Joshua Ferris – Wir waren unsterblich
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Mal vorab: ich habe von diesem Buch die ersten 150 Seiten „richtig“ gelesen, den Rest nur noch überflogen (hätte ja sein können, dass mal irgendwas noch passiert, war aber nicht so). Deshalb schreibe ich hier keine vollständige Rezi, ich will nur ein bisschen über dieses Machwerk Dampf ablassen, subjektiv und politisch völlig unkorrekt.
Amazon-Beschreibung:
Sie waren unsterblich - und Unsterblichkeit lebt sich nun einmal am besten in einer Top-Agentur in Top-Lage mit Blick auf den Lake Michigan. Doch dann schwinden die Aufträge. Und mit ihnen die Blumen aus dem Foyer, die Gratisbagels am Morgen und die ersten Kollegen. Die Luft wird dünn im Großraumbüro. Dabei gibt es weitaus gewichtigere Probleme im Leben als die Angst um den Arbeitsplatz. Joshua Ferris hat einen beklemmend aktuellen, einen hoch komischen und zugleich tragischen, einen wahren Büro-Roman geschrieben. Ein Buch für uns, denn Arbeit ist das halbe Leben. Wenn man welche hat.
Meine Beschreibung:
450 Seiten überflüssiger Bürotratsch von genauso überflüssigen Werbefuzzis.
Gott sei Dank habe ich mir das Buch nur ausgeliehen, neugierig geworden bin ich durch eine Rezi im SPIEGEL.
In der steht doch tatsächlich am Schluss: „Am Ende möchte der Leser geradezu seine eigenen Kollegen umarmen - oder ihnen zumindest so einiges verzeihen.“
Ich würde gern wissen, wer das geschrieben hat. Vermutlich so ein Spiegel-Kulturredaktions-Aushilfs-Praktikant, den es wurmt, dass er noch nie irgendwo „dazugehört“ hat und der er in der Zeit, in der das Buch spielt (ca. 1998-2001) noch von seiner Mama im Volvo zur Schule gefahren worden ist.
Die lieben Kollegen, die in dem Buch beschrieben werden, sind eine oberflächliche, intrigante, rückgratlose und hohlköpfige Bagage, die man unangespitzt in den Boden hauen möchte. Ferris lässt sie 450 Seiten lang ohne Unterbrechung reden: Chris erzählt Benny, Benny tratscht mit Carl, Carl geht zu Marcia und lästert bei ihr ab, Marcia und Lynn machen zusammen Mittagspause ... Und das ist alles, was in dem Buch passiert. Zwischen zwei Kaffeepausen geht man in die Büros der frisch entlassenen Kollegen, „organisiert“ sich die besten Büromöbel daraus und pöbelt die Hausmeisterin an, die der Sache auf die Schliche gekommen ist. Natürlich beschwert man sich dann wieder darüber beim Kollegen, der das dann weitererzählt, und überlegt, wer wohl als nächstes seinen Schreibtisch räumen muss, weil schon wieder ein Kunde weggeblieben ist.
Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem so wenig passiert und gleichzeitig so hohles Geschwätz im Vordergrund steht. In meinen Augen ist hier eine tolle Idee in den Sand gesetzt worden. Aus der Euphorie der boomenden Jahrtausendwende und dem darauf folgenden tiefen Fall hätte man viel mehr machen können. Schade!