Diane Setterfield - Die dreizehnte Geschichte

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    Titel: Die dreizehnte Geschichte
    Autor: Diane Setterfield


    Allgemein:
    525 S.; Blessing Verl.; 2007; 19.90 €



    Inhalt:
    Margaret Lea schreibt gelegentliche Biographische Aufsätze über eher unbekannte Menschen vergangener Jahrhunderte und liest Romane des 19. Jahrhunderts.
    Umso überraschender für sie kommt die bitte der berühmten Autorin Vida Winter: Die alte Dame bittet sie eine Biographie über sie zu schreiben. Das wird umso schwieriger da Margaret noch nie einen Roman der Autorin gelesen hat.
    Durch die langen Gespräche mit Vida und ihre eigenen Recherchen entsteht langsam ein Puzzle das sich nach und nach zu einem ganzen Zusammenfügt und das lang gehütete Geheimnis der Autorin enthüllt. Diese Plagen die Schatten der Vergangenheit und auch Margaret lassen ihre eigenen nicht los.
    Am Ende enthüllt sich was damals bei einem Brand auf dem Landsitz von Vidas Familie wirklich geschah und auch Margaret wird sich verändert haben.


    Meine Meinung:
    Mir hat dieses Buch ein paar angenehme Lesestunden bereitet und dies obwohl die Autorin schon hi und da in die Klischeekiste greift. Es sei ihr verziehen ;) Vielleicht auch weil es den Lesefluss nicht weiter gestört hat. Sicher war auch ein großer Pluspunkt das es um Bücher und auch um die Liebe zu ihnen geht, obwohl die eigentliche Handlung sich ja sehr auf die Geschichte von Vida Winter konzentriert.
    Die Figuren wuchsen mir sehr schnell ans Herz und man hatte auch immer wieder das Gefühl wie gerne auch die Autorin selbst ihre Figuren mag. Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt und nach und nach kann man auch ein paar Parallelen ausmachen und die Vergangenheit beginnt sich mit der Gegenwart zu verknüpfen. Da ich so etwas auch sehr gerne mag bekommt das Buch noch einen Pluspunkt ^^ Das Buch selbst ist kein Krimi oder ein Thriller aber dennoch sehr spannend geschrieben und bis zu letzt überlegt man was nun eigentlich wirklich passiert ist. Hier überrascht die Autorin mit einer Wendung die mich sehr überrascht hat aber am Ende doch einen Sinn ergibt.
    Beim Lesen hatte ich warme Herbstfarben im Kopf. Kein Meisterwerk aber für ein gemütliche Stunden an einem kalten, stürmischen Herbsttag wunderbar geeignet!


    4ratten


    hat es dann aber irgendwie doch verdient

  • Ah, ich dachte mir doch, dass dir das Buch gefallen könnte. :klatschen:


    Ich kann mich dir nur anschließen. Ein schönes Buch, eher ruhig, stimmungs- und geheimnisvoll. Und wenn auch schon mal hier und da ein Klischee auftaucht, gestört hat mich das überhaupt nicht. :smile:


    Die Atmosphäre war irgendwie melancholisch, düster-schön. Genau das Richtige, um sich an einem nebligen Herbsttag mit dem Buch gemütlich in den Sessel zu kuscheln. Über weite Strecken hat es mich an "Das Durchdrehen der Schraube" von Henry James erinnert. Auf dem Nachttisch der Gouvernante lag dann ja auch genau dieses Buch. :breitgrins:


    Die Auflösung kam für mich auch überraschend. Darauf wäre ich in der Form nie gekommen, trotz der ganzen Andeutungen. Das Ganze ergibt aber wirklich Sinn und das finde ich mal besonders schön, denn häufig passt ja die Auflösung nicht mehr so ganz zum Rest des Buches. Hier finde ich das aber sehr gut gelöst.


    Ein schönes Buch für die Herbst- oder Winterzeit!


    4ratten

  • Ich lese das Buch auch gerade, es ist mein Buch zum Thema Literatur für den SUB-Listen-Wettbewerb.
    Obwohl es sich wirklich sehr schnell liest, gestern angefangen und schon auf Seite 260, finde ich die Geschichte irgendwie sehr verstörend.
    Ich hatte mir wirklich etwas anderes unter dem Buch vorgestellt. Ein schaurig-schöner Roman und zugleich eine Hommage an die viktorianischen Klassiker des 19. Jahrhunderts.......
    Hmm...ich weiß ja nicht...wohl eher eine kranke Familiengeschichte im Stile von Eugenides "Selbstmordschwestern", das mich auch schon so belastet hat.
    Mal sehen wie dann zum Schluß der Gesamteindruck des Buches ist.


    LG
    Flor

  • Ich finde das Buch auch sehr stimmungsvoll geschrieben. Es ist eins der besten die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Ich werde es definitiv irgendwann noch mal lesen. :daumen:
    Dazu muss ich sagen, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe und der Schreibstil der Autorin ist sehr klar und flüssig, so dass man (fast) alles versteht ohne Vokabeln nachzuschlagen.
    Von der Stimmung her hat es mich auch ein bisschen an Wuthering Heights (Sturmhöhe) von Emily Brontë erinnert - wahrscheinlich wegen Yorkshire und der Moorlandschaft...


    5ratten

  • Inhalt:


    Die junge Buchhändlerin Margaret Lea lebt sehr zurückgezogen und liebt nichts mehr, als sich in alte Romane zu flüchten und Biografien über unbeachtete Persönlichkeiten aus früheren Jahrhunderten zu schreiben. Bis sie eines Tages einen Brief erhält von Englands bekanntester Autorin: Vida Winter. Die alte Dame hat ausgerechnet Margaret, die bisher keinen einzigen ihrer Bestseller gelesen hat, auserkoren, um ihr nun am Ende ihrer Tage die Wahrheit über ihre geheimnisumwobene Vergangenheit preiszugeben.


    Diane Setterfield entführt uns in die geheimnisumwitterte Welt der Familie Angelfield - ein schaurig-schöner Roman und zugleich eine Hommage an die viktorianischen Klassiker des 19. Jahrhunderts


    Meine Meinung


    Große Worte, die da auf dem Rückentext stehen und das Buch hat ja wohl wirklich für Furore gesorgt....hm....ich persönlich finde es ein bisschen überbewertet.
    Aber nun im einzelnen.
    Zum einen muss ich sagen, dass es ein wirklich spannendes Buch ist, das wirklich sehr gut unterhalten kann. Die Autorin schafft es den Leser gleich auf der ersten Seite für sich zu gewinnen und einmal angefangen MUSS man das Buch einfach zu ende lesen. Der Anfang ist einfach stark, schöne Atmosphäre, interessante, mysteriöse Geschichte.
    Nur genau die etwas altmodische Stimmung verliert sich immer mehr.
    Immer wieder wird "Jane Eyre" als Lieblingsbuch der Protagonisten erwähnt, und soll wohl auch irgendwie Vorbild für diesen Roman sein.......allerdings habe ich nicht wirklich viele Parallelen gesehen. Ich möchte darauf auch hier nicht näher eingehen, um die Spannung nicht zu nehmen.
    Für Leser die "Jane Eyre" noch nicht kennen ist vielleicht die Tatsache ärgerlich, dass der Inhalt(die Auflösung) von Charlotte Brontes Meisterwerk hier wiedergegeben wird. Also vielleicht "Jane Eyre" zuerst lesen :zwinker:.


    Aber zurück zu diesem Roman. Für mich macht die Autorin einfach einiges kaputt indem sie im Mittelteil einfach zu direkt wird was die Beschreibungen angeht. Kranke und ich meine hier wirklich kranke Familienverhältnisse. Beschreibungen bis an die Ekel- :kotz: grenze. Das hat mich wirklich verstört und belastet und das Buch hätte das nicht gebraucht. Ein bisschen weniger (ungenauer) wäre hier mehr und hätte auch besser zu dem Buch, oder das was uns das Buch wohl vermitteln will, gepasst.
    Die Auflösung war für mich auch nicht wirklich befriedigend. Irgendwie bleiben für mich zu viele Fragen zurück. Was mir überhaupt nicht gefallen hat war das Postscriptum am Ende. Völlig unrealistisch, passt nicht zum Buch, da es für andere "Geister" in dem Buch ja realistische Erklärungen gab.
    Ich hätte auch gerne gewusst wann das Buch spielt. Auch um zu verstehen warum keiner Margarets Mutter in ihrem Kummer geholfen hat. Ich denke die Geschehnisse in Angelfield wohl so um 1900 und dann die Geschehnisse "heute" so in den 60er Jahren.


    Ich weiß das ist jetzt viel gemotze. Trotzdem, auch wenn sich das jetzt wiederspricht, ist es ein gutes Buch. Ich habe es in weniger als 3 Tagen gelesen, eine ungewöhnliche Geschichte, ein schönes Ende (mal vom Postscriptum abgesehen).
    Die Spannung wird wirklich bis zum Schluss aufgebaut und ein Buch das einen durchaus schlaflose Nächte bereiten kann.
    Gerade deshalb, weil es ein richtiges Superbuch hätte werden können, stören mich vielleicht auch die angesprochenen Punkte so besonders.


    Eine Rattenbewerung fällt mir hier besonders schwer. Ich denke es bekommt auch von mir 4 Ratten für den guten Unterhaltungswert. Allerdings mit Einschränkungen.


    LG
    Flor

  • Hmm interessant. Ich habe die Verhältnisse z.B nicht als zu krank dargestellt empfunden. Vielleicht hab ich da einfach eine andere Empfindungs und Schmerzgrenze. Ich fand das man nur so bestimmte Ereignisse und auch die handelnden Figuren besser verstehen konnte.


    Allerdings kann ich Flor zustimmen, das Buch wird sicher etwas überbewertet. Es ist gut geschrieben und es hat mir auch gefallen aber es gibt trotzdem viele andere Bücher die besser geschrieben sind^^

  • Obwohl die Antiquarin Margaret Lea bereits ein paar kleinere Biographien, zumeist unbekannter, längst verstorbener Personen, verfasst hat, ist sie mehr als überrascht, als sie von der bekannten Bestsellerautorin Vida Winter eine Einladung erhält, sie möge sie besuchen und ihre Biographie schreiben. Zum einen interessiert sich Margaret nicht für zeitgenössische Literatur, sie liest eher viktorianisches, sie kennt also nicht eines von Vidas Büchern, und zum anderen ist Vida Winter dafür bekannt, dass sie ein großes Geheimnis um ihre Kindheit macht und niemand jemals etwas darüber in Erfahrung bringen konnte. Auf direkte Fragen antwortete sie entweder gar nicht oder jedes Mal mit einer anderen erfundenen Geschichte.


    Margaret selber trägt übrigens ebenfalls ein Geheimnis aus ihrer Kindheit mit sich herum, was sie so empfänglich für die Besonderheiten der Zwillingsbeziehung macht, von der Vida ihr dann erzählt. Margaret verbringt also die Vorweihnachtszeit in Vidas Haus und bekommt von der schwerkranken und alten Frau die Geschichte ihrer Herkunft erzählt. Dabei werden immer wieder Ereignisse beschrieben, deren Erklärung recht dürftig ist und die somit ein bisschen übersinnliche Andeutungen enthalten.


    Der Titel „Die dreizehnte Geschichte“ bezieht sich auf eine solch, fehlende, in einem Band mit Erzählungen von Vida Winter, die die Neugier ihrer Leser geweckt hat. Als ich sie endlich teilweise lesen durfte, war ich nicht sonderlich beeindruckt, erschien sie mir zwar recht persönlich, aber auch enttäuschend schwach, so ließe sich Vida Winters schriftstellerischer Erfolg bestimmt nicht erklären.


    Ich hatte von Diane Setterfield eine düstere Familiengeschichte erwartet, mit dunklen Geheimnissen, so etwas lese ich sehr gerne, aber hier war die Familie einfach nur krank und wahnsinnig und Sympathieträger nicht vorhanden. Selbst die, als alte Frau sympathische, Erzählerin konnte für sich selbst als Mädchen oder die Menschen, die sie als Kind liebte, keine Sympathien wecken und blieb mir fremd. Um dieses Buch wirklich zu mögen fehlte mir das Gefühl für die Personen. Dass die Kinder einem fern blieben, ist am Ende der Geschichte sogar verständlich, aber eine intelligente Erklärung am Ende macht die Geschichte nicht interessanter. Margaret selbst konnte ich gar nicht verstehen, sie hätte einfach nur beizeiten mal einen Psychotherapeuten oder sonstigen Aussprachepartner gebraucht, dann wäre sie nicht ganz so sehr von ihrem persönlichen Familiengeheimnis mitgenommen geworden. Schade um eine gute Idee.


    3ratten


    P.S.


    Ich finde das Buch auch sehr stimmungsvoll geschrieben. Es ist eins der besten die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Ich werde es definitiv irgendwann noch mal lesen. :daumen:
    Dazu muss ich sagen, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe und der Schreibstil der Autorin ist sehr klar und flüssig, so dass man (fast) alles versteht ohne Vokabeln nachzuschlagen.
    Von der Stimmung her hat es mich auch ein bisschen an Wuthering Heights (Sturmhöhe) von Emily Brontë erinnert - wahrscheinlich wegen Yorkshire und der Moorlandschaft...
    5ratten


    Sturmhöhe mochte ich (ebenfalls wegen der Personen) auch nicht :zwinker:


  • P.S.


    Sturmhöhe mochte ich (ebenfalls wegen der Personen) auch nicht :zwinker:


    Hm, vielleicht steh ich einfach auf kranke Charaktere. :breitgrins:


    Hast Du das Buch auf deutsch gelesen? Würde mich interessieren, da die Übersetzung doch einiges kaputtmachen kann.

  • ich hab's auf deutsch gelesen, mir sind aber zumindest keine offensichtlichen Übersetzungsschwächen aufgefallen. Es war ja auch weniger der Sprachstil als die Leute, die mir nicht gefielen...


    :winken:
    illy

  • Nun ja, wenn man das Original nicht zur Hand hat, kann man schlecht sagen ob die Übersetzung gut/schlecht/angemessen etc. ist. :zwinker:


    Aber is ja auch wurscht, wär ja langweilig wenn alle die gleiche Meinung hätten. :winken:

  • Hallo!


    Ich habe "The 13th tale" schon vor ein paar Tagen fertig gelesen, habe aber noch etwas Zeit gebraucht bis sich die Eindrücke so weit gesetzt haben dass ich sie aufschreiben kann.


    Das Buch hat mich gefesselt, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Aber sobald ich fertig war habe ich und mir Gedanken darüber gemacht habe ist der anfänglich gute Eindruck verflogen. Die Geschichte ist ohne Zweifel wunderbar erzählt. Besonders wenn Margaret von ihrer Liebe zu Büchern und ihrem Umgang mit ihnen erzählt, habe ich mich ein kleines bisschen selbst entdeckt. Auch das große Interesse, das die 13. Geschichte bei jedem erweckt dem sie begegnet fand ich sehr charmant. Von Anfang an war die Geschichte sehr stimmig erzählt und das Herumspringen zwischen der Welt der Zwillinge und Margarets Welt hat mir sehr gut gefallen. Aber ab dem Punkt, an dem Adeline nicht mehr von "uns", sondern von "mir" erzählt hatte ich das Gefühl, als ob etwas nicht mehr richtig wäre. Dieses Gefühl hatte mehr mit dem Erzählstil als mit der Handlung zu tun (denn dazu hat es ja recht gut gepasst). Ich habe mich immer mehr gefragt, wie es zu so viel Unglück überhaupt kommen konnte. Hat wirklich keiner gemerkt, wie sie Zwillinge lebten? Und warum wurde Margaret mit ihrem Schmerz so alleine gelassen. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass die Menschen auf beiden Erzählebenen mehr und mehr vor sich hinlebten und den Dingen einfach ihren Lauf liessen. Das Ende hat mich ein bisschen mit dem Buch versöhnt. Trotzdem tue ich mich mit de Bewertung so schwer, dass ich diesmal keine Ratten vergebe.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Margaret Lea ist quasi im Antiquariat ihres Vaters aufgewachsen, seit Kindesbeinen liebt sie Bücher über alles. Nebenbei schreibt sie kleine Biographien über eher unbekannte Menschen aus der Vergangenheit, und sie wundert sich sehr, als sie eines Tages einen Brief von der höchst erfolgreichen, sehr zurückgezogen lebenden Schriftstellerin Vida Winter erhält, die sie zu ihrer persönlichen Biographin machen möchte.


