1. Quicksilver - Anfang bis "Feuer"

Es gibt 76 Antworten in diesem Thema, welches 20.511 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Miramis.


  • Die Beschreibungen der verschiedenen Versuche in Epsom haben nur einen Fehler: es sind zu wenige und sie werden zu kurz geschildert! [...] Die Begeisterung, mit der die Wissenschaftler ihren Experimenten nachgehen, sprang auch auf mich über, auch wenn es manchmal ziemlich eklig wird. Mich fasziniert auch, in wie viele unterschiedliche Richtungen sie forschen. En wenig erinnern sie mich an kleine Kinder, die immer neue Spielzeuge ausprobieren. Wie z. B. die Frage aufkommt, wieso Ameiseneier größer als Ameisen sein können, und sofort ein Ameisenhaufen ausgebuddelt wird :breitgrins: .


    Das kann ich voll und ganz unterschreiben. :winken: Dieses Kapitel mit seinen vielen Experimenten, die letztlich zu Erkenntnissen führen werden, die uns heute ganz selbstverständlich sind, habe ich richtig gerne gelesen. Etwas nervtötend (für die Wissenschaftler und die Leser) sind die ganzen politischen Rücksichten, die da genommen werden müssen und dem ungehemmten Forscherdrang ins Gehege kommen. Aber auch die sind manchmal mit so feiner Ironie geschildert, dass es Spaß macht, davon zu lesen. :smile:

  • Sehr amüsant fand ich auch diesen Versuchsaufbau im verlassenen Gebäude der Royal Society, bei dem getestet werden sollte, ob Kieselsteine im Wasser wachsen. :breitgrins:


    Andererseits ist es ganz schön vermessen, mit dem heutigen Wissen im Hintergrund (und vor allem den Zugangsmöglichkeiten) über die damaligen Gedankengänge der Wissenschaftler zu lächeln. Dabei denke ich mir immer, wer weiß, was die Menschen in 100, 200 oder 500 Jahren über uns denken. Sicher amüsieren sie sich auch über unser Unwissen in manchen Dingen...


    Aber ich kann mir das Grinsen an manchen Stellen des Buches trotzdem nicht verkneifen. :redface: :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Es ist zeitweise schwer sein heutiges Wissen abzulegen und die Welt mit deren Augen zu sehen. Andererseits verfolgen die Herren manches Mal Gedankengänge, die mich staunend zurücklassen.


    Am faszinierendsten und zugleich abstoßendsten finde ich die Selbstversuche. Wie stark das innere Feuer des forschenden Geistes doch sein muss, um sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen.
    Ich kann mir vorstellen, dass es bei der R. S. auch nach diesem Satz geht, der mir natürlich gerade nicht richtig einfallen will, bei dem es heißt:
    Die Summe aller ist mehr als die Summe der einzelnen zusammen. (Irgendwas mit Summe seiner Teile :gruebel:)
    Boah, es will mir einfach nicht einfallen, wie der Satz richtig heißt, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.


  • Am faszinierendsten und zugleich abstoßendsten finde ich die Selbstversuche. Wie stark das innere Feuer des forschenden Geistes doch sein muss, um sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen.


    Stimmt schon, aber ich bin doch froh darüber, dass sie ihre Versuche (bisher) an sich selbst durchführen. Das wird sicher nicht so bleiben. Irgendwo wird ja schon in Betracht gezogen, Versuche an den Insassen der Irrenanstalt durchzuführen, und das ist etwas, wovon ich am liebsten überhaupt nichts wissen möchte, weil mir bei dem Gedanken schon übel wird.
    (Natürlich weiß ich, dass Versuche an Personengruppen, die sich nicht wehren konnten, bis vor gar nicht so kurzer Zeit durchgeführt wurden - vielleicht auch noch durchgeführt werden - aber das macht es ja auch nicht besser.)

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • (Natürlich weiß ich, dass Versuche an Personengruppen, die sich nicht wehren konnten, bis vor gar nicht so kurzer Zeit durchgeführt wurden - vielleicht auch noch durchgeführt werden - aber das macht es ja auch nicht besser.)


    Wir verabscheuen solche Versuche und doch sind wir oft genug froh, wenn uns die daraus resultierenden Erkenntnisse unser Leben erleichtern. Oder uns das Leben sogar erhalten.
    Ach ja, wir Menschen sind doch eigenartige Wesen. :redface:

  • Der erste Teil ist geschafft und hat mich mehr als gespannt gemacht auf alles, was da noch kommen mag. :klatschen:


    Der Versuch, der meine Nerven deutlich am meisten strapaziert hat, war dann doch der letzte mit dem Hund :angst:, und die Reaktion der Wissenschaftler selbst - der innere Zwiespalt, der Selbstekel - war ausgesprochen überzeugend erzählt.


    Schockierend und ergreifend fand ich auch Drakes Tod und Daniels Reaktion darauf. Trotzdem wahrt der Erzähler immer ein wenig ironische Distanz, so dass es einen als Leser nie wirklich bis ins Mark erschüttert, sondern der Kopf grundsätzlich eingeschaltet bleiben muss.

  • Hallo Ihr Lieben,



    Ich kann mir vorstellen, dass es bei der R. S. auch nach diesem Satz geht, der mir natürlich gerade nicht richtig einfallen will, bei dem es heißt:
    Die Summe aller ist mehr als die Summe der einzelnen zusammen. (Irgendwas mit Summe seiner Teile :gruebel:)
    Boah, es will mir einfach nicht einfallen, wie der Satz richtig heißt, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.


    Ist es vielleicht "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" (Aristoteles)?
    Ist sehr lustig, weil diesen Spruch hat meine Firma als Motto auf ihrer Internetseite! :zwinker:



    Sehr amüsant fand ich auch diesen Versuchsaufbau im verlassenen Gebäude der Royal Society, bei dem getestet werden sollte, ob Kieselsteine im Wasser wachsen. :breitgrins:


    Ja, bei dieser Beschreibung musste ich auch sehr grinsen! :breitgrins:
    Aber ich muss sagen, ich finde es sehr spannend zu lesen, was die Leute alles untersucht haben und wie sie teilweise durch ihre Gedankengänge auf der richtigen Fährte waren und ja wirklich noch heute wichtige Dinge heraus gefunden haben. Aber auch die Experimente, von denen wir heute wissen, dass sie nichts interessantes hervor bringen, finde ich trotzdem faszinierend. Ich finde es einfach nur schon spannend, auf was für Ideen da gekommen wird. Das ist schon krass! Bei vielen Dingen muss man ja erst mal die Idee haben, dass überhaupt untersuchen zu wollen! Schon der Hammer!


    Drake stelle ich mir irgendwie komisch vor: Wie sieht denn ein Mensch ohne Nase und Mund aus? :entsetzt: Und dann hatte er doch 2 Frauen!
    Die Erklärung dafür, warum Drake an den Pranger gestellt und auch noch verstümmelt wurde, fand ich einfach böse: Damit auch ja die ganze Welt sofort erkennen kann, dass er was angestellt hat. Faszinierend finde ich daher, dass er trotz dieser Verstümmelungen so viel Geld gemacht hat!



    Inzwischen bin ich mit Daniel Waterhouse zurück in die Vergangenheit gereist und geistere mit ihm durch das menschenleere, pestverseuchte London. Wah, das hat schon eine sehr geisterhafte Atmosphäre, diese tote Stadt. Fasziniert hat mich das Sammelsurium an Exponaten, das im verlassenen Gebäude der Royal Society zurückgelassen wurde. Was da alles für Kuriositäten vorhanden sind... und immer wieder Quecksilber. Ich bin ja schon gespannt, ob das Quecksilber noch eine wichtige Rolle in der Handlung spielen wird, außer, dass es für alle möglichen und unmöglichen Dinge herhalten muss.


    Ja, dieser "Spaziergang" von Daniel durch das pestverseuchte London hatte schon etwas sehr gruseliges an sich. Stelle ich mir irgendwie richtig krass vor, wenn man durch so eine komplett verlassenen Stadt pilgert und überall liegen Kadaver von toten Tieren! :entsetzt:
    Quicksilver wird mittlerweile wirklich ganz schön oft erwähnt. Bin auch schon sehr neugierig, was es damit noch auf sich hat!


    Muss sagen, dass ich mich schön langsam richtig gut in das Buch eingefunden habe. Die Rückblenden von Daniel sind wirklich super und auch seine Zeit auf dem Schiff ist mittlerweile richtig interessant!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo zusammen,



    Muss sagen, dass ich mich schön langsam richtig gut in das Buch eingefunden habe. Die Rückblenden von Daniel sind wirklich super und auch seine Zeit auf dem Schiff ist mittlerweile richtig interessant!


    Mir geht es ganz genauso; inzwischen ist so etwas wie ein Lesefluss eingetreten und ich komme immer besser mit dem Buch zurecht.


    Der erste Abschnitt ist beendet und es gibt noch ein paar interessante Dinge zu erwähnen; zum Beispiel den Herzog von York, der dann später wohl König wird, wenn ich den Stammbaum richtig gelesen habe. Der Stammbaum gefällt mir übrigens sehr gut, ich stöbere gerne in solchen Aufstellungen herum und lese über die Verwandschaftsverhältnisse.


    Eine bizarre Vorstellung, dass im Herrenhaus der künftige König und auch zwei künftige Königinnen wohnen, und im Hinterhof gehen die Mitglieder der Royal Society ihren unappetitlichen Versuchen nach. Überrascht hat mich dabei Comstock, der das Ganze offenbar recht pragmatisch sieht.


    Daniels Aufbruch zu seinem Freund Isaac Newton hat etwas fluchtartiges an sich; ich denke, ihm wurde das auch zuviel mit den ekelhaften Tierversuchen und dazu noch dem Herzog an der Backe, der ausgerechnet ihm die Sache mit der Syphilis stecken muss... :rollen: Womit sich wohl Newton sein Augenlicht kaputt gemacht hat? Ach nein, ich will es lieber nicht wissen. :zwinker: Hoffentlich wird das nochmal besser, als Wissenschaftler sollte man doch einigermaßen gut sehen können, um erfolgreich zu sein. Oder man hat einen Gehilfen wie Daniel.


    Das brennende London fand ich fast noch schlimmer als die pestverseuchte, tote Stadt zuvor. Diese letzte Abrechnung zwischen dem König und Drake hat was, obwohl es natürlich schrecklich ist, was mit ihm passiert. Aber der Symbolgehalt dieser Szene hat mich schon beeindruckt. Und auch Daniels Reaktion fand ich bemerkenswert, plötzlich ist er wieder der kleine Junge und nicht mehr der aufstrebende junge Wissenschaftler. Schön, dass wenigstens er sich ein menschliches Gemüt bewahrt, bei all den seltsamen Gestalten um ihn herum.


    Also, zurück auf die Minerva, wo es mir auch recht gut gefällt, allerdings sollte jetzt mal was vorwärts gehen - die können ja nicht immer nur die Küste auf- und abfahren. Sturm hin oder her. :zwinker:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ist es vielleicht "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" (Aristoteles)?
    Ist sehr lustig, weil diesen Spruch hat meine Firma als Motto auf ihrer Internetseite! :zwinker:


    Oh danke, Tammy! Genau das wars und ich kam einfach nicht drauf. :smile:

  • Hallo ihr Lieben! :winken:


    Ich bin noch dabei, auch wenn ich mich sehr still verhalten. Das liegt größtenteils daran, dass ich ewig lange für dieses Buch brauche (nicht, weil ich mich langweile, ganz im Gegenteil) und weil ich so viel recherchiere bzw. eure Kommentare aufsauge und mein Gehirn dann nach einiger Zeit einfach raucht und ich eine Denkpause brauche. :redface:


    Ich bin nun bei Daniels Jugenderinnerungen angelangt und bin sehr gespannt auf dieses Experiment mit dem Auge, vor dem ihr euch alle so geekelt habt. Ich male mir schon ganz grauenvolle Dinge aus. :entsetzt::breitgrins:


    Der Schreibstil ist aber wirklich toll und ich zweifle nicht daran, dass ich das gesamte Buch sehr genießen werde. Nur eben sehr, sehr langsam. Ich hoffe, es macht nichts, dass ich so hinterherhinke. Jedenfalls finde ich eure Kommentare sehr hilfreich und ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass ich dieses Buch in der Zeit des Internets lesen darf. Ansonsten würde ich mich schrecklich dumm fühlen. So kann ich aber gleich alles recherchieren, nachlesen und mein historisches Wissen erweitern.


    Die Zeit, in der der Roman spielt, als es noch so viele Dinge zu erfinden gab, ist sowieso eine große schwarze Lücke in meinem Kopf. Zwar lernt man im Physikunterricht, dass es mal einen Mann namens Newton gab, der dies und das erfunden oder entdeckt hatte, aber so von ihm zu lesen und von der Zeit, in der er lebte, ist etwas ganz Anderes und ich finde das furchtbar spannend.


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Ich hoffe, es macht nichts, dass ich so hinterherhinke.


    Sicher nicht... So lange es mich gibt (und das ist hoffentlich noch lange) werde ich deine Kommentare (und auch die der anderen Hinterher- und Späterleser) interessiert verfolgen und nötigenfalls zurückkommentieren :breitgrins: Ich habe beim ersten Mal lesen auch ewig gebraucht.


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich bin auch unter den Langsamlesern, denn das Buch ist wirklich keines zum schnell Verschlingen.



    Die Zeit, in der der Roman spielt, als es noch so viele Dinge zu erfinden gab, ist sowieso eine große schwarze Lücke in meinem Kopf. Zwar lernt man im Physikunterricht, dass es mal einen Mann namens Newton gab, der dies und das erfunden oder entdeckt hatte, aber so von ihm zu lesen und von der Zeit, in der er lebte, ist etwas ganz Anderes und ich finde das furchtbar spannend.


    Ich finde das auch sehr interessant, die Person hinter dem Namen ein wenig kennenzulernen - auch wenn es Fiktion ist, aber ein Kern der Wahrheit wird in Newtons Charakterisierung schon stecken.


    Bei Daniel hatte Neal Stephenson ja alle Freiheiten der Welt, denn der ist komplett fiktiv. :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Ich bin auch unter den Langsamlesern, denn das Buch ist wirklich keines zum schnell Verschlingen.


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich hoffe den Termin zum 13. Oktober einhalten zu können, denn dann startet eigentlich Teil 2.
    Mein Untergang ist oftmals die Lektüre zur Lektüre. :breitgrins:

  • Hallo Ihr Lieben,



    Ich bin auch unter den Langsamlesern, denn das Buch ist wirklich keines zum schnell Verschlingen.


    Ja, ist bei mir auch so! Also nur kein Stress! :winken:


    Ich habe jetzt mittlerweile den ersten Abschnitt auch beendet und bin jetzt zwar schon richtig gut drinnen, trotzdem brauche ich doch länger beim Lesen, da ich viele Dinge mehrmals lese und immer konzentriert dabei sein muss, dass mir auch nichts entgeht.
    Jedoch muss ich sagen, dass es durch die Anfangsrecherchen und die Kommentare von euch hier, mittlerweile ganz gut klappt und ich auch nicht mehr so viel nachlesen muss! :zwinker:



    Ich finde das auch sehr interessant, die Person hinter dem Namen ein wenig kennenzulernen - auch wenn es Fiktion ist, aber ein Kern der Wahrheit wird in Newtons Charakterisierung schon stecken.


    Ja, das finde ich auch total spannend. Irgendwie sind diese ganzen Entdecker, zumindest wie sie hier beschrieben werden, schon ein bisschen irre! Aber den Mann Newton kennenzulernen ist wirklich faszinierend. Obwohl mich hier schon interessieren würde, ob er wirklich so wahr bzw. was Tatsachen entspricht und was künstlerische Freiheit des Autors ist... :zwinker:



    Eine bizarre Vorstellung, dass im Herrenhaus der künftige König und auch zwei künftige Königinnen wohnen, und im Hinterhof gehen die Mitglieder der Royal Society ihren unappetitlichen Versuchen nach. Überrascht hat mich dabei Comstock, der das Ganze offenbar recht pragmatisch sieht.


    :breitgrins: Bei Comstock's Reaktion musste ich wirklich grinsen! Wie nüchtern er diese Versuche betrachtet ist schon irgendwie sehr lustig. Vor allem musste ich mir das Bild vorstellen: 2 komplett irre Wissenschaftler werkeln da die ganze Zeit in der Gegend rum, produzieren v. a. eine Menge Krach und ekliges Zeug und Comstock als gediegender Herr kommt da cool hin und meint nur, dass sie ihre Versuche zur Bekämpfung der Taubheit unterbinden sollen! :lachen: Das war wirklich köstlich!


    Was ich ja total krass finde: Hooke trinkt Quecksilber!!! Na, da wundert es mich nicht, dass ihm die Haare ausfallen und er total schlecht aussieht. Ich muss doch gleich mal nachschauen gehen, wie alt der gute Mensch tatsächlich geworden ist. Nach dem er sich so kontinuierlich selber vergiftet... :zwinker:


    Der Versuch mit dem Hund war wirklich total eklig. Wieder eine Szene, die ich kaum lesen konnte. :entsetzt:
    Auch dass Newton sich die Augen versengt hat, finde ich total irre! Würde mich ja wirklich interessieren, ob er das wirklich gemacht hat? :entsetzt:


    Das brennende London war auch für mich richtig schlimm. Was ich mich nur gefragt habe: Wurden die Häuser gesprengt, damit dem Feuer die Nahrung entzogen wird oder wurde die Stadt absichtlich angezündet?


    Die Szene mit Drake und dem König hatte etwas richtig packendes an sich. V. a. das Ganze aus Sicht von Daniel, der sich wieder als Kind fühlt und seinen Vater retten möchte, fand ich richtig intensiv beschrieben und ich konnte mich da richtig hinein fühlen. Die ganze Szenerie empfand ich auch als zutiefst menschlich.


    Aber jetzt geht es dann erstmal wieder zurück an Bord der Minerva. Ich kann da Miramis nur beipflichten: Es wird mal Zeit, dass sich das Schiff mal weg bewegt und nicht nur vor sich hindümpelt! :breitgrins:



    Ich habe beim ersten Mal lesen auch ewig gebraucht.


    Das beruhigt mich ungemein. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Aber den Mann Newton kennenzulernen ist wirklich faszinierend. Obwohl mich hier schon interessieren würde, ob er wirklich so wahr bzw. was Tatsachen entspricht und was künstlerische Freiheit des Autors ist... :zwinker:


    Nach dem, was ich bis jetzt über Newton gelesen habe, ist Stephensons Schilderung eines sozial inkompetenten Cholerikers korrekt.



    Das brennende London war auch für mich richtig schlimm. Was ich mich nur gefragt habe: Wurden die Häuser gesprengt, damit dem Feuer die Nahrung entzogen wird oder wurde die Stadt absichtlich angezündet?


    Das Löschen des Feuers war offenbar ein ganz eigenes Drama, das in "Quicksilver" nur angedeutet wird. Die Sprengung der Häuser diente tatsächlich dazu, dem Feuer die Nahrung zu entziehen. Zum grossen Feuer in London gibt es bei Wikipedia einen umfangreichen Artikel, der die ganze Dramatik schön beschreibt. Kein Wunder, glaubte Drake, dass das die Apokalypse sei...
    Für mich hat seine "Himmelfahrt" etwas Tröstliches - es hätte dem armen Mann das Herz gebrochen, wenn es keinen "Weltuntergang" gegeben hätte. So konnte er wirklich bis zuletzt seinen Glauben bewahren und mit einer Art Stolz sterben.


    Zum Quecksilberkonsum Hookes: Wie ich an anderer Stelle schrieb, sind wohl vor allem die Quecksilberdämpfe toxisch. Trinken kann man das Zeug relaitiv (!) ungestraft. Aber es kann gut sein, dass er seine Kopfschmerzen vom Qucksilber kommen statt dagegen zu wirken :breitgrins:


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Das Löschen des Feuers war offenbar ein ganz eigenes Drama, das in "Quicksilver" nur angedeutet wird. Die Sprengung der Häuser diente tatsächlich dazu, dem Feuer die Nahrung zu entziehen. Zum grossen Feuer in London gibt es bei Wikipedia einen umfangreichen Artikel, der die ganze Dramatik schön beschreibt. Kein Wunder, glaubte Drake, dass das die Apokalypse sei...
    Für mich hat seine "Himmelfahrt" etwas Tröstliches - es hätte dem armen Mann das Herz gebrochen, wenn es keinen "Weltuntergang" gegeben hätte. So konnte er wirklich bis zuletzt seinen Glauben bewahren und mit einer Art Stolz sterben.


    Ah, super! Vielen lieben Dank für die Infos! :bussi: Muss ich doch gleich mal den Artikel lesen...
    Ja, das stimmt: Für Drake ist quasi die Welt wirklich untergegangen und er konnte friedlich sterben! :breitgrins:



    Zum Quecksilberkonsum Hookes: Wie ich an anderer Stelle schrieb, sind wohl vor allem die Quecksilberdämpfe toxisch. Trinken kann man das Zeug relaitiv (!) ungestraft. Aber es kann gut sein, dass er seine Kopfschmerzen vom Qucksilber kommen statt dagegen zu wirken :breitgrins:


    Echt??? Na ja, werde trotzdem nicht anfangen Quecksilber zu trinken... :zwinker: Ja, ich vermute auch, dass seine Kopfschmerzen durch den Quecksilber-Konsum nicht besser werden... Immer wieder faszinierend, wenn man so liest und mit bekommt, wie lange etwas als "gesund" angsehen wird, bis man schließlich merkt, dass dem nicht so ist... Und wie viele Menschen da quasi als Versuchsopfer sich freiwillig zur Verfügung gestellt haben...


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ja, ich finde es auch klasse, wie Alfa uns mit Infos versorgt! Vielen Dank dafür! :bussi:


    Und noch zu Drake: wie gesagt, sein Tod ist wirklich tragisch; aber andererseits, was wäre das wohl für ein Leben für ihn gewesen, 1667 und die Welt nicht untergegangen? Er wäre höchstwahrscheinlich zu seiner eigenen Karikatur geworden, zum Gespött der Londoner. Also hat dieser dramatische Abgang auch etwas Tröstliches an sich.



    ... Immer wieder faszinierend, wenn man so liest und mit bekommt, wie lange etwas als "gesund" angsehen wird, bis man schließlich merkt, dass dem nicht so ist... Und wie viele Menschen da quasi als Versuchsopfer sich freiwillig zur Verfügung gestellt haben...


    Öhm, dafür ist das Amalgam (= Quecksilber) in den Zahnfüllungen ja das beste Beispiel. :breitgrins:
    Ganz so gesund kann es also nicht sein, Quecksilber aufzunehmen, sonst würden nicht so viele Leute ihre Füllungen austauschen lassen - ich übrigens auch... :engel:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel