Rainer Eder - Der Bildergeher

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    Autor: Rainer Eder
    Titel: Der Bildergeher


    Die Zuordnung dieses Buch fiel mir ein bisschen schwer. Einerseits spielt sich die Handlung zu einem überwiegenden Teil in historischem Kontext ab, andererseits gibt es aber auch einige Elemente, die vielleicht eher in die Fantasy/ScFi-Ecke passen würden (z.B. Zeitreise, übersinnliche Kräfte). Ich habe mich aber dennoch jetzt mal für die Kategorie "Historisch" entschieden.


    Inhalt:


    François Barry ist Nachtwächter in einer Gemäldesammlung. Seit 15 Jahren verbringt er seine Nächte in einem Kellerraum, betrachtet die Überwachungsbildschirme und unterhält sich mit Ludwig van Beethoven, der ihm in Form einer Keramikbüste Gesellschaft leistet. François' Nachtwächter-Dasein verläuft absolut ereignislos, bis er eines Tages bei einem Kontrollrundgang von einem Einbrecher überrascht wird. Bei dem Versuch, den Alarm auszulösen, verschwindet François in einem der ausgestellten Gemälde und befindet sich plötzlich in dem sächsischen Dorf Pirna des Jahres 1751.
    Doch alle Dorfbewohner sind erstarrt, stecken fest in der Zeit, die der Maler auf der Kirchturmuhr festgehalten hat. Es gibt nur einen Weg, die Menschen aus ihrem Zeitgefängnis zu befreien: Bernardo Bellotto – der Maler – muss die Kirchturmuhr aus dem Bild entfernen. Zusammen mit einem mysteriösen Geiger macht sich François auf die Suche nach Bellotto. Ihre Suche führt sie nach Sanssouci, an den Hof Friedrich des Großen.


    Meinung:


    Der Plot ist vielversprechend. Und zunächst fängt das Buch auch wirklich stark an. Der Ich-Erzähler François schildert eindrucksvoll sein tristes und einsames Nachtwächter-Leben. Er stellt Überlegungen über Zeit, Malerei und den Sinn des Lebens an, ohne dabei kitschig oder pathetisch zu werden. Das dunkle Museum oder das "zeitlose" Gemälde-Pirna wurden dank der schlichten, dennoch facettenreichen Sprache vor meinen Augen geradezu lebendig.


    Leider konnte das Buch aber nicht halten, was die ersten Seiten versprachen. Spätestens bei der Ankunft in Sanssouci driftet die Geschichte irgendwie ab, wird unlogisch, holprig, löchrig. Die zuvor so vielschichtig gezeichneten Personen verlieren an Farbe und Ausdruck. Die Suche nach dem Maler scheint plötzlich überhaupt nicht mehr wichtig zu sein, merkwürdige Morde sind aufzuklären und pseudo-philosophische Betrachtungen über Gott und die Welt sorgen zusätzlich für Verwirrung der ohnehin schon konfusen Handlungsstränge.


    Aus den Zutaten dieses Buches hätte ein rundum gelungener Roman werden können. Leider hat der Autor das Potential seiner Geschichte und seiner Figuren aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Schade, denn dass Rainer Eder schreiben kann, hat er zu Beginn dieses Buches eindrucksvoll bewiesen.


    Nicht unerwähnt lassen möchte ich die vielen Tipp-, Trenn- und Schreibfehler, die selbst ein einfaches Rechtschreibprogramm problemlos hätte aufstöbern können. Wahrlich kein Aushängeschild für den Schneekluth-Verlag.

    Für die Idee und den gelungenen Anfang vergebe ich


    2rattenplus :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Das klingt ja wirklich nicht sehr gelungen.


    (und vielleicht wäre der Beitrag wirklich besser im BEreich Fantasy angesiedelt? :zwinker: )

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~



  • (und vielleicht wäre der Beitrag wirklich besser im BEreich Fantasy angesiedelt? :zwinker: )


    Ja, die Zuordnung ist eben nicht eindeutig. Den Anteil Fantasy/Historisch würde ich z.B. mit Diana Gabaldon vergleichen, die ja hier auch als "Historisch" gelistest wird. Aber natürlich kann die Rezi gern auch in den Fantasy-Bereich verschoben werden, wenn's hier nicht so passend erscheint.

  • Ich hatte dieses Buch in der Rubrik "Krimi" eingeordnet. Ich glaube, dort lag es in der Buchhandlung im Regal, als ich es leider Gottes kaufte. Deiner Meinung kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Es ist schon lange her, dass ich es gelesen habe und ich weiß nicht mehr viel davon. Das allein ist ein Zeichen, dass dieses Werk keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat und somit für mich zu ist.

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell