Frank Schätzing - Der Schwarm

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  • Ahoi


    Nun bin auch ich durch den Wälzer und das auffälligste am Buch ist, wenn man einsteigt, das Schätzing überraschend Stilvoll vorgeht. Ich weis nicht. Er hat all dies was zb. ein Dan Brown nicht hat. Er lässt sich sehr viel Zeit mit den Charakteren und er weis auch wie man um Typische Durchhänger herum schreibt. (zumindest in der ersten Hälfte)
    So hat mir die Szene am See, (die verhinderte Romanze) sehr gut gefallen. Im Gegensatz dazu konnte man sich zb. in Thrillern wie Cupido (von Hoffman) ,sobald es intimer wurde, kaum mehr vor "...schwüler Feuchtigkeit ..." an allen Ecken und Enden retten . Nein, nein ,der Autor hat schon gut daran getan nichts zu überstürzen und statt dessen eher ein, kann man schon fast sagen, elegantes Storytelling an den Tag zu legen. Genau so ist natürlich auch die einfache wie aber auch schon geniale Grundidee des Buches hervorzuheben die kaum so schnell getopt werden dürfte. Der geschickte Umgang mit Fachbegriffen und die Anwendung klassischer Vorlagen, die jeden an diverse Katastrophenfilme erinnert haben dürften, hat sein übriges zur gelungenen Atmosphäre beigetragen.


    Wo viel Licht ist, ist aber auch viel Schatten ...zumindest ein wenig.
    Kritik an der einzig verbliebenen Supermacht zu üben ist schon ein ziemlich alter Hut und zeugt kaum von Kreativität. Hier hätte es gereicht einfach nur ein- zwei Personen den Stempel des Größenwahns aufzudrücken und nicht der ganzen Nation. Genauso stolpert Schätzing, gegen Ende hin, in ein paar Logikfallen. Das schlimmste jedoch, aus meiner Sicht, war der zu esoterische Schluss. Ich meine, man liest mit Begeisterung die knapp 1 000 Seiten in 2 Wochen ,und wird dann mit solch einem Ende "belohnt". Verstehe ich nicht ganz. (hab mich ein bisschen wie auf der letzten Seite von Otherland gefühlt)


    Aber auch wenn der Schluss eher Geschmacksache ist, sollte sich niemand davon, und den 990 Seiten, vom Lesen abhalten lassen, denn der verpasst eines der besseren Bücher der letzten Jahre.
    Einzige Einschränkung für Fans von Dan Brown und Co. dürfte die Tatsache sein das erst ab Seite 150 die "Action" beginnt. Sowieso ist der Actiongehalt, jetzt auf den Umfang des Buches hochgerechnet, eher gering so das Leutz mit nervösen Augen , bei denen der Held bereits auf Seite 10 von Polizei, Mafia und dem Tierschutzverein mit 180 über die Autobahn gejagt werden muss, etwas enttäuscht sein könnten.


    Ca
    NtM

  • Hallo !


    Ich habe das Buch gestern durch gelesen. Und es hat sich echt gelohnt sich durch die vielen Seiten zu lesen. Konnte das Buch zeitweise garnicht bei Seite legen :sonne:


    Das Buch war sehr spannend am Spannensten fand ich allerdings denn Anfang wo alles anfing und keiner wusste was passiert. Und man hat einen kleinen Einblick in die Meeresforschung bekommen.


    Nun geht das Überlegen wieder los was ich als nächstes lesen will. :breitgrins:


    Bis dann
    Silke

  • Hm, ich hab ja vor ein paar Wochen aufgegeben, weil mir das Gerede über irgendwelche Würmer auf die Nerven ging. Trotzdem schleich ich immer am Buchregal vorbei und schiele danach, doof :rollen:

  • Zitat von "Jona77"

    Hm, ich hab ja vor ein paar Wochen aufgegeben, weil mir das Gerede über irgendwelche Würmer auf die Nerven ging. Trotzdem schleich ich immer am Buchregal vorbei und schiele danach, doof :rollen:


    Das mit den Würmern fand ich gerade spannend. Naja, jetzt nicht genau die Würmer, sondern eher wie alles mit ihnen zusammenhing!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo!


    Zitat

    Hm, ich hab ja vor ein paar Wochen aufgegeben, weil mir das Gerede über irgendwelche Würmer auf die Nerven ging. Trotzdem schleich ich immer am Buchregal vorbei und schiele danach, doof


    Wie weit hast du denn gelesen? Es geht ja später garnicht mehr so um die Würmer das ist nur am Anfang so find ich.


    Diane

  • Ich glaube ich kam ungefähr bis Seite 150. Es fing relativ spannend an und wurde dann leider, für mein Empfinden immer langatmiger. Wie gesagt, die Geschichte mit den Würmern ist mir zu genau beschrieben, vielleicht sollte ich einfach mal ein paar Seiten überschlagen :rollen:

  • Teilweise ist das Buch wirklich langatmig, da muss ich euch recht geben.
    Allerdings fand ich die Sache mit den Würmern bzw dem im Eis eingeschlossenen Methangas sehr interessant. Das hat mich sogar dazu veranlasst, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Und ich muss sagen ich finde es höchst erstaunlich, was ich da bei meiner Recherche alles erfahren habe. Bis dahin wußte ich nur sehr wenig über Methanhydrat. Insofern hatte es für mich also sogar einen informativen Charakter, wenn auch der Rest........... :rollen:

  • Gerade eben ist Schätzing im Frühstücksfernsehen gewesen und er erzählte, dass man kurz vor Vertragsabschluss für eine Verfilmung stehe. Vermutlich Hollywood - wobei das nicht gesagt wurde. Aber ich schließe es aus den Namen, die er am liebsten auf der Besetzungsliste finden würde: George Clooney als Hauptperson und der Name Lucy Liu fiel auch (ich kenne das Buch nicht, habe keine Ahnung, auf wen die Personen passen).
    Die Clooney-Person habe er selbst auf Maximilian Schell geschrieben.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Och nö, nicht der Cloony ! Nach Syriana ist er bei mir eh unten durch, ich fand ihn aber vorher schon sehr langweilig. Verstehe nicht was alle an ihm finden... Lucy - auch langweilig...


    Tom Hanks ist für mich der Beste :bang:


    Ich habe zwar das Buch nicht fertig gelesen, aber ich denke der Film wird nicht so langatmig. Bestimmt ein richtiger Hollywoodknaller !

  • Im Rahmen des SuB-Listen-Wettbewerbs habe ich den Schwarm jetzt auch gelesen und hier meine Rezi dazu:


    Beurteilung:
    Der Schwarm ist ein Bestseller und der ganz große Erfolg für den deutschen Autoren Frank Schätzing. Das Buch stand auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde mit der Goldenen Feder 2005 ausgezeichnet.
    Ganz ehrlich gesagt: ich kann den Hype um dieses Buch nicht so ganz nachvollziehen. Es dauerte lange Zeit, bis ich in der Geschichte wirklich „drin“ war und das Buch spannend fand. Immer wieder wurden wissenschaftliche Exkurse eingeschoben; das Buch mag ja wissenschaftlich einigermaßen fundiert sein, für den Spannungsaufbau ist das aber nicht gerade förderlich. Erst nach rund einem Drittel wurde es richtig spannend und entwickelte sich stellenweise zum Pageturner. Leider blieb diese Spannung nicht konstant bis zum Ende erhalten.
    Ein guter Ansatz ist die Kritik an der Umwelt- insbesondere der Meeresverschmutzung und an der Überfischung der Meere und dem Ölabbau. Die Idee, wer sich im Roman für diese „Umweltzerstörung“ rächt, ist originell. Deutschland spielt übrigens eine relativ große Rolle (man merkt, daß das Buch nicht von einem Amerikaner geschrieben wurde) und die Protagonisten sind sympathisch (Greywolf am meisten). Politiker z.B. werden zwar nicht namentlich genannt, man hat aber sofort ein Bild vor Augen, um wen es sich handelt. ;)
    Dabei fand ich die Handlung um Anawak interessanter als die Erlebnisse von Johanson. Aber lange Zeit wird immer nur auf Anawaks geheimnisvollen Hintergrund angespielt, ohne daß dieser endlich einmal geklärt wird. Auch der große Showdown am Ende war mir viel zu klischeehaft. Überhaupt erinnerte mich das Ende zu sehr an einen Science Fiction-Thriller.
    Mit weniger Seiten und durchgängigem Spannungsbogen wäre es ein großartiges Buch, so aber kann ich nur die Hälfte der „Höchstpunktzahl“ vergeben…



    Meine Wertung:
    3ratten

    viele Grüße<br />Tirah

  • Schließe mich den Dreipunktern an.
    Habe es über Weihnachten gelesen.
    Es gibt durchaus spannende Momente. Aber auch langweilige Strecken. Meiner Ansicht nach geht Herr Schätzing allzu oft und zu sehr ins Detail.
    Auch hatte ich mit seiner Sprache Probleme.
    Alles in Allem, das Buch hat mir weniger gut gefallen.

    Gruß Charly

  • ich machs kurz:
    wissenschaftliche exkurse fand ich gut, er hat es versäumt schwerpunkte zu setzten in seinem plot, das ende war grottenschlecht, total abgehoben


    2ratten
    weil ich sauer war, tausend seiten zu lesen und das buch dann doch schlecht zu finden :zwinker:

  • Zitat von "Jona77"


    Tom Hanks ist für mich der Beste :bang:


    Ich will ja nicht zu sehr vom Thema abkommen - aber ich finde Tom Hanks noch viel stinklangweiliger als Cloney... habe mich schon geärgert dass er im Da Vinci Code die Hauptrolle bekommt.
    Er ist ein guter Schauspieler, ... aber langweilig ;) - Geschmacksache





    Ich fand das Buch sehr gut.
    Zum Beispiel der Handlungsstrang mit den Walen die sich so komisch benehmen, da hatte ich immer voll die Gänsehaut. Das Ende ist schon sehr Hollywoodmässig, Amerikanisches Militär und so... aber mich hat das nicht so gestört.
    Langweilige Passagen fand ich auch nicht, ich konnte das Buch ziemlich flüssig lesen.


    Kurz: Es war mal was anderes - es war spannend - ich habe es in der richtigen Stimmung zur richtigen Zeit gelesen


    Ich gebe das volle Rattenpack:


    5ratten

  • Hi,


    habe das Buch nun auch mal gelesen. Muss man ja fast zwangsläufig, wenn überall darüber geschrieben und gesprochen wird...


    Meine Meinung:
    Den ersten Teil fand ich gut. Gerade die Erklärungen waren für mich als jemand, der von der Materie null Ahnung hat, informativ und verständlich. Dann kam mir zu viel Hollywood. Das ganze Buch ist auf Verfilmung ausgelegt. Besonders dieser Anti-Amerikanismus war total überzogen (und ich bin nicht wirklich ein Freund amerikanischer Politik).
    Die Idee dahinter, dass es andere Intelligenzen gibt, fand ich toll. Und auch, dass der Mensch stets Grund allen Übels war. Aber warum manche mehr und manche weniger, war mir nicht einleuchtend.
    Ich habe viel über DNA gelernt und auch über Moral und Philosophievorstellungen, aber befriedigt hat mich dieses Buch nicht.


    Allerdings, und das hat es mir dann auf den letzten 50 Seiten wieder leichter gemacht, fand ich diese Partikel-Geschichte am Ende sehr schön.


    Wenn ich wüsste, wie man hier mit Bildern bewertet, würde ich drei hinmalen :zwinker:


    Grüße!

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Die Lidscha"

    habe das Buch nun auch mal gelesen. Muss man ja fast zwangsläufig, wenn überall darüber geschrieben und gesprochen wird...


    Muss man? ... Hm ... Ich hab's geschenkt bekommen ... Und postwendend weitergeschenkt. ... :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Muss man nicht?! Mist, dann hätte ich es mir ja sparen können... :zwinker:


    Nein, es hat mir ja nicht geschadet und ich habe einiges gelernt. Auch, dass Bestseller nicht immer gut sein müssen (bzw. Bestseller sehr selten gut sind).


    Grüße!

  • Ich habe das Buch gestern ausgelesen und muss sagen:


    Ich fands nicht soooo schlecht. Klar das Ende erinnert sehr an Hollywood, aber ich wurde von meinem Arbeitskollegen vorgewarnt und konnte mich von Anfang an drauf einstellen.


    Aber was mich sehr gestört hat (Spoiler):
    1. Die Wissenschaftler waren manchmal aber auch nicht die hellsten. Als die Yrr als Antwort das Bild geschickt haben war es doch gar nicht so schwer zu erkennen das die Independence damit gezeigt werden soll. Da mussten die doch echt 1 1/2 Seiten drüber nachdenken :rollen:
    2. Habe ich das Ende überlesen? Warum haben denn die Yrr denn nun die Menschheit wieder in Ruhe gelassen? Würds toll finden wenn mir das mal einer erklären könnte. :schulterzuck:

    Manchmal wurden mir die Ausführungen aber echt zu langweilig. Insgesamt stufe ich das Buch als gut ein, würde es auch weiterempfehlen, allerdings würde ich gespoilert auf Schwachstellen hinweisen.

  • Spoiler zum Ende:


    Zitat

    Also am Ende lassen sie doch eine Leiche, gefüllt mit dem Schleim der Yrr in die Tiefe... diese merken plötzlich: Wah! Der riecht ja wie wir! Was tun wir hier eigentlich? Da werden wohl ein paar von denen gedacht haben, dass man die Menschen doch schützen muss und es sind bestimmt Diskussionen losgebrochen *g* Es gibt dort jetzt bestimmt Menschenschützer Organisationen :rollen:
    Das war etwa derselbe Effekt wie der Grosse-Augen Effekt bei Babys und Jungen Tieren... man will sie schützen weil sie einfach süss sind.
    So habe ich das verstanden.

  • Imoen: Erst fand ich deine Erklärung super, dann ist mir aber wieder was eingefallen:


    Zitat

    Die Wissenschaftler haben schon festgestellt das die Verhaltensweisen und Werte der Yrr nicht mit denen der Menschen übereinstimmen. Und sie habe auch herausgefunden das defekte Einzeller einfach absterben und nicht mir "durchgeschleppt" werden. Die Yrr müssten die Menschen ja dann als defekt und sogar gefährlich einstufen und somit auch vernichten... egal ob gleiche Rasse oder nicht. Oder muss ich das jetzt auf die "die Yrr sind ja ganz unerforscht"-Schiene bringen?