Lea Korte - Die Nonne mit dem Schwert

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    Verlag: Knaur
    ISBN: 3-426-63386-8
    Seiten: 477
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 04.2007


    Inhalt


    Spanien im 17. Jahrhundert:


    Die 15jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit. Schnell merkt Catalina, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann ein unverzeihlicher Frevel im Zeitalter der Inquisition und lässt sich ein auf ein Leben voller Gefahren, das sie bis nach Südamerika führt ... Sie sucht dort ihren Geliebten, der von ihrer wahren Identität selbst dann noch nichts ahnt, als sie Seite an Seite mit ihm in der königlichen Armee kämpft ...

    Der wahre Roman einer mutigen Frau, die das Unmögliche wagte und deren Leben ein einziges Abenteuer war.


    Meine Meinung


    „Die Nonne mit den Schwert“ ist das Debut der in Spanien lebenden Lea Korte und beruht auf dem wahren Leben der Catalina de Erauso. Catalina ist in Spanien äußerst berühmt und erlangte ihre Berühmtheit vor allem dadurch, dass sie als junge Frau aus dem Kloster floh und von da an ihr Leben als Mann verkleidet bestritt. Catalina de Eurauso führte ein aufregendes, wenn auch gefährliches, aber vom Glück begünstigtes Leben. Sie war unter anderem Matrose und Soldat und gelangte bis nach Südamerika. Lea Korte stützt sich hauptsächlich auf Catalinas Autobiographie. Diese lieferte die Vorlage und man ihr Glauben schenken darf, dann hatte Catalina das Glück für zehn Leben und einen Schutzengel, der sie nie im Stich ließ.


    Ich hatte das Vergnügen, „Die Nonne mit dem Schwert“ in einer Leserunde mit Lea Korte zu lesen. Das brachte viel Licht ins Dunkel und rückte das Buch oftmals ins rechte Licht. Der Einstieg in den Roman fiel mit unheimlich leicht und ich war mit dem Schreibstil der Autorin sehr schnell warm. Lea Korte benutzt eine leichte, dadurch aber nicht unbedingt oberflächliche, Sprache, die das Lesen zu einem Vergnügen werden lässt. Die Seiten fliegen nur so dahin und ehe man sich versieht, ist das Buch schon zu Ende. Ab und an hat sich ein stilistischer bzw. sprachlicher Fauxpas eingeschlichen, aber es bleibt in einem verzeihbaren Rahmen. Nur, dem Lektorat hätten eindeutig moderne Redewendungen auffallen sollen.


    Die Handlung ist äußerst rasant erzählt. Catalina stürzt von einer Situation in die nächste, so dass man als Leser kaum Zeit hat, zu Atem zu kommen. Dadurch wird der Roman zwar einerseits sehr temporeich und nie langweilig, andererseits wirken manche Szenen zu gehetzt. Ich hätte mir gelegentlich gewünscht, dass sich die Autorin mehr Zeit nimmt.
    Was den Inhalt der Handlung angeht, war ich zunächst etwas enttäuscht, bis Lea Korte erklärte, dass sie sich ihn nicht ausgedacht habe, sondern er durch Catalinas Autobiographie und Zeitzeugenberichte belegt sei. Catalina hat einen unerschöpflichen Vorrat an Glück. Sie kann in noch so einer ausweglosen oder gefährlichen Situation gelandet sein, sie kommt immer mit heiler Haut und ohne ernsthafte Probleme davon. Auf Dauer wirkt es konstruiert und eintönig. Nur, was soll eine Autorin machen, wenn es sich so ereignet hat? Soll sie die Wahrheit zu Gunsten der Spannung ändern? Jeder muss das für sich entscheiden. Ich persönlich erwarte von einem Autor, dass er sich an die belegten Fakten hält. Von daher kann ich Lea Korte diesbezüglich auch keinen Vorwurf machen, geschweige denn die glücklichen Abläufe kritisieren.
    Lea Korte hat aber auch ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und hat eine nicht belegte Liebesgeschichte eingebaut, sowie einige Figuren, die Catalinas Weg kreuzen. Allerdings wird das extra im Nachwort erwähnt und ist damit in meinen Augen vollkommen in Ordnung. Mir hat der Aufbau der Romanze sehr gut gefallen und auch mit dem Ende war ich rundherum zufrieden. Potential für eine Fortsetzung wäre vorhanden, nötig ist sie meines Erachtens aber nicht. Der Roman steht für sich und am Ende bleibt dem Leser viel Raum für die eigene Phantasie. Laut Lea Korte ist auch kein zweiter Teil um Catalina de Erauso geplant.
    Ausgezeichnet gefiel mir, dass zwar Catalinas Glückssträhne nie endet, aber die Menschen in ihrer Umgebung, Menschen, die ihr nahestehen, nicht ebenso viel Glück haben. So erfährt Catalina, dass nicht immer alles gut ausgehen kann und für den Leser wird es spannender.


    Durch das hohe Erzähltempo habe ich etwas länger gebraucht, um mit der Protagonistin warm zu werden. Sie richtig verstehen und mit ihr eins werden, konnte ich leider nur selten. Bei Catalina fehlten mir vor allem ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
    Dennoch ist Catalina eine sehr interessante Person und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mehr über diese Frau zu erfahren. Nur, Catalina hätte einfach ein wenig mehr Tiefe gut getan.Die anderen Figuren, vor allem die, die für Catalinas Leben bedeutend waren – ob nun erfunden oder historisch belegt – haben mir wirklich gut gefallen und wurden wunderbar ausgearbeitet. Von ihnen hatte ich schnell ein deutliches Bild vor meinem geistigen Auge. Für einen Debutroman sind einige Figuren überdurchschnittlich gut gelungen und man darf gespannt auf den nächsten Roman der Autorin sein.


    Insgesamt hat Lea Korte ein äußerst solides Debut veröffentlicht, das kurzweilige Lesestunden verspricht. Nur darf man eines nicht vergessen, Catalina hatte wirklich so viel Glück…


    Bewertung


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Danke für die tolle Rezi :klatschen: das Buch steht bereits auf meiner Wunschliste, werde es also bald in Angriff nehmen :breitgrins:


    LG Alisha-Jolie

    Liebe Grüße<br /><br />Alisha-Jolie

  • Schon ein paar Jahre ist die junge Catalina im Kloster, von ihren Elten dorthin verfrachtet. Doch die freiheitsliebende Catalina kann sich nicht ans Klosterleben gewöhnen. Als ihr eines Tages der Zufall in die Hand spielt, ergreift sie die Möglichkeit und flieht.
    Doch da sie in ihrer Kutte sofort auffällt und bestimmt bald geschnappt werden würde, entscheidet sich Catalina kurzerhand dazu, von nun an Männerkleidung zu tragen. Von nun an nennt sie sich Francisco und merkt, dass das Leben als Mann zwar nicht einfacher ist, aber viel mehr Vorteile bietet, als das Leben als Frau.
    So kämpft sich Catalina alias Francisco durch ihr Leben, wird oft das Opfer von Intrigen und muss oft fliehen, doch ist ihr auch das Glück hold. Sie lernt Menschen kennen, die ihr treu sind und die sie lieben. So führt ihr Weg von Spanien bis nach Peru, immer auf der Suche nach ihrer grossen Liebe. Doch der hält sie für einen Mann...

    Als Erstes will gesagt sein, dass man an Lea Kortes "Die Nonne mit dem Schwert" nicht mit den Erwartungen aus "Die Maurin" herangehen sollte. Da "Die Nonne mit dem Schwert" Kortes Erstlingswerk ist, ist das Buch noch lange nicht so ausgereift, wie das zweite Buch der Autorin.


    Die Sprache ist noch wenig ausgefeilt, wodurch die Spannung im Buch leider zu kurz kommt. Auch auf die Gefühle der Protagonisten wird praktisch gar nicht eingegangen, so ist der Leser eher ein Beobachter von Catalinas Abenteuern als Teil der Geschichte.
    Schade fand ich vor allem, dass die historischen Hintergründe weitaus weniger ausgefeilt und detailliert sind wie im nachfolgenden Werk. Oftmals wird gar nicht darauf eingegangen, weshalb Krieg herrscht oder wieso diese Parteien sich streiten.

    Ansonsten lässt sich das Buch locker leicht lesen und aufgrund seiner relativ kurzen Kapiteln, lässt sich "Die Nonne mit dem Schwert" vor allem als Urlaubslektüre wunderbar empfehlen. Wer sich am fehlenden Tiefgang nicht stört, erlebt eine aufregende Abenteuergeschichte mit vielen Twists und Cliffhangern. Catalina hält es nirgends lange und so befindet man sich im Buch oft auf Reisen und so ändert sich auch das Setting kontinuierlich, was vor allem für jene interessant ist, die sich für die abwechslungsreichen Gebiete Südamerikas interessiert.

    Da Catalinas Figur und ihre Abenteuer auf wahren Begebenheiten beruhen, ist das Buch auch für jene geeignet, die sich für starke und mutige Frauenpersönlichkeiten interessieren.
    Denn starke und mutige Frauenpersönlichkeiten sind eindeutig Lea Kortes Stärke und ich bin schon sehr auf ihre nächsten Romane gespannt, die ich ganz bestimmt auch lesen werde!
    Ferner kann man der Autorin nur gratulieren, dass sie sich qualitativ derartig weiterentwickelt hat. Das schaffen bestimmt nicht alle Autoren und lässt auf weitere spannende Titel hoffen!


