Da man das Ende schon zu Anfang erfährt, umgibt ein Hauch von Melancholie und Trostlosigkeit die ganze Geschichte. Dennoch ist es eine ergreifende Erzählung. In einem Buch mit gerade mal 130 Seiten kann gar nicht alles beschrieben werden, was so eine Beziehung ausmacht. Deshalb ist auch der Leser gefragt, sich selbst Gedanken zu machen und zwischen den Zeilen zu lesen. Was ich allerdings vermisste, ist der Anfang der Beziehung zwischen den beiden, denn da gab es schon eine gewisse Vertrautheit.
Mich hat das Buch mit Lenz versöhnt. Seit ich eines seiner Bücher als Schullektüre lesen musste, habe ich die Finger von ihm gelassen. Aber durch „Schweigeminute“ bin ich auf den Geschmack gekommen.
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...der 17 - Jährige war in Wirklichkeit 27, so wie er agierte und dachte ...
Laut Aussage seines Vaters ist er 18. Und ich kenne einige junge Leute in dem Alter, die solcher Empfindungen durchaus fähig sind, weil sie mehr Feinfühligkeit besitzen als mancher Ältere
Wozu braucht man da fertig lesen, wenn man das Ende kennt.
Aha. Umgemünzt auf das Leben könnte ich also sagen: Ich kann mir auch gleich die Kugel geben, weil ich ohnehin einmal sterbe?
Der Weg ist das Ziel. :smile: