Philip Pullman - Once Upon a Time in the North

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bella*.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Dieses Buch spielt in der Welt von Pullmans "His Dark Materials"-Trilogie, allerdings einige Jahrzehnte vor den Ereignissen des "Goldenen Kompass" und den Folgebänden. Die kurze Geschichte erzählt, wie der Aeronaut Lee Scoresby den Panzerbären Iorek Byrnison kennenlernt. Lee landet mit seinem Heißluftballon in der arktischen Stadt Novy Odense. Eigentlich hat der Texaner vor, ganz ruhig dort Arbeit zu suchen und keinen Ärger zu machen oder zu bekommen, aber schnell stellt er fest, dass in der Stadt einiges im Argen liegt und sein empfindliches Rechtsgefühl wird geweckt. Zusammen mit Iorek verhilft er in bester Westernheldmanier einem Kapitän zu dessem Recht.


    Pullman versteht sein Handwerk, so viel ist schon nach ein paar Seiten klar! Mit wenigen Worten gelingt es ihm, nicht nur die Hauptfigur, sondern eine Welt lebendig werden zu lassen. Lee, den die Winde in seinem Ballon in die Arktis getrieben haben, wird nur kurz beschrieben, aber trotzdem entsteht ein plastisches Bild von ihm, dass im Laufe der Geschichte noch weiter ausgemalt wird.
    Auch das Leben des Städtchen Novy Odense wird trotz der Kürze sehr deutlich. Hier wird nicht nur klar, wovon die Leute leben, sondern auch die Politik hat (überraschend genug für einen Jugenfantasyroman) seinen Platz. Ein Wirtschaftsunternehmen versucht, allzu großen Einfluss auf das Funktionieren der Gesellschaft zu nehmen, und auch das Problem indigener Völker mit einer neu eingeführten "Zivilisation" wird angeschnitten. Jüngere Leser (das Büchlein ist meiner Meinung nach schon für leseerfahrene Zehnjährige geeignet), werden mit diesen Aspekten vielleicht nichts anfangen können, aber für Erwachsene bieten sie eine angenehme Dreingabe.
    Überhaupt ist auch diese Erzählung, wie die gesamte Trilogie auf verschiedenen Ebenen zu lesen. Für Kleine ist sie eine spannende Abenteuergeschichte, andere können interessante Zusammenhänge mit der Trilogie erkennen. So wird in einem Anhang eine Verbindung zu der erwachsenen Lyra hergestellt, die mir gut gefallen hat.


    Weniger gut gefallen hat mir einmal die Länge (bzw. Kürze) der Geschichte, die zwar dem Stoff durchaus angemessen war, aber trotzdem viel zu schnell zu Ende ist. Weiterhin gab es für meinen erwachsenen Geschmack am Ende etwas zu viel "Action", aber meine Kinderseele sagte mir, dass auch diese ihren Anhänger finden wird.
    Ich frage mich auch, inwieweit Leser, die die Trilogie nicht kennen, die Grundvoraussetzungen dieser Welt überhaupt verstehen können. Dabei denke ich natürlich vor allem an die Dæmonen, deren Funktion hier nicht weiter erklärt wird. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass man oft die Bedeutung von Vorkenntnissen überschätzt, und so kann es durchaus sein, dass neue Leser keine Probleme haben werden. Denn wenn die Dæmonen auch nicht erklärt werden, so wird im Laufe der Handlung nebenbei doch einiges über sie deutlich.


    Als "Bonus" liegt dem Büchlein ein Brettspiel namens "Peril of the Pole" bei. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um ein traditionelles Würfelspiel, bei dem die Kontrahenten einen vorgegebenen Weg zurücklegen müssen, aber auf manchen Feldern in ihrem Vorankommen unterstützt oder behindert werden. Passend zum Buch handelt es sich um einen Ballonflugwettbewerb, bei dem es aber - eine schöne Variante des altbekannten Themas - nicht darum geht, als erster anzukommen, sondern im Gegenteil als Letzter noch in der Luft zu bleiben.


    Insgesamt vergebe ich trotz der Vorzüge dieses Buches aufgrund der längenbedingten Einfachheit
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Danke für die Rezi, Saltanah! Ich besitze ja auch schon "Lyras Oxford" und alleine für die Vollständigkeit würde ich es mir schon kaufen. Letztgenanntes fand ich auch schon viel zu kurz, aber anscheinend will Pullman einfach nicht noch ein "richtiges" Buch zu dieser Welt schreiben. Schade, aber besser als gar nichts, es wandert gleich auf meine Wunschliste!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Frage: Liegt das Buch nur in englischer Sprache vor oder ist es ins Deutsche übersetzt und der englische Titel wurde beibehalten?


    :elch:

  • Für den TAMKA-Wettbewerb hatte ich mich entschlossen endlich einmal die Bücher um Lyras Welt fertig zu lesen und nachdem ich "Lyras Oxford" schon vor einiger Zeit gelesen hatte, fehlte nur noch "Once Upon A Time In The North". Anfangs hatte ich wirklich Schwierigkeiten mehr als 2 Seiten am Abend zu lesen, da das Buch ja auf englisch ist und mich englische Bücher meistens nicht fesseln können, nachdem ich aber so circa 20 Seiten gelesen hatte, war ich drin und es flutsche nur so dahin! :) Mir hat auch diese kleine Beibüchlein zu der Triologie gut gefallen, allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich nicht alles verstanden habe, da mir einfach manche Wörter nicht geläufig waren. Ich finde es schön, dass meine Lieblingsfigur "Iorek Brynisson" wieder darin vorkommt. Allerdings sehe ich es teilweise ähnlich wie Saltanah, dass es schwierig ist, ohne irgendwelche Vorkenntnisse die Geschichte zu verstehen bzw. die Zusammenhänge und was es denn mit den Panzerbären und den Dämonen auf sich hat. Teilweise merkt man auch, dass die Geschichte eher für Kinder geschrieben ist, allerdings fand ich es trotzdem nochmal schön in diese Welt abzutauchen und vergebe deswegen


    4ratten


    und kann es allen nur als Ergänzung zu der Triologie empfehlen! ;)

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y