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Hallo!
Nachdem ich mir die «Rezensions-Vorschriften» gut durchgelesen habe, voilà, mein erster Beitrag in dieser Abteilung:
Der Inhalt:
Die Menschheit, die sich als Krone der Schöpfung und Beherrscher des Planeten Erde sieht, bekommt plötzlich gewaltig auf den Deckel: Vor Peru verschwinden Fischer. Touristen werden von Walen, die sie eigentlich beobachten wollen, angegriffen. Vor Norwegen tauchen seltsame Würmer im Meer auf, die sich daran machen, das dort vorhandene Methanhydrat zu destabilisieren (was gravierende Folgen hat). Es sieht so aus, als ob die Meerbewohner plötzlich verrückt spielen würden und sich an der Menschheit für die Verseuchung ihres Lebensraumes rächen wollten. Das alles geschieht schon auf den ersten 180 Seiten des 1000-Seiten-Wälzers. Es wird dem Leser leicht mulmig, die beschriebenen Vorgänge wirken unheimlich. Sie sind allerdings erst der Auftakt zu der Apokalypse, die danach folgt. Das Unheimlichste an dem Buch sind allerdings nicht die unheilvollen Szenen an sich, sondern die Realitätsnähe des Ganzen. Es ist zwar eine fiktive Geschichte, aber sie könnte wahr sein und wahr werden (auch wenn sie nur eine Möglichkeit unter vielen ist) – und das hat zumindest mir die eine oder andere unruhige Nacht bereitet.
Meine Meinung:
«Der Schwarm» ist ein Umweltthriller, kommt aber nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern besticht durch Action und sorgfältige Recherche. Es fehlt auch nicht an den verschiedensten Charakteren, vom verschrobenen Professor über den Tierschützer ohne Realitätsbezug bis zu profitgierigen und überehrgeizigen Managern. Auch für Tragik ist gesorgt, wenn liebgewonnene Charaktere das Zeitliche segnen. Solche Szenen gibt es zur Genüge, für grosse Trauer bleibt dem Leser allerdings keine Zeit, zu schockierend sind jeweils die Umstände des Todes.
Das Buch startet allerdings mit einem recht schwachen Prolog, der auf den ersten Blick eher in die Sparte Science-Fiction zu gehören scheint. Es wird geraten, kopfschüttelnd weiterzublättern, danach wird das Buch kontinuierlich besser und irgendwann, nach vielen vielen Seiten erschliesst sich dem Leser endlich auch, was im Prolog eigentlich passiert ist.
Die Geschichte ist insgesamt sehr stark und insgesamt auch glaubwürdig respektive denkbar. Ich hatte zwar so um Seite 800 eine Krise, in der ich fand, dass der Autor Frank Schätzing letzten Endes doch nur eine Art deutscher Stephen King ist, der sich einen Spass daraus macht, die Leserschaft mit einem weithergeholten «Was wäre wenn»-Szenario schockiert. Aber ehrlicherweise musste ich eingestehen, dass weder ich noch sonst ein Mensch auf diesem Planeten weiss, was wirklich auf dem Grund der Tiefsee haust oder wie die Ökosysteme auf der Erde genau funktionieren...
Ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das es sofort in die Liste meiner zehn liebsten Bücher geschafft hat. Weil es neben der ganzen Action auch sehr zum Nachdenken anregt und uns wieder einmal die Augen für die Schönheit unseres Planeten und unseren Umgang damit öffnet, würde ich sagen, dass es ein absolutes Muss ist, «Der Schwarm» gelesen zu haben.
Gruss
Alfa Romea