Ludwig Achim von Arnim: Isabella von Ägypten. Erschienen 1812
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Dies ist die Geschichte der Jugendliebe des späteren Kaisers Karl des Fünften und spielt somit um das Jahr 1550 herum. Er verliebt sich in die schöne Isabella, die mit einer alten, merkwürdigen Zigeunerin Braka zusammenlebt. Der Vater von Bella (wie sie auch genannt wird) wurde erhängt und unter dem Galgen findet sie den Allraunen Cornelius Nepos (der Name stammt von einem römischen Geschichtsschreiber aus dem 1. Jh. vor Christi). Das Glossar klärt dann darüber auf, dass Allraunen menschenähnliche Mandragorawurzeln sind, die nach dem Volksglauben aus dem Samen entstehen, den ein unschuldig Gehenkter in seiner Todesnot unter dem Galgen ergossen hat. Diese "Männlein" haben die Fähigkeit, verborgene Schätze aufzuspüren. Man findet tatsächlich einen Schatz, Braka und Bella leben mit dem Allraun und dem Bärnhäuter zusammen (das ist wieder eine wundersame Binnen-Geschichte in der Erzählung), der der aus dem Grab aufgestandene ursprüngliche Besitzer des Schatzes war.
Das ist der Beginn dieser abenteuerlichen Geschichte mit allerlei komischen Personal.
Das Buch lässt sich äußerst schwierig lesen (das muss nicht ausschließlich am Autor liegen, es kann auch an meiner nicht immer vorhandenden Konzentration liegen), erfordert sehr hohe Aufmerksamkeit, die Rechtschreibung von 1812 wurde beibehalten. Die dtv-Ausgabe enthält zwar ein Glossar, aber leider ist vorne im Text nie vermerkt, wann ein Begriff erläutert wird und wann nicht. Die alphabetische Sortierung im Glossar ist auch nicht glücklich, besser wären eine Kommentierung nach Seiten und Zeilennummerierung. Zudem würde man sich eine deutlich umfangreich kommentierte Ausgabe wünschen, wie sie vermutlich der Deutsche Klassiker Verlag herausgebracht hat.
Vor kurzem gab es in der FAZ die Frage eines Lesers an Reich-Ranicki, ob er denn Jean Paul weiterlesen solle, obwohl er über die ersten 50 Seiten nie hinauskomme. Die Antwort von Reich-Ranicki lautete, dass man zum Vergnügen lese und er es deshalb noch einmal in 10 Jahren mit dem Autor versuchen solle. Wenn es dann immer noch nicht klappe, dann solle man halt etwas anderes lesen, so sinngemäß Reich-Ranicki. Mit von Arnim bin ich ebenfalls nicht zurechtgekommen, auch wenn ich die 160 Seiten Text gerade noch geschafft habe.
So werde ich es wohl noch einmal in 10 Jahren versuchen, dann aber mit einer anderen Ausgabe.
Schöne Grüße,
Thomas