Miguel de Cervantes - Don Quijote (1. Buch, Kap. 18 - 28)

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 27.037 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juggalette.

  • Hallo ihr Lieben! :winken:


    Habe so eben das 18. Kapitel beendet und ich muss noch immer grinsen!
    Den Angriff auf die Schafe selbst fand ich nicht so berauschend (bin da wohl etwas zu tierlieb), aber davor, als Don Quijote Sancho Pansa versuchte zu überzeugen, dass nur er die "Wahrheit" sieht und sich Sancho Pansa nicht von einem Zauber täuschen lassen soll war köstlich.


    Ganz zu schweigen von dem "Wundermittel", nachdem sich beide gegenseitig :kotz: haben. :lachen: [size=6pt]Idioten...[/size]


    Und eeeendlich kann ich mal dem guten Sancho auf die Schulter klopfen! Hat zwar etwas länger gedauert bis er sich durchsetzt, aber langsam aber sicher wird er doch vernünftig, so wie ich mir das gedacht habe. :breitgrins:


    Was ich allerdings auch witzig finde ist (das sich ja schon in mehreren Kapiteln wiederholt hat), dass Don Quijote, nachdem er sich selbst und Sancho wiedermal in eine verzwickte Lage gebracht hat, es danach immer wieder schafft sich mit den "Regeln der Ritterlichkeit" herauszureden und die Schuld von sich abzuweisen. :breitgrins:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Ich bin angekommen in Kapitel 21.


    So nach und nach geht mir auf, dass der Ritter die Theorie voll drauf hat und eigentlich dauernd an simplen Alltagsbeschäftigungen scheitert (wie z. B. Essen oder Schlafen), weil derart gewöhnliche Dinge wohl in seinen Romanen nicht erwähnt werden. Es scheint, als hat er sich nie Gedanken gemacht, wie ein Ritter überlebt, wenn er gerade nicht auf einem Feldzug ist :zwinker: Sancho Panza (steht da eigentlich überall dieselbe Schreibweise?) wird zunehmend "bauernschlauer". Ich denke, bei dem Kerl werd ich mich noch auf einiges gefasst machen können. Da kannste was fürs Leben lernen - z. B., als er Rossinante (auch so ne komische Schreibweise) an seinem Esel festbindet, damit sie nicht weg kann und Don Quijote einredet, es sei ihm einfach nicht bestimmt, in die Schlacht zu ziehen, weil sein Pferd sich weigert zu laufen.


    Der Roman selbst plätschert irgendwie so dahin. Liest sich flüssig, aber mir fehlt ein wenig der Spannungsbogen, der mich veranlasst, immer weiter und weiter zu lesen. Mir gefällt das Buch sehr gut - es muss ja auch nicht immer spannend sein, aber manchmal hat es für mich ganz schöne Längen. Dies mein Sachstand im Moment.

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Sancho Panza (steht da eigentlich überall dieselbe Schreibweise?)


    In meiner Ausgabe wird Sancho (leider) Sancho Pansa geschrieben. Obwohl ja (so glaube ich zumindest :gruebel:) Sancho Panza richtig wäre, da "la panza" so viel wie dicker Bauch oder eben Wanst bedeutet und ja eigentlich die perfekte bildhafte Umschreibung für Sancho ist. Ich versteh' nicht ganz warum das in meiner Ausgabe geändert wurde... :sauer:



    Rossinante (auch so ne komische Schreibweise)


    Bei mir heißt der Gaul Rosinante. Was da nun "richtig" ist und was nicht, weiß ich nicht. Obwohl Rossinante ja noch eher zu einem Ross passt, oder? :elch:

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  • Dass Sancho Panza übersetzt "dicker Wanst" oder sowas heißt, erklärt ja Cervantes irgendwo ziemlich am Anfang des Buches. Damit wäre das schon mal geklärt und ich bin schwer beruhigt, denn eigentlich ist mir nur die Schreibweise bekannt, die in deinem Buch verwendet wird.


    Rossinante erklärt er ja auch. Reicht dein spanisch so weit? Hieß das nicht "abgedankter Klepper" oder so was? Die Ausgabe meines Buches funktioniert partout nicht mit strg-f :breitgrins:, das heißt, ich müsste das jetzt manuell suchen. Wie ging das noch mal? :baden:

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  • Dass Sancho Panza übersetzt "dicker Wanst" oder sowas heißt, erklärt ja Cervantes irgendwo ziemlich am Anfang des Buches. Damit wäre das schon mal geklärt und ich bin schwer beruhigt, denn eigentlich ist mir nur die Schreibweise bekannt, die in deinem Buch verwendet wird.


    Ja, eh! Mir ging's jetzt in erster Linie auch nicht darum was es bedeutet, sondern darum, warum es in meiner Ausgabe quasi eingedeutscht und nicht die Originalschreibweise beibehalten wurde...
    Schließlich wird bei mir im Anhang ja auch noch schön brav erklärt, dass "Pansa" Wanst bedeutet - was ja eigentlich falsch ist, da ja eben Panza richtig ist!
    Aber ich glaube, ich mache wiedermal aus einer Mücke einen Elefanten...



    Rossinante erklärt er ja auch. Reicht dein spanisch so weit? Hieß das nicht "abgedankter Klepper" oder so was?


    Nein, ich habe leider keinen Schimmer was Rossinante oder Rosinante (weiß ja gar nicht welches nun "spanisch" ist) bedeutet. :confused:



    Die Ausgabe meines Buches funktioniert partout nicht mit strg-f :breitgrins:, das heißt, ich müsste das jetzt manuell suchen. Wie ging das noch mal? :baden:


    Öhm...also, jetzt steh ich total auf der Leitung und hab keinen Plan was du damit sagen willst... :gruebel::breitgrins:

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  • Bin jetzt in Kapitel 19.


    Kapitel 18 war ja wirklich ein Kapitel voller Auswürfe ( :breitgrins: ) aber teilweise ist es doch auch fast schon tragisch, wie Freund Sancho zum einen wieder mal, diesmal womöglich ernsthafter noch als bisher, mit dem Gedanken an eine quasi rigorose Rückkehr spielt, während Quijote wohl einen neuen Tiefpunkt auf der Zugerichtetheitsskala erreicht hat, das Duo hat also quasi schon weniger unrosige Zeiten gesehen, aber besser wirds zunächst wohl auch kaum, Don Quijote redet ja, wenn er nicht grad von irgendwo attackiert wird oder sich die Zähne u. Ä. zählen lässt, ununterbrochen von künftigen Heldentaten sowie noch zu verdreschenden Übeltätern.....


    Bei mir heißts übrigens auch Rosinante, meine das auch früher schon mal so gehört zu haben, aber womöglich war das vor ewigen Zeiten in einer Don Quijote-Lustiges Taschenbuch-Adaption :breitgrins:



    Da ich aufgrund gerade reichlich beknackter Stimmung mal eben total abschalten muss, überlege ich grad fieberhaft, ob ich noch schnell zum Lidl soll, irgendwas Feines einkaufen oder einfach nen Kanister Tee rankarre, dann irgendnen Film oder eine Serie einschiebe und dann wird später weitergelesen, sowohl Quijote als auch irgendwas anderes...



    LG

  • Der Roman selbst plätschert irgendwie so dahin. Liest sich flüssig, aber mir fehlt ein wenig der Spannungsbogen, der mich veranlasst, immer weiter und weiter zu lesen. [...]


    Ja, es geht entweder um Liebe oder Kampf, aber mir gefällt es trotzdem. Politische Anspielungen bleiben bisher außen vor, worüber ich ganz froh bin. Von daher gefällt mir die Handlung gut.


    In Kapitel 20 musste ich zum ersten Mal richtig lachen, als beschrieben wird, wie Sancho Pansa plötzlich ein menschliches Bedürfnis überkommt und er die Hosen herunter lassen muss. Schade, dass Dore daraus keine Illustration gemacht hat.


    Einen weiteren Beweis für das völlig verdrehte Weltbild Don Quijotes bekommen wir im Kapitel 22, als er eine Horde Sträflinge freilässt. Er sieht sich als Beschützer der Hilflosen und diesem Bild entsprechen die Gefangenen in ihren Ketten genau. Seltsam nur, dass er ihnen sofort Glauben schenkt, als sie erklären, dass sie eigentlich völlig grundlos gefangen und verurteilt wurden, während er anderen redlichen Genossen, die seinen Weg kreuzen, die schlimmsten Absichten unterstellt.


    Um auf eine Frage von Saltanah bezüglich früherer Erfahrungen mit Don Q. zurückzukommen: Für mich ist es das erste Mal, dass ich etwas über ihn lese. Als Kind war er für mich nicht interessant.

  • Kapitel 20 ist in der Tat sehr spaßig, zum einen wieder Quijote mit seinem Gefasel, dass er das Eiserne ins Goldene Zeitalter machen wird und jeden bisher dagewesenen Ritter in den Schatten stellen wird etc. pp und dann Freund Sancho "[....] es ist schon genug an den Wundern, die der Himmel für Euer Gnaden getan, indem er Euch davor bewahrte, gewippt zu werden, wie es mir geschehen..." - wenn man bedenkt, dass es hier darum geht, mit einem Bettlaken hoch und runter geworfen zu werden, ist das echt zum Schießen :breitgrins:



    Bin dann jetzt gleich bei Kapitel 21 angelangt, mal schauen, wie weit ich heut noch komme, muss auch endlich noch die eine oder andere Parallellektüre ausgucken. :rollen: / :klatschen::breitgrins:





    LG





    Edit:



    Die Stelle in Kapitel 20, in der dtv-Ausgabe auf Seite 170, in der Quijote Sancho darauf hinweist, dass sein Erzählstil nichts taugt, Sancho daraufhin erwidert, es sei bei ihm so Brauch, Märlein so zu erzählen und er jetzt nicht einen neuen Brauch aufbringen könne und Quijote wiederum daraufhin meint, da er es ja nach des Schicksals Willen nicht vermeiden könne, ihm zuzuhören, solle er halt so fortfahren ist mal so ca. die absolut lustigste Stelle in einem Buch seit einiger Zeit 47.gif 47.gif




    Edit 2:


    Die Stelle, wo Sancho sein Geschäft verrichten muss ist echt auch kaum zum Aushalten, "jetzt kam ihn der Wunsch und Drang an, zu verrichten, was kein andrer für ihn verrichten konnte" :breitgrins:




    Edit 3 und Aus :


    Das ist des Guten zuviel, ich muss eine Pause einlegen, nicht mal 30 Korsetts und 70 Zwangsjacken oder auch 1000 mehr können mich noch vom Platzen abhalten, wenn ich auch nur eine Silbe weiterlese :totlach: :totlach: 47.gif



    Die Passage mit den durch Sancho verursachten Geräuschen und Getösen und Quijotes Nase, der er "schon zu Hilfe kam und sie zwischen die Finger klemmte" ist einfach nur unfassbar witzig!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Hildegunst ()

  • Jo! Kapitel 23 :smile:


    Und an dieser Stelle verabschiede ich mich vorerst für die nächsten 14 Tage. Ich habe vor, im Urlaub den lächerlichen Rest von Band 1 sowie Band 2 fertig zu lesen - ahne aber bereits, dass es einen Zwischenstopp geben wird :zwinker:


    :urlaub:

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  • Hast du mehrere Bände ? :confused:


    Bin ebenfalls bei Kapitel 23, werd aber wohl mal ein Päusschen einlegen, die meisten scheinen mir noch im ersten Teil, Kap. 1 - 17, zu sein, die Meute soll ja möglichst gleichauf sein. :breitgrins:


  • Hast du mehrere Bände ? :confused:


    Du hast ja so weit ich mitbekommen habe die gleiche Ausgabe wie ich und auch da sind die 2 Bücher/Bände des Don Quijote in einem Buch enthalten. :zwinker:
    Also so weit ich weiß sind das die beiden Bände und mehr gibt's nicht! :smile:

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  • Ja klar, es gibt 2 Bücher, aber es ist doch ein Band, also ich würde den Begriff Band schon als alleinstehendes Buch sehen, wie bei einer Enzyklopädie, die ja mehrere Bände enthält, ein Buch dagegen kann schon mehrere "Bücher" enthalten.


    Obwohl es natürlich auch Sammelbände gibt, aber die enthalten dann eben wiederum mehrere Bände einer Serie...naja^^


    Also war das mit "lächerlicher Rest" des ersten Bandes wohl ironisch gemeint, sind ja immerhin noch gut 30 Kapitel.

  • :gruebel: Jetzt bin ich aber auch verunsichert, ob mit den Bänden, die beiden Bücher gemeint waren...


    Hab jetzt mal bei Amazon nachgesehen. Da habe ich eine spanische Fassung mit 2 Bänden gefunden.
    - Don Quijote de la Mancha I: Don Quijote "Primera Parte"
    - Don Quijote de la Mancha II: Don Quijote "Segunda Parte"


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    Und dann noch eine Ausgabe um (höret und staunet) 68€ wo 2 Bände angegeben sind (allerdings auch nur ein Buch)...
    - Don Quijote von der Mancha: 2 Bände

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    Allerdings entdecke ich gerade auch eine Ausgabe mit 3 Bänden...
    - Der scharfsinnige Ritter Don Quixote von der Mancha: 3 Bde.

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    Und anscheinend gibt's auch noch Ausgaben mit Band 1-4


    Jetzt bin ich komplett verwirrt... :confused: :spinnen:


    :elch:

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  • Tja, da gibts manchmal wahrlich reichlich Verwunderung, wenn ich z. B. an Krieg & Frieden denke, die Ausgabe, die bei Amazon als Erstes angezeigt wird, hat gerade mal 1645 Seiten während die, die ich hab, 2 Bände enthält, wovon der erste gut 1000, der zweite gut 2000 Seiten hat, insgesamt also ca. 3100! :kaffee: :breitgrins:

  • *grien*


    Erschtma: Natürlich war das mit dem lächerlichen Rest ironisch gemeint. Und ich bin jetzt in Kapitel 27. Eigentlich wollte ich packen, aber das kann ich auch morgen noch machen :zwinker:


    Zum Zweiten: Ich habe eine Ausgabe mit 2 Bänden im Schuber von Könemann. Ist leider bei amazon nicht angegeben. Also: 2 Bücher insgesamt, betitelt: Don Quijote I und Don Quijote II, Übersetzung ungekürzt und original: Braunfels.


    Ich denke, dass die Dreiband- und Vierbandausgaben einfach dünnere Bücher sind. Das sind doch Taschenbücher, wenn ich das richtig sehe, und wenn ich nicht irre, gibts beim Insel-Verlag gar keine richtig dicken Bücher. Ist doch eine Frage des Händlings. Dünnere Bücher lassen sich nun mal besser lesen als die dicken. Denkt mal an dicke Billigausgaben! Da brauchts einen Ziegelstein, damit man beim Lesen mal einen Schluck Tee trinken kann, ohne dass das Buch zuklappt. :breitgrins:


    Sodele ... nu aber wusch und wesch :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell

  • Oder bei jeder Tasse die Hälfte vorher auf eine Hälfte des Buches kippen, dann kriegt das Buch nach und nach Schlagseite.

  • 23. Kapitel
    Der Esel ist weg! Irgendwo im 23. Kapitel war er plötzlich verschwunden und ich habe es nicht mitbekommen. Möglicherweise habe ich es spät Abends überlesen, aber auch beim erneuten Durchblättern konnte ich nicht herausfinden, wo er abgeblieben ist. Hat das eine/r von euch genau mitbekommen, wie das zustande kam?


    25. Kapitel
    Don Q. erklärt Sancho Pansa, dass er sich für seine Handlungen einen Ritter als Vorbild nimmt, der unglücklich verliebt war und deshalb den reinsten Amoklauf startete. Mir scheint nur, dass Don Q. das falsch verstanden hat, denn wirklich unglücklich verliebt ist er ja nicht gerade. Hier drängt sich fast schon der Vergleich zur heutigen Zeit auf, in der immer wieder solche Taten (z. B. Schulmassaker) begangen und damit begründet werden, dass man mit einer schwierigen Situation nicht mehr fertig wird und einem fragwürdigen Idol nacheifern wollte.
    Von Dulcinea gibt es endlich eine genauere Beschreibung und ich befürchte, unser Ritter hat sich diesbezüglich die ganz große rosarote Brille aufgesetzt. Als anbetungswürdig würde ich sie wahrlich nicht bezeichnen :breitgrins:.


    27 und 28. Kapitel
    Da sich die Wege von Don Q. und Sancho Pansa kurzzeitig trennen, werden die Geschichten von Cardenio und Dorotea erzählt, sehr ausführlich, aber schön zu lesen und Herz zerreißend. Ob die beiden später noch eine Rolle spielen, da ihnen jetzt gar so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird?


  • 23. Kapitel
    Der Esel ist weg! Irgendwo im 23. Kapitel war er plötzlich verschwunden und ich habe es nicht mitbekommen. Möglicherweise habe ich es spät Abends überlesen, aber auch beim erneuten Durchblättern konnte ich nicht herausfinden, wo er abgeblieben ist. Hat das eine/r von euch genau mitbekommen, wie das zustande kam?


    Meine Ausgabe verfügt über einen Appendix, laut dem Cervantes in der 2. Auflage eine Erklärung für das Verschwinden des Esels hinzufügte. Demzufolge waren die beiden in den Bergen wieder mit Ginés de Passamonte - einem der Galeerensträflinge - zusammengestoßen und der klaute ihnen mitten in der Nacht den Esel. Im 30. Kap. sollen sie den Esel dann wieder finden.
    Dazwischen taucht aber der Esel stellenweise (z. B. zu Beginn des 25. Kap.) doch auf; Cervantes hat (laut Fußnote) wegen diverser Streichungen und Zusätze etwas den Überblick verloren.


    Zu den Namensvarianten:
    Ros(s)inante heißt auf Spanisch Rocinante, zumindest laut Quellentext der spanischen Wikipedia. Ich bin ganz froh darüber, dass die Schreibweise geändert wurde, denn bei "gut deutscher" Aussprache käme dabei ein "Rotzinante" heraus :entsetzt: . Die Variante mit dem Doppel-ss ist insofern ganz passend, weil immerhin auf die Pferdenatur des Tieres angespielt wird, wie auch im Original. Allerdings fehlt auf Deutsch die Konnotation "alter Klepper", aber das kann man nicht haben, wenn man den Namen nicht völlig abändern will. Für mich heißt der Gaul aber nun mal Rosinante (das war ja immer - d. h., in meiner Kinderausgabe - so) und ich bin froh darüber, dass sie ( :zwinker: ) auch auf Schwedisch so heißt.


    Bei dem Panza/Pansa würde mich interessieren, wie ein spanisches "z" ausgesprochen wird. Sollte es einem stimmhaften S-Laut entsprechen, wäre Pansa ja sozusagen die deutsche Lautschrift.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Zum Zweiten: Ich habe eine Ausgabe mit 2 Bänden


    Da beneide ich dich drum. Mein Wälzer ist mit seinen 1,4 kg viel zu schwer zum bequemen Lesen!


    19. Kap.:
    Endlich weiß ich, wieso Don Q. immer der Bename Ritter von der Traurigen Gestalt verliehen wird. (Auf Schwedisch übrigens "Riddaren av den Sorgliga Skepnaden", das kannte ich bisher noch nicht.) Traurig sieht er mit seinen diversen Blessuren tatsächlich aus.


    20. Kap.:
    In der Tat, hier bekommt man einiges zu lachen! Das beginnt schon mit der Kapitelüberschrift:

    Zitat

    Von dem noch nie erhörten und noch nie gesehenen Abenteuer, welches selbst der allervortrefflichste Ritter auf Erden nicht mit so wenig Gefahr bestanden hätte als der mannhafte Don Quijote von der Mancha


    Sehr schön auch Sancho Pansas traditionelle Erzählweise und der abrupte Abbruch der Geschichte. Überhaupt gefällt mir Sancho besser und besser. Er scheint allmählich gelernt zu haben, wie der Don "tickt" und findet Schliche, um ihn zu überlisten. So ganz dumm ist er eben doch nicht - oder ist es nur sein Selbsterhaltungstrieb, der sein Gehirn auf Hochtouren bringt?


    21. Kap.:
    Wer noch keine Ritterromane gelesen hat: hier bringt Don Q. einen in Kurzform :breitgrins: !


    22. Kap.:
    Man kann Don Quijote wirklich nicht nachsagen, er wäre in seinem Wahn nicht konsequent!

    Zitat

    »Wie? Zwangsarbeiter?« fragte Don Quijote, »ist es möglich, daß der König irgendeinem Zwang antut?«
    (...)
    »In einem Wort also«, versetzte Don Quijote, »wie dem auch sei, diese Leute gehen nur gezwungen, wohin man sie führt, und nicht aus eignem Willen.«
    (...)
    »Wohlan«, sprach sein Herr, »so fällt dies in den Bereich meiner Aufgabe, Gewalttätigkeiten zu verhindern und den Bedrängten Hilfe und Beistand zu leisten.«


    Tja, auch wenn es sich bei den "Bedrängten" um Galeerensträflinge handelt, ist ein guter Ritter durch seine Ritterehre gezwungen, diesen zu helfen. Logisch natürlich, dass diese sich hinterher gegen ihren Befreier wenden - nachdem er von ihnen fordert, was sie in laut Ritterromanlogik hätten tun müssen.


    23. Kap.:

    Zitat

    Als Don Quijote sich so übel zugerichtet sah, sprach er zu seinem Schildknappen: »(...) Geduld, und wir wollen künftighin durch den Schaden gewitzigt sein.«
    »Geradeso wird Euer Gnaden gewitzigt werden«, entgegnete Sancho, »wie ich ein Türke bin.

    :lachen: Nein, Lernfähigkeit möchte ich Don Q. wirklich nicht unterstellen.

    Wir sind irre, also lesen wir!