Der Verdacht
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Kommissär Bärlachs zweiter und leider auch letzter Fall. Im Schatten seines quasi Vorgängers, nämlich "Der Richter und sein Henker" steht dieses Buch, das nochmals mit alltbekannten Protagonisten und neuen Antagonisten aufwartet.
Bärlach, nach seiner Operation noch etwas Schwach auf der Brust, fällt während dem Lesen eines alten "Life" Magazins ein Foto auf, das den Nazi Arzt Nehle zeigt, der einen Jüdischen Gefangenen ohne Narkose operiert. Als er das Foto seinem Freund und Arzt Hungertobel zeigt, merkt er anhand dessen erschrockener Miene, das etwas nicht stimmt, es war fast so als hätte der Freund die Person auf dem Foto erkannt. Wiederwillig gibt Hungertobel schliesslich zu, dass die Person auf dem Bild eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem alten Freund Emmenberger zu haben scheint. Dieser könne es jedoch nicht gut sein, da dieser während des Krieges in Chile gewesen sein soll und dort auch immer wieder medizinische Erkenntnise in Ärztemagazinen publiziert haben soll. Zudem hat sich der Arzt Nehle nach Ende des Krieges in einem Hotelzimmer selbst das Leben genommen. Der Verdacht des eben erst in den Ruhestand versetzten Bärlachs keimt trotzdem nicht ab. Er vermutet, dass Nehle und Emmenberger, welche sehr ähnlich aussehen, die Rollen getauscht haben. Emmenberger, der nach Ende des Krieges wieder in die Schweiz zurückgekehrt ist, leitet seitdem eine Privatklinik in Zürich und so kommt Bärlach der Gedanke, sich selbst einliefern zu lassen um die Spuren zu verfolgen.
Für das Lesen dieses Buches braucht man keine Vorkentnisse, obwohl es unmittelbar nach "Der Richter und sein Henker" spielt, sind fast alle Charaktere neu und es weisst eine völlig eigene, abgeschlossene Handlung auf. Das Buch ist für mich sogar noch ein kleinwenig besser als der Richter, sagt mir zum Beispiel auch die Hintergrundthematik um einiges mehr zu. Ansonsten ist das Buch wieder ähnlich, es sind nicht neue Erkenntnisse im Fall die die Geschichte vorantreiben und so zu ihrer Dynamik verhelfen, sonden die Gespräche der Protagonisten über Gott und die Welt. Kleiner Wermutstropfen sind lediglich die Kürze, obwohl vielleicht gerade das das Gute ist, so entstehen nämlich in diesem Buch keine Längen und das etwas entäuschende Ende. Alles in allem aber ein sehr lesenswertes Buch wie ich find und darum gebe ich an dieser Stelle: 4ratten.