    Also reist Margaret nach Yorkshire, um ihre Auftraggeberin zu treffen, eine streng wirkende, unberechenbare, todkranke Frau, die ihre Geschichte nur nach ihren eigenen Regeln zu erzählen bereit ist. Staunend und fasziniert erfährt Margaret von der Familie Angelfield, deren Anwesen vor über sechzig Jahren niederbrannte, von merkwürdigen Formen der Geschwisterliebe, von rätselhaften Zwillingsschwestern, die nach dem Tod der Eltern bei ihrem versponnenen Onkel und ein paar alten Dienstboten aufwuchsen, von verschwundenen Personen, (vermeintlichen?) Gespenstern und seltsamen Vorgängen in und um das Haus der Angelfields.


    Welche Rolle Vida selbst bei alledem spielt, erschließt sich Margaret erst ganz allmählich, während sie immer wieder über ihr eigenes Leben nachdenkt, denn auch in ihrer Familie gab es ein Geheimnis, das sie nur durch Zufall herausgefunden hat.


    Ein klassischer "Familiengeheimnis-Roman" mit allen Zutaten, die man sich vorstellt: ein düsteres altes Haus, schweigsame, undurchsichtige Personen, Tod, Krankheit und geistiger Verfall, das alles im kargen Hochmoor von Yorkshire. Lange Zeit tappt man als Leser im Dunkeln und kann nur Vermutungen über Vida anstellen, die sich wieder zerschlagen, bis sich am Schluss jedes, aber auch wirklich jedes Puzzleteilchen an seinen Platz fügt.


    Vielleicht fast ein wenig zu perfekt komponiert und dadurch in Nebenhandlungssträngen ab und zu vorhersehbar, aber ein schöner, nicht allzu anspruchsvoller Schmöker, in dem mir besonders die bibliophilen Passagen am Rande gefallen haben.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe "Die dreizehnte Geschichte" kürzlich gelesen und kann mich im Grunde HoldenCaulfield, Cuddles und Thanquola komplett anschließen. Ein flott zu lesender, spannender Pageturner für Stunden mit schönem Hintergrund für Buchliebhaber. :) . Ich hab es innerhalb weniger Abende gelesen.


    Die fürchterlichen Familienverhältnisse fallen erst auf, wenn man neutral (und mit Abstand zum Buch)darüber nachdenkt. Seltsamerweise haben sie mich während des Lesens nicht so sehr erschreckt oder verstört, obwohl ich da durchaus empfindlich reagieren kann. In dieser Gesichte hat sich das aber alles so selbstverständlich gefügt, war dieser "kranke" Zustand für die Beteiligten derart "normal" :breitgrins: , daß es mich während des Lesens nicht gestört hat.


    Klar.. wenn man danach über die Einzelheiten dieser Familiengeschichte nachdenkt kommt einem schon das Grausen, aber ... das ist auch in vielen Krimis und Thrillern so, wobei dieses Buch weder das eine noch das andere ist, aber Familiengeschichte wäre auch nicht die treffende Bezeichnung.


    Ich mochte Margaret in ihrer sehr speziellen Art die Dinge zu bewerten und über sie nachzudenken und Aurelius natürlich. Insgesamt ein Buch für die berühmten Herbst- und Winterstunden auf dem Sofa unter der Decke, eine Kanne Tee daneben :winken: und dann, einfach in die Geschichte und die stimmungsvollen Bilder eintauchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Yvaine ()

  • Ich habe das Buch vor einigen Tagen beendet und kann mich den guten Bewertungen nicht anschließen.


    Obwohl mir der Anfang des Buches richtig gut gefallen hat, ich war mir sicher ein kleines Highlight vor mir zu haben. :rollen: Eigentlich selten, dass ich mich so täusche. Ich kann nicht mal so genau sagen, was mich so gestört hat. Hauptsächlich mal dieser Margaret-Strang mit ihren eigenen "Problemen". Das war mir alles viel zu übertrieben und jammernd dargestellt und dann noch das Ende dazu. Da hat mir einfach total der Bezug gefehlt, sowohl zur Person als auch zum Thema.


