Frances Hodgson Burnett: Der kleine Lord

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  • Hallo!


    Frances Hodgson Burnett: Der kleine Lord


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    Inhalt:
    Cedric Errol, ein Junge von sieben Jahren, lebt mit seiner Mutter in Amerika bis eines Tages Cedrics Großvater Graf Dorincourt den Jungen nach England holen lässt. Der alte, von Gicht geplagte Mann ist verbittert und unbeliebt. Er möchte den Jungen als seinen Erben erziehen, die ungeliebte Schwiegertochter aber nicht sehen. So zieht Cedric allein in das Haus des alten Herrn. Cedric begegnet dem alten Mann mit seiner kindlichen, herzensguten Art und vermag dadurch so manches zu bewegen …


    Bewertung:
    Das Buch kommt vielleicht mit etwas viel Zuckerguss daher, ist aber einfach schön zu lesen sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Cedric benimmt sich derart charmant und selbstlos, dass ihn alle Personen in diesem Buch gernhaben müssen und es auch dem Leser nicht schwerfallen dürfte. Bei so viel Perfektionismus wirkt die Geschichte natürlich unrealistisch, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.


    4ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Das Buch kommt vielleicht mit etwas viel Zuckerguss daher....


    Das war auch mein erster Eindruck von der Erzählung. Davon abgesehen gefällt sie mir recht gut. Ich finde, dass Cedric ein bisschen reif für sein Alter ist. Was er mit dem Geld macht, das er von seinem Großvater bekommt, ist dagegen wieder typisch Kind. Er sieht, wo in seiner Umgebung Not herrscht und will sie lindern. Weiter denkt er (noch) nicht.


    Beim ersten Auftritt seines Großvaters habe ich direkt Sir Alec Guiness vor mir gesehen und habe ein wesentlich gütigeres Bild vor Augen, als der alte Herr ist. Aber Cedric bringt ja bereits beim ersten Treffen den Panzer aus Eis zum Schmelzen, da passt sich die Figur im Buch vielleicht noch dem inneren Auge an :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Aber Cedric bringt ja bereits beim ersten Treffen den Panzer aus Eis zum Schmelzen, da passt sich die Figur im Buch vielleicht noch dem inneren Auge an :zwinker:


    Gegen Ende haben sich Cedric und der Großvater wirklich angenähert. So liebenswert, wie Cedric war, konnte es auch nicht anders sein. Ich fand übrigens sehr interessant, wie unterschiedlich zu allen Anderen er seinen Großvater gesehen hat. Ohne jedes Vorurteil hat er ihn aufgrund als gütigen und großzügigen Menschen gesehen. Kein Wunder, dass die Leute im Dorf gestaunt haben.


    Schön war auch das Wiedersehen mit den Freunden aus New York. Es ist auch im echten Leben für Kinder wichtig, "verlorene" Freunde ab und zu wieder zu treffen und zu sehen, dass es ihnen gut geht.


    Der kleine Lord hat mir gut gefallen. Er war ein bisschen kurz gehalten, aber das war in meinem Fall auch besser. Sonst wäre mir das Zuckersüße wahrscheinlich doch irgendwann auf die Nerven gegangen.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Er war ein bisschen kurz gehalten, aber das war in meinem Fall auch besser. Sonst wäre mir das Zuckersüße wahrscheinlich doch irgendwann auf die Nerven gegangen.


    Man mag ja auch nicht die ganze Tafel Schokolade auf einmal essen, eine Reihe reicht da völlig aus :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • Der kleine Lord (Frances Hodgson Burnett)


    Erschienen:
    September 2015
    Seitenzahl: 256
    Verlag: Aufbau Verlag
    Hardcover: 12,00 €
    ISBN: 978-3352006685


    Der Autor


    Frances Hodgson Burnett wurde 1849 als Tochter eines Goldschmieds im englischen Manchester geboren. Nach dem Tod ihres Vaters wanderte die Familie 1865 nach Knoxville (Tennessee) in die USA aus. Nach 1901 lebte Frances Hodgson Burnett in Long Island und auf Bermuda. Sie starb 1924. Zu ihren bekanntesten Kinderbüchern zählen „Der kleine Lord“ und „Der geheime Garten“. „Der kleine Lord“ ist mehrmals verfilmt worden – zuletzt im Jahr 1980 mit Alec Guinness in der Rolle des Earl von Dorincourt.


    Der kleine Lord


    Der kleine Cedric lebt mit seiner Mutter in New York. Sein Vater starb vor einigen Jahren und die beiden leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. Doch des Leben des Siebenjährigen ändert sich mit einem Schlag, denn er soll zum Lord werden. Sein Großvater, den Cedric zunächst nicht kennt, möchte ihn zum Lord ernennen. Er ist der einzige Enkel und soll nun nach England reisen, um dort von seinem Großvater zum Lord erzogen zu werden. Dort angekommen muss er feststellen, dass sein Großvater ein mürrischer, alter Mann ist, der noch dazu unfreundlich zu ihm ist. Und dann taucht auch noch eine geheimnisvolle Frau auf, die behauptet, dass ihr Sohn der wahre Lord ist. Doch Cedric will nicht aufgeben.


    Fazit


    Eine wirklich berührende Geschichte, die um Weihnachten herum spielt und die wunderbare winterliche Atmosphäre ganz wunderbar einfängt. Auf das Buch selbst bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, auf welchem vermutlich der junge Cedric in einer winterlichen Landschaft zu sehen ist. Er grinst verschmitzt in die Kamera und animiert den Leser ins Buch einzusteigen. Das Buch selbst ist von Frances Hodgson Brunett und ein Klassiker, den jeder gelesen haben sollte. Die Protagonisten im Roman sind sehr ansprechend. Im Fokus steht der junge Cedric, der von seinem Großvater, dem Earl von Dorincourt, zum Lord gemacht werden soll. Ersterer ist ein lebensfreudiger Junge, der von allen Leuten um sich herum ins Herz geschlossen wird. Sein Großvater jedoch ist ein unfreundlicher Mann, der Cedric sehr mürrisch gegenüber tritt.


    Der Schreibstil in dieser Version des Klassikers ist angenehm und man kann ihm leicht folgen. Trotzdem wurde die benutzte Sprache, die Burnett damals schon verwendete, um seinen Roman zu schreiben, nicht verfremdet. Das hat mir sehr gut gefallen und die Übersetzerin Emmy Becher sehr gut hinbekommen. Auch die Handlungsstränge waren nicht schwierig, sodass man wirklich gut folgen konnte. Auch die Spannung im Roman war gut gehalten und machte den Roman sehr kurzweilig.


    Alles in allem habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und den kleinen Cedric ebenfalls ins Herz geschlossen. Auch seinen mürrischen Großvater mochte ich im Laufe des Romans sehr gut leiden.


    4ratten
    http://immer-mit-buch.blogspot…-der-kleine-lord-ein.html

  • Winterliche Atmösphäre? Weihnachtsgeschichte?? "Der kleine Lord"??? Das erstaunt denn doch ein wenig und hätte jemand, der das Buch tatsächlich gelesen hat, eigentlich nicht passieren können/dürfen. :rollen:


    Ich fürchte, hier liegt eine Verwechslung zwischen "Der kleine Lord" von Hodgson-Burnett mit der adaptiven Fortsetzung "Der große Lord" von Raymond A. Scofield vor, die tatsächlich als Weihnachtsgeschichte apostrophiert ist. Zumindest vom Verlag.


    "Der kleine Lord" beginnt irgendwann im Vorfrühling in New York und setzt sich nach einer Ozeanreise in England fort - dort beschreibt die fortlaufende Handlung - mit einem kleinen amerikanischen Intermezzo - ungefähr ein Dreivierteljahr und endet irgendwann im November, Anfang Dezember. Also definitiv keine Weihnachtsgeschichte. Vielmehr die multisaisonale Geschichte einer Annäherung zwischen einem alten, verbitterten und "steifen" Aristokraten, der sich zum "guten" Menschen wandelt, nur weil er von seinem kindlich-naiven, demokratisch erzogenen Enkel in aller Unbefangenheit und stürmischen Liebenswürdigkeit für einen edelmütigen Menschen gehalten wird.


    Neben ein, zwei Prisen Sozialkritik steckt in dem Buch auch eine liebevolle Betrachtung der - historisch betrachtet ja nicht ohne Ironie - amerikanischen Vorliebe für die britische Aristokratie. Ein Aspekt, mit dem englische wie amerikanische Autoren seit jeher immer mal wieder gerne spiel(t)en. Mark Twain, Martha Grimes und eben auch Hodgson-Burnett.


    Die Bewertung "Zuckerguß" ist sicher richtig, aber es artet nie zur rührseeligen Klitsche aus - unter das Leichte, Heitere mischen sich ernste Untertöne und es lag wohl letztlich an dieser ausgewogenen, zeitlosen Mischung, daß sich dieses Büchlein auch heute noch großer Beliebtheit erfreut.


    :grmpf:

  • Frances Hodgson Burnett


    Der kleine Lord


    Little Lord Fauntleroy


    Den Film haben die meisten sicher schon mal an Weihnachten gesehen. Ich habe mir jetzt mal das Buch geschnappt.

    Zum Inhalt:

    Cedrik, ein achtjähriger, wohlgeratener Junge, ist Halbwaise. Sein englischer Vater ist tot, aber die us-amerikanische Mutter kümmert sich vorbildlich um ihn. Dann taucht der Anwalt des Großvaters auf und erklärt, Cedrik solle den Titel erben und müsse deshalb nach England zu seinem Großvater ziehen, einem Grafen. Das passiert, und danach wandelt Cedrik seinen Opa innerhalb kurzer Zeit von einem zynischen Menschenfeind in einen netten, spendablen Mann.


    Meine Meinung:
    Tja, so dick auftragen dürfen nur Kinderbücher, und selbst da sollte man nicht übertreiben. Dass Cedrik seine Mutter das ganze Buch hindurch mit „Herzlieb“ bezeichnet, war mir dann deutlich zu viel. So heißt es in dem E-Book, das ich gelesen habe. Ein Blick in mein „Papierbuch“ zeigte, das dort die Mutter „Liebling“ heißt. Zwar nicht viel besser, aber dennoch…


    Der übertriebene Kitsch wurde für mich durch die Ironie wettgemacht, so dass unterm Strich eine gut lesbare Mischung vorliegt.


    3ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.