Glenn Kleier - Jesa: Der letzte Tag

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 12.416 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Liandra.

  • Liandra
    Sorry, kann einfach nicht mehr stoppen :breitgrins: .


    Die meisten Figuren in diesem Buch finde ich ein wenig oberflächlich, manchmal gibt es über sie zu wenig Infos und manchmal zu viel. Was sollte z. B. Hunters Bericht über Erins Mißbrauch in der Kindheit? Ist doch nicht wichtig für diese Geschichte, oder? Oder der Streit zwischen Cissy und Hunter - der hat mich ganz kalt gelassen. Aber ok, ich bin so von Jesa angetan, dass mir alle anderen wurscht sind. Litti finde ich nicht fanatisch, er ist erleuchtet worden und nun versucht er, das Richtige zu tun. Ich finde ich sehr sympathisch.


    Bis Ende Kapitel 79



    Dies ist mein zweites Buch über einen weiblichen Messias, den die Kirche auszubooten versucht. Der andere Roman war "Endymion" von Dan Simmons und spielte einige Jahrtausende in der Zukunft. Da "Der letzte Tag" aber hier auf der Erde spielt und auch noch in einer Zeit, die wir alle erlebt haben, finde ich ihn irgendwie beunruhigender.


    Ich finde es übrigens schade, dass der Autor offenbar nichts anderes geschrieben hat. Ob "Glenn Kleier" wohl ein Pseudonym ist? :rollen:


    ***
    Aeria


  • wenn Jesus heute wieder in die Welt käme, würden ihn die Menschen in Stücke reißen. Allen voran wäre wohl die Kirche. Das gibt einem doch zu denken, oder?


    Ich gebe zu, ich lese furchtbar gerne Bücher, in denen es um die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche geht, solche Bücher kann ich kaum objektiv bewerten :zwinker: .


    ***
    Aeria


    Ich denke auch, dass Jesus heutzutage keine Chance hätte.
    Das mit den Büchern über die Katholische Kirche geht mir auch so, da könnte ich mir alles vorstellen, was die Autoren sich so ausdenken und noch viel mehr :breitgrins:


    In diesem Buch ist es allerdings einer von diesen amerikanischen Predigern, der mich am meisten aufregt :grmpf:
    Kapitel 38
    "Er schlug nur ein Thema vor:
    "Was eine nichtmillenarische Religionsgemeinschaft im gegenwärtigen instabilen Umfeld der Religionen tun kann, um sich Interesse und finanzielle Unterstützung ihrer Gemeinde zu sichern.""
    :kotz:


    lg aquacat

    &quot;Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.&quot; Jorge Luis Borges<br /><br />:leserin: <br />Cryptonomicon - Neal Stephenson

    Einmal editiert, zuletzt von aquacat ()

  • Toll finde ich es, dass manche Kapitel aus der Sicht ganz gewöhnlicher Menschen erzählt werden, z. B. der Martins. So sieht man, wie die Ereignisse und die Medienberichte darüber bei der Bevölkerung ankommen.


    ***
    Aeria


    Das gefällt mir auch besonders gut.
    lg aquacat

    &quot;Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.&quot; Jorge Luis Borges<br /><br />:leserin: <br />Cryptonomicon - Neal Stephenson

  • Ich bin jetzt bei Kapitel 55 angelangt, würde aber lieber viel schneller lesen. Ich finde das Buch einfach klasse, super spannend. Ich weiß gar nicht mehr, wer mir das<Buch empfohlen hat, schade würde mich gerne bedanken :rollen:
    Diese Parallelen zu Christi Geburt, mit der unbefleckten Empfängnis und den Japanern als den heiligen drei Königen fand ich sehr witzig, letzendlich aber auch stimmig.
    Heutzutage braucht es keinen heiligen Geist, man kann ja klonen :breitgrins:
    lg aquacat

    &quot;Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.&quot; Jorge Luis Borges<br /><br />:leserin: <br />Cryptonomicon - Neal Stephenson

  • Bis Kapitel 55
    Das Team um Feldman hatte ja eine abenteuerliche Flucht hinter sich! Wer wohl dieser Freund war, der ihnen telefonisch geholfen hatte?
    Als Jesa das Baby wieder zum Leben erweckte, sagte sie zu den Menschen: "Warum staunt ihr? Was nützt es dem Kind, wenn sein Körper erweckt wird, aber seine Seele schläft? Ich sage euch, das Wort lebt, aber es gibt Menschen, die es unterdrücken wollen. Öffnet euren Geist dem Wort. Denn in jedem von euch ist die Auferstehung, die Macht und der Glanz und das Verstehen!"
    :confused:
    Diese Worte habe ich nicht verstanden. Was meinte sie, als sie sagte: ... die Seele schläft ... ? War es also nicht sinnvoll, dem Kind das Leben wieder zu geben? Wird die Seele des Kindes "schlafen" sprich (ich weiß jetzt kein anderes Wort)nicht ... "lebensfähig" sein?
    :confused:


    Die Diskussion der beiden Kardinäle finde ich sehr interessant. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden - wenn schon nicht Freunde - doch auf einer akzeptablen Ebene auch streiten können. Gut so. Di Concerci verhält sich wenn auch nicht offen, so zumindest fair gegenüber Litti. Litti´s ganzes Weltbild hat sich wohl geändert. Was Di Concerci mit den Zitaten aus dem Johannesevangelium sagen wollte, habe ich auch nicht verstanden!!!! Was meinte er denn mit: "Eine Herde, Alphonse. Und nur ein Hirte. Jesa kann nicht der Herr sein." ??
    Steh ich heute auf der Leitung oder spricht der Autor wirklich in Rätseln? :confused:



    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Liandra
    Der Autor spricht manchmal in Rätseln, das sehe ich auch so. Alles soll ein wenig kryptisch und somit geheimnisvoll wirken - was es ja auch tut.
    Das mit dem Hirten habe ich so verstanden, dass der eine Hirte Jesus ist. Einen anderen Messias kann es also nach Ansicht Di Concercis nicht geben, schon gar nicht eine Frau. Die Kirche wartet ja seit Jahrtausenden auf die Wiederkunft Christi, nicht auf einen neuen Messias. Aber ich glaube, die Kirchenherren würden auch Jesus ablehnen, wenn er plötzlich vor ihnen stünde.


    Die "schlafende" Seele... Tja, ich habe auch gerätselt. Ich vermute, damit ist eine Seele gemeint, die Gott noch nicht für sich entdeckt hat.
    "... das Wort lebt, aber es gibt Menschen, die es unterdrücken wollen. Öffnet euren Geist dem Wort" - das verstehe ich so, dass das Wort Gott ist ("Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott", Johannes-Evangelium). Die Botschaft Gottes wird von den Menschen unterdrückt, da sie mehr an Macht und Profit als an Religion interessiert sind.
    "Denn in jedem von euch ist die Auferstehung, die Macht und der Glanz und das Verstehen" - diesen Satz habe ich so verstanden, dass man selbst versuchen soll, gottgleich zu werden, denn die Voraussetzungen sind alle da. Es ist wie in Eschbachs Buch "Das Jesus Video", die Menschen sollen Christus nicht anbeten, sie sollen versuchen, selbst wie er zu werden.


    Puh, jetzt habe ich doch tatsächlich meine Bibel aus dem Regal gekramt. Das ist so ein Riesending, dass ich es normalerweise nicht anrühre. Vielleicht kennt ihr diese rote Ausgabe (Volksbibel), die es vor paar Jahren bei Weltbild gab, mit Illustrationen der großen Meister etc. Das Ding ist so groß wie ein Ordner, Format DIN A4, 7 cm dick und sauschwer. Habe mal versucht, darin zu lesen, fand es aber langweilig :zwinker: . Ich habe die Bibel mal gelesen als ich noch ein Teenie war, es war damals ein Weihnachtsgeschenk meiner Oma (meine halbe Verwandtschaft besteht aus Mennoniten/Alttäufern, die einen manchmal bekehren wollen).
    Nee, ich lese doch lieber Bücher wie "Der letzte Tag" oder "Sakrileg" oder "Der Schatten des Herrn" etc. Die sind viel interessanter :breitgrins: .


    ***
    Aeria

  • Hallo,


    erstmal vorweg, ich werde jetzt in den Silvesterurlaub fahren und weiß noch nicht genau, wie gut Internet da funktioniert. Also falls ihr wider erwartend nix von mir hört, dann klappt etwas nicht und ich bin erst ab 1.1. wieder online.


    Nun zu euren Ausführungen - Aeria, deine Erklärungen sind toll. Ich hatte nämlich ähnliche Gedanken wie Liandra, vor allem bei dem Kind, im ersten Moment dachte ich es wäre gesitig behindert oder so :redface:


    Ihr meint also Litti hatte eine Erleuchtung, also auf mich wirkt er doch eher verwirrt, er glaubt an Jesa gut und er findet Argumente für ihre "Echtheit" trotzdem macht er auf mich einen merkwürdigen Eindruck.


    Ach ja und dieser geldgeile Priester in USA, na der ist wohl die Härte...


    Liebe Grüße
    schokotimmi :winken:

  • Bis Ende Kapitel 87


    Also am liebsten würde ich hier nichts mehr posten, sondern nur noch lesen :zwinker: . Aber wenn ich meiner Begeisterung nicht Luft mache, platze ich womöglich.



    Ihr meint also Litti hatte eine Erleuchtung, also auf mich wirkt er doch eher verwirrt, er glaubt an Jesa gut und er findet Argumente für ihre "Echtheit" trotzdem macht er auf mich einen merkwürdigen Eindruck.


    Ich glaube, Litti ist ein sehr gläubiger Mann. Ihm geht es wirklich um Glauben und um Gott, nicht um Macht etc. Ich frage mich, warum er Kardinal geworden ist :rollen: . Wenn einem solchen rechtschaffenen Menschen jemand begegnet, der eine direkte Leitung zu seinem Gott ist - was würde dieser Mensch tun? Das was Litti tut; er erkennt, dass in der Kirche vieles falsch läuft und versucht, andere, auch den Papst, darauf aufmerksam zu machen. Er gibt alles auf, riskiert die Exkommunizierung, um seinem wahren Glauben, Gott, zu folgen. Wieviele Menschen würden das wohl tun? Nicht viele, denke ich. Di Concerci würde eher ersticken, als auch nur den Gedanken an einen neuen Messias zuzulassen.



    ***
    Aeria

  • Kapitel 88 :grmpf:


    Wie praktisch, dass man die Bibel immer genauso interpretieren kann, wie man's gerade braucht. Ich gebe zu, Di Concercis Überlegungen hätte ich mit mehr Offenheit gelesen, wenn mir dieser Mann auch nur ein wenig sympathischer wäre.
    Wenn der Papst ihm das abkauft, und, ich denke, das wird er tun, er scheint ja selber keine Meinungen zu haben, dieser Schwächling, dann wird er das seinen Gläubigen verkünden. Und da der als "unfehlbar" gilt, dürfte das gewaltige Folgen haben. Die Kirche hat es nicht geschafft, Jesa wegzureden oder kleinzukriegen, also wird die Frau verdammt.



    ***
    Aeria

  • @ Schokotimmi: Ich wünsch dir auch einen schönen Urlaub!!
    Für mich geht es ja montag´s um 4 Uhr früh auch schon los, ich hoffe, ich komme bis dahin noch ein gutes Stückchen zu lesen.


    @ Aeria: Du bist doch wohl hoffentlich nicht geplatzt?? Zuerst vor Spannung, dann vor Wut .... aber ich habe dein letztes Posting noch nicht gelesen, weil ich noch nicht so weit bin.


    Bis Kapitel 75
    Diese Geschichte ist echt fesselnd. Litti ist mir einfach sympathisch, ich glaube nicht, dass er übergeschnappt ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Jesa wirklich ein Messias ist. Besonders nach der zwar kurzen Zeit in den USA, wie sie die Situationen im Tagungszentrum der Religionen gemeistert hat. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als Feldman dann versuchte, sie nach ihren ersten Erinnerungen zu fragen und wieder das Argument in bezug auf einen Klon in den Vordergrund rückte! Die letzten Absätze waren einfach so spannend geschrieben, dass ich wirklich nicht mehr an diese Klongeschichte gedacht hatte.



    Ich glaube, Litti ist ein sehr gläubiger Mann. Ihm geht es wirklich um Glauben und um Gott, nicht um Macht etc. Ich frage mich, warum er Kardinal geworden ist :rollen: . Wenn einem solchen rechtschaffenen Menschen jemand begegnet, der eine direkte Leitung zu seinem Gott ist - was würde dieser Mensch tun? Das was Litti tut; er erkennt, dass in der Kirche vieles falsch läuft und versucht, andere, auch den Papst, darauf aufmerksam zu machen. Er gibt alles auf, riskiert die Exkommunizierung, um seinem wahren Glauben, Gott, zu folgen. Wieviele Menschen würden das wohl tun? Nicht viele, denke ich. Di Concerci würde eher ersticken, als auch nur den Gedanken an einen neuen Messias zuzulassen.


    Ja, das ist gut ausgedrückt *unterschreib*. So sind diese 2 Figuren wirklich genau im Gegensatz zueinander.


    Heute werde ich hoffentlich noch viel weiterlesen können. Ich muss unbedingt wissen, wie´s weitergeht! (Ich lese schon keine Beiträge im Forum hier, damit ich Lesezeit spare!!! :breitgrins::breitgrins: )


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Liandra
    Nee, bin noch nicht geplatzt, aber nach Kapitel 94 könnte ich an die Decke gehen. Du wirst wissen, was ich meine, wenn du soweit bist.



    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Jesa wirklich ein Messias ist.


    Janichtwahr? Ich lese das Buch zwar schon zum zweiten Mal und weiß, wie es ausgeht, aber ich fiebere mit den Charakteren wieder mit und mache mir meine Gedanken. Der Autor hat die Geschichte so aufgebaut, dass man einfach an den Messias glauben muss, weil die Dinge rund um Jesa kaum anders zu erklären sind. Ich würde ja auch die Argumentation der Kirche zulassen, dass Jesa nicht der Messias ist, aber die Pfaffen finde ich einfach nur zum k....n und glaube ihnen daher kein Wort. Kleier hat hier heftig mit der Kirche abgerechnet, dafür bekommt er von mir eine Ehrenmedaille, sollte ich ihm je begegnen :zwinker: .
    Ich verstehe echt nicht, warum alle Welt auf "Sakrileg" abfährt, wenn es doch den "Letzten Tag" gibt :rollen: .


    Bis Kapitel 98



    Interessant fand ich die Einbindung der Marienerscheinung in Fátima/Portugal in die Geschichte. Ich hatte schon lange vor diesem Buch davon gehört und vor ein paar Jahren kaufte ich mir ein kleines Büchlein mit dem Titel "Fatima - Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung" von Antonio Borelli Machado. Das Lesezeichen steckt aber seit Jahren ungefähr in der Mitte des Buches. Mir war da einfach zu viel Jesus drin.
    Über den Ort und die Legende gibt es bei Wiki einen Artikel.


    ***
    Aeria

  • Bis Kapitel 88 :breitgrins:


    Ich musste lachen, als Jesa bei der Papst-Audienz sich plötzlich umgedreht hat und dann hinausgelaufen ist. Sie hat die ehrbaren Kirchenmänner sehr verdattert - um nicht zu sagen geschockt - zurückgelassen! Ich fand es so witzig in der Vorstellung, dass sämtliche Reporter und Journalisten ihr durch die Hallen hinterhergerannt sind! Völlig außer Atem!


    Die schweizer Gardisten kannten sich ja auch nicht mehr aus. Die Enthüllungen in der Bibliothek waren dann ja sehr einschlagend, wie man in den nachfolgenden Fernsehberichten sehen konnte. Und die Kirche hat wirklich einiges an Kritik einstecken müssen, was meiner Meinung nach fast gerechtfertigt war.


    Di Concerci ist ein Wurm! Mit Freude hat er ihr seine zurechgelegten Argumente entgegengeschleudert, :grmpf: bewusst hat er sie versucht, bloßzustellen! Im Prinzip ist ihm das ja auch gelungen, aber ich denke für die Menschen draußen hatte das gar kein so großes Gewicht. Oder vielleicht doch. Aber vielleicht kommt das noch.


    So ein Chaos im Vatikan! :rotfl: :jakka: Aber Di Concerci gibt sicherlich nicht auf .....


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:


  • So ein Chaos im Vatikan! :rotfl: :jakka:


    :zwinker:
    Das scheint dir zu gefallen, Liandra. Mir auch! Je mehr Chaos bei den alten verstaubten Herren ausbricht, desto besser.


    Ich bin jetzt gerade fertig geworden mit dem Roman. Die letzten 3-4 Seiten waren mir persönlich zu überzogen, konnten mir den Spaß am Buch aber nicht mehr verderben.


    Bis Ende



    Alles in allem, ein tolles Buch, ich werde es in einigen Jahren noch einmal lesen.


    ***
    Aeria

  • Hallo zusammen!


    Ich bin gerade mit dem Buch fertig geworden - war schon fast ein Lesemarathon, aber ich wollte dann doch unbedingt mit dem Buch fertig werden, bevor ich in den Urlaub fahre.


    Das Buch war wirklich gut! Die Geschichte war so fesselnd erzählt und inhaltlich nicht allzu sehr überzogen, es ist ja schließlich ein Roman. Einige Ansatzpunkte zur kritischen Stellungnahme zur katholischen Kirche waren dabei, die mir sehr gut gefallen haben.


    Ich bin ab Samstag wieder da. Warten wir ab, was Schokotimmi noch zu dem Buch sagt. Vielleicht diskutieren wir dann noch den einen oder anderen Punkt.


    Bis dahin
    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Kapitel 89 auch ich hatte meine Freude an Jesas Auftritt im Vatikan, dieser ganze Pomp und diese verschmückten Herren.
    Und der Papst in all seinen Gewändern und seinem Verzierungen nennt sich Stellvertreter Christi, da kann ich nur :kotz:
    Überhaupt finde ich es auch zum :kotz: dass alle immer nur auf ihren Vorteil aus sind. Der Prediger will Geld, der Präsident will Popularität, die Journalisten wollen Sendezeit, aber alle meinen sie sind gläubige Christen.
    Mir geht es im Übrigen auch so, dass ich zwischendurch immer wieder vergesse, dass Jesa aus der Retorte stammt, ich wünsche mir einfach, dass sie Messias ist. Was sie predigt finde ich toll, nämlich dass die Religionen Gott verraten haben und das die Menschen ohne die Kirchen Gott sehr viel näher wären, da könnte ich fast zum Glauben zurückfinden.
    Ich werde jetzt ganz schnell weiterlesen.
    lg aquacat


    P.S. Allen Urlaubern wünsche ich einen schönen selbigen.

    &quot;Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.&quot; Jorge Luis Borges<br /><br />:leserin: <br />Cryptonomicon - Neal Stephenson

  • Ich habe es gestern noch durchgelesen. Der Schluss war mir ein bisschen zu action-lastig, aber ansonsten sehr stimmig.



    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, eine gnadenlose Abrechnung mit den drei großen Religionen, besonders der katholischen Kirche. So was lese ich immer wieder gerne.
    Aber ein Plädoyer für die christlichen Werte und den Glauben an sich.
    Von mir
    5ratten


    lg aquacat

    &quot;Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.&quot; Jorge Luis Borges<br /><br />:leserin: <br />Cryptonomicon - Neal Stephenson

    Einmal editiert, zuletzt von aquacat ()

  • Ich habe auch die volle Punktzahl zu vergeben :winken: .



    So was lese ich immer wieder gerne.


    Also wenn du Buchtipps zu diesem Thema hast, her damit!


    Ich persönlich bin in einer Umgebung aufgewachsen, in der die Leute entweder gar nichts mit Religion am Hut hatten oder ein klein wenig fanatisch waren. Deshalb reagiere ich auf das Thema Glauben und vor allem Kirche immer ein wenig allergisch :zwinker: . Einer der Gründe, warum ich "Der letzte Tag" so genial finde, hier wird richtig abgerechnet. In einer Amazon-Rezi schreibt ein Rezensent, dass das Buch eine Ohrfeige für die Kirche sei, und damit hat er völlig recht.


    Im Buch haben mich ein paar Kleinigkeiten gestört, wie z. B. der rührende Schluss (u. a. Hunters Reaktion auf das Geschehene), aber diese Kleinigkeiten gehen einfach unter, wenn man an diese faszinierende Jesa denkt. Sie ist einer der interessantesten Charaktere, die ich bisher in einem Buch angetroffen habe, vielleicht, weil sie mir aus der Seele spricht.


    ***
    Aeria

  • Hallo,


    wie ihr ja sicher schon bemerkt habt, klappte es doch nicht mit Internet im Spreewald. Es wollte einfach kein UMTS-Netz stabil bleiben. :grmpf:
    Euch allen erstmal ein gesundes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr. :winken:


    Nun hier meine Kommentare der letzten Tage - ich habe das Buch beendet, die letzten 100 Seiten in Rekordzeit würde ich sagen, möchte hier aber auf ein paar Szenen direkter eingehen bevor ich zusammenfasse.


    BIS ENDE


    Jesas Besuch bei den Mormonen und vorher beim Präsidenten. Hm, ihre Auftritte waren spektakulär, keine Frage und die Hysterie die danach ausbrach, verständlich. Ein bisschen naja wie soll ich sagen zwiespältig stehe ich zu den Passagen über das weiße Haus - ketzerisch könnte ich jetzt sagen, war ja klar bei einem US Autor, dass Jesa zum Präsidenten der USA geht - für mich eine Stelle die nun ja, typisch Hollywood like ist. :rollen:
    Die Angriffe Di Conceris waren wirklich heftig, aber Jesa hat sich hier sehr gut und eindringlich geschlagen. Trotzdem stehe ich ihrer Person skeptisch gegenüber, ihre Forderungen sind nachvollziehbar und erstrebenswert, aber doch irgendwie auch sehr utopisch!
    Im Silvesterurlaub habe ich auch über die Passage der Abschaffung der Kirchen mit Freunden diskutiert und hier kam immer wieder das Argument dass die Kirchen ja viel mehr sind, als nur Gebetsstätten, dass die Riten nicht nur negativ betrachten werden müssen. Im alltäglich-traditionellen Leben haben Sie doch auch viele schöne Aspekte (Hochzeiten, Taufen etc.) aber vielleicht sehe ich dass auch etwas anders, weil für mich da immer nur Tradition und kein Glaube im engeren Sinne dahinter steht. Sicher sind die Kirchen in vielen Dingen reformbedürftig und vieles was z.B. den Vatikan angeht heiße ich nicht gut, aber ist die totale Abschaffung der Kirchen wirklich die Lösung?!


    Der Auftritt beim Vatikan war dagegen wieder super, sie hat denen ganz schön die Tour vermasselt - wirklich klasse! Und dann die Reaktion - eine Unfehlbarkeitserklärung! - ich glaubte schon an der Stelle des Buches, dass sich der Papst hier wohl sehr weit aus dem Fenster lehnt alles unter dem Einfluss von diesem Di Conerci.


    Die letzten 200 Seiten waren ja dann nochmal actionreich-spannend. Aber auch hier stehe ich dem ganzen skeptisch gegenüber, es wirkte auf mich alles wieder wie einer dieser Hollywoodfilme mit zu vielen "natürlichen" Zufällen für Hunter und Feldmann, von dem übernatürlichen mal ganz abgesehen. Letztlich und endlich soll sie also wirklich ein Messias sein...das war die Wendung für mich, denn ich hab die ganze Zeit an die Mikrochips geglaubt.


    Alles in allem ein Buch vom Glauben, eine schwierige Sache für mich persönlich. Ich glaube genau dass ist der Grund, warum ich die ganze Geschichte jetzt irgendwie (noch) nicht bewerten kann. Die Ansichten und Kritikpunkte, die im Buch dargestellt sind, gefallen mir. Ein Plädoyer für Menschlichkeit, Ursprünglichkeit und gesundem Hinterfragen und doch ist das Buch für mich vor allem gegen Ende nicht ganz rund. Etwas fehlt aber ich kann noch nicht beschreiben was. :redface:


    Soviel erstmal von meiner Seite, ich melde mich später nochmal dazu...


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Mir ist gerade aufgefallen, dass ich noch gar nicht auf den letzten Beitrag geantwortet habe.



    BIS ENDE
    Hm, ihre Auftritte waren spektakulär, keine Frage und die Hysterie die danach ausbrach, verständlich. Ein bisschen naja wie soll ich sagen zwiespältig stehe ich zu den Passagen über das weiße Haus - ketzerisch könnte ich jetzt sagen, war ja klar bei einem US Autor, dass Jesa zum Präsidenten der USA geht - für mich eine Stelle die nun ja, typisch Hollywood like ist. :rollen:


    Das zuviele Amerikanische hat auch ein Rezensent bei Amazon bemängelt, aber mir ist das, ehrlich gesagt, gar nicht so aufgefallen.


    Gefallen hat mir, dass Jesa praktisch dazu gezwungen wird, den Präsidenten zu besuchen - und dass sich genau das aber hinterher als sein Untergang erweist. Ironie des Schicksals, würde ich sagen.



    Trotzdem stehe ich ihrer Person skeptisch gegenüber, ihre Forderungen sind nachvollziehbar und erstrebenswert, aber doch irgendwie auch sehr utopisch!
    Im Silvesterurlaub habe ich auch über die Passage der Abschaffung der Kirchen mit Freunden diskutiert und hier kam immer wieder das Argument dass die Kirchen ja viel mehr sind, als nur Gebetsstätten, dass die Riten nicht nur negativ betrachten werden müssen. Im alltäglich-traditionellen Leben haben Sie doch auch viele schöne Aspekte (Hochzeiten, Taufen etc.) aber vielleicht sehe ich dass auch etwas anders, weil für mich da immer nur Tradition und kein Glaube im engeren Sinne dahinter steht. Sicher sind die Kirchen in vielen Dingen reformbedürftig und vieles was z.B. den Vatikan angeht heiße ich nicht gut, aber ist die totale Abschaffung der Kirchen wirklich die Lösung?!


    Abschaffung der Kirche(n) und der Rituale ist sicher ein sehr spannendes Thema. Hier bin ich absolut auf Jesas Seite.
    Die Hochzeiten und Taufen etc. mögen zwar schön sein, aber sind sie notwendig? Sind all die anderen Rituale notwendig? Sie mögen den Leuten einen gewissen Trost spenden, aber nach einer Weile würden die Menschen ihren Trost in anderen Dingen finden. Menschen sind ja bekanntlich Gewohnheitstiere :zwinker: .
    Die Kirchenriten haben, wie Jesa sagte, ein Eigenleben entwickelt, sie haben nicht mehr sehr viel mit Gott zu tun. Und genau auf diesen Riten basiert die Macht der Religionen.



    Die letzten 200 Seiten waren ja dann nochmal actionreich-spannend. Aber auch hier stehe ich dem ganzen skeptisch gegenüber, es wirkte auf mich alles wieder wie einer dieser Hollywoodfilme mit zu vielen "natürlichen" Zufällen für Hunter und Feldmann, von dem übernatürlichen mal ganz abgesehen.


    Jep, das sehe ich genauso. Der Schluss ist nicht der allerbeste, auf mich wirkte vieles ein wenig überzogen (die beiden Schurken - also bitte! :rollen: ). Das Übernatürliche hat mich aber seltsamerweise kein bißchen gestört. Vielleicht, weil ich mich von Anfang an auf einen Mystery-Roman eingestellt hatte.


    ***
    Aeria