    Insgesamt war es spätestens ab der Hälfte mehr Durchquälerei als Lesevergnügen.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Huhu,


    ich habe gestern mit dem Buch begonnen, bin aber noch nicht allzu weit gekommen. Bis jetzt gefallen mir Schreibstil und Stimmung (oooooh, dieses gemütliche Antiquariat) sehr gut. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Euren Meinungen nach habe ich ja zumindest die richtige Jahreszeit getroffen :breitgrins:.


    LG
    Bianca

  • Hallo,


    ich bin mittlerweile über die Hälfte raus, aber richtige Begeisterung will sich nicht einstellen. Ehrlich gesagt empfinde ich die Familiensituation als unwirklich über den normalen Phantasiegehalt eines Buch hinaus. Oder verstehe nur ich das so, dass

    . Dazu diese beiden Kinder....und der Gärtner...und die Haushälterin...das ist doch des Guten etwas zu viel. Und dann noch Margaret, die nicht nur über diese ganzen familiären Irrungen und Wirrungen schreibt, sondern offenbar auch noch ein eigenes Geheimnis hat :rollen:.


    Ich werde mich bemühen, schnellst möglichst fertig zu lesen... Kate Morton liegt nämlich schon in den Startlöchern und davon verspreche ich mir deutlich mehr.


    LG
    Bianca

  • Hallo Bianca :winken:,


    ich lese das Buch auch gerade und mir geht es ähnlich wie dir. Anfangs war ich von der Geschichte noch absolut begeistert und ich konnte mich so gut in das Antiquariat und in Leas zurückgezogenes Leben hineinversetzen. Doch jetzt, nach ca. 200 Seiten, hat mein Enthusiasmus dafür drastisch abgenommen und ich schleppe mich halbherzig durch die Seiten. Irgendwie erinnert mich Frau Winters Geschichte von der Stimmung her doch sehr an Sturmhöhe, was mir irgendwie missfällt, da mir mein Gefühl sagt, dass ich nichts Neues lese, was ja nicht stimmt...hm... :rollen:


    Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt! :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe das Buch dann an Heiligabend beendet. Leider stellt sich auch abschließend keine rechte Begeisterung ein. Die Auflösung empfand ich nicht als soooo überraschend, ich dachte zwischendurch ehrlich gesagt öfter an diese Möglichkeit. Auch fand ich, dass das Erzählen von Leas Geschichte den Rahmen irgendwie gesprengt hat. Für mich hätte es absolut gereicht, Miss Winters Geschichte zu hören.


    Fazit:
    Nettes Buch für zwischendurch - von mir bekommt es drei Ratten.


    LG
    Bianca

  • Ich bin nun auch fertig und zu meiner Überraschung hat sich die „dreizehnte“ Geschichte nach dem Hänger zwischendurch doch noch zu einem Page-Turner entwickelt.


    Das Rätsel um den großen Brand hat mich wirklich angeregt selbst nachzudenken und ständig habe ich mich gefragt was denn nun wirklich passiert sein könnte und wie es zu all den Geschehnissen gekommen ist. Doch sämtliche meiner Theorien wurden zunichte gemacht, denn das Ende war mehr als überraschend! Niemals wäre ich da drauf gekommen – obwohl es, im Nachhinein betrachtet – doch einige Hinweise gegeben hat.


    Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jeder hatte so seine persönliche Note – außer Lea. Sie war die einzige mit der ich nichts anfangen konnte. Ihre Person wirkte irgendwie fahl und unpersönlich. Auch ihre Geschichte konnte mich nicht fesseln, ja, fand ich sogar sehr blöd, da ich ihre Probleme absolut nicht nachvollziehen konnte… :rollen:


    Aurelius war mein persönlicher Liebling. Ich fand ihn einfach süß diesen großen Riesen mit dem riesigen Herzen. :herz: Zu gern hätte ich ihn in den Arm genommen und gesagt, dass alles wieder gut wird.


    Alles in allem eine gute Geschichte mit einem, meiner Meinung nach, tollen Ende!
    4ratten

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys