Oliver Jungwirth - Monod

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    Ein junger Mann kommt in ein Kaffeehaus, setzt sich und bestellt einen Kaffee. Außer ihm sind noch ein älterer Herr, ein jüngerer Mann und die Kellnerin anwesend. Als er seinen Kaffee hat, bittet er die Kellnerin, die er wunderschön findet, ihm drei Wünsche zu erfüllen. Zögernd willigt diese ein. Der junge Mann bittet sie, die Polizei zu rufen, nicht zu erschrecken, wenn er seinen Mantel ablegt, unter dem er eine Waffe trägt, und das Kaffeehaus zuzusperren, so dass er mit den drei bereits Anwesenden alleine sei.


    Als abgesperrt ist, beginnt der junge Mann seine Geschichte zu erzählen. Er erzählt davon, wie und warum er einige Menschen kaltblütig ins Jenseits befördert hat. Die drei Anwesenden hören ihm gespannt zu. Sie haben Vertrauen zu diesem Unbekannten und sind neugierig darauf, seine Version der Ereignisse, die er verursacht hat, zu hören.


    Nach einiger Zeit kommt schließlich auch Herr Städter, der diensthabende Polizist, dazu. Der junge Mann erzählt weiter, schließlich wird klar, warum es ihn an diesem Tag in dieses Kaffeehaus gezogen hat, worin der Sinn liegt, dass er diese vier Personen getroffen hat. Der junge Mann glaubt nicht mehr an Gott, deshalb nimmt er selbst die Dinge in die Hand und spielt Rächer.


    Die Geschichte wirkt leider sehr konstruiert, man hat den Eindruck, nur Fragmente von Gedanken zu lesen, die irgendwie rundherum nicht so ganz zusammenpassen. Als hätte man einen Elefanten in einen Kühlschrank gequetscht. Keine der Personen gewinnt im Verlauf der Handlung an Tiefe, nicht einmal der Protagonist selbst. Was für den Leser erschwerend dazu kommt, ist die Tatsache, dass nur selten Namen genannt werden. Nach einiger Zeit glaubt man schreien zu müssen, wenn man noch einmal „der junge Mann“ liest.


    Auch sprachlich lässt das Werk sehr zu wünschen übrig. Das Lektorat hat geschlampt, sehr sogar. Neben Orthografie-Fehlern und grammatikalischen Faux pas hätte auch der Stil hier und da einer leicht lenkenden Hand bedurft.


    Prinzipiell ist die Idee der Geschichte ja nicht neu (Rächer, der das Gesetz selbst in die Hand nimmt, ein bisschen Liebe dazu), doch im Normalfall guter Stoff. Leider wurde hier versucht, ein wahrlich philosophisches Werk daraus zu machen – wohl mit dem Vorschlaghammer. Die Einschübe wiederholen sich und verkommen so zu hohlen Phrasen. Leider ist auch das Ende mehr als platt, man sitzt da und hat Fragezeichen im Kopf – allerdings nicht solche, die zum Nachdenken über das Buch anregen, sondern solche, die die Frage nach dem Warum ausdrücken. Warum hab ich das jetzt überhaupt gelesen, scheinen sie zu bedeuten.


    Da die Grundidee (der Mörder erzählt die Geschichte, macht einen auf moralischen Robin Hood etc.) ja nicht schlecht ist und so etwas wie Spannung aufkommt, vergebe ich 2 wackelige Punkte. Man hätte viel, viel mehr daraus machen können. Etwas Tiefe hätte keiner der „Bag of Bones“ geschadet, ebenso wie dem gesamten Buch.


    2ratten

  • "5.0 von 5 Sternen ... ergreifend und spannend, 5. Juni 2008
    Von Eva-Maria Hoffmann "Eva" (St. Peter am Wimberg) - alle meine Rezensionen ansehen


    Ein Mörder ohne Gewissensbisse begibt sich in ein Café ohne zu wissen was ihn erwartet. Dort begegnet er drei Menschen denen er seine Morde gesteht und die Geschichte seiner Opfer erzählt. Dies geschieht wirklich sehr spannend und einfühlsam. Es wird deutlich, dass man die Augen vor Grausamkeiten viel zu schnell abwendet, dass man sie schon übersieht.
    Ich habe das Buch verschlungen, sehr erfreulich dass es so gute junge Autoren gibt. Ein Tipp am Rande: die Zitate sollte man sich genau zu Gemüte führen.
    "


    Hi - wollte nur HALLO Clausi, sagen und eine zweite Meinung anführen. *g*


    Danke für die Rezension, nur so am Rande.
    Jede Werbung ist gute Werbung.


    Wie sieht's denn mit dem Kaffeetreffen aus? Hat Nitl im Juni mal Zeit (der 6.6. wäre ja jetzt schon vorbei ...)?
    cheers (and keep on reading)


    Oliver
    (aka "jener, der Monod verbrach")

  • Hi Clausi,
    tja, die Fantasy-Werke gehören nochmals RICHTIG überarbeitet ... warum steht mir der Killer? Der Typ in dem Buch bin NICHT ich *g*.


    Wie ist das Kommentar bzgl "begründete Meinung" zu verstehen? Ist dir die Meinung von Fr. Hoffmann nicht begründet genug?
    Findest du, dass deine Meinung sehr begründet ist?


    Meinung ist halt einfach eine Meinung.
    Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich Bücher liebe, die andere sehr schlecht finden. Genauso wie ich manche Bücher, die andere sehr schlecht finden, sehr gut finde. Alles halt Anssichtssache. Die Worte und Texte im Buch bleiben die gleichen. Objektiv ist als "Kritiker" schlichtweg nicht machbar (und ich schreibe selbst seit 4 Jahren Kritiken auf MusikMagazin.at).


    zB: Definiere einen guten Stil. Und definiere einen schlechten Stil.
    Wenn du das so hinbringst, dass dir von 100 Leuten 90 Recht geben, dann kaufe ich dir ein Haus. *g*


    Ich lese zum Beispiel sehr gern Salman Rushdie. Der Mann schreibt grenzgenial. Ein sehr guter Freund von mir packt den seinen Stil überhaupt nicht und findet ihn stinklangweilig ... wer hat jetzt recht? OBJEKTIV betrachtet.


    Aber das sind Grundsatzfragen. Ich kann so tun, als würde ich sehr, sehr gute objektive Gründe anführen (die es nicht gibt), oder ich kann klipp und klar sagen: "Ich mag das, weil ...". Und das ist subjektiv.


    Und da OBJEKTIV in den Bereichen Literatur und Kunst eben nicht geht, ist man subjektiv. Und die subjektive Formulierung "Ich mag das Buch, weil es spannend ist." gilt als begründete Meinung, oder?


    cheers und bis bald mal
    oliver

  • Das ist ja auch was, was ich bei meinen Rezensionen immer wieder betone: Es handelt sich um meine Meinung - und Meinungen sind per se halt subjektiv. Aber ich kann begründen, WARUM ich etwas spannend finde.


    Irgendwie hab ich mir die ganze Zeit dich da im Mantel im Café vorgestellt (Kaffee, Memphis Blue - das hat mich dann doch an jemanden erinnert) - das ist wahrscheinlich der Nachteil daran, einen Autor zu kennen. Ich zumindest hab schon auch darauf geachtet, ob ich dich "heraushöre". Du hast gut da rein gepasst, also steht dir der Killer :breitgrins:


    Wann hast du denn eigentlich begonnen, es zu schreiben? Kann es sein, dass ich da den Anfang schon mal gelesen hab?

  • Kann gut sein - ich hab MONOD so in sechs Wochen im Jahr 2004 geschrieben.
    Ich hab mal Memphis Blue geraucht? Echt? Weiß ich nicht mehr. Ich drehe mittlerweile seit Jahren meine Zigaretten selbst. *g*
    Allerdings kann ich verstehen, warum du mich dort stehen gesehen hast. Ich bin ja auch auf dem Cover. Aber das war auch nur Zufall. Ich hab den Martin gebeten mit mir das Foto zu machen (der Mann ist gut!) und es hatte halt niemand außer mir Zeit Model zu sitzen, als der Martin Zeit hatte. Und jetzt bin ich selbst auf dem Cover. Hat mich anfangs sehr genervt, weil ich es eigentlich nicht mag, wenn "Künstler" auf ihren Büchern oder CDs drauf sind. Das lenkt die Aufmerksamkeit zu sehr auf die Person des Verfassers bzw. Komponisten, als auf das Verfasste/Komponierte. Aber gut ...


    Also, die subjektiv/objektiv und begründete Meinungs-Diskussion können wir von mir aus sein lassen, da haben wir halt einfach verschiedene Standpunkte. Ich für meinen Teil empfinde die Formulierung: "Es ist spannend" als Grund dafür, dass es mir gefallen hat, während du die Frage stellst: "Warum hast du es als spannend empfunden?". Das sind halt einfach zwei Ansichten. Wahrscheinlich wäre ich auch ein wenig penibler, wenn es nicht um mein eigenes Buch gehen würde. *g*


    Nur eine Frage, weil es mich interessiert: Was passiert denn am Ende mit dem Protagnositen? (schick mir ne PM, wir wollen ja nicht, dass hier jemand das Ende liest)


    lg
    oliver


    PS: Meiner Meinung nach ist der Protagonist ein Psychopath. Ganz ehrlich. Ich mag ihn nicht.

  • Hab ich überhaupt schon erwähnt, dass ich diese Seite hier ziemlich fein finde?
    Im Ernst jetzt: Wenn ich mehr Zeit hätte wäre ich öfter hier (bzw. ich werde in Zukunft öfter hier vorbeischauen).


    :klatschen:


  • Hab ich überhaupt schon erwähnt, dass ich diese Seite hier ziemlich fein finde?
    Im Ernst jetzt: Wenn ich mehr Zeit hätte wäre ich öfter hier (bzw. ich werde in Zukunft öfter hier vorbeischauen).


    :klatschen:


    oliver: schön, dass es dir hier gefällt! :smile: Übrigens haben wir auch eine spezielle Autorenseite, vielleicht möchtest du ja mal vorbeischauen? www.leserunden.de


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Autorenseite?
    Und worin genau liegt der Unterschied zu dieser Seite hier? Sind auf der Autorenseite nur Autoren? Und hier nur Leser? Oder wie, oder was?


    :regeln:


  • Autorenseite?
    Und worin genau liegt der Unterschied zu dieser Seite hier? Sind auf der Autorenseite nur Autoren? Und hier nur Leser? Oder wie, oder was?


    :regeln:


    Nein, Leserunden.de ist auf autorenbegleitete Leserunden spezialisiert und etwas schlanker angelegt als das Bücherforum hier. Es gibt ein Board für Buchvorstellungen, in dem die Autoren ihre Bücher selbst vorstellen können, oder auch ein Board, in dem die Autoren ihre Lesungstermine bekannt geben. Und noch vieles mehr.


    Schau dich doch einfach mal um, vielleicht gefällt es dir ja dort auch. Übrigens, Leser und Autoren tummeln sich hüben wie drüben, ganz nach Belieben. :zwinker:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hätte mich auch schockiert, wenn Leser dort drüben keinen Zugang gehabt hätten. Wäre ein bisschen kontraproduktiv, nicht wahr? Die Tippenden unter sich. Da können sich die Verrückten austoben und niemanden etwas tun. *g* So in diesem Sinne.


    ok, äh, wo war ich?
    achja, genau.
    Ich guck mir die Seite mal in Ruhe an, danke.
    Jetzt MUSS ich los, meine Verlobte will sich im Irish Pub um die Ecke das Fußballspiel ansehen. Im Ernst jetzt: SIE zwingt MICH Fußball zu gucken. Ich HASSE Fußball. *seufz* Das ist wohl Emanzipation in Reinkultur.
    bis bald mal

  • Habe gerade gesehen, dass Agatha Christie nur drei Punkte erhalten hat. Genauso wie Fräulein Smilla nur zwei bekommen hat.
    Dann sag ich einfach mal ein großes, fettes DANKE.
    Ich bin genauso gut wie Hoeg??? Wow.
    Ich fand Smilla nämlich spitze.


    cheers
    oliver

  • Hallo Oliver,



    Habe gerade gesehen, dass Agatha Christie nur drei Punkte erhalten hat. Genauso wie Fräulein Smilla nur zwei bekommen hat.
    Dann sag ich einfach mal ein großes, fettes DANKE.
    Ich bin genauso gut wie Hoeg??? Wow.
    Ich fand Smilla nämlich spitze.


    ich finde eine zwei oder drei Punkte Bewertung nicht schlimm. Mir ist es immer wichtig, warum ein Buch von einem Leser (oder einer Leserin *g*) schlecht bewertet wurde, weil die Punkte, die andere stören, mich vielleicht ansprechen. Du hast mich jetzt jedenfalls sehr neugierig auf Dein Buch gemacht :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hi Nimue,


    naja, generell kann ich nur sagen, dass zwei von fünf für mich schon ein wenig ... überraschend waren. Das "Monod" nicht in die Literaturgeschichte eingehen wird, ist mir selbst klar *g*. Und was die Rechtschreib- und Grammatikfehler betrifft, so kann ich chil ja auch nur recht geben. Leider ist da beim Lektorat einiges schief gegangen (und ich Idiot hab die Druckfreigabe erteilt! *argh*).


    Allerdings:
    Prinzipiell ist die Idee der Geschichte ja nicht neu (Rächer, der das Gesetz selbst in die Hand nimmt, ein bisschen Liebe dazu), doch im Normalfall guter Stoff. Leider wurde hier versucht, ein wahrlich philosophisches Werk daraus zu machen – wohl mit dem Vorschlaghammer. Die Einschübe wiederholen sich und verkommen so zu hohlen Phrasen. Leider ist auch das Ende mehr als platt, man sitzt da und hat Fragezeichen im Kopf – allerdings nicht solche, die zum Nachdenken über das Buch anregen, sondern solche, die die Frage nach dem Warum ausdrücken. Warum hab ich das jetzt überhaupt gelesen, scheinen sie zu bedeuten.


    Da die Grundidee (der Mörder erzählt die Geschichte, macht einen auf moralischen Robin Hood etc.) ja nicht schlecht ist und so etwas wie Spannung aufkommt, vergebe ich 2 wackelige Punkte. Man hätte viel, viel mehr daraus machen können. Etwas Tiefe hätte keiner der „Bag of Bones“ geschadet, ebenso wie dem gesamten Buch.


    Das sehe ich nicht so. Aber das war ja wohl klar. Und die Tatsache, dass die Geschichte als "Robin Hood" dargestellt wird, zeigt mir schon, wie oberflächlich (und das soll jetzt keine Kritik, sondern eine Tatsache, sein) das Buch gelesen wurde.
    Aber lies es selbst und dann verstehst du vermutlich, was ich meine.


    Was Bewertungen prinzipiell betrifft, so bin ich eh abgebrüht. Zeig ein Werk 50 Leuten. 20 finden es irrsinnig toll. 20 finden es grottenschlecht und den anderen zehn Leuten ist es vollkommen egal. *g*


    Darum - ich finde es sehr gut und ich glaube, es liefert viel zum Nachdenken.
    Cheers - und danke für die (nett gemeinte, aber nicht notwendige) Aufmunterung
    alles liebe
    oliver

  • Hallo Oliver,



    Darum - ich finde es sehr gut und ich glaube, es liefert viel zum Nachdenken.
    Cheers - und danke für die (nett gemeinte, aber nicht notwendige) Aufmunterung


    Du, ich muntere Autoren grundsätzlich nicht auf :breitgrins:
    Nein, wirklich... als Aufmunterung war das nicht gemeint :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Du, ich muntere Autoren grundsätzlich nicht auf :breitgrins:
    Nein, wirklich... als Aufmunterung war das nicht gemeint :winken:


    Na gut, dann hast du mich halt gegen deinen Willen zum Schmunzeln gebracht.
    Soll schon Schlimmeres passiert sein :zwinker:


    (und nur so nebenbei: wenn jemand mit Kritik nicht umgehen kann, dann darf er kein Buch rausbringen, oder Film, oder Comic, oder Lied, oder ... *argh*)

  • Zeig ein Werk 50 Leuten. 20 finden es irrsinnig toll. 20 finden es grottenschlecht und den anderen zehn Leuten ist es vollkommen egal. *g*


    Von 100 Leuten werden, was immer du tust, 10 es gut finden, 10 schlecht - und den restlichen 80 ist es sch***egal - hat schon meine Grossmutter immer gesagt ... ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Deine Oma und ich sind uns dann ja einig.
    Ich habe es halt ein wenig optimistischer formuliert.
    Aber im Grunde kann man durchaus sagen, dass ihre Ansicht realistischer ist.
    Und wenn wir dann noch sagen, dass die Leute, denen es nicht egal ist, jene sind, die einen kennen, dann sind wir vermutlich völlig einer Meinung.
    ...
    ...
    Warum interessiert mich dann ein Buch von Ray Bradbury, den ich nicht kenne?
    ...
    Das wäre mal eine wissenschaftliche Studie wert ...


    :fluch:
    Der Smiley hat nichts mit dem Inhalt dieser Nachricht zu tun, aber ich habe ihn gerade entdeckt und finde ihn genial!!!!!


    cheers


  • Das sehe ich nicht so. Aber das war ja wohl klar. Und die Tatsache, dass die Geschichte als "Robin Hood" dargestellt wird, zeigt mir schon, wie oberflächlich (und das soll jetzt keine Kritik, sondern eine Tatsache, sein) das Buch gelesen wurde.


    Naja, das ist schon eine Unterstellung, die nicht gerade auf einen guten Umgang mit Kritik hinweist.


    Und nur weil du Smilla mochtest, heißt das ja nicht, dass ich dein Buch gut fand, weil ich 2 Punkte gegeben habe. Das heißt einfach nur, dass mir beides eben nicht gefallen hat.

  • Hi Chil,


    da muss ich mich entschuldigen, ich unterstelle dir gar nix. Ich hab es nur an mir selbst gemerkt, dass wenn ich meine Musikkritiken schreibe, dann gibt es CDs, bei denen liege ich auf der Couch und höre mir jede Note bewusst an und andere laufen im Player, während ich nebenbei etwas anderes tue. Und - so sind wir Menschen halt - es hängt einfach auch oft damit zusammen, ob ich mir jetzt Zeit nehme und auf den Text höre, vergleiche, wie Text und Musik zusammenpassen und mir Gedanken über die Texte mache, oder ob ich einfach schlicht die Musik nehme und daraus sagen: Macht Spaß, aber nix Besonderes. Beides ist völlig legitim, aber im zweiten Fall hab ich halt nicht wirklich stundenlang darüber gebrütet und überlegt, was die Band mir jetzt sagen will. Hätte ich das getan, würden bei ein paar CDs die Reviews vielleicht(!) besser aussehen. Was aber nichts daran ändert, dass ich sie so, wie ich sie gehört habe, eben nicht besser fand. Punkt.


    Das habe ich vielleicht ungünstig formuliert, sag ich jetzt mal. Ich wollte dir da nix unterstellen und in meinem Wortschatz ist "oberflächlich" auch nicht negativ gefärbt. Für Musik, genauso wie für Bücher gilt: Jeder liest/hört so, wie er/sie es für richtig hält.


    ... ich sollte echt besser aufpassen, wie ich was formuliere. Das hier klingt wie eine billige Ausrede. Ist sie aber nicht. Ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was ich meine.


    Und was Smilla betrifft: Ist schon klar, dass dir Smilla + Monod nicht gefallen haben. Das kam schon rüber. Aber da Geschmäcker ja verschieden sind (naja, bei Pratchett sind wir uns hoffentlich alle einig) und ich dadurch, dass ich weiß, dass du Smilla zwei Punkte gegeben hast, ich mir in etwa vorstellen kann, was dir an Monod nicht gefällt und es dadurch für mich einfacher ist zu sagen: Ah - okay, alles klar. Wenn xy, dann klar, dass das so sein muss.


    Was das Buch an sich jetzt weder besser, noch schlechter macht, aber meine Überraschung über die zwei Punkte in "eh klar!" umwandelt. Weißt du, was ich meine?


    cheers
    oliver


    EDIT: Habe den Vornamen in den Forennamen umgeändert. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()