[Fantasy] Bernhard Hennen - Die Elfen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Papyrus.

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    Das 900 Seiten starke und sehr komplexe Buch wurde in ein Hörbuch mit nur 6 CDs gepresst. Dadurch geht der Geschichte viel verloren, nicht nur inhaltlich sondern auch atmosphärisch. Es wird einiges weggelassen und auch viel zusammengefasst – teilweise hatte ich den Eindruck, dass mir jemand eine Inhaltsangabe vorliest. Wo bleiben dabei die einzelnen Figuren, ihre Verbindungen und Gedanken? Die Erzählweise wirkte auf mich oft kalt, gefühllos – was ein krasser Gegensatz zu meinen Gefühlen beim Lesen war.


    Ich kenne und liebe das Buch, aber war das ein Vorteil? In gewisser Weise schon, da ich ja immerhin wusste, worum es geht und mir viele Figuren auch noch recht präsent waren. Ansonsten hätte mich das Hörbuch wohl komplett überfordert, zu den Zusammenhängen und Figuren wäre ich nicht vorgedrungen - vom Aufbau einer Bindung ganz zu schweigen.
    Andererseits hat mein Vorwissen den Nachteil, dass mich diese Umsetzung nicht nur enttäuscht hat, sondern wirklich traurig macht. Da wurde so ein großes Potenzial verschwendet, beispielsweise was die Tiefe der Figuren und die Freundschaft zwischen Mandred, Nuramon und Farodin betrifft.


    Mein Fazit: Bestenfalls für ein Auffrischen der Ereignisse ganz brauchbar, aber für Albenmark-Neulinge total ungeeignet. Investiert lieber etwas mehr Zeit und verbringt tragisch-schöne Stunden mit dem Buch.


    2ratten


    [size=1]EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah[/size]


  • Mein Fazit: Bestenfalls für ein Auffrischen der Ereignisse ganz brauchbar, aber für Albenmark-Neulinge total ungeeignet. Investiert lieber etwas mehr Zeit und verbringt tragisch-schöne Stunden mit dem Buch.


    Huhu,


    ich gehöre zu diesen Neulingen und habe das Hörbuch vor über eineinhalb Jahren gehört - und es hat sich kein Bedürfnis eingestellt, das Buch zu lesen. Das mag wohl v.a. an der stark gekürzten Fassung liegen. Die Zusammenhänge und Handlungsstränge versteht man eigentlich schon, aber - genau wie du gesagt hast - baut sich keine Bindung auf. Immer wieder werden Inhaltsangaben von Kriegen oder mehreren Jahrzehnten vorgelesen, die man nicht miterlebt. Dadurch wirkt alles etwas sehr fern und "kalt, gefühllos". Ich fand das sehr schade, weil die Geschichte an sich sehr viel mehr vermuten lässt. Ich verstehe wirklich nicht, warum hier so stark gekürzt wurde. Ärgerlich...


    lg,


    mondpilz

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade die dritte CD des Hörbuchs beendet, und das beweist: schlecht kann es nicht sein. :zwinker: Ich bin eigentlich kein Freund von Hörbüchern und lasse mich gerade bei längeren Geschichten schnell ablenken, nicht so hier. Zum einen hat Hans Peter Hallwachs eine tolle Märchenerzählerstimme, zum anderen hat mich die Geschichte nach einer anfänglichen Durststrecke gepackt.
    Die Kürzungen kommen deutlich als solche daher: man bekommt eine inhaltliche Zusammenfassung. Das finde ich gar nicht so verkehrt, aus oben genanntem Grund, und vor allem weil die Kürzung als solche nicht unter den Teppich gekehrt wird. Es kann sein, dass ich aus diesem Grund keine besondere Beziehung zu den Figuren aufbauen kann, ich schiebe es aber eher auf das Medium als solches. Auch Bücher, die als komplette Lesung vorliegen und die ich in gedruckter Form liebe, verlieren für mich, sobald ich sie vorgelesen bekomme.
    Dieses "Experiment" hat auf jeden Fall zum Ergebnis, dass ich doch irgendwann zum Buch greifen werde, auch wenn ich das Hörbuch beende und somit den Ausgang der Geschichte kennen werde. Bisher hat mich die Elfenreihe trotz der euphorischen Reaktionen hier im Forum nicht locken können.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Da ich mich nach meinem Pratchett-Reinfall auf weitere Gen-Anomalien überprüfen will und gleichzeitig wissen möchte, was an all' den lauten Begeisterungsrufen im entsprechende Buchthread dran ist, höre ich seit gestern das Hörbuch Die Elfen von Bernhard Hennen in der (wohl leider) gekürzten Fassung, vorgelesen von Hans Peter Hallwachs.


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    Nach gut einem Drittel des Hörbuchs fürchte ich jedoch, mir fehlt nicht nur das Pratchett-, sondern auch das Elfen-, ja vielleicht sogar das komplette Fantasy-Gen. :schulterzuck:


    "Ja, aber," werden aufmerksame Mitmenschen sagen, "dir gefällt doch der Herr der Ringe so gut..."


    Ja, stimmt, antworte ich. Aber der Herr der Ringe ist in meinen Augen ja auch gar kein Fantasyroman, genausowenig wie Zwölf Uhr mittags ein Western oder die Harry-Potter-Bücher simple Hexen-und-Zauberer-Internatsgeschichten sind. Die kommen zwar alle im jeweiligen Genregewand daher, behandeln aber - mal mehr, mal weniger komplex - grundlegende Themen, die uns Menschen schon seit Jahrhunderten bewegen, wie den Kampf Gut gegen Böse, die Entstehung von Krieg und Unterdrückung, den Wert und die Beständigkeit von Freundschaft und Vertrauen, schließlich Fragen zu Moral, Philosophie und Psychologie.


    All' das vermisse ich bei den Elfen noch. Ich zweckentfremde mal eine bekannte Liedzeile: It says nothing to me about my life.


    Nicht nur die Figuren haben für mich noch keine Konturen gewonnen und schrammen hart am Klischee entlang: Die Menschen sind tumbe Bauern und die Elfen blutleer, aber edel und wunderwunderschön. Auch die Handlung empfinde ich noch als etwas krude und sprunghaft, und ich weiß noch nicht, wo sie mich hinführen soll, aber das mag der (gekürzten!) Hörbuchfassung geschuldet sein, die schon von Seychella bemängelt wurde.


    Gut - als reine Abenteuergeschichte mag die Erzählung vielleicht gar nicht so schlecht sein, und ich kann nicht behaupten, mich beim Hören komplett zu langweilen, aber vielleicht habe ich angesichts der Euphorie auch einfach zu viel erwartet.


    Sorry für mein Geschwurbel. Aber mir war grad danach. Danke für Eure Aufmerksamkeit. :breitgrins:


    EDIT: Habe deinen Beitrag an den Hörbuchthread angehängt, MacOss. LG, Saltanah

  • Hallo MacOss,


    ich kann jetzt zwar zum Thema "Hörbuch" bei den Elfen nicht viel sagen, aber die von Hennen erzählte Geschichte hat schon tiefgründige Ansätze zu einzelnen Themen der Geschellschaft, Geschichte und Religion. Da ich aber fast alle anderen Teile die dazugehören kenne, würde ich sagen, diese Themen deuten sich in "Die Elfen" an werden aber in anderen Teilen weiter ausgebaut. "Die Elfen" ist sozusagen der geschichtliche Zeitraffer in Hennens Elfenwelt und ja man muß Fantasy schon mögen, wenn man diese Geschichten liest - da ich mich zur Zeit auch nur zu HdR aufraffen kann und sonst kein Verlangen nach Fantasy verspüre, kann ich ein wenig verstehen wenn man so gar keinen Zugang findet.


    Trotzdem viel Spaß weiterhin.


    Viele Grüße
    schokotimmi


  • Trotzdem viel Spaß weiterhin.


    Danke. :smile:


    Ich wollte ja eigentlich auch gar nicht grundsätzlich rummosern. Ich höre abends beim Einschlafen manchmal ganz gerne noch ein Hörbuch und habe mir die Elfen gestern bei Audible geladen, weil ich mal reinhören wollte, und war eben etwas enttäuscht. Viele der Namen hätte ich gerne mal geschrieben vor Augen gehabt, so habe ich anfangs einige Figuren ständig verwechselt. Und ich schätze, angesichts der teilweise extremen Handlungssprünge (bzw. -zusammenfassungen) scheinen wirklich ein paar unnötige Kürzungen zu viel vorgenommen worden zu sein.


    Eine Sache jedoch spricht dafür, dass mich das Hörbuch offenbar doch nicht so ganz kalt lässt: Ich bin gestern beim Hören im Bett bei weitem nicht so schnell eingeschlafen, wie bei anderen Hörbüchern... :zwinker:


    Viele Grüße :winken:
    M.