Wolfgang Zdral - Tartufo

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.514 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Tierische Krimis sind ja in letzter Zeit besonders beliebt. Seien es Schafe, Hunde, Katzen oder, wie in diesem Fall, Schweine - so lange die vierbeinigen Kollegen erfolgreich gegen allerlei Gelichter vorgehen und uns so beweisen, dass sie ja doch die besseren Menschen sind, finden diese Bücher reißenden Absatz.


    Mit “Tartufo” hat Wolfgang Zdral allerdings eins der gelungeren Beispiele dieses “Genres” vorgelegt. In diesem Mordfall kommt die Rolle des Ermittlers einem Schwein zu - allerdings keinem gewöhnlichen Hausschwein, sondern einem echten Trüffelschwein mit erstaunlicher Nase und noch erstaunlicherem Stammbaum. Leonardo pflegt als Einkommensgarant und Freund seines Herrchens Matteo Gobetti einen für seine Rasse eher untypischen Lebenswandel, mit Futter “A la carte”, einer eigenen Weinsammlung für verschiedenste Gelegenheiten und eigenem Zimmer im Wohnhaus. Als Matteo allerdings tot am Fuß eines Steihangs gefunden wird, die versammelte Sippschaft und Nachbarschaft wie ein Schwarm Geier über das Erbe herfällt und der zuständige Kommissar sich als überhebliches Ekel und dazu noch vollkommen unfähig herausstellt, ergreift Leonardo selbst die Initiative.


    Mit der Hilfe von befreundeten Artgenossen macht er sich als erstes auf die Suche nach der legendären Trüffelkarte, einem Verzeichnis der besten Fundplätze für die kostbaren Pilze und Garant für Gobettis Reichtum. Die Schnitzeljagd aus Hinweisen, die Matteo vorsorglich gelegt hat, ist allerdings nur dank der rohen Kräfte der Wildschweine Hannibal und Diogenes, der Kenntnisse des Verdi-verrückten Jungschweins Caruso und der olfaktorischen Fähigkeiten seiner Kollegin Cleopatra zu lösen. Mehr als einmal greift die Schweinebande selbst ganz handfest ins Geschehen ein, um die Bösen zur Strecke zu bringen oder den Guten aus der Patsche zu helfen.


    Herrlich unkorrekt erweist sich diese Schweinebande tatsächlich als die “besseren Menschen”. Den Menschen an Geist und Körper haushoch überlegen legen sie Eigenschaften an den Tag, die der Normalbürger seinen Schnitzellieferanten nie im Leben zugetraut hätte. Sie sind ausgefeilte Charaktere und werden in all ihrer Verschiedenheit sehr differenziert dargestellt. Die menschlichen Mit- und Gegenspieler, deren es ja auch so einige gibt, wirken dagegen allerdings leider sehr flach und klischeehaft. Der Charme des gelungenen Gegensatzes von Mensch und Tier wurde so leider über weite Strecken verspielt, auch wenn die Schweine für sich genommen wirklich entzückend sind.


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  • Dieses Buch ist absolut köstlich! Das hat mir sogar noch besser gefallen als "Glennkill"!
    Die Story über dieses verwöhnte Schwein und seine Überlegungen über die dummen Menschen sind einfach witzig und leicht runterzulesen ... ich hab zwei Tage für das Buch gebraucht!
    Also wers noch nicht gelesen hat: Sofort damit anfangen!!

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Meine Meinung:
    Total süß. Das ist das erste was mir zu diesem Roman einfällt^^ ich habe diesen Roman meinem Papa mal zum Geburtstag geschenkt und ihn mir dann von ihm ausgeliehen. Ich finde hier hat man einen kurzweiligen Schweinekrimi, der eben einfach Spaß macht. Vor allem Leonardos Ansichten von Gerechtigkeit und was mit bösen Menschen am besten passieren sollte sind köstlich.^^


    Manchmal könnte man durchaus kritisieren dass das Schwein etwas arg menschlich wirkt, aber im Großen und ganzen sah ich stets ein Trüffelschwein vor mir und so manches mal musste ich schon sehr lachen, wenn ich mir vorstellte die Leonardo und seine Freunde einen Schrank durchsuchten und dann natürlich überall klebrige Abdrücke hinterließen. Und das macht den Band dann auch aus, man merkt das es dem Autor wohl einfach Spaß gemacht hat in die Rolle eines Trüffelschweins zu schlüpfen- nach dem Motto: Mal sehen was passiert^^ tja und beim Lesen bekommt man auch nicht nur einmal großen Hunger auf die italienische Küche, denn irgendwie hat man schon das Gefühl in Italien zu sein, und dies obwohl es in Deutschland geschrieben wurde.
    Das Buch macht eben einfach Spaß, gerade weil der Ermittler ein Schwein ist und alles aus seiner Sicht erzählt wird. Der Kriminalfall selbst und dessen Lösung ist finde ich dabei eher unwichtig, aber der Weg zur Lösung, tja den kann ich nur empfehlen! Wenn man also doch einmal Lust hat auf ein Trüffelschwein dann macht man mit diesem Roman nichts falsch!


    4ratten


    PS: Ich freu mich schon auf den zweiten Band, am besten schenk ich den einfach meinem Papa *gg*