Von 1886 bis 1920 bzw. in drei Romanen und zwei Einschüben haben wir das Vergnügen, die Familie Forsyte durchs Leben zu begleiten. Die Forsytes sind eine Londoner Großfamilie der Upper-Middle-Class, die die von dem Ursprung ihrer materiellen Güter noch nicht allzuweit entfernt sind, sich also ihres Daseins als "Neureiche" schmerzlich bewusst sind.
Die Hauptfigur, Soames Forsyte, wird wegen seines Dranges, Dinge zu besitzen, von einem seiner Cousins scherzhaft "Man of Property" getauft. Dieser Drang manifestiert sich auch in seiner Ehe mit der schönen Irene, die sich schon nach kurzer Zeit ihres Fehlers bewusst wird und sich in einen anderen Mann, den Verlobten von Soames' Cousine June, verliebt.
Obwohl sich Irene von Soames trennt, kann sich dieser über Jahrzehnte hinweg nicht von dem Gedanken lösen, Irene sei sein Eigentum...
Die Forsyte Saga ist die erste von drei Trilogien, die John Galsworthy über die Familie Forsyte verfasst hat, und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
Nach fast 1000 Seiten ist es nur natürlich, dass einem die Charaktere ans Herz wachsen, und man sich nur ungern von ihnen trennen will. Es machte mir großen Spaß, mitzuerleben, wie sich die Protagonisten im Laufe der Jahre unter dem Einfluss der Geschehnisse verändern (oder auch nicht).
In diesem Buch ist keiner einfach nur böse oder einfach nur gut, jeder hat seine Fehler, und jeder ist in seinem Handeln nachvollziehbar.
Trotz der vielen Skandale und der großen Gefühle, in die die Forsytes über die Jahre verstrickt sind, ist dies ein sehr ruhiges Buch, an dem man lange etwas hat, keins, das man an drei verregneten Nachmittagen verschlingt.
Auf eine humorvolle, ironische Weise kommentiert Galsworthy das Handeln seiner Schützlinge, und kreiert wie nebenbei ein dreidimensionales Bild des englischen Klassensystems.
1932 erhielt John Galsworthy für Die Forsyte Saga den Literaturnobelpreis.
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