht, dass ich deinen Einwand von der Platte putzen will, du bist nicht die einzige, der der Schluss "zu schnell" war - also fehlt da auch anderen ganz offensichtlich was. Und mangelnde Dramatik ist absolut einer meiner Fehlerpunkte _generell_ beim Schreiben. Wahrscheinlich bin ich ein bisschen zu harmoniesüchtig, das ist fürs Schreiben tödlich ... :rollen:


    Zitat

    Ich würde gerne mal einen modernen Roman von dir lesen, eine Familiensaga oder so was. Dann müsstes du ja auch nicht so dramatisch werden. :smile:


    :breitgrins: Modern kann ich gar nicht. Ich zerbrösel mir seit einem Dreivierteljahr das Hirn über einem Jetzt-und-Hier-Thriller - wenn ich mir nicht regelmäßig vorsage: "Das ist auch nur eine Art von Fantasy", dann krieg ich keine Zeile aufs Papier ...


    LG


    Susanne


  • Ich finde, es muss nicht jeder Fantasy-Roman so großartig "episch" angelegt sein; mir hat Elbenzorn gefallen, so wie es ist. Man kann nicht jeden Tag eine ganze Schweinshaxe vertilgen, manchmal ist man mit ein paar gepfefferten Erdbeeren und einem Gläschen Skrall-Schnaps viel glücklicher... :breitgrins: :winken:


    Genau. Prost! :trinken: :breitgrins:



    und tut mir leid, dass ich das mit der "mythischen Größe" nicht hinbekommen habe. Ich denke, das ist einfach nicht mein Ding und mit ein Grund, warum ich mich bis dato auch nicht auf das glatte Parkett der Tolkienschen Figuren gewagt hatte, weil genau das meine Befürchtung war: wenn ein/e Leser/in "Elben" auf dem Cover liest, erwartet er/sie mindestens eine Weltrettung, einen abgrundtief bösen Antagonisten und einen Haufen Tote ... :zwinker:


    Möglicherweise ist das zwar die erste Erwartungshaltung, wenn irgendwas mit „Elben“ auf dem Cover steht, aber spätestens der „Klappen“text macht doch darauf aufmerksam, daß hier hier nicht mit den „typischen“ Vertretern des Volkes zu rechnen ist. Wenn man gewillt ist, sich auf ein solch anderes Bild einfach mal einzulassen, dann hat diese Familien-Verschwörungs-Herrscherfindungsgeschichte wirklich Reiz. Und die Wirkung, die Trurre allgemein in der hiesigen Leserschaft ausgelöst hat, ist ja doch ein deutliches Indiz dafür, daß Du die Zwerge nochmal näher betrachten solltest :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen


  • Hm - okay, aber dazu hat die Familiengeschichte den Grundstein gelegt. Das Problem war die Aufspaltung des Volkes und damit der Verlust der "Ganzheit" - die hellen Elben haben ihre nennenwirsmal "spirituelle" Hälfte in die Wüste geschickt und damit komplett das Gleichgewicht verloren - und die Dunklen haben ohne ihren mankönntesagen "Körper" durchaus ein bisschen von ihrer Bodenhaftung, aber auf jeden Fall ihre eigentliche Heimat (körperlich und seelisch) verloren.


    Genau da sitzt mein Problem: Das Thema hat ja epische Tiefe sag ich mal. Wenns darum geht, dass es richtig gefährlich wird für die Elben als Volk getrennt zu bleiben, dann braucht es mehr Dramatik, dann müssen die Bedrohungen viel größer sein als ein paar Dunkle "Hools". Denn wenn die Gefahr gar nicht so groß ist und nur ein paar dumme Jungs ein bisschen über die Stränge schlagen, dann gibt es keine Veranlassung zu einer Zusammenführung.
    Mir ist der Schluss nicht zu schnell, sondern er ist mir zu schwach motiviert.


    Trotzdem: Ich hab es gerne gelesen. Wirklich!


    HAH! Ich hab kapiert wie das mit dem Zitieren und der Vorschau funktioniert! :klatschen:


  • Genau da sitzt mein Problem: Das Thema hat ja epische Tiefe sag ich mal. Wenns darum geht, dass es richtig gefährlich wird für die Elben als Volk getrennt zu bleiben, dann braucht es mehr Dramatik, dann müssen die Bedrohungen viel größer sein als ein paar Dunkle "Hools". Denn wenn die Gefahr gar nicht so groß ist und nur ein paar dumme Jungs ein bisschen über die Stränge schlagen, dann gibt es keine Veranlassung zu einer Zusammenführung.
    Mir ist der Schluss nicht zu schnell, sondern er ist mir zu schwach motiviert.


    Ja, wahrscheinlich hab ich die wahre Bedrohung auch zu gut versteckt - denn die war ganz sicher nicht das dunkle Jungvolk :zwinker:, sondern der langsam sterbende Alvydas ...
    Aber ich weiß, was du meinst, und du hast ganz sicher recht, dass ein Hauch mehr Drama der Sache nicht geschadet hätte ...


    Zitat

    Trotzdem: Ich hab es gerne gelesen. Wirklich!


    Danke, so ist das auch rübergekommen!


    Zitat

    HAH! Ich hab kapiert wie das mit dem Zitieren und der Vorschau funktioniert! :klatschen:


    Das Forenfreds-Erfolgserlebnis ... :breitgrins:


  • Und die Wirkung, die Trurre allgemein in der hiesigen Leserschaft ausgelöst hat, ist ja doch ein deutliches Indiz dafür, daß Du die Zwerge nochmal näher betrachten solltest :zwinker:


    Oh, meine wunde Stelle :grmpf: Als ich "Elbenzorn" frisch abgegeben hatte, hab ich meinem Verleger angedeutet, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, ein Zwergenbuch zu schreiben (sprich: ich war richtig scharf drauf!). Damals hieß es: "Markus Heitz schreibt schon über Zwerge." Punkt.
    Jetzt auf der Messe habe ich das leidige Thema noch mal angesprochen, und diesmal hat er nicht gleich abgewinkt, sondern so was wie "könnwerjamaldrübernachdenken" gemurmelt. Also, ich hab Hoffnung. :breitgrins:


  • Jetzt auf der Messe habe ich das leidige Thema noch mal angesprochen, und diesmal hat er nicht gleich abgewinkt, sondern so was wie "könnwerjamaldrübernachdenken" gemurmelt. Also, ich hab Hoffnung. :breitgrins:


    Wir können ja hier vom Forum aus eine konzertierte Aktion starten und den Verlag mit entsprechenden Wünschen bestürmen :breitgrins:


  • Ja, wahrscheinlich hab ich die wahre Bedrohung auch zu gut versteckt - denn die war ganz sicher nicht das dunkle Jungvolk :zwinker:, sondern der langsam sterbende Alvydas ...


    :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Das ist ja total an mir :elch: vorbeigegangen ...
    Ich hielt diesen Gedächtnistransfer nur für eine zusätzliche Bedrohung, der Iviidis ausgesetzt war ... :redface:


  • :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Das ist ja total an mir :elch: vorbeigegangen ...
    Ich hielt diesen Gedächtnistransfer nur für eine zusätzliche Bedrohung, der Iviidis ausgesetzt war ... :redface:


    Ja, ich sach doch - zu gut versteckt. Manchmal steh ich mir beim Schreiben echt selbst im Weg! :grmpf:

  • Übrigens : Ich finde es toll, wie du auf deine Leser eingehst, Susanne. :klatschen:


    Ich kann verstehen, dass Autoren ihre Romane verteidigen. Schließlich hat man sehr viel Herzblut drin. Um so besser, wenn einer seine Schwächen und Stärken kennt und Kritik nicht auf den "Geschmack" abwälzt, und so tut, als sei alles was kein Lob ist, beleidigend für die Leser, die es durchweg gut finden.


    Ich lese ja auch nicht immer mit der gleichen Aufmerksamkeit. Zumindest wenn ich unterwegs bin und ein Buch nur zum Zeittotschlagen vor der Nase habe. :redface:
    Deins habe ich nachts zwischen München und Frankfurt gelesen, weil ich im Zug sowieso nicht schlafen kann. Dafür hat mein Mann für uns beide geratzt, wie ein Eisbär im Winter :zwinker: Aber daran kannst du sehen, dass es auf keinen Fall langweilig war, denn dann hätte ich mir einen fiesen Thriller aus der Reisetasche greifen können.