Jean-Christophe Grangé - Das Imperium der Wölfe

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    Anna Heymes leidet seit einiger Zeit unter merkwürdigen Symptomen, unter anderem erkennt sie das Gesicht ihres Ehemannes nicht mehr wieder. Vor der Hirnbiopsie, die ihr Neurologe vorschlägt, hat sie große Angst und wendet sich darum an die Psychiaterin Mathilde Wilcrau, die ihr helfen soll, wieder ein normales Leben führen zu können. Und noch etwas macht ihr Angst, merkwürdige Narben an ihrem Körper, deren Herkunft ihr verschlossen bleibt.


    Währenddessen ermittelt die Pariser Polizei in einer Reihe grausiger Mordfälle. Drei illegale türkische Immigrantinnen wurden brutal getötet und verstümmelt. Zufall oder Serienmord? Der junge Polizist Paul ist mit dem Fall betraut und weiß nicht mehr weiter, weshalb er den abgebrühten Ex-Polizisten Jean-Claude Schiffer zu Rate zieht, der ihn einerseits mit seinen seltsamen Methoden schockiert, durch sein weitverzweigtes Kontaktnetz in der Subkultur der türkischen Einwanderer in Paris und sein Wissen über die türkische Mafia aber auch eine wertvolle Hilfe ist.


    Lange Zeit stehen diese beiden Handlungsstränge kreuzungslos nebeneinander, bis man allmählich ahnt, wo der Schnittpunkt liegt. Dadurch wird meisterhaft Spannung erzeugt, die den Leser beinahe atemlos weiterblättern lässt.


    Die Spirale von Monstrositäten und Abstrusitäten, die sich allmählich auftun, hat Grangé in meinen Augen dann aber doch stark überdreht, die Handlung weist einige Logiksprünge auf, so manche Entwicklung wirkt stark an den Haaren herbeigezogen, Charakterzeichnung findet hauptsächlich klischeehaft statt, und zum Ende hin wurden eher lieblos Zufälle aneinandergeklatscht. Unangenehm sind mir in diesem Buch auch die vielen misslungenen Metaphern aufgefallen, die sicher nicht alle auf die Übersetzung zurückzuführen sind, sowie die bei Grangé leider obligatorischen, viel zu detaillierten Gewaltszenen.


    Ein düsteres Szenario, das in Teilen realitätsnah sein mag, aber unter einigen Überzeichnungen leidet.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • 140 Seiten habe ich gelesen, dann war Sense. Deshalb bezieht sich meine Meinung jetzt auch nur auf dieses Stück des Buches.


    Sehr gut gefallen hat mir "Chiffre" Schiffer, diesen Charakter fand ich toll, weil einfach erfrischend anders. Zu den anderen kann ich nach den paar Seiten kaum was sagen, ausser, dass es etwas nach Klischee duftete.


    Insgesamt war mir die Story aber irgendwie zu an den Haaren herbei gezogen. Als Anna den Arzt aufsuchte (sehr glaubwürdig was sie da veranstaltete :rollen:) und kurze Zeit später entdeckte... also da war ich echt der Überzeugung, dass im nächsten Kapitel steht "Anna erwachte schweißgebadet..." Zu meinem Erstaunen hat der Autor das tatsächlich ernst gemeint. Die daran anschließende Verfolgungsjagd war dann zuviel des Guten. Wenn, dann hätte Hr. Grangé das Ganze etwas subtiler, langsamer aufbauen können.


    Die Beschreibung der Leichen war schon sehr brutal. Ich vertrage echt viel, aber da musste ich schon zweimal lesen, so etwas ist mir auch noch nicht untergekommen :entsetzt:


    Grangé hat aber einen tollen, flüßigen Schreibstil, an Spannung mangelte es auch nicht. Es ist jetzt nicht so, dass ich sagen würde, nie wieder ein Buch von diesem Autor. Ich glaube, das war einfach die falsche Story für mich.


    Nachdem mir die Story nach 140 Seiten schon etwas abstrus vorkam, frage ich mich wirklich, wie weit der Autor das getrieben hat. Wenn ich mir Valentines Rezi so angucke, war es für mich wohl ganz gut so, nicht weiter zu lesen.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze: