Edgar Allan Poe - Verschiedene Erzählungen (+ ein Gedicht)

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  • Ähm....Ok.... Was hat Poe geraucht, als er "The Devil in the Belfry" schrieb? a035.gif


    Ansonsten war mein erster Gedanke, dass Poe sich über die Deutschen und ihre übermäßige Pünktlichkeit o. ä. lustig macht (Obwohl, es heißt ja schon am Anfang Dutch borough, hm.) auch wegen der... interessanten Namen (mich würde interessieren, ob diese in den verschiedenen Übersetzungen so belassen oder verändert wurden); darauf, dass die Geschichte in Wirklichkeit auf einen amerikanischen Präsidenten abzielt (zumindest behauptet das Wikipedia), wäre ich nie gekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Liafu ()

  • Aber wenn es immer ein Happy End gäbe würde es doch auch nerven oder? :smile:


    Da hast du wohl recht. Sonst wäre Poe nicht Poe. :smile:


  • Ähm....Ok.... Was hat Poe geraucht, als er "The Devil in the Belfry" schrieb? a035.gif


    Absinth! Poe war "Absinth-Fan". :zwinker: Vielleicht ein bissel zu viel... Oder doch nicht?
    Ich denke die Geschichte sollte man eher witzig sehen als zu ernst. Oder vielleicht doch nicht? Ich denke eher so, das sich viele zu sehr auf Zeit konzentrieren als auf das Leben selber. So nach dem Motto: Um halb Drei muß ich da hin... Um halb Vier ist das... Um Fünf muß ich spätestens Daheim sein... Um Sechs muß das Essen auf dem Tisch stehen... Spätestens um Neun muß ich ins Bett... etc. etc. etc. Und wenn dann keine Uhr vorhanden ist und man nicht weiß wie spät es denn nun ist - TERROR!!! :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: Ist doch alles halb so schlimm. Wenn man Hunger hat, isst man etwas, wenn man müde ist legt man sich schlafen, wenn man Zeit hat erledigt man eben Dinge die noch zu tun sind. Man geht ja auch aufs Klo wenn man muß, oder nicht?


    Ach was quatsch ich da? :zwinker:


    Ich fand aber etwas anderes auch (mal wieder) sehr interessant. Ich habe die Geschichte dieses mal aus dem im Insel Verlag erschienen Buch gelesen und die Version, die hier im Thread verlinkt ist online gelesen. Interessant welche Unterschiede es doch immer wieder gibt.


    gruss


    Andreas

  • Ich fand die Geschichte diese Woche irgendwie ziemlich unspektakulär. Ja, die Leute waren halt fixiert auf diese Uhr und haben ihr ganzes Leben danach gerichtet. Die Geschichte ist eine schöne Karikatur der durchorganisierten Gesellschaft, aber das wars dann auch schon.


    Klar war es lustig, als es plötzlich 13 schlug (ok, da habe ich wirklich gelacht :breitgrins:) und die Menschen überlegt haben, warum sie denn um Himmels willen noch nicht hungrig sind usw., aber von Hocker gerissen hat es mich trotzdem nicht.


    Toll fand ich wiederum den Schreibstil. Der war wirklich klasse dieses Mal und die Geschichte lies sich sehr flüssig lesen. In dieser Hinsicht fand ich sie bis jetzt am besten.



    Ansonsten war mein erster Gedanke, dass Poe sich über die Deutschen und ihre übermäßige Pünktlichkeit o. ä. lustig macht (Obwohl, es heißt ja schon am Anfang Dutch borough, hm.)


    Ich habe auch sofort an die deutsche Pünktlichkeit gedacht. Was soll man dazu sagen!? Wo er Recht hat, hat er Recht. :breitgrins:



    Man geht ja auch aufs Klo wenn man muß, oder nicht?


    Im Idealfall schon. :breitgrins:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich die letzten zwei Geschichten hier einfach nicht mitgelesen habe, aber jetzt bin ich wieder dabei.


    Mir hat die Geschichte der Woche ziemlich gut gefallen. Ich fand es sehr geschickt, wie Poe mit den Erwartungen, die man an seine Geschichten hat, spielt. Zu Beginn prophezeit er ein schreckliches Ereignis und ich musste dabei dann sofort an Lebendig Begrabene, Morde oder Geister denken, aber was ist passiert? Jemand verstellt die Uhr, was auf die Menschen in dem kleinen Dorf aber eine wohl schlimmere und unerwartetere Folgen hat als jede Greueltat.


    Ich sag dazu nur: "Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Schade... dass es sein muss. Ist für heute wirklich Schluss?" :breitgrins:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich die letzten zwei Geschichten hier einfach nicht mitgelesen habe, aber jetzt bin ich wieder dabei.


    Kein Grund sich zu entschuldigen! :smile:

  • Ich hab das Gefühl, Poe macht sich mit dieser Geschichte über die Kleinkariertheit und "Gleichförmigkeit" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) mancher Leute lustig. Er beschreibt ja z.B. sehr genau, was die Leute anhaben oder wie es bei ihnen zu Hause aussieht und betont, dass es bei allen gleich ist.


    Das liebe ich ja so gerade an Poe - wenn er nicht gerade schön gruselige Geschichten schreibt, weist er einen vortrefflichen Humor auf. :breitgrins:

  • Das ist jetzt schon die zweite "humorvolle" (weiß nicht, wie ich das sonst umschreiben soll) Geschichte von Poe, die wir im Rahmen der Leserunde gelesen haben. Ich fand sie ganz witzig, aber ich muss gestehen, ich mag seine Gruselgeschichten viel lieber, aber die kommen ja bald dran. :smile:

  • Hallo,


    wollte nur kurz mal erwähnen, dass die Geschichte für nächste Woche, "Das Manuskript in der Flasche", auch unter dem Namen "Die Flaschenpost" auftaucht. Hab mich nämlich eben erst erschrocken, dass die Geschichte unter meinen sämtlichen Erzählungen nicht dabei ist. :zwinker:

  • So, ich habe die Geschichte nun auch endlich gelesen...
    Sie ist ganz witzig, aber mehr auch leider nicht. Ich glaube mir gefallen seine gruseligen Geschichten bedeutend besser.


    Zuerst habe ich die Geschichte ernst genommen und mich gefragt, ob es vielleicht wirklich in Holland einen Ort Namens Vondervotteimittis gibt. Schließlich gibt es doch recht viele Orte mit lustigen Namen und ich wollte nachdem Lesen der Geschichte mal googlen. Dann habe ich mich ein bißchen darüber aufgeregt, dass Mathematiker bei gewissen algebraischen Formeln unklare Angaben machen. Nachdem im nächsten Abschnitt die Rede von diversen Schriften mit lustigen Namen ist, habe auch ich endlich kapiert, dass das ganze wohl nicht so ernst gemeint ist... und habe auch nicht mehr nach Vondervotteimittis gegoogelt.


    Ich finde die Geschichte recht gut geschrieben und auch nett zu lesen. Aber es ist eher ein netter kurzer Zeitvertreib und das war es dann auch schon.


    Den Titel finde ich gut gewählt. Dieser verspricht nämlich eher eine Gruselgeschichte. Dass Poe somit seine Leser an der Nase herum führt, passt zum Humor dieser Geschichte.


    Ich habe übrigens die Geschichte aus dem Link aus dem ersten Beitrag gelesen. (Danke)

  • Moin,


    als ich das eben gelesen habe, was foenig schrieb: "Vondervotteimittis" hört sich das für mich nach


    "wonder what time it is" an, oder ?


    Gruß

    Habent sua fata libelli

  • als ich das eben gelesen habe, was foenig schrieb: "Vondervotteimittis" hört sich das für mich nach


    "wonder what time it is" an, oder ?

    Genau. Ebenso "Kroutaplenttey". (Klingt auch eher nach Deutschland, als nach Holland, genau wie die Äußerungen der Dörfler am Ende.) Die anderen seltsamen Namen sagen mir allerdings nichts.


  • Huch, das ist mir gar nicht aufgefallen. :redface: So lange Namen überlese ich immer...

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Genau deswegen finde ich Leserunden so toll :herz:
    Da mache ich mir die Mühe und schreibe diesen seltsamen Ortsnamen ab und denk mir nix dabei...
    und wenn ich jetzt das ganze noch mal lese, frage ich mich warum ich nicht selbst drauf gekommen bin... :gruebel:
    Das hört sich wirklich eindeutig so an... :daumen:

  • Sodele, ich meld mich auch endlich mal zu Wort, ehe die nächste Geschichte losgeht.


    Am Anfang dachte ich auch, dass etwas ganz und gar schreckliches passieren würde, so wie Poe in die Geschichte einführte. Aber als er dann über die Entstehung des Ortes (bei mir "Spießburgh") philosophierte und über die Herkunft des Namens, da war mir klar, dass er nur scherzt. Schließlich sind solche Namen wie "der deutsche Gelehrte Rindt" und der "englische Forscher Beef", "Professor Hoolkoopf", "van der Domheet" oder der chinesische Privatgelehrte "Schtumf-Sin" schon ziemlich berede. :zwinker:
    Auch die Beschreibung des Ortes an sich gefiel mir gut: Uhren und Kohlköpfe, Uhren und Kohlköpfe, Kohlköpfe und Uhren ... :breitgrins:
    Aber die eigentliche "Handlung" fand ich dann ziemlich kurios. Erst das Beobachten, wer da über die Hügelkuppe kommt, dann seine Handlungen und die Unfähigkeit der Bürger, etwas zu unternehmen, weil es ja gleich Mittag gibt, und schlussletztendlich die Reaktion, als es 13 (!) Uhr schlug. Da konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Den Schluss fand ich dann wieder etwas schwächer. Ein Aufruf, den armen Menschen in Spießburgh zu Hilfe zu eilen. Naja, irgendwie habe ich mir da noch etwas mehr erwartet. nixweiss.gif
    Trotzdem eine schön humoristische Erzählung.

  • Moin,


    na dann hab ich mich wohl doch nicht verlesen :smile:


    "Spießburgh" (bei Myriel) ist schon eine eigenwillige Übersetzung.


    Ich habe die ganze Geschichte auch schon als Anspielung auf die Deutschen
    gelesen, mit ihrem Pünktlichkeits- und Ordnungswahn (In USA wird jemand der
    gern sehr pünktlich ist auch mal Mr. or Mrs German Train genannt, obwohl ich eigentlich
    andauernd Verspätungen bei den Zügen habe...)


    Vor allem die Geschichte mit dem Kraut und an alle die gerne Kraut essen und kochen.
    Eindeutig wir "Krauts" :breitgrins:. Ich gebs zu, ich mag Kraut auch...


    Gruß

    Habent sua fata libelli

    Einmal editiert, zuletzt von Nischa ()

  • Mr. / Mrs. German Train! :breitgrins: Das hab ich jetzt auch noch nicht gehört! Aber die Amis kennen die DB definitiv nicht! :zwinker:

  • Da hast Du recht, ich mußte schon oft sehr lange warten, weil ein Zug ausfiel oder
    einfach nur Verspätung hatte.


    Aber wir sind Krauts, stehen früh auf und schaffen viel und gern (und manchmal tragen wir Lederhosen dabei), dieses Klischee ist nicht totzukriegen, leider.

    Habent sua fata libelli

  • Oh das kenn ich! Ich hab auch schon oft auf nen Zug gewartet! Aber wozu gibt es denn Bücher? :zwinker: Und am besten Poe! :zwinker: Morgen geht's ja schon wieder in die nächste Runde. :klatschen:

  • Huch, es ist ja schon wieder Montag und ich habe die letzte Geschichte noch nicht gelesen :entsetzt: . Da hat wirklich jemand an der Uhr gedreht, ohne mir was davon zu sagen! :zwinker:


    Meinen Kommentar zu Der Teufel im Glockenstuhl kann ich wohl am besten so ausdrücken: :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins: .
    Genial, wie Poe durch den Titel eine Gruselgeschichte heraufbeschwört und dann eine Humoreske liefert. Er macht sich gekonnt über die kleinkarierten Spießbürger, die keine Abweichung ihres Tagesablaufes tolerieren, lustig.
    Vielleicht fehlt es der Geschichte wirklich an einem bisschen "Mehr", aber für eine Laune hebende Viertelstunde ist sie wirklich gut. Jemand hatte ja schon bei der "Mumie" gesagt, Poe hätte noch mehr witzige Geschichten geschrieben, aber ich konnte das nicht ganz glauben. Jetzt bin ich überzeugt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()