Khalid Boudou - Lehrjahre im Schnitzelparadies

  • Hallo,


    im Rahmen meiner literarischen Weltreise habe ich ein weiteres Mal in den Niederlanden Station gemacht und ein Buch des jungen, marokkanisch-niederländischen Autors Khalid Boudou gelesen: Lehrjahre im Schnitzelparadies.

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    Zum Inhalt:
    Nordip, der Ich-Erzähler des Romans und Sohn marokkanischer Einwanderer, hat wegen Liebeskummers und allgemeiner Orientierungslosigkeit zwei Jahre seines jugendlichen Lebens mehr oder weniger verschlafen.
    Um wieder auf die Beine zu kommen, macht er ein einjähriges Praktikum als Spüljunge ausgerechnet im "Blauen Geier", einem Massenfraß-Restaurant. In der Küche arbeiten neben Wilhelm, dem schmierigen Chefkoch, vor allem Landsleute von Nordip, unter anderem sein musikalischer Vetter Krimo, der schon ein angehender Star in der arabischen Welt ist und für den die aus einer reichen Patrizierfamilie entflohene Kellnerin Agnes entflammt ist.
    Menschen aus der Randzone der Gesellschaft und Exzentriker wie Agnes unterhalten sich am Spülstein mit Nordip, der für alle ein offenes Ohr hat und dabei langsam selbst seinen Weg vor sich sieht.


    Zum Autor:


    Khalid Boudou, 1974 geboren, kam als Kind mit seiner Familie in die Niederlande. Er fiel bisher durch Lyrik auf und der vorliegende Roman ist sein erster. In den Niederlanden wurde das Buch ein Bestseller.


    Meine Meinung:


    Neben der Schilderung von Krimos Leben, einem nur angedeuteten Versicherungsbetrug und einem ebensolchen Restaurantbrand passiert in dem Buch nicht viel, es geht hauptsächlich - wie auch der Titel andeutet - um Nordips innere Entwicklung.
    Das Buch enthält interessante Einblicke in den niederländisch - marokkanischen Alltag und bezieht seinen Reiz auch aus dem Gegensatz beider Kulturen. Es ist aber auch sehr anstrengend zu lesen, weniger, weil sich Handlungs- Rückblicks-und Reflexionsebene oft verwirrend überlagern, als vor allem wegen der Beschreibung der widerlichen Vorgänge in der Restaurantküche: Ein ideales Buch zum Abnehmen: Man mag danach kein Fleisch und Fritiertes mehr anrühren.
    Ich habe mich - mit langen Lesepausen - ziemlich durch dieses Buch gequält, obwohl es nicht dick ist und auch durchaus interessante Passagen hat: Der Ekel vor dem Küchengeschehen und auch die zum Teil als ziemlich abstoßend beschriebenen Figuren machten die Lektüre oft unangenehm.


    HG
    finsbury



    EDIT
    Huhu, habe den Betreff etwas angepasst. LG Seychella

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()