Schon vor ein paar Tagen ist bei ZEIT-Online ein ganz unterhaltsamer Artikel von Iris Radisch erschienen, der Literaturredakteurin der ZEIT, die nicht zuletzt bei ihren Auftritten im Fernsehen ("Literaturclub") stets bemüht ist, dem Zuschauer anspruchsvolle Literatur nahezubringen. Iris Radisch also begibt sich in die "Niederungen" der Trivialliteratur und will im Selbstversuch am Beispiel von "Seelen" nachvollziehen, was ihre Tochter denn so toll an Stephenie Meyer findet...
Schmunzeln musste ich schon bei ihren Einleitungsworten, in denen sich bestimmt viele Eltern wiedererkennen:
ZitatDas alte Leid. Da hat man alles getan, um das gute Kind und das gute Buch zueinanderzubringen. Hat Kosten nicht und Mühe nicht gespart, hat alles gekauft und im Kinderzimmer aufgehäuft, was Kultur, Bildung und Geschmack gebieten. Kant für Kinder, Mozart für Einsteiger, der Zauberberg für Aufsteiger, Kleist für Kleine, Heine für Halbwüchsige und sämtliche von Fachleuten empfohlenen, von kundigen Jurys prämierten Jugendbuch-Preziosen. Alles vergebens.
Alles in allem zieht der Artikel jedoch ein recht wohlwollendes Fazit und kommt ganz und gar nicht naserümpfend rüber.
Hier der Link zum Artikel:
http://www.zeit.de/2008/48/KJ-Biss?page=all