Werke, in denen der Erzähler stirbt

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.642 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von creative.

  • Hallo,
    ich schreibe gerade meine Masterarbeit über Werke, in denen der Erzähler stirbt und das Buch mit seinem Tod nicht endet, sondern mittels Erzählerwechsel, Rückblende etc. weitergeht. Leider habe ich bislang jedoch sehr wenige Bücher gefunden, für die das zutrifft (u.a Uwe Timms "Rot" und Hettches "Nox").


    Ich würde mich freuen wenn der ein oder andere von euch vielleicht weitere Bücher kennt oder Vorschläge in der Richtung hat.


    Vielen Dank schon im Voraus

  • Ich weiß jetz nich genau, bei "Die Leiden des jungen Werther" von Goethe stirbt der Erzähler, aber soweit ich weiß geht es danach nicht mehr weiter, oder?!

  • Wäre das etwas für Dich: Lars Gustafsson - Der Dekan


    Dieser Dekan namens Spencer verschwindet und nach seinem Verschwinden findet man seine Aufzeichnungen. Gustafsson tut so, als sei das alles real, indem er anmerkt, die Papiere seien von der Bibliothekarin an Spencers Universität in Texas zusammen gestellt worden.

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  • Hallo,


    ein schönes Thema.
    Verblüfft war ich aber doch, als ich einen Roman entdeckte, in dem der Ich-Erzähler schon zu Beginn stirbt.


    Das trifft zu auf
    Henry Fielding: Eine Reise von dieser Welt in die nächste


    Der Roman beginnt jedenfalls so:

    Zitat

    Am ersten Tag des Decembers 1741 verließ ich das irdische Leben in meiner Wohnung zu Cheapside.


    In pace requiescat eben, aber dann folgen noch 180 Buchseiten.


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Vielen Dank


    jetzt hab ich wieder ein paar Anregungen. Bin für weitere Vorschläge aber immer offen :)

  • Mir fallen noch ein:


    Alice Sebold: In meinem Himmel
    Der erste Satz lautet wie folgt: "Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde."


    Irene Dische: Großmama packt aus
    Großmama ist bereits im Himmel als sie aus der Rückschau ihr Leben und das ihrer Familie erzählt: "So zeigte sich nach dem vielen Herumraten, dass 1987, als ich sechsundneunzig war, tatsächlich mein letztes Jahr gewesen sein sollte. Nachher ging das Leben natürlich weiter. Ich will keine Pause machen, wo keine hingehört, keine Schweigstelle, keine schwarze Seite, keine leere Zeile."


    Viele Grüße
    christie

  • Hierhin passt auch "Die neuen Leiden des jungen W." von Ulrich Plenzdorf.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen