Simon Beckett - Kalte Asche

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    Kurzbeschreibung:


    Eigentlich ist Forensiker David Hunter auf dem Weg nach Hause. Doch dann erreicht ihn ein Notruf. Auf Runa, einer Insel der äußeren Hebriden weit draußen im Atlantik, ist eine Leiche gefunden worden. Schweren Herzens kommt David der Bitte nach, auch wenn er dafür seine Freundin Jenny verärgert, die in London auf ihn wartet. Als er nach einer sturmumtosten Überfahrt auf der Insel ankommt, erwartet ihn ein schauriger Tatort. Die Leiche liegt in einem verfallenen Cottage, sie ist verbrannt – bis auf Hände und Füße. Der Sergeant aus Stornoway will den Tod als Unfall deklarieren, doch David glaubt nicht daran. Er untersucht die Asche und kommt zu dem Ergebnis, dass das Opfer erschlagen worden ist. Die Situation wird immer bedrohlicher, als ein Sturm die Insel von der Außenwelt abschneidet, die Verstärkung aus Stornoway ausbleibt und der Feuerteufel das nächste Mal zuschlägt. Denn das kann nur eines bedeuten: Der Mörder ist immer noch auf der Insel und David muss ihn finden bevor es zu spät ist.


    Meine Meinung:


    Dr. Simon Hunter, forensischer Anthropologe der Universität London, freut sich nach einer anstrengenden Dienstreise nach Hause zu seiner Freundin zu kommen, als ihn ein Hilfegesuch der Polizei nach Runa, einer kleine Insel der Äußeren Hebriden vor der Nordwestküste Schottlands, führt. Dort wurde in einem verfallenen Cottage eine ,fast, vollständig verbrannte Leiche entdeckt. Diese wurde von dem ehemaligen Polizisten Andrew Brody entdeckt, doch da außer ihm keiner wirklich an ein Verbrechen glaubt wird statt der Spurensicherheit „nur“ Hunter und Sergeant Fraser, ein schroffer und Alkohol ergebener Polizeibeamter, zum Tatort geschickt.Runa ist eine dieser kleinen aber eingeschworenen Inselgemeinschaften, deren Einwohner sich alle samt zu kennen glauben. Konflikte werden intern gelöst, und „Auswärtigen“ begegnet man misstrauisch und verschlossen. Dies erleichtert die Ermittlungen auf diesem Stückchen Erde jedoch nicht gerade.


    Die Leiche entpuppt sich als weiblich und der Schädel weist deutliche Spuren eines heftigen Schlages auf. Es handelt sich also wie Brody vermutete wirklich um Mord.Hunter informiert die Zentrale, um die Spurensicherung und ein Ermittlungsteam anzufordern. Doch als dann ein gewaltiger und tagelang anhaltender Sturm die Überfahrt von und zur Insel unmöglich macht, bleibt die kleine Ermittlungstruppe auf sich gestellt. Und dem Mörder bietet sich die Gelegenheit Spuren und vor allem mögliche Zeugen zu beseitigen.


    Leider handelt es sich bei diesem Buch in der ersten Hälfte eher um einen dahinplätschernden Krimi, den erwarteten Thriller bietet Beckett erst in der letzten Hälfte des Buches. Richtig aufwühlend wird dieser dann aber auch erst im letzten Viertel. Dies tut dem Lesespaß jedoch nur einen Abbruch wenn man sich auf einen nervenzerfetzenden Thriller von Anfang bis Ende eingestellt hat. Mir persönlich hat diese Mischung eigentlich sehr gut gefallen. Vor allem da die Umgebung in welcher der Plot spielt, zusammen mit dem stimmungsvoll beschriebenen Sturm, dem Ganzen eine gewisse Atmosphäre verleiht, welche das Schmökern bei schlechtem Wetter mit einem heißen Tee zu einem echten Erlebnis macht.


    Einsame Hügel, bestanden mit steinzeitlichen Hügelgräbern, dazwischen Moore, darüber Nebel, Wolken und Regen . Was könnte besser zu einem Krimi/Thriller passen. Wer also etwas zwischen einem guten Krimi und spannenden Thriller sucht ist hier genau richtig. Auch zum Mitraten bleibt genug Raum. Also Tee aufbrühen, kuschelig einmummeln und mit diesem Buch den Herbst im Lesesessel genießen.


    4ratten

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Du hast mich neugierig gemacht :breitgrins:
    Hatte das Buch schon ein paar mal in den Händen gehabt, es aber nicht gekauft, weiß gar nicht mehr warum. Mir hatte ja das Buch davor ganz gut gefallen :klatschen:


    Ich werde es jetzt einfach mal auf meine Weihnachtswunschliste setzen, mal gucken ob das liebe Christkind es mir bringt! :nikolaus:



    Liebe Grüße


    yersy

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Hallo,


    danke für die Rezi. Bücher, bei denen ich quasi schon am Tatort war interessieren mich besonders :zwinker: Bin gespannt wann es den Weg zu mir findet.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das mit der Weihnachtswunschliste hat sich erledigt, habe mir das Buch von meinem Hugendubel-Gutschein gekauft :breitgrins: und bereits die ersten Seiten gelesen, aber zur Zeit hab ich etwas viel stress, daher müsst ihr auf meine Rezi noch ein weilchen warten! Aber zu den ersten Seiten kann ich schon was sagen: Der Anfang hat mir ganz gut gefallen, es ist mal was anderes so etwas zu erst zu lesen.


    liebe Grüße


    eure yersy :winken:

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Ich habe nach "Die Chemie des Todes" nun auch den zweiten Teil der David Hunter-Reihe von Simon Beckett gelesen.


    Zum Inhalt brauche ich nicht mehr wirklich was sagen, da ich Dreamy diesbezüglich nichts hinzuzufügen habe. :breitgrins:


    Im Vergleich zu „Die Chemie des Todes“ hat Beckett es hier nicht ganz so gut geschafft, Spannung aufzubauen. Das Umfeld um den Tatort ist ähnlich wie im ersten Buch, auch wenn es hier durch das Verlegen der Handlung auf eine Insel eine noch deutlichere Abkapselung gibt. Dennoch läuft es wieder darauf hinaus, dass im Grunde nur ein eingeschränkter Personenkreis als Täter in Frage kommt und am Ende jemand der Täter ist, von dem man es nicht erwartet hätte. Auch die verworrenen Familiensituationen erinnern sehr an den ersten Fall Hunters.


    Die Zeichnung der Personen ist Beckett jedoch wieder sehr gut gelungen – auch wenn er natürlich zum Teil auf Klischees zurück greift. Trotzdem bietet er eine große Vielfalt an Charakteren, was die Handlung interessanter macht und auch über die ein oder andere Länge der ersten Hälfte des Buches hinweghilft.


    Großartig ist in meinen Augen - wie schon im ersten Buch - das Ende gelungen. Nicht nur einmal wird man als Leser zumindest teilweise aufs Glatteis geführt und quasi gezwungen, nägelkauend auf das nächste Buch zu warten. Wer wissen möchte, warum das so ist, dem kann ich "Kalte Asche" nur empfehlen.


    Meine Bewertung: 4ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • So positive Beurteilungen zu dem Buch kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
    "Die Chemie des Todes" hatte mich schon gar nicht überzeugen können; da es "Kalte Asche" aber in der Bücherei gab, hatte ich mir überlegt, es noch einmal mit Simon Beckett zu versuchen. Schlechte Idee.


    Wieder fand ich das Buch wieder ziemlich schlecht. Es gibt viele Parallelen zu dem vorherigen Buch, das Ende war mir zu "spektakulär", mit dem Protagonisten werde ich immer noch nicht warm und diese Insel-Klüngelei fand ich auch sehr anstrengend. Aber wie schön, dass der Sturm uns passend zur Geschichte begleitet hat...


    Tja, dieser Roman hat mir nur meine vorherige Meinung bestätigt.


    2ratten

  • Im Rahmen des Elementelesewochenendes habe ich das Buch nun auch gelesen. Eigentlich sollte mein Element ja "Feuer" sein, aber durch das Unwetter hätte es genauso gut"Wasser" oder "Wind" sein können. ;)


    Aber nun zum Buch.
    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Nicht besser und nicht schlechter als "Chemie des Todes" [vier Ratten bekam es von mir]. Doch die ganzen Paralellen waren einfach nicht zu übersehen und ich weiß nicht - braucht Beckett einen abgeschotteten Schausplatz und eine kleine Dorfgemeinde, in der jeder jeden kennt, um Spannung aufzubauen? Es ist einfach so auffällig, da der ganze Handlungsablauf darauf aufbau und letztendlich nicht viel anders ist als bei "Chemie des Todes". Doch da man jedes Buch ja einzeln sehen soll, mochte ich es letztendlich doch.
    Vom Ende, bevor Dr Hunter die Insel verlässt, war ich nicht überrascht.


    Allerdings das richtige Ende war ... bescheiden.

    Ich weiß auch nicht. Soll wahrscheinlich die Leute dazu locken, den darauf folgende Band "Leichenblässe", ebenfalls zu lesen. Aber mich bringt es nur dazu, dem Buch eine halbe Ratte abzuziehen!
    Deswegen gibt es


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Kalte Asche hat mir ein großes Krimilesevergnügen bereitet.
    Wie schon bei Die Chemie des Todes war das Buch sprachlich sehr angenehm, wobei mir Parallelen zum ersten Teil nicht unangenehm aufgefallen sind.
    Auch ohne den Vorgänger zu kennen lässt sich dieses Buch sehr gut lesen.
    Die Geschichte, Dreamy hat hier schon eine Zusammenfassung geliefert, ist spannend mit einigen unerwarteten Wendungen, wobei mir besonders diese düstere stürmische Atmosphäre gefallen hat.


    Leider trägt der Autor zum Ende hin für meinen Geschmack etwas zu dick auf, auch wenn ich nun wieder gespannt auf Teil 3 bin.


    Für die gute Unterhaltung erhält der Krimi von mir


    4ratten

  • Ich habe „Kalte Asche“ gestern ausgelesen und mir hat es richtig gut gefallen. Sogar noch etwas besser als „Die Chemie des Todes“. Das lag sicher daran, dass mir die Stimmung hier mehr zusagte. Die Insel, der Sturm, das gefiel mir sehr gut. Auch das Hotel war toll beschrieben. Ich hatte zu all dem wunderbare Bilder. Ich hörte den Holzboden unter meinen Füßen knacken, spürte die Wärme des Parafinofens, roch den Kamin in der Bar, schmeckte den Malt-Whisky und die einfachen Speisen - und ich liebe es, wenn ein Buch das schafft. Vielleicht gefielen mir diese kleinen Momente sogar noch besser, als die eigentliche Krimispannung.


    Die hier teilweise angebrachten Kritikpunkte kann ich schon nachvollziehen, allerdings störte mein Lesevergnügen nichts davon. Ja, die Figuren waren schon sehr krimiklassisch, es gab Parallelen zum ersten Buch und einiges war reichlich überzogen. Dennoch bereite mir „Kalte Asche“ einen großen Lesegenuss. Ich fand es spannend und schön geschrieben und ich konnte bei der Lektüre wunderbar abschalten. Genau das hatte ich mir erhofft und genau das wurde erfüllt.


    Die Sprache fiel mir auch hier wieder als ausgesprochen angenehm und schön für einen Thriller auf.


    Ich glaube, das Buch passt gut zur Jahreszeit. Wer also im Moment eine spannende Lektüre sucht, die gut zu einer kuscheligen Decke und einer heißen Tasse Tee passt, während der Regen draußen ans Fenster prasselt, dem könnte „Kalte Asche“ gut gefallen.


    Demnächst werde ich eine Lesung des Autors besuchen und freue mich schon auf „Leichenblässe“.


    4ratten

  • Ich habs jetzt auch durch und bin, genau wie bei Chemie des Todes, recht angetan.
    Andere haben es ja schon erwähnt, aber ich muß da auch mal nachsetzen: Was für ein bescheuertes Ende!!!! :fluch:


    Was hat sich Beckett dabei wohl gedacht? Den Leser zum Kauf vom Nachfolgeband zu locken kanns ja nicht gewesen sein.
    Aus dem Klappentext von Band 3 geht ja hervor das Hunter das Attentat überlebt. Warum also so ein dämliches Ende?
    Irgendwie hat das mein Lesevergnügen noch nachträglich getrübt.


    Trotzdem 5ratten


  • Was hat sich Beckett dabei wohl gedacht? Den Leser zum Kauf vom Nachfolgeband zu locken kanns ja nicht gewesen sein.
    Aus dem Klappentext von Band 3 geht ja hervor das Hunter das Attentat überlebt. Warum also so ein dämliches Ende?
    Irgendwie hat das mein Lesevergnügen noch nachträglich getrübt.


    Ich denke es ging ihm darum, den Grundstein für Hunters Zweifel im nächsten Band zu legen. Soll er seinen Beruf weiter ausüben? Rechtfertigt die Tatsache, dass er zur Klärung eines Falls beiträgt, dass er sich immer wieder in Lebensgefahr begibt?...
    Er brauchte halt einfach ein Ereignis, um die Handlung des nächsten Buches vorzubereiten. So denke ich mir das jedenfalls. :winken:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Na, ich weiß nicht.


    In Gefahr hat er sich ja schon in der eigentlichen Geschichte begeben und die Zweifel hatter er da ja auch schon.
    Die Überlegung ob er seinen Beruf mit seiner Freundin unter Dach und Fach bringen kann.


    Nur, das Ende, hatte ja mit der eigentlichen Geschichte ja nichts mehr zu tun. Die war ja schon vollkommen erledigt.

  • Mich hat das Ende nicht wirklich gestört, allerdings fand ich es etwas platt. Ich bin der Meinung, das wäre ganz typisch für einen Horrorfilm, zu dem es möglicherweise eine Fortsetzung geben soll. Ärgerlich fand ich dabei vor allem, dass ich so sehr damit gerechnete hatte. Dafür gab es aber davor ein paar Wendungen, die mich doch ein bisschen überraschen konnten, was das Ganze für mich wieder ausgleicht.


    @ vallenton
    Vielleicht könntest du den Mittelteil deines letzten Beitrags als Spoiler setzen? Das verrät denen, die „Kalte Asche“ noch nicht gelesen haben, ja sonst doch eine ganze Menge.... :winken:


    Liebe Grüße
    Tia

  • Ich fand das Buch großartig....zusammen mit Stieg Larsson mein Lieblings-Thriller-Autor. Ich liebe es, wenn die Spannung bis zur letzten Seite erhalten bleibt, man zusammen mit dem Protagonisten ständig auf falsche Fährten geführt wird und die Auflösung logisch, aber trotzdem unerwartet bleibt. Simon Beckett schafft das meiner Meinung nach virtuos. Das viele andere Rezensenten meine Vorlieben gar nicht teilen, überrascht mich etwas, aber Geschmäcker sind eben verschieden :zwinker:


    Von mir auf jeden Fall


    5ratten

    :leserin: <br />John Updike - Terrorist<br />M. Lewycka - A short history of Tractors in Ukrainian<br />Bobby Henderson - Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters<br />M. Crichton - Next<br />Steffen Möller - Viva Poloni

  • Ich fand das Buch nicht schlecht, aber ich muss sagen, es erreicht bei weitem nicht die Klasse, die "Chemie des Todes" bei mir erreicht hat. Aber ich finde in beiden Büchern von Simon Beckett die Thematik bzw. das er eben mal kein Kriminalkomissar oder so ist, der den Fall ermittelt, sondern, dass man das ganze mal aus der Sicht eines forensischen Anthropologen erzählt bekommt sehr sehr interessant. Von mir aus könnte er das alles noch viel detaillierter beschreiben ;) Deswegen habe ich aber auch "Kalte Asche" verschlungen und werde, sobald ich wieder mehr Zeit habe mir irgendwoher "Leichenblässe" besorgen! Schade, dass Bücher immer so teuer sein müssen oder in Büchereien vergriffen sein müssen! :(

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • David Hunter, nach dem letzten Buch in seinen Beruf als forensischer Anthropologe zurückgekehrt, ist eigentlich auf dem Weg nach Hause, als er gebeten wird, sich eine Leiche auf der kleinen schottischen Insel Ruma anzusehen, die dort von einem pensionierten Kriminalbeamten gefunden wurde. Gemeinsam mit zwei Polizeibeamten fährt er auf die Insel, wo er eine größtenteils verbrannte Leiche vorfindet. Da zunächst unklar ist, ob es sich um einen Unfall oder Mord handelt, soll Hunter dies vorab klären, bevor eine echte Mordermittlung inkl. Spurensicherung in Gang gesetzt wird. Doch kaum hat er deutliche Mordspuren entdeckt, macht das Wetter die Ankunft von Verstärkung unmöglich.


    In „Kalte Asche“ entpuppt sich das Geschehen als eine klassische Locked-Room-Situation mit einer durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnittenen kleinen Insel, wo jemand mit allen Mitteln die Aufdeckung des Mordes verhindern will. Die feindselige Grundstimmung, die den Fremden (Hunter und seinen Polizisten) entgegenschlägt, macht die Ermittlungen nicht einfacher.


    Die Insel und der Sturm werden sehr schön beschrieben, das ist Beckett eindeutig gelungen, bei Figuren und Geschehen gibt es aber deutliche Schwächen zu bemängeln. Leider bemerke ich nämlich bereits hier im 2. Band um David Hunter ein gewisses Muster in der Personenkonstellation und Plotstruktur, was mein Interesse an weiteren Büchern aus der Reihe erheblich senkt. Vermutlich könnte ich im nächsten Band einen Mörder bereits kurz nach seinem Auftauchen identifizieren. Das Ende des Buches gefiel mir ebenfalls nicht sonderlich. Der Autor benutzt einen, nachträglich an die eigentliche Geschichte angehängten, billigen Schockeffekt inklusive Cliffhanger, nur dass der Cliffhanger meines Erachtens nicht funktioniert, nicht funktionieren kann, weil klar ist, dass noch einmal alles gut gehen wird - sonst könnte es keinen dritten Band geben. Diese Art von offenem Ende gehört für mich zu den nervigsten Elementen, die es innerhalb einer Thrillerreihe geben kann und dient nur dazu den Leser zum Kauf des nächsten Bandes zu verführen. Ich finde, ein Autor hat so etwas nur nötig, wenn seine Bücher nicht gut genug sind, um per se als Kaufanreiz für das nächste Buch zu dienen. Da verweigere ich dann doch lieber den Kauf.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo!


    Ich fand Kalte Asche sehr gelungen, bis auf die letzten 20 Seiten. Die hätten für meinen Geschmack nicht sein müssen, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ansonsten fand ich die Beschreibung von Runa und ihren Bewohnern sehr gelungen. Gäbe es diese Insel wirklich wäre sie der perfekte Nachbar zu Lewis :zwinker: Im Buch wird das Wetter in dem Maß schlechter wie die Spannung anteigt. Als sie sich dem Höhepunkt nähert wird auch der Sturm verheerend und flaut erst wieder ab als der Fall gelöst ist. Dann ist der Himmel wieder blau, die Sonne scheint und die See ist wieder ruhig- eine schöne Idee.


    Kalte Asche wird vorerst nicht das letzte Buch von Simon Beckett gewesens sein. Sollte der Autor diese Art von Ende aber zu seinem Markenzeichen machen wollen wird unsere Freundschaft aber nur eine kurze sein denn wie schon oben erwähnt ist das nichts für mich.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

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    Autor: Simon Beckett
    Titel: Kalte Asche
    Originalausgabe: Written in Bone, Bantam Press 2007
    Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
    ISBN: 9783499241956
    Ausgabe: Taschenbcuh
    Seiten: 430


    Meine Meinung
    Anstatt seine Zeit mit seiner Freundin Jenny zu verbringen wird Dr. David Hunter, seines Zeichens forensischer Anthropologe, zu einem Einsatz auf die äußeren Hebriden gerufen. Auf der Insel Runa wurde eine stark verbrannte Leiche gefunden, es ist unklar, ob es sich um einen Unfall oder Mord handelt. Schon bald steht für Dr. Hunter fest, dass es sich um Mord gehandelt haben muss. An Hunters Seite stehen Brody, ein bereits pensionierter Polizist, der trinkfeudige Sergeant Fraser, sowie der junge engagierte Constable McKinney. Kaum dass die Nachforschungen begonnen haben, geschieht ein zweiter Mord. Zu allem Überfluss spielt das Wetter auf Runa verrückt, und sämtliche Verbindungen zum Festland sind abgeschnitten. Somit steht auch fest, dass der Mörder unter den Inselbewohnern zu finden sein muss.


    Beim Lesen hatte ich ein leichtes Déjà-vu Erlebnis. Dass sich auch Teil zwei der Hunter-Reihe in einer abgeschlossenen Gemeinschaft abspielt fand ich nun doch etwas seltsam und hat mich anfangs ein klein wenig an das Wort Abklatsch erinnerte. Und das Muster war dann auch mehr oder weniger dasselbe.


    Beckett beschreibt sehr anschaulich wie eingeschworene Gesellschaften auf Fremde von außerhalb reagieren. Skepsis und Feindseligkeiten gegenüber Hunter stehen an der Tagesordnung. Im Verlauf des Buches präsentiert Beckett einen Verdächtigen nach dem anderen. Leider hatte ich schon recht bald einen Verdacht, wer hinter den Morden stecken könnte. Und dieser Verdacht hat sich schlußendlich auch zumindest teilweise bestätigt.


    Ein bisschen weniger Wind und Regen, dafür ein klein wenig mehr Spannung hätten mir gefallen. Meine Nerven waren nie zum Zerreißen gespannt. Im Gegensatz zum Vorgänger tritt hier das Privatleben von Hunter ziemlich in den Hintergrund, schade eigentlich. Und ein typisches Thrillerphänomen gab es hier auch, Hunter stolperte nur so von einer Gefahr in die nächste, das war mir etwas zu viel des Guten. Aber schlußendlich habe ich genau das bekommen, was ich mir erwartet hatte. Alles andere als der große Wurf, aber, wie schon die Chemie des Todes, eine nette Unterhaltungslektüre, die sich sehr flüssig lesen lässt.


    4ratten

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Tja, ich habe "Kalte Asche" nun auch endlich mal gelesen (nachdem mir "Die Chemie des Todes" so gut gefallen hatte) und zwar im Urlaub ... auf Skye. :breitgrins:


    Natürlich ist die im Buch beschriebene Insel um einiges kleiner, "un"bewohnter und abgelegener. ;) Ich fand sie und den Weg dorthin jedenfalls lebendig beschrieben. :breitgrins: In diesem Buch wird alleine schon durch die Wahl diesen Verbrechensschauplatzes Spannung erzeugt. Und je schlechter das Wetter wurde (irgendwann konnte ich es mir schon gar nicht mehr vorstellen so schlimm wurde es) umso spannender wurde das Buch. Am Ende gab es dann mehrere Wendungen und irgendwann war man sich gar nicht mehr sicher wer es nun wirklich war.


    Alles in Allem fand ich den Vorgänger besser, aber dieses Buch hat mich auf jeden Fall - trotz einiger Klischeefiguren - auch gut unterhalten.
    Nur das am Ende, das hätte nicht wirklich sein müssen. :rollen:


    PS: Hat der Autor im Original wirklich von Haltebuchten geschrieben?