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    3ratten

    //Grösser ist doof//

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    Autor: Korte, Lea
    Titel: Die Nonne mit dem Schwert
    Originaltitel: -
    Verlag: Knaur
    Erschienen: 01. April 2007
    ISBN-10: 3426633868
    ISBN-13: 978-3426633861
    Seiten: 475
    Einband: Taschenbuch
    Serie: -
    Preis: 8,95 €


    Autorenportrait:


    Zitat

    Lea Korte, geboren 1963, wanderte nach Abschluss ihres Studiums nach Spanien aus, wo sie zuerst in Katalonien und später im Baskenland und in Valencia als Übersetzerin und Autorin lebte. Von Anfang an setzte sie sich intensiv mit der Geschichte und Kultur ihrer Wahlheimat auseinander. Zusammen mit ihrem französischen Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Südspanien.


    Quelle: Droemer Knaur



    Klappentext:

    Zitat

    Spanien im 17.Jahrhundert: Die 15jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit. Schnell merkt Catalina, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann - ein unverzeihlicher Frevel im Zeitalter der Inquisition - und lässt sich ein auf ein Leben voller Gefahren, das sie bis nach Südamerika führt. Sie sucht dort ihren Geliebten, der von ihrer wahren Identität selbst dann noch nichts ahnt, als sie Seite an Seite mit ihm in der königlichen Armee kämpft …


    Der Roman einer mutigen Frau, die das Unmögliche wagte und deren Leben ein einziges Abenteuer war.


    Meine Meinung:
    An diesen Roman bin ich mit gemischten Gefühlen herangetreten. Da ich viele Meinungen gelesen haben, die dieses Buch herabsetzten und es dabei auch noch um eine Frau geht, die es wirklich gab, fragte ich mich wirklich, ob mir dieses Werk zusagt.
    Was ich dann wirklich vorfand, war ein echt toller und spannender Roman über eine Frau, die sich in Männerkleidern vielen Gefahren dieser Welt stellte und dabei immer voran kam.


    Catalina de Erauso, eine spanische Adlige, flieht im Teeniesalter aus dem Kloster, in das sie ihre Eltern verband hatten.
    Schnell wird ihr bewusst, dass sie als Junge besser zurechtkommt, als, als Mädchen. Und obwohl es zu der damaligen Zeit ein Frevel war und der Scheiterhaufen drohte, zieht sie die Maskerade durch.
    Dabei erlebt sie die unglaublichsten Abenteuer, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und scheint trotz vieler Bedrohungen das Glück gepachtet zu haben. Doch auch für sie gibt es mal einen schlechten Tag ...


    Die Geschichte war von Anfang an spannend und ich konnte mit Catalina richtig mitgehen, als wäre ich ihr Schatten.
    Als kleines Manko empfand ich allerdings, dass Catalina trotz vieler Bedrohungen und diverser Geschehnisse im ganzen Buch meist zu naiv an neue Taten heranging oder zu gutgläubig war. Das fand ich etwas schade, aber entspricht laut den Recherchen der Autorin wirklich den Tatsachen.
    Doch außer dieser Sache wurden die Handlungen sehr real geschildert und ich konnte mir die Figuren und Landschaften wirklich gut vorstellen.
    Wenn sie in Bedrängnis kam, ließen diese Szenen ein beklemmendes Gefühl in mir aufwallen, so gut konnte ich mich mit der jungen Dame identifizieren.
    Zum Ende hin gab es dann immer öfter Szenen, bei denen meine Augen vor Rührung ganz feucht wurden.
    Leider kann ich meine freudigen Emotionen gar nicht so darstellen, wie ich eigentlich möchte. Der Roman war einfach sehr abwechslungsreich und äußerst vielseitig, was mir als „Nicht-Historie-Leserin“ sehr imponierte.
    Dass eine Frau in Männerkleidung in dieser Zeit so weit kommt, ist in meinen Augen eine Ermutigung an uns, dass wir unsere Ziele schaffen können, wenn wir nur wollen.


    Dass es sich bei dieser Adligen um eine Persönlichkeit handelt die tatsächlich existiert hat und ihr Leben wirklich so verlief ist kaum vorstellbar, aber laut dem Nachwort der Autorin wirklich wahr.
    Gut, es gibt Figuren und Handlungen, die der Phantasie von Lea Korte entsprungen sind, aber trotz allem war Catalina de Erauso eine sehr toughe Frau und hat es für diese Zeit sehr weit gebracht!
    Mit dem Wissen, dass diese Person gelebt und dass sie wahre Abenteuer erlebt hat, wenn auch nicht ganz so wie in dem Buch, vergebe ich diesem Roman fünf Sterne und mache es zu meinem Highlight im Januar.


    5ratten


    © Tikvas Schmöckertruhe 25.1.2011
    Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling: