Edgar Allan Poe - Verschiedene Erzählungen (+ ein Gedicht)

Es gibt 322 Antworten in diesem Thema, welches 71.472 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von insekt.

  • Guten Morgen,


    also ich mag die Geschichte um den Maelström sehr! Hat mir mal wieder viel Spaß gemacht sie zu lesen. Die Atmosphäre ist wirklich gut meiner Meinung nach. Die ganze Geschichte ist gut geschrieben und langweilt mich kein bissel. Und die namenlosen Charaktere stören doch nicht wirklich oder?


    gruss


    Andreas

  • Die ganze Geschichte ist gut geschrieben und langweilt mich kein bissel.

    Gelangweilt hat sie mich auch nicht, und ich würde auch nicht sagen, dass sie schlecht ist, aber irgendwie... ich hatte mir vom Thema her mehr... oder vielleicht auch einfach etwas anderes erwartet...


  • Wobei diese Vorgehensweise auch nach hinten losgehen kann - hätte ich nicht gewusst, dass der "Erzähler" sowieso überlebt, wäre bei mir vermutlich mehr Spannung aufgekommen. Anders ausgedrückt: Diese Geschichte gehört für mich sicher nicht zu Poes besten - aus dieser doch eigentlich sehr spannenden Ausgangssituation hätte er mehr machen können.


    Da stimme ich dir zu, Poe hat sicher bessere Geschichten geschrieben.


    Für mich ist "Der Sturz in den Maelström" eine Schauererzählung der Romantik.


    Es gibt viele Hinweise darauf, dass in dieser Erzählung die Natur das Grauen ist, z.B. „breiteten sich gleich Wällen, die die Welt abschlossen, Reihen schwarzer, drohend ragender Klippen aus, deren grausiges Dunkel noch schärfer hervortrat in der tosenden Brandung“. Sie führt ein Eigenleben, ist individuell und trägt in ihren Ausformungen deshalb Namen: „warum man es überhaupt für nötig fand, ihnen Namen zu geben“.


    Das Weltbild des Fischers gerät ins Wanken. In der frühen Textstelle: „daß der Berg bis in seine Grundfesten von den stürmenden Winden erschüttert werde“ ist bereits die Idee der Auflösung fester Vorstellungen enthalten. Diese findet ihren Widerhall in der Veränderung der Haarfarbe des Fischers, ein beliebtes Motiv in der Horrorliteratur. Dagegen die Aufforderung: „halten Sie sich am Grase fest, wenn Sie sich schwindlig fühlen“ kommt mir absurd vor, wenn ich sie in Beziehung setze zur Erschütterung des Berges in seinen Grundfesten.


    Ein wenig schmunzeln musste ich bei der Stelle: „Der Wind war manchmal nicht so stark, wie wir beim Ausfahren gedacht hatten, und dann kamen wir langsamer voran als wünschenswert war, und verloren in der Strömung die Gewalt über das Schiff.“ Menschen, die dort leben und täglich mit dem Wetter konfrontiert sind, können keine zuverlässige Wettervorhersage machen. Zuverlässig ist sie nur im nachhinein, wenn sich zeigt, dass das tatsächliche Wetter mit dem vorhergesagten übereingestimmt hat. Erinnert irgendwie an Wetterberichte heute, die mit einem unglaublichen technischen Bombast erstellt werden und trotzdem kaum besser sind als Bauernregeln.



    „Wie prahlerisch es auch klingt, es ist dennoch wahr: ich begann zu empfinden, welch herrliche Sache es sei, auf diese Weise zu sterben, und wie töricht es von mir war, beim Anblick solch großartigen Beweises von Gottes Herrlichkeit an mein eigenes erbärmliches Leben zu denken.“


    Hier habe ich den Eindruck, der Fischer erlebt das Einswerden mit der Natur. Unser Leben wird erbärmlich durch unsere ständigen Bemühungen, es abzuschotten gegen irgendwelche Gefahren. Weil dieses Abschotten Entfernung von unserer Natur, in der sich doch nur die Natur insgesamt spiegelt, bedeutet. Vielleicht sollten wir die Erzählung mal Herrn Schäuble schicken...

  • Da sich schon seit einer Woche nichts mehr getan hat, sich auch niemand abgemeldet hat, weiß ich nicht, ob die Leserunde noch läuft.


    Zum Text für diese Woche:


    Politian habe ich gelesen, kann dazu aber nichts sagen. Ich weiß nur, dass Poe einen realen Mordfall seiner Zeit ins alte Rom verlegt hat. Aber das Fragment eines Theaterstücks erschließt sich mir nicht.


    Grüße,
    mohan

  • Ich hatte leider noch keine Zeit die nächste Geschichte zu lesen. Sorry...

  • Irgendwie habe ich mir da wohl keinen sehr leserunden-freundlichen Text ausgesucht... Ich kann dazu auch nur sagen, dass mir das Gedicht "The Coliseum" am Ende recht gut gefallen hat. Der Rest war... etwas wirr und hat bei mir nicht unbedingt das Bedürfnis erzeugt, zu erfahren, wie es ausgegangen wäre. Ich schätze, es ist schon ganz gut, dass Poe sich auf Kurzgeschichten und Gedichte konzentriert hat, und nicht auf Dramen...

  • Gestern kam ich dann auch mal dazu Poilitian zu lesen. Tja, was kann ich dazu sagen? Gefällt mir weniger, bin aber auch kein Drama Fan. Les ich einfach nicht gerne.

  • Der entwendete Brief


    Poe hat drei Geschichten um den brillanten Detektiv Auguste Dupin geschrieben. Die ersten, „Die Morde in der Rue Morgue“ und „Das Geheimnis der Marie Roget“, werden zu Beginn in „Der entwendete Brief“ vom Erzähler erwähnt. In den drei Erzählungen geht es nicht um das Phantastische, sondern um kalte Logik.


    Mein Eindruck ist, dass in Poes Erzählung dem Brief die Aufgabe zukommt, die Charaktere zueinander in Beziehung zu setzen und Kommunikation zu schaffen:


    Ich erinnere mich an Arthur Conan Doyle, der sich von der Erzählung hat inspirieren lassen, als er „Ein Skandal in Böhmen“ schrieb. Die Dialoge zwischen Dupin und dem Erzähler über das Vorgehen der Polizei und die Diskussion des Verhaltens Dupins erinnern an Holmes und Watson.

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()

  • Ist denn heut schon Montag? Dachte wir starten immer Montags?! :gruebel:


    mohan bitte benutz doch den Spoiler-Button wenn du Story wichtige Details hier nieder schreibst. Es gibt einige die die Geschichte vielleicht noch nicht kennen und ich glaube niemand mag es wenn er vorher weiß wie es ausgeht. Oder?


    gruss


  • Ist denn heut schon Montag? Dachte wir starten immer Montags?! :gruebel:


    mohan bitte benutz doch den Spoiler-Button wenn du Story wichtige Details hier nieder schreibst. Es gibt einige die die Geschichte vielleicht noch nicht kennen und ich glaube niemand mag es wenn er vorher weiß wie es ausgeht. Oder?


    gruss


    Hallo insekt,


    angesichts der Tatsache, dass es sich um eine sehr kurze Geschichte handelt, gehe ich davon aus, dass sie nicht, wie ein Roman, in mehreren kleinen Häppchen gelesen wird. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Das Ende verrate ich nicht, und wer die Geschichte noch nicht gelesen hat, muss doch nicht diesen Beitrag vorher lesen. Streng genommen könnte ich den Großteil des Textes mit der Spoilerfunktion beehren.


    Ich dachte auch, wir starten immer Montags. Aber ich dachte auch, dies sei eine Leserunde.


    Liebe Grüße,
    mohan

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()

  • Ach ja... Wenn jetzt morgen jemand mit der nächsten Geschichte startet (weil wir ja Montags starten wollten) der die Geschichte noch nicht kennt, heut aber nochmal Online ist und im Forum sieht das da ein neues Posting in diesem Thread ist, wird er / sie wahrscheinlich nachschauen. Wenn man dann eben was liest was man eigentlich nicht wollte..... ärgerlich oder? Und da ist es doch auch wirklich egal ob es 5 Seiten oder 500 sind. Oder? Das ist alles was ich sagen wollte.


    Und wenn die Leserunde wie ausgemacht immer Montags mit der nächsten Geschichte startet dann frag ich mich was du mir damit sagen wolltest:


    Ich dachte auch, wir starten immer Montags. Aber ich dachte auch, dies sei eine Leserunde.


    :gruebel: Ist nicht böse gemeint. :smile:


    gruss

  • Naja, wir haben vorher auch nicht immer alles verspoilert und niemand hat sich beschwert - zumal ja dick drüber steht, um welche Geschichte es sich handelt.


    Und wenn die Leserunde wie ausgemacht immer Montags mit der nächsten Geschichte startet dann frag ich mich was du mir damit sagen wolltest:

    Vermutlich, dass in dieser Leserunde bisher nicht allzu viel los ist...


  • Ich habe doch alles gespoilert, oder soll ich den Text rausnehmen und Montag nochmal reinsetzen. Außerdem steht der Titel der Geschichte fett über dem Beitrag. Wieso bist du gerade bei mir so kritisch? Vierzig Prozent der Runde sind von Anfang an nicht dabei und haben sich nicht einmal abgemeldet. Eine Diskussion gab es nur zum ersten Text, wo ich Montag gestartet bin.


    :gruebel: Ist nicht böse gemeint. :smile:


    Gruß,
    mohan


  • Naja, wir haben vorher auch nicht immer alles verspoilert und niemand hat sich beschwert - zumal ja dick drüber steht, um welche Geschichte es sich handelt.


    Vermutlich, dass in dieser Leserunde bisher nicht allzu viel los ist...


    Morgen Liafu,


    eben, vielen Dank.


    Liebe Grüße,
    mohan

  • mohan
    Solch einen riesigen Absatz zu spoilern find ich recht ungünstig. Wie insekt schon sagte, starten wir immer Montags und wenn du ein paar Tage mit deinem Posting gewartet hättest, wären wir anderen vielleicht auch schon durch und könnten drüber diskutieren. Wir sind eh nur noch 4 Leute und da kann man u. U. ein klein wenig Verständnis zeigen, wenn andere mal keine Zeit haben, hier zu posten. Ist auch nicht bös gemeint. :smile:


    Zu Politian: in meiner Gesamtausgabe ist sie leider nicht enthalten. Und diese Woche bin ich absolut nicht dazu gekommen, den Text im Netz zu suchen, versuche da aber noch mein Glück. "Der entwendete Brief" lese ich dann morgen früh in der Bahn.^^



    Edit: Ruhig Kinder! Was soll denn mit 5 Lesern, die eine zweite Runde wollten, auch groß los sein in einer Leserunde? Vielleicht haben manche Leute auch kurz vor Weihnachten einfach nur zu viel zu tun auf Arbeit und kaum Zeit und Muße, Poe zu lesen... aber das wird ne Never ending Diskussion.