David Gemmell - Der silberne Bogen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.483 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Samia.

  • pchallo


    *stolper*
    Huch, was ist das denn für ein Buch?


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurzbeschreibung
    Dies sind die Abenteuer von Agamemnon, Hektor, Achilles und der schönen Helena, dies ist die Geschichte des Falls der Stadt Troja - wie Sie sie noch nie gelesen haben! Denn "Der silberne Bogen" ist keine gewöhnliche Nacherzählung des Homerschen Opus, sondern ein Epochen-Gemälde, das - ähnlich wie Wolfgang Petersens Film "Troja" - den Leser die Ereignisse hautnah miterleben lässt.


    Sagen-Nacherzählungen kann ich doch so schlecht widerstehen...
    Hat jemand das Buch schon gelesen?

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Verlag: Heyne
    ISBN: 978-3-453-53195-6
    Seiten: 640
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 07.2006
    Preis: € 13,00


    Dies sind die Abenteuer von Agamemnon, Hektor, Achilles und der schönen Helena, dies ist die Geschichte des Falls der Stadt Troja – wie Sie sie noch nie gelesen haben! Denn „Der silberne Bogen“ ist keine gewöhnliche Nacherzählung des Homerschen Opus, sondern ein Epochen-Gemälde, das – ähnlich wie Wolfgang Petersens Film „Troja“ – den Leser die Ereignisse hautnah miterleben lässt. Der englische Bestsellerautor David Gemmell hat die alte Sage in eine neue, atemberaubend moderne Form gegossen. Ein einzigartiger historischer Roman!


    Meine Meinung


    Seit meiner Kindheit übt Troja eine große Faszination auf mich aus, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich mich an die große Troja-Trilogie von David Gemmell wagen würde. „Der silberne Bogen“ bildet den Auftakt, und auch wenn ich zu Beginn etwas irritiert war, war ich am Ende derart begeistert, dass ich zu gerne gleich die Fortsetzung gelesen hätte.


    Sprachlich gefiel mir das Buch auf Anhieb. Gemmell ist nicht überbemüht, sprachlich ein antikes Flair aufkommen zu lassen, verzichtet aber auch auf moderne Umgangssprache. So liest sich der Roman äußerst angenehm und flüssig, Beschreibungen und Dialoge wirken natürlich und nicht krampfhaft erzwungen und durch seine bildgewaltige Sprache erschafft er wie von selbst eine ungemein dichte Atmosphäre.


    Erzählt in der dritten Person, hat sich der Autor ausreichend Raum verschafft, um seine Geschichte nicht allein aus einer Perspektive zu erzählen. So ist der Leser in einem Moment in Troja und im nächsten an einem ganz anderen Ort, begleitet die verschiedensten Figuren und bekommt dadurch einen großartigen Rundumblick auf die Ereignisse.


    Mit dem Aufbau allerdings, tat ich mich zunächst unheimlich schwer. Gerade zu Beginn springt Gemmell von einer Figur zur nächsten und wechselt dabei auch noch die Zeiten, so dass ich keinen roten Faden erkennen konnte, an den ich mich hätte halten können. Hier die erzählten Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, hat mich einiges an Anstrengung gekostet. Aber, das Dranbleiben hat sich gelohnt. Denn nach knapp hundert Seiten wird einem schlagartig bewusst, warum der Autor diese Erzählweise gewählt hat und der rote Faden liegt deutlich vor einem: Helikaon. Der Autor macht es dem Leser zwar nicht unbedingt leicht, aber er bereitet ihn sehr subtil und durchaus gekonnt auf die Hauptfigur Helikaon mit ihren Charaktereigenschaften vor, so dass man ein äußerst facettenreiches Bild von Helikaon erhält, seine Handlungsweisen nachvollziehen und sich der Geschichte von einem Moment zum nächsten nicht mehr entziehen kann. Spätestens mit dem ersten Auftritt Odysseus' gab es für mich kein Entrinnen mehr.


    Die Handlung baut sich rund um Helikaon auf und nicht, wie ich erwartet hätte, um eine der berühmten Helden des trojanischen Krieges, wie wir ihn von Homer kennen. Gemmell wählt einen anderen Weg, hält sich nicht krampfhaft an die Ilias und auch nicht an die griechische Mythologie. Beides dient ihm mehr als Richtschnur, anhand der er versucht, eine glaubwürdige, nachvollziehbare Version des trojanischen Krieges zu erzählen. Denn wer glaubt schon wirklich, dass die griechischen Götter vom Olymp gestiegen sind und sich unter das Volk gemischt haben? Die Götter haben in „Der silberne Bogen“ keine vordergründige Rolle, die Helden sind keine Halbgötter und dort, wo es nötig ist, verändert Gemmell auch die homerischen „Fakten“. Mich konnte diese Version absolut überzeugen, da sie in sich schlüssig, bildgewaltig und realistisch erzählt ist und dabei vor Spannung und Überraschungsmomenten nur so strotzt.


    Wenn auch viele Szenen, vor allem die mit Odysseus, äußert humorvoll sind, geizt Gemmell nicht mit Grausamkeit und Brutalität. Realistische Darstellungen der Ereignisse sind ihm äußerst wichtig und tragen ungemein zu der dichten Atmosphäre bei, schonen den Leser aber nicht für einen Moment. Die Kampf- und Schlachtszenen sind derart anschaulich beschrieben, dass man meint, das Blut riechen, und den Kampfeslärm hören zu können. Sie sind blutig, kaltblütig und grausam und stellen für einen empfindlichen Magen wohl durchaus eine Herausforderung dar. Mir hat diese Anschaulichkeit gefallen, da sie mich ohne Weiteres in die antike Welt transportieren konnte und zur Glaubwürdigkeit des Romans beiträgt.


    Aber nicht nur der Plot ist phantastisch ausgefeilt, sondern auch die Figuren. Im Laufe der Geschichte machen alle eine Wandlung durch, wachsen oder brechen an den Erfahrungen, die sie machen mussten, verändern sich. Von Seite zu Seite lernt man sie besser kennen, entdeckt neue Facetten und baut eine Beziehung zu ihnen auf. Für nahezu jedes Gesicht, egal ob Protagonist oder Randfigur, hält Gemmell eine Geschichte aus der Vergangenheit bereit, bietet dem Leser ein kleines psychologisches Profil an. Das macht alle Figuren unglaublich greifbar, menschlich und lebendig. Ihr Agieren ist immer nachvollziehbar und plausibel und selbst für schreckliche Taten kann man als Leser noch Verständnis aufbringen. Hier eine Linie zwischen Fiktion und Realität zu ziehen, fiel mir oftmals schwer, und ich musste mir in Erinnerung rufen, dass diese Charaktere nicht existiert haben.


    Auch wenn ich zugeben muss, dass Helikaon eine wirklich gelungene und großartige Figur ist, galten meine tiefen, emotionalen Sympathien vor allem einer anderen. Einem Mykener, der zwischen die Fronten gerät. Seine Seele und sein Charakter, seine Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit, haben mich unglaublich mitgerissen. Aber auch Charaktere wie Andromache, Kassandra und Odysseus dürfen nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie zahlreiche Nebenfiguren, da Gemmell sie derart realistisch wiederbelebt hat, dass man ihm allzu gerne glauben möchte, dass es sie genau so gab.

    Fazit


    „Der silberne Bogen“ ist ein fulminanter, rundum gelungener Auftakt zu einer äußerst vielversprechenden Trilogie. David Gemmell hat ein wirklich großes Erzähltalent und die Antike konnte vor meinem geistigen Auge problemlos aufleben. Der Roman hat mich emotional sehr bewegt und nachhaltig beschäftigt. Wer einen Roman über Troja lesen möchte, kommt an dieser Trilogie nicht vorbei.


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • danke für die schöne Rezi, das Buch scheint sich zu lohnen und wandert sofort auf meinen merkzettel ;)

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)