Jung Chang - Wilde Schwäne

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  • Jung Chang - Wilde Schwäne. Die Geschichte einer Familie


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    Klappentext:
    Jung Chang erzählt die Geschichte von drei Generationen in China - die ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihre eigene Geschichte. Von der Kaiserzeit bis zur Herrschaft Maos und seiner Nachfolger erlebt Jung Changs Familie die rücksichtslose Umsetzung politischer Ideen, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat und die Jung Chang und ihre Familie nur unter großem Leid überleben konnten.


    Teilnehmer:
    Tiefblau
    Machandel
    Phistomefel
    tjaa
    Samia
    Kirsten


    Viel Spaß!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe heute früh angefangen zu lesen und bin mir dem ersten Kapitel "Zwei kleine goldene Lilien" durch.
    Jung Chang schreibt sehr gefühlvoll. Es gefällt mir bis jetzt sehr. Ich hatte es mir schwerer vorgestellt.


    Aber schon jetzt wird einem die damalige Zeit mit ihrer Härte nahe gebracht. Der Ursprung der Bezeichnung "goldene Lilien" :entsetzt: Ich habe richtig mitgefühlt. Gänsehaut. Wie kann man soetws tun? :grmpf:

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • :winken:
    Habe gestern das 6 Kapitel beendet. Dieses Buch lässt mich nicht mehr los. Das lesen geht einfach. An manchen Stellen ist es mir persönlich zwar zuviel "Politik" aber es ist schließlich auch eine Familienchronik und das nach und nach Mao Zedung auftaucht, ist dann nicht verwunderlich.
    Der Schreibstil gefällt mir immer noch. Keine Spur von Distanz.
    Obwohl die Autorin selber im Buch noch nicht geboren ist, schildert sie die Welt ihrer Großmutter und Mutter sehr genau und klar.


    An vielen Stellen musste ich einfach schlucken. Das China, recht unmenschlich regiert wurde war mir klar, aber was das genau bedeutet hat.....
    Im 5 und 6 Kapitel taucht man durch die Jugend-Beschreibung der Mutter ein in die, sich langsam festigende und hochsteigende Partei.
    Es wird bestimmt noch sehr interessant.


    Aber nicht nur die Politik ist es die einen erschaudern lässt, sondern auch die Regeln in den Familien. Wie die Töchter und Söhne behandelt werden ist manchmal echt erschreckend....


    Freue mich aufs Weiterlesen

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Ich habe noch nicht wirklich mit dem Buch angefangen - zuviel um die Ohren. Ich hoffe aber, dass ich heute abend einen sinnvollen Beitrag abliefern kann. Nicht, dass das hier noch eine Ein-Mann-Leserunde wird. :zwinker:

  • Ich habe bisher nur das Vorwort (zur erweiterten Neuausgabe, ich weiß nicht, ob die alle haben? Da steht aber sowieso nur ein bißchen was zur Entstehung des Buches drin*) und die Hälfte des ersten Kapitels "geschafft", was mich sehr ärgert, aber die Zeit war eben nicht (ab heute wird es besser!). Das Buch liest sich jedenfalls so an, als würde ich es bald verschingen müssen, die Geschichte ist fesselnd erzählt und die historischen und geschichtlichen Details bisher gut verpackt.


    *Doch, ein Fakt, der mich nicht mehr loslässt: Warum hat Mao Blumen verbieten lassen? Ausgerechnet Blumen? Vielleicht kommt dazu noch mehr. Ich bin, was die chinesische Geschichte angeht, quasi ein unbeschriebenes Blatt, muss ich zu meiner Schande gestehen. Ich kannte nur Füßebinden und Hongkong, als Stichworte. Mit welcher "Vorbildung" geht ihr an das Buch?


    Auf eine schöne Leserunde!

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Ich habe, glaube ich, die gleiche Ausgabe wie du. Bei mir steht "erweiterte Neuausgabe" von Club. Und das Vorwort ist sehr lang....
    Wieso Mao Blumen verboten hat, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat das etwas mit dem, von ihm gewollten, sehr ausgeprägtem Personen/Parteikult zu tun? :gruebel:


    Vorbildung hatte ich gar keine. Ich wusste nur so allgemeine Sachen von der Zeit Maos und den (Nicht-)Rechten der Chinesen. "Füße binden" war mir total unbekannt.

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • So, jetzt habe ich auch ein bisschen geschafft. :breitgrins:


    Zu den Blumen: Wenn ich richtig informiert bin, dann hat Mao nicht die Blumen direkt verboten, im Gegenteil, Blumen wurden als Ehrerbietung verlangt. Immerhin werden Blumen ja auch als Opfergaben für Götter benutzt. Er hat Parks und Gärten verboten, bzw. vernichten lassen, um sich von den Gärtnern zu befreien, auch galten die wohl für ihn als zu elitär... Warum er jetzt die Gärtner nicht wollte weiß ich aber auch nicht, vielleicht sah er da unterdrückte Arbeiter?



    Bisher finde ich dieses Buch sehr beeindruckend, auch wenn ich noch nicht sonderlich weit bin. Die Praxis der gebundenen Füße kennt wahrscheinlich jeder, aber wenn man die Technik beschrieben bekommt wird mir doch ganz anders... Besonders, nachdem ich mir mal Bilder von diesen Lotosfüßen angesehen habe (Wikipedia)... Kein Wunder, dass man da nicht laufen kann und dass die Füße faulen. Am schlimmsten finde ich ja eigentlich, dass Frauen ohne diese Füße sowenige Chancen hatten, dass sie hinterher ihre Mütter beschimpften! Andererseits gab es hier ja auch ähnlich barbarische Praktiken, ich denke hier z.B. an einen mittelalterlichen Keuschheitsgürtel (okay, den kann man abnehmen) oder Frauenbeschneidungen in Afrika.


    Ich finde auch Jung Changs Großmutter bewundernswert, wie sie sich gegen diese Widerstände mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzt. Für die Zeit eine sehr starke Frau, wie ich finde. Besonders klasse fand ich es, dass sie gegen das Opium standhaft geblieben ist, selbst nachdem alle sie ermutigt haben.
    Als eine in der heutigen Zeit geborene und zu selbstständigen Denken erzogene Frau finde ich das Frauenbild von damals (weltweit eigentlich..) furchtbar. Frauen sollen dumm, stumm, hilflos, stets zu Diensten und anspruchslos sein. Und natürlich mindestens einen Sohn gebären. Auch die Praxis der Konkubinen stößt mir sauer auf, da sieht man mal wie ähnlich sich die verschiedenen Gesellschaften der Welt sind, immerhin gelten/galten mehrere Frauen überall als Statussymbol. Mehr waren sie wohl auch nicht; Gebärmaschinen und Statussymbole.
    Ich denke auch, dass das Verhalten innerhalb dieser Familien, die Intrigen unter den Frauen normal waren, immerhin konnte man nur so seinen Platz sichern. Einerseits habe ich Mitleid mit Changs Großmutter, aber andererseits auch mit den anderen, die um ihre Existenz fürchten müssen.
    Mit Dr. Xia hat sie aber wirklich Glück gehabt, auch wenn sie nun arm war, ich glaube schon, dass da alles glücklicher waren als vorher. Und er schafft es ja auch sich wieder hoch zu arbeiten.


    Changs Mutter hatte ja keinen guten Start, vom General wird sie gewollt, soll aber bei seiner Ehefrau aufwachsen, bei den Xias wird sie schikaniert und dann wird sie zwar von Dr. Xia und ihrer Mutter geliebt, lebt aber in Armut... Ich bin wirklich gespannt wie sie sich entwickelt, ein bisschen wissen wir ja aus dem Vorwort.


    Zur Übersetzung muss ich noch sagen, dass ich positiv überrascht bin. Ich habe in letzter Zeit einige mehr oder weniger schlechte Übersetzungen gelesen, bei denen teilweise ganze Sätze völlig unklar oder falsch waren, aber diese ist super gelungen!
    Ich sehe schon, dieses Buch wird mich über die Lektüre hinaus beschäftigen.


    (Ach ja, ich bin was chinesische Geschichtskenntnisse angeht auch unwissend. Ich weiß wer Mao war und dass die Kulturrevolution stattfand, ich denke so kann man das ganz gut zusammenfassen. Aber man lernt in dem Buch auch dazu einiges.)

  • Noch ein bisschen weiter. :breitgrins:


    Die Beschreibung der Zuständen unter den Belagerungen verursacht wirklich Gänsehaut, ich wusste gar nicht, dass die Mandschurei gleich von vier Armeen besetzt worden war... Vor allem verstehe ich jetzt eine Szene aus einem anderen Buch, in der es um eine Auseinandersetzung zwischen Kuomintang und den Kommunisten geht besser.
    Außerdem zeigen diese Kapitel, dass es egal ist wer die Besatzer sind, kommen sie zu Macht werden es alles Diktatoren, bei den Kommunisten wird es ja nciht anders werden. Ich war übrigens erstaunt, dass die Sowjetunion auch China geplündert und "Reparationszahlungen" verlangt hat, irgendwie dachte, das wäre nur in Ostdeutschland so gewesen.


    Ich finde die Beziehungen der Chinesen und deren Art sich etwas mitzuteilen extrem anstrengend, ich würde vermutlich sämtliche Andeutungen verpassen.
    Changs Mutter hat sich nun dem kommunistischen Untergrund angeschlossen und ich finde besonders die Szene beeindruckend, in der sie verhaftet und in den Folterkeller geführt wird. Ich bin gespannt, wie oder ob sie sich verändert, wenn sie merkt, dass die Kommunisten doch nicht das bringen, was sie versprechen.
    Wenn man weiß, wie das weiter gehen wird, verstehe ich Changs Bemerkung im Vorwort, dass die Situation heute in China besser sei als jemals zuvor.

  • Hallo!


    Ich habe bis jetzt nur das erste Kapitel gelesen aber bei mir kommen schon wieder ähnliche Gefühle hoch wie beim ersten Lesen. Ich bin wieder ganz erschüttert über die Rolle der Frauen zur Zeit von Changs Großmutter. Außer als Dekorationsgegenstand haben sie keinen Wert und sollen ganz offensichtlich nicht zu intelligent sein. Allein die Aussage "Frauen haben lange Haare und ein kurzes Gedächtnis" sagt schon alles.


    Ich empfinde auch Changs Urgroßeltern sehr kalt. Der Vater verhökert seine eigene Tochter als Konkubine und erlaubt ihr nicht sich über ihre Rolle zu beklagen. Die Mutter bindet ihr die Füsse obwohl sie durch die gleichen Qualen gehen mußte. Ich könnte das nicht, besonders wenn mich meine Tochter dabei unter Tränen anfleht aufzuhören.


    Changs Großmutter ist unglaublich mutig, dass sie sich der ersten Frau wiedersetzt und mit ihrem Kind flüchtet. Das hätte ich ihr nicht zugetraut, besonders weil sie ja nichts anderes kennt als blinden Gehorsam.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich empfinde auch Changs Urgroßeltern sehr kalt. Der Vater verhökert seine eigene Tochter als Konkubine und erlaubt ihr nicht sich über ihre Rolle zu beklagen.


    Changs Großmutter ist unglaublich mutig, dass sie sich der ersten Frau wiedersetzt und mit ihrem Kind flüchtet. Das hätte ich ihr nicht zugetraut, besonders weil sie ja nichts anderes kennt als blinden Gehorsam.


    Die Flucht der Großmutter mit dem kleinen Mädchen hat mich auch sehr beeindruckt. Umso mehr verachte ich, wie du, den Urgroßvater. Das ist alles ziemlich hart und unmenschlich.

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Hallo!


    Samia: wir können das Verhalten des Vaters nicht verstehen, aber für ihn war es wohl eine normale Sache. So wie Chang die beziehungen der damaligen Zeit beschrieben hat, hat er sich wahrscheinlich nichts weiter dabei gedacht.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ich empfinde auch Changs Urgroßeltern sehr kalt. Der Vater verhökert seine eigene Tochter als Konkubine und erlaubt ihr nicht sich über ihre Rolle zu beklagen. Die Mutter bindet ihr die Füsse obwohl sie durch die gleichen Qualen gehen mußte. Ich könnte das nicht, besonders wenn mich meine Tochter dabei unter Tränen anfleht aufzuhören.


    Man muss aber auch bedenken, dass Frauen ohne Lotosfüße noch weniger wert waren. Chang schreibt ja auch, dass Töchter, deren Mütter die Verbände aus Mitleid lösten denen später Vorwürfe machten. Ohne diese Füße hatten sie noch weniger Chancen auf einen Ehemann und das war ja eigentlich das Einzige was Frauen offen stand und waren, wenn sie doch heirateten wegen der Füße dem Spott und der Verachtung ausgesetzt.
    Klar ist das furchtbar, eben weil die Mutter es kannte, aber die Lotosfüße haben es Changs Großmutter ja erst ermöglicht überhaupt ein besseres Leben zu führen. Der General hätte sie garantiert nicht geheiratet, wenn die Füße normal gewesen wären...


    Aber ich finde gerade diese Praxis zