Miguel de Cervantes - Don Quijote (1. Buch, Kap. 18 - 28)

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  • Hallo,


    ich gehöre auch zu den Nachzügler, denn trotz einer Woche Urlaub stecke ich noch immer in diesem Teil fest. Ich habe einfach zu viel anderes zu tun, lesen ist etwas kurz gekommen, aber ich hoffe es wird jetzt wieder besser.


    Jetzt mal meine Notizen aus dem Urlaub:


    Kap. 18
    Die Fantasie ist köstlich, sogar Sancho will es fast glauben, sieht aber nichts, natürlich ist das Zauberei...


    Kap. 19
    Etwas merkwürdig fand ich die Sache schon - eine Leichenprozession mitten in der Nacht. War das früher normal. Aber Don Q. muss sich auch überall einmischen.


    Kap. 20
    Beim Lesen habe ich es mir gleich gedacht Wasser in der Nähe und Lärm, das konnte kein Heer sein. Aber unser Don ist da ja gleich wieder voll dabei - warum sieht er da nur alles, genial. Aber Sancho ist ja wohl ein richtiger Angsthase!!! Die Aktion war ja wohl mal genial.


    Kap. 21
    Die Rittergeschichte ist ja wirklich klasse - aber irgendwie verstehe ich grad den Zusammenhang mit Dulcinea nicht, die spielt ja hier gar keine Rolle.


    Kap. 22
    Erstmal ne Frage "Börsenmakler" - ich meine mal gelesen zu haben, die Börse hat sich erst im 18. Jh. entwickelt?
    Die Sache mit dem Galeerensträflingen war ja wieder mal klar...unser Don Q.


    Soviel erstmal von mir.


    Grüße
    schokotimmi


  • Kap. 22
    Erstmal ne Frage "Börsenmakler" - ich meine mal gelesen zu haben, die Börse hat sich erst im 18. Jh. entwickelt?


    Laut Wikipedia gibt es Börsen schon länger:

    Zitat

    Die erste Börse wurde 1531 in Antwerpen gegründet, die Augsburger Börse entstand 1540 als erste in Deutschland. Das erste offizielle Börsengebäude der Welt wurde 1613 in Amsterdam eröffnet.


    Es gab sie also schon zu Cervantes' Zeiten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo,


    danke Saltanah für deine Info, da muss ich wohl was verwechselt haben. Hm, so lernt man immer wieder dazu.


    Ich habe jetzt Kapitel 25 beendet.
    Cardenio, ein unglücklich Verliebter, unser Don Q. scheint also nicht der einzige ungewöhnliche Charakter in dieser Gegend zu sein.
    Sehr witzig fand ich die Diskussion über Ritterromane und deren Figuren, diese Leidenschaft mit der Don Q. die Dame verteidigt hat.


    Nun will er also Verrücktheiten machen und Sancho soll zu seiner Angebeteten reiten und ihr Nachricht überbringen. Ich bin mal gespannt wie unser "kleiner Feigling" das allein hinbekommt, aber er hat ja noch Rosinante.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Hallo,


    so ich habe diesen Teil geschafft.
    Sancho trifft also auf den Pfarrer und den Babier und nun versuchen alle, Don Q. heim zu bringen - ein bisschen verrückt waren da alle, sie verkleiden sich, um Don Q. zu täuschen, das muss wirklich zum Schreien komisch ausgesehen haben.


    Pfarrer und Babier treffen dann unseren alten Freund Cardenio und wir erfahren wie die Geschichte ausgeht und oben drein treffen wir noch Dorothea, Don Fernandos Verstoßene. Sind denn alle Unglücklichen dieser Geschichte in die Wildnis geflohen? Also für mich stellt sich das Ganze urkomisch dar und ich habe einige mal gelacht.


    Nun den weiter zum 3. Abschnitt - langsam bin ich aber ich bin noch dabei...


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Das Reizvolle an Cardenio und Dorothea sind ja die umgedrehten Klischees. Während sich Cardenio wie ein Waschlappen verhält und zur Hochzeit abhaut, statt seine Geliebte am Ja-Wort zu hindern, unternimmt Dorothea alles für sie mögliche, um den Räuber ihrer Unschuld zurückzuholen. Cardenio geht und schmollt und Dorothea geht und zwingt. Wobei meiner Ansicht nach beide nicht ganz klar sehen - denn an Dorotheas Stelle könnte mir ihr Galan gestohlen bleiben - hier hatte ich arge Probleme mit dem Verständnis der Denkweise damals und sie passt auch so gar nicht zu Sancho Panzas Frau - und Cardenio würde ich auch nicht als Braut beglücken, weil das ja nur bedeuten kann, dass man sich einen psychologischen Pflegefall ins Haus holt :breitgrins: Vermutlich wird zum HappyEnd deshalb vermutlich abjeblend :zwinker:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell

  • Das habe ich mich auch gefragt.


    Vielleicht war das ja damals so ein "Klischee" und Cervantes hat es hier überspitzt genutzt...amüsant ist es auf jeden Fall. Vorallem das Kleid, was Dorothea dann noch hervorzaubert (kommt zwar erst später im Text Kap. 29).


    @ Lullyblue: Was ich nicht verstehe, wenn Dorotheas Eltern doch so an ihr hängen, hätten sie ihr doch bestimmt verziehen, immerhin hatte sie noch Glück und wurde nicht schwanger, was will sie denn noch mit dem Typen...und Cardenio, mir fehlen die Worte, wer weiß ob Lucy (ich kann mir einfach ihren Namen nicht merken, Entschuldigung) ihn noch will.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi


  • @ Lullyblue: Was ich nicht verstehe, wenn Dorotheas Eltern doch so an ihr hängen, hätten sie ihr doch bestimmt verziehen, immerhin hatte sie noch Glück und wurde nicht schwanger, was will sie denn noch mit dem Typen...und Cardenio, mir fehlen die Worte, wer weiß ob Lucy (ich kann mir einfach ihren Namen nicht merken, Entschuldigung) ihn noch will.


    Ich mogel mich mal hier dazwischen, auch wenn ich nicht Lullyblue bin. :zwinker:
    In der damaligen Zeit war das höchste Gut, was eine Frau hatte, ihre Unschuld und die hatte Dorothea ja verloren. Insofern war sie entehrt und hatte auch keine Chancen mehr auf einen ehrbaren Ehemann. Was hätte es ihr also gebracht, wenn sie zurück zu ihren Eltern gegangen wäre? Sie hätte höchstens als alte Jungfer einsame Frau geendet. Insofern besteht ihre einzige Chance darin, denjenigen zu heiraten, der sie entjungfert hatte.

  • Hm,

    da scheinst du schon recht zu haben, wenn man ihren Stand und ihr Umfeld betrachtet. Ich glaube dass es auch damals nicht alles "so eng" gesehen wurde, aber eben doch nicht in ihrer Schicht. Schweres Thema, aber mal sehn was noch draus wird.


    Ach Myriel, ich freu mich sehr über Eure Antworten, so muss ich wenigstens nicht so allein hinterhertrudeln, ich hoffe ihr haltet noch ein bisschen mit mir durch. Ich komme wirklich nur schleppend voran - nicht so einfach das Buch.
    :bussi:



    Sonnige Grüße und Danke!
    schokotimmi


  • In der damaligen Zeit war das höchste Gut, was eine Frau hatte, ihre Unschuld


    Was heißt hier DAMALS? Das sollte doch wohl auch heute noch so sein :zwinker:


    Fakt ist ja, dass Dorothea einfach abgehauen ist und dass ihre Eltern ihr gar keine Vorwürfe gemacht haben oder hätten. Sintemal es ja auch wirklich niemand anderes hätte erfahren müssen. Dorten im Dorfe. Für meine Begriffe ist das Mädel leicht überzogen und daher tippe auch ich hier eher auf Zynismus oder Satire von Cervantes Seite. Entweder in Anlehnung an die Gegenheiten des Standes oder der unschuldigen ehrbaren Jungfrauen des Ritterromans. Da Cervantes aber eindeutig keine Gesellschaftssatire schreiben wollte, wird wohl Letzteres zutreffen. Dorothea ist ja quasie die geborene Dulchinea.


    Schokotimmi, Buch 2 wird besser. Ich kann dir wirklich nur schwer empfehlen durchzuhalten. Dieses Buch ist nicht einfach, aber man kann es durchaus mal gelesen haben und ich denke auch, dass sich die Mühe in jedem Fall lohnt.

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell

  • Was heißt hier DAMALS? Das sollte doch wohl auch heute noch so sein :zwinker:


    Tja, sollte ist aber leider im Konjunktiv. :zwinker:



    Fakt ist ja, dass Dorothea einfach abgehauen ist und dass ihre Eltern ihr gar keine Vorwürfe gemacht haben oder hätten. Sintemal es ja auch wirklich niemand anderes hätte erfahren müssen. Dorten im Dorfe. Für meine Begriffe ist das Mädel leicht überzogen und daher tippe auch ich hier eher auf Zynismus oder Satire von Cervantes Seite. Entweder in Anlehnung an die Gegenheiten des Standes oder der unschuldigen ehrbaren Jungfrauen des Ritterromans. Da Cervantes aber eindeutig keine Gesellschaftssatire schreiben wollte, wird wohl Letzteres zutreffen. Dorothea ist ja quasie die geborene Dulchinea.


    Die Eltern hätten es wirklich nicht erfahren müssen und auch sonst fast keiner. Nur der spätere Ehemann, der eigentlich eine ehrbare Frau geheiratet hat, könnte was merken. Dafür müsste man einfach wissen, wie das für den männlichen Part so ist. :breitgrins:
    Ansonsten ist es sicherlich Satire auf die armen Burgfräuleins, die einsam in ihrem Burgturm sitzen und die vorbeikommenden Ritter anschmachten. :herz: Einen richtigen spanischen Ritterroman habe ich aber noch nicht gelesen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es dort schön schmalzig beschrieben wurde und Cervantes nun als Gegenstück eine ganz andere Sorte Burgfräulein - eine viel aktivere - in die Handlung einbindet.



    Ach Myriel, ich freu mich sehr über Eure Antworten, so muss ich wenigstens nicht so allein hinterhertrudeln, ich hoffe ihr haltet noch ein bisschen mit mir durch. Ich komme wirklich nur schleppend voran - nicht so einfach das Buch.
    :bussi:


    Klar begleiten wir dich weiterhin. Wie Lullyblue gesagt hat: das 2. Buch wird viel besser. Du musst nur noch etwas durchhalten. :daumen:


  • Tja, sollte ist aber leider im Konjunktiv. :zwinker:


    Das war Absicht! Dafür gibts ein Aufmerksamkeitsbienchen :breitgrins::biene:



    Die Eltern hätten es wirklich nicht erfahren müssen und auch sonst fast keiner. Nur der spätere Ehemann, der eigentlich eine ehrbare Frau geheiratet hat, könnte was merken. Dafür müsste man einfach wissen, wie das für den männlichen Part so ist. :breitgrins:


    Ach ja, es gab ja da noch kein Nylon :breitgrins: Und unser Don stirbt ja sicher als männliche Jungfrau, der scheint ja geschlechtslos zu sein. Also haben wir da wohl ein Problem :zwinker:



    Ansonsten ist es sicherlich Satire auf die armen Burgfräuleins, die einsam in ihrem Burgturm sitzen und die vorbeikommenden Ritter anschmachten. :herz: Einen richtigen spanischen Ritterroman habe ich aber noch nicht gelesen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es dort schön schmalzig beschrieben wurde und Cervantes nun als Gegenstück eine ganz andere Sorte Burgfräulein - eine viel aktivere - in die Handlung einbindet.


    Cervantes erwähnt ja auch oft die Ritter der Tafelrunde und Artus und, soweit ich mich schlau gemacht hab, ist der Amadis in Anlehnung an genau diese geschrieben worden. Aber ich hab beides auch noch nicht gelesen. Zwar haufenweise Abhandlungen und Nacherzählungen von Artus, aber nie die Übersetzung des Originals, sofern es da überhaupt was gibt.


    :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Die Eltern hätten es wirklich nicht erfahren müssen und auch sonst fast keiner. Nur der spätere Ehemann, der eigentlich eine ehrbare Frau geheiratet hat, könnte was merken. Dafür müsste man einfach wissen, wie das für den männlichen Part so ist. :breitgrins:


    Kommt drauf an, ob die Sache Folgen hatte oder nicht. Eine Schwangerschaft hätte sie vor ihren Eltern kaum geheimhalten können.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Klar begleiten wir dich weiterhin. Wie Lullyblue gesagt hat: das 2. Buch wird viel besser. Du musst nur noch etwas durchhalten. :daumen:


    Ich will auf jeden Fall bis zu Ende lesen - ich finde es ja nicht schlecht zu lesen und auch interessant und amüsant. Ich komme nur leider nicht so schnell voran...
    Alles danke für Eure Unterstützung.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi


  • Ich will auf jeden Fall bis zu Ende lesen - ich finde es ja nicht schlecht zu lesen und auch interessant und amüsant. Ich komme nur leider nicht so schnell voran...
    Alles danke für Eure Unterstützung.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi


    Hallo,


    auch ich will auf jeden Fall das Buch bis zum Ende lesen.
    Leider stecke ich noch immer im Kapitel 20 fest, da ich die letzten Tage nicht zum lesen gekommen bin und auch heute noch schnell die Schachnovelle fertiglesen muß, das das Buch und noch andere - bereits gelesene - dringend in der Bücherei abgeben muß, aber dann werde ich mit dem DQ einen Zahn zulegen.
    Ich will endlich auch zu der Love-Story kommen, es hört sich so verheißungsvoll an.



    Hoffnungsfrohe Grüße


    gretchen :winken:

  • Hallo gretchen,


    schön dass du auch noch dabei bist - wir schaffen das schon. Ich kann nur sagen halt durch, die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf. Es lohnt sich denke ich wirklich.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Hallo,


    das hoffe ich doch, dass es noch besser wird.


    Ich habe jetzt das 22. Kapitel beendet und will, wenn möglich, dieses Wochenende zumindest bis zum 28. Kapitel vorstoßen. Ich hoffe, es klappt.


    Gruß


    gretchen

  • Oh je, ich glaube, ich bin die Letzte :redface: :redface: :redface:


    Ich bin immer noch beim 23. Kapitel und werde dabei stehenbleiben, denn nächste Woche bin ich weg und der Don Quijote ist mir zu schwer, um ihn mit auf Reisen zu nehmen.



    Gruß


    gretchen

  • Hallo gretchen,


    es ist nicht so schlimm wenn du langsam bist, ich bin es auch und trotzdem fühle ich mich nicht allein, es gibt immer noch ein paar Antworten und ganz ehrlich, die Geschichte gewinnt zunehmend an Spannung und "Action".
    Schade dass du ihn nicht mit auf Reisen nehmen kannst, aber danach ist auch noch Zeit...


    Grüße
    schokotimmi

  • Hey :winken:
    ich wollte diese Woche auch noch mal einsteigen... Ich hatte nach dem 25. Kaptitel einfach aufgegeben und Pause gemacht und wollte ein bißchen warten bis ich wieder mehr Lust darauf habe... Nun lese ich noch ein anderes Buch zu Ende und dann wollte ich Don Quijote noch eine Chance geben...
    Also, alleine und die letzte bist du nicht :zwinker:
    Grüße, foenig