Sara Gruen - Wasser für die Elefanten

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 7.532 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

  • Originaltitel: Water for Elephants


    Ueber die Autorin:
    Sara Gruen ist die Autorin von den beiden Jugendbuechern “Das Licht der Welt” und “Alles Glueck dieser Erde”. Sie lebt noerdlich von Chicago mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, vier Katzen, zwei Ziegen, zwei Hunden und einem Pferd.


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Letztes Jahr in Chicago: Der über 90-jährige Jacob Jankowski beobachtet, wie ein Zirkus seine Zelte aufschlägt. In ihm werden Erinnerungen an eine Zeit wach, die die beste und die schlimmste seines Lebens war ... Siebzig Jahre zuvor: Jacob steht nach dem Unfalltod seiner Eltern vor dem Nichts. Verzweifelt springt er auf irgendeinen Zug auf - und landet bei Benzinis spektakulärster Show der Welt, einem drittklassigen Wanderzirkus. Unter Artisten, menschlichen Kuriositäten, den überall hinter den Kulissen schuftenden Arbeitern und den wunderbaren Tieren der Menagerie findet Jacob rasch Freunde. Und bald verliert er auch sein Herz: an die zauberhafte Dressurreiterin Marlena - und fast gleichermaßen an Rosie, eine reizende, verfressene Elefantendame, die hartnäckig jedes Kunststück verweigert. Leider ist Rosies Sturheit in den Hungerzeiten der Großen Depression ein echtes Problem - wenn auch kein so großes wie Marlenas gefährlich eifersüchtiger Ehemann.


    Meine Meinung:
    Aufmerksam wurde ich auf das Buch, weil es einerseits schon laenger auf der Bestsellerliste steht und weil mich ausserdem das Cover angesprochen hat. Die amerikanische Ausgabe ist ganz nett aufgemacht mit Zirkusfotografien vor jedem Kapitel, die wohl in den 30er Jahren aufgenommen wurden.
    Im Anhang werden noch einige Fragen an die Autorin gestellt und danach gibt es noch Fragen, die man fuer Gruppendiskussionen verwenden kann. Diese habe ich aber nur kurz ueberflogen.
    Das Buch beginnt mit dem ueber 90-jaehrigen Jacob, der zusieht, wie genueber von seinem Altersheim ein Zirkuszelt aufgeschlagen wird. Das Leben im Altersheim wird sehr detailreich beschrieben und auch wie er sich fuehlt in seinem hohen Alter. Von niemandem so ganz ernstgenommen; vor allem, weil er sehr vergesslich ist und ab und zu auch zornig wird.
    Er erinnert sich an seine Zeit im Wanderzirkus und wie er dazu gekommen ist: Kurz vor Abschluss seines Studiums als Tierarzt gibt er auf, weil seine Welt aus den Fugen geraet, als seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als er dann auf einen Zug aufspringt , der sich als Wanderzirkus entpuppt, findet er recht schnell eine Stellung als Tierarzt. Das Buch spielt in den 30er Jahren, der Zeit der grossen Depression, in der viele Zirkusse aufgeben mussten und nur die Besten durchkamen. Arbeit und Geld war knapp und so wurde mit vielen Gelegenheitsarbeitern nicht gerade zimperlich umgesprungen. Die Hirachie im Zirkus wird streng eingehalten, nur Jacob haengt ein wenig zwischen den Stuehlen.
    Das Zirkusleben wird sehr detailreich geschildert und natuerlich gibt es auch einige Boesewichte, allen voran der raffgierige Zirkusdirektor und August, der eifersuechtige Ehemann von Marlene, in die sich Jacob recht schnell verguckt hatte.
    Die tierliebe Autorin beschreibt im Besonderen die Elefantendame Rosie recht liebevoll, die leider nicht immer gut behandelt wird.
    Ein wenig liest sich die Zeit im Zirkus wie ein Abenteuerroman, besonders zum Ende hin, als sich die Ereignisse ueberschlagen. Die Geschichte ist zwar an manchen Stellen recht spannend, aber fuer meinen Geschmack ein wenig zu dramatisch geschildert, so dass es fast schon wieder kitschig wird. Jacob war mir an vielen Stellen zu naiv dargestellt, so dass er mich manches Mal ein wenig genervt hat.
    So richtig konnte mich das Buch nicht begeistern, obwohl ich den Schauplatz Zirkus sehr interessant fand.
    Ich bilde mir ein, irgendwo gelesen zu haben, dass es dazu auch eine Verfilmung geben soll.
    Von mir gibt es 3 Leseratten. 3ratten

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    EDIT: Titel angepasst. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Im Anhang werden noch einige Fragen an die Autorin gestellt und danach gibt es noch Fragen, die man fuer Gruppendiskussionen verwenden kann. Diese habe ich aber nur kurz ueberflogen.


    Das finde ich interessant. Mir ist letztes Jahr zum ersten Mal ein Buch aufgefallen, dass sogar mit einem Aufkleber, auf dem stand "Plus Materialien für Lesekreise", warb. Andere hier hatten dieses Taschenbuch auch, allerdings war in den älteren Ausgabe dieses Zusatzmaterial nicht enthalten gewesen.


    Dass es anscheinend auch bei den amerikanischen Verlagen Bücher mit ähnlichen "Diskussionsanregungen" gibt, überrascht mich nun doch.


    Die aufgelisteten Fragen finde ich persönlich zwar überflüssig, für die Schule mag dies hilfreich sein, aber die zusätzlichen Infos waren teilweise sehr hilfreich. (Ich beziehe mich hier auf das Buch Drachenläufer von Hosseini.) Es scheint ja wohl auch aufzuzeigen, dass Lesekreise allgemein beliebter werden, und nicht nur hier in Deutschland. So dass sogar die Verlage beginnen sich auf diesen Trend einzustellen.


    Gruß
    yanni


  • Dass es anscheinend auch bei den amerikanischen Verlagen Bücher mit ähnlichen "Diskussionsanregungen" gibt, überrascht mich nun doch.


    Gerade bei amerikanischen Büchern habe ich solche "Reading Group Guides" schon öfter gesehen. Bei deutschen ist mir das noch nicht begegnet.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Gerade bei amerikanischen Büchern habe ich solche "Reading Group Guides" schon öfter gesehen. Bei deutschen ist mir das noch nicht begegnet.


    Das kommt davon, wenn man fast ausschließlich Bücher in deutscher Sprache liest. Dann gehen solche Sachen an einem vorüber.
    Bei deutschen Büchern habe ich es gerade erst 2x gesehen. Wird es denn bei den amerikanischen schon länger beigefügt, oder ist das dort ebenfalls eher ein Novum?

  • Zitat von "yanni"

    Bei deutschen Büchern habe ich es gerade erst 2x gesehen. Wird es denn bei den amerikanischen schon länger beigefügt, oder ist das dort ebenfalls eher ein Novum?


    Ich habe hier einige Buecher stehen, in denen diese "Reading Group Guides" enthalten sind. Nach welchen Kriterien diese beigefuegt werden, kann ich allerdings nicht sagen, weil ich jetzt schon bei verschiedenen Verlagen und Genren welche gesehen habe.
    Neu sind diese Guides nicht, ich weiss aber selber auch nicht, wo und wann das ihren Anfang genommen hat. :winken:

  • Ich habe die Reading Guides auch schon haeufiger bei Amerikanischen Buechern gesehen und halte sie fuer ueberfluessig, aber na ja


    BAck to Water for Elephants. Ich habe das Buch vor einigen Monaten als Hoerbuch gehoert und es sehr gemocht. Eine kleine nette erzaehlte Geschichte mit einer interessanten Kulisse.

    "Ganze Literaturen wären nicht, riegelten die Maedchen ihre Türen auf" Kurt Tucholsky

  • Hallöchen!


    Ich habe gestern Nacht dieses Buch zu Ende gelesen und kann mich im Großen und Ganzen der Meinung von whiskers anschließen. :winken:


    Meine Meinung:
    Jacob Jankowski, ein 90-jähriger (oder 93?) Mann im Altersheim, erinnert sich an seine Jugend und an die Zeit, kurz nachdem seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Die Art dieses tatterigen, schlechtgelaunten Mannes hat mir vom ersten Moment an gefallen, seine meckernden Bemerkungen, sein großer Stolz und wie nett er insgeheim mit seiner Lieblingskrankenschwester umgeht. Bis zum Ende des Romans habe ich den alten Jacob lieber gemocht als den jungen, obwohl dieser die aufregendsten Abenteuer erlebt.
    Damit wären wir auch schon bei der großen Schwachstelle dieses Buches. Während es sich hierbei wirklich um eine Geschichte handelt, die flutscht, muss man dazusagen, dass dies wohl daran liegt, dass von Tiefgang keine große Rede sein kann. Jacob taumelt mehr oder weniger seinem Schicksal entgegen und die Bösewichte haben beinahe an solche aus alten Märchen erinnert. Ich will nicht behaupten, jeder bekäme, was ihm zusteht, aber man fühlt sich am Ende doch ein bisschen enttäuscht, dass so gar keine großen Überraschungen oder interessanten Wendungen vorkamen. Alles ist ziemlich vorhersehbar, was dem leichten Lesespaß aber keinen Abbruch tut.


    Toll fand ich, dass man einen Eindruck vom Amerika zur Zeit der Prohibition bekommt und die Folgen dieser. Dass es etwa eine Krankheit gab, die von Jamaica ginger (auch Jake genannt) ausgelöst wird und sich als Lähmung äußert, wusste ich vorher nicht. Außerdem war es interessant zu sehen, wie es diverse Charaktere doch geschafft haben, an richtigen Alkohol ranzukommen. :breitgrins: Wo ein Wille ist...
    Enttäuscht wurde ich wiederum - aber nur ein wenig - weil ich mir mehr Hintergründe über das Zirkusleben an sich erhofft hatte. Natürlich erfährt man einiges, aber ehrlichgesagt habe ich vom Zirkusleben in den 30ern kaum etwas gelernt, dass ich mir nicht schon vorher hätte zusammenreimen können. Dass die Artisten sich etwa nicht allzu gut mit den Arbeitern verstehen und dass der Großteil des Zirkuslebens im Zirkuszug verbracht wird.


    Diese Group Guide Fragen habe ich mir nicht angesehen, das kurze Interview mit der Autorin ist aber sehr interessant. Ein nettes Extra der englischen Ausgabe.


    Alles in Allem würde ich das Buch als leichte Lektüre zwischendurch weiterempfehlen. Die Tiere schließt man sehr schnell ins Herz, auch Jacob ist sympathisch und langweilige Stellen gibt es überhaupt keine.


    3ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wasser für die Elefanten führt den Leser in die Zirkuswelt von 1931, ohne eine verklärte kitschige Welt zu zeichnen.
    Jacob, durch den Tod seiner Eltern aus der Bahn geworfen, kommt durch Zufall zu einem Wanderzirkus und findet eine Anstellung als Tierarzt. In Zeiten der Wirtschaftskrise ist die Mitarbeit in solch einem Zirkus jedoch weit entfernt von Romantik und Poesie. Es herrscht eine strenge Rang- und Hackordnung, teilweise muss man sogar um sein Leben fürchten. In Rückblenden erfahren wir von dem nun 90-jährigen, oder vielleicht 93-jährigen (wer weiß das schon so genau) alten Jacob, wie es ihm damals in dem Zirkus ergangen ist.


    Gleichzeitig erinnert uns gerade der alte Jacob im Altenheim daran, die alten Herrschaften mit ein wenig mehr Achtung und Respekt zu behandeln.


    Mir fiel es leicht in die Geschichte einzutauchen mit all den schillernden Figuren, wobei mir vor allem der alte Jacob und die Elefantendame Rosie ans Herz gewachsen sind.


    Für mich ein absolut lesenswertes Buch


    5ratten

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    Ein 90jähriger Altersheiminsasse erinnert sich anlässlich eines Zirkus, der gegenüber dem Heim gastiert, an seine Zeit als junger Mann während der Depression, als er einige Zeit als Tierarzt bei einem Zirkus gearbeitet hat.


    Ich mag ja sowieso (historische) Zirkusgeschichten, deswegen hat mich das Buch auch direkt interessiert. Die Geschichte liest sich fast von selbst, immer schon ein gutes Zeichen bei einem Buch und vermittelt dabei ein lebendiges Bild von einem Zirkus in der schwierigen Zeit während der letzten Weltwirtschaftskrise. Die Bedrohung durch Bankrott und auch die Gefahr für das eigene Leben werden drastisch geschildert. Die Arbeiter sind schon beinahe damit zufrieden, dass sie überhaupt einen Schlafplatz und regelmäßig etwas zu essen bekommen und eine Chance Lohnforderungen gegebenenfalls einzufordern sind sowieso praktisch nicht vorhanden. Die Artisten sind da zwar schon anspruchsvoller, Jacob steht allerdings irgendwo zwischen diesen beiden ansonsten sonst strikt getrennten Klassen.


    Die Abschnitte im Altersheim sind schon ziemlich deprimierend; so möchte man nicht das Alter erleben, aber die Autorin bietet immerhin ein versöhnliches Ende.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist eine faszinierende Geschichte, auch wenn die Story etwas zu gradlinig angelegt ist (die Autorin ist sehr bemüht keinen Spannungsabfall auftreten zu lassen) während ich mich über zusätzliche interessante Nebeninformationen oder kleine Geschichtchen vom Zirkusleben gefreut hätte.


    4ratten

  • Auf der Suche nach Liebesromanen bin ich auf das Buch "Wasser für die Elefanten" gestoßen. Da ich nur Liebesromane mag in denen die Liebesgeschichte überwiegt, nun meine Frage: Zu wieviel Prozent ist das Buch Liebesroman und zu wieviel Prozent Abenteuer- und Zirkusgeschichte?
    Vielen Dank für Eure Hilfe.


    P.S. Habe zwar die Rezies gelesen, bräuchte aber trotzdem Hilfe

  • Es gibt hier eine Rubrik [url=http://www.literaturschock.de/literaturforum/index.php/board,8.0.html]Liebesromane[/url]. Dieses Buch läuft unter "sonstige Belletristik", also wird der Anteil der Liebe wohl unter 50 % liegen. Die Rezis lassen m. E. auch nicht auf einen Liebesroman schließen.

  • Als Liebesroman habe ich das Buch nicht empfunden und ich würde es auch nicht unbedingt meiner Mutter ausleihen, die eigentlich alles von mir bekommt, was in die Liebesrichtung geht. -> Also wohl eher nichts für dich, Duna

  • Hallo Ihr Lieben,


    durch Zufalle habe ich gestern entdeckt, dass dieses Buch nächstes Jahr im April als Film in die Kinos kommen soll. Die Rolle der Marlena spielt Reese Whitherspoon und was ich ja sehr spannend finde, dass Christoph Waltz auch mitspielt. Das könnte dann doch ganz spannend werden... :zwinker:
    Trailer dazu gibt es hier: Water for Elephants


    Ich habe bis gestern noch nichts von diesem Buch gehört gehabt und wurde nur neugierig, da der Film ankgekündigt wird, als Verfilmung des Beststellers von Sara Gruen. Da habe ich doch gleich mal hier recherchiert, ob es schon Meinungen zu dem Buch gibt. Bei amazon sind ja die meisten Leser sehr bis total begeistert von dem Buch, während ich hier ja eher so durchschnittliche Meinungen lese!


    Bin mir noch unschlüssig, ob ich das Buch lesen soll oder nur den Film ansehen oder beides oder gar nicht... :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Nachdem ich mit meiner Freundin geplant hatte, in den Film zu gehen, habe ich kurz vorher nochmal das Buch gelesen.
    Es liest sich ganz gut und schnell weg, die Rahmenhandlung im Altersheim war allerdings sehr beklemmend. Allerdings komme ich hiermit auch zu meinem größten Kritikpunkt, den ich lieber mal spoilere:


    Mich hat das Buch gut unterhalten, aufgrund der Begründung im Spoiler vergebe ich (nur)
    3ratten


    Der Film bekommt von mir allerdings nur
    2ratten
    Ich kann es gar nicht begründen, er hat mich einfach nicht vom Hocker gerissen.
    Außerdem eine Warnung, es gibt ja Leute, die es absolut nicht lesen oder sehen können, wenn Tiere gequält werden. Für mich war es gut, das Buch zu kennen und mich drauf voebereiten zu können. Der Elefant tat mir so leid.

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Bei diesem Buch gibt es zwei Handlungsstränge. In der Gegenwart lebt Jacob in einem Seniorenheim und scheint ein recht schwieriger Insasse zu sein, was im Laufe der Geschichte allerdings verständlich wird. Dieser Handlungsstrang nimmt nur einen kleinen Teil ein. Es hat mich aber trotzdem berührt zu lesen, was in Jacob vorgeht und wie er sich fühlt.


    Immer wieder blickt Jacob zurück in die Vergangenheit, als in der Zeit der Wirtschaftskrise seine bekannte Welt um ihn zusammenstürzt. Nichts bleibt ihm und er landet durch einen Zufall beim Wanderzirkus.


    Die ganz eigene Welt der Eisenbahnzirkusse, die es während der Wirtschaftskrise besonders schwer hatten, entfaltet sich hier vor dem Leser. Dabei geht es weniger um die Zirkusnummern, sondern vielmehr um das Leben hinter den Kulissen, die Distanz der Arbeiter zu den Artisten und den Aufwand immer wieder von Ort zu Ort zu reisen und den Zirkus immer wieder neu aufzubauen und das Publikum anzulocken. Hier kommt keine Zirkusromantik auf sondern es wird vielmehr der harte Alltag von Mensch und Tier geschildert.


    Der Leser begegnet gemeinsam mit Jacob Brutalität, Menschlichkeit, Freundschaft, Liebe und gewissenloser Grausamkeit. Eine gelungene Mischung, die bei mir für ein spannendes Leseerlebnis gesorgt hat.


    Jacob ist als Tierarzt auch mitverantwortlich für die Pflege der Tiere und es hat mich erstaunt, dass einige der geschilderten Erlebnisse auf Tatsachen beruhen. Im Anhang geht die Autorin darauf ein. Generell haben mir die Szenen mit den Tieren sehr gut gefallen. Doch auch hier wird nichts beschönigt und ich musste beim Lesen öfters schlucken.


    Auf die ein oder andere erotische Szene hätte ich verzichten können, vor allem weil sie teilweise für mich irgendwie nicht zum Rest der Handlung gepasst haben. Ich hatte fast das Gefühl, dass sie bewusst eingebaut wurden, weil das im Moment einfach dazugehört. Das hat mich auch schon bei „Das Affenhaus“ gestört.


    Doch insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich habe beide Handlungsstränge gerne gelesen, wobei mich vor allem das Schicksal des „alten“ Jacob berührt hat. Allerdings war mir das Ende einen Tick zu viel des Guten, auch wenn es sehr rührend war.


    Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte vor einer interessanten Kulisse.


    4ratten


    LG, Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Das Buch habe ich aktuell immer dabei und muss immer aufpassen, dass ich nicht den Bus verpasse vor lauter Lesen. Bisher bin ich ca. bei einem Drittel und es gefällt mir sehr gut. Die Geschichte ist aufgeteilt in Gegenwart, in der Jakob als alter Mensch im Altersheim lebt und man kann sich ein gutes Bild von den Personen und der Umgebung machen.


    Die Rückblenden in die Vergangenheit sind ebenfalls sehr gut und anschaulich beschrieben. (Aufgrund meiner aktuellen Zirkusphase wegen dem Buch Trapez haben es mir diese besonders angetan!)


    Freue mich schon auf morgen und das weiterlesen.

    Liebe Grüße von Babsi

  • Wie ich dieses Buch liebe! Die Geschichte ist mir so lange nachgelaufen und ich habe es bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen. Jacobs Zeit im Seniorenheim ging mir besonders nahe. Ich konnte so sehr mitfühlen!

    Was tun die Personen in einem Buch, wenn es gerade niemand liest? (Michael Ende)

  • Nur das Ende war etwas gar zu kitschig, ansonsten immer noch eines meiner absoluten Favoriten :herz:
    (hab ich meine Rezi dazu hier eigentlich veröffentlicht oder nicht? Habe ich dazu überhaupt bereits eine Rezi geschrieben? :gruebel: Fragen über Fragen...)

    //Grösser ist doof//

  • Eine kleine Frage vorweg: Warum heißt das Buch eigentlich Wasser für die Elefanten?


    "Der über 90-jährige Jacob Jankowski beobachtet, wie ein Zirkus seine Zelte aufschlägt. In ihm werden Erinnerungen an eine Zeitwach, die die beste und die schlimmste seines Lebens war."
    Die Rückblenden erzählen die Geschichte Jacobs als junger Mann in den 30er Jahren, als er nach dem Unfalltod seiner Eltern sein Studium abbrach und zu einem Zirkus ging. Hier verliebt er sich in Marlena, die jedoch mit August verheiratet ist, einem brutalen und offensichtlich schizophrenen Mann. Und da fangen die Probleme auch schon an...
    Ein wichtiger Bestandteil des Buches sind die Zirkustiere, zu denen sowohl Jacob als auch Marlena eine sehr innige Beziehung haben. Wenn August meinte, den Elephanten misshandeln zu müssen, hat dies nicht nur den beiden wehgetan, sondern ich habe selbst auch sehr mitgelitten.
    Ingesamt ist die Handlung sehr vorhersehbar, worüber ich jedoch hinwegsehen könnte, wenn die Szenen zwischen interessanteren Ereignissen sich nicht so gezogen hätten wie Kaugummi. Leider fehlt es auch der Beschreibung des Zirkuslebens an Details.
    Trotz der Einfachheit der Handlung ist Wasser für die Elefanten ein sehr schönes Buch, dem man anmerkt, dass auch die Autorin eine starke Zuneigung zu Tieren hat.
    Ingesamt sind es
    3ratten

    Goodreads<br />“Happiness [is] only real when shared”<br />― Jon Krakauer, Into the Wild


  • Eine kleine Frage vorweg: Warum heißt das Buch eigentlich Wasser für die Elefanten?


    Das erklärt sich doch aus der Lektüre. :confused:
    Jakob erzählt doch, dass so viele alte Menschen Geschichten erzählen, wie sie angeblich beim Zirkus gearbeitet haben. Und ihre "Arbeit" bestand darin, Wasser für die Elefanten zu tragen und sie sozusagen zu tränken. Das kommt schon ziemlich am Anfang der Geschichte vor. :zwinker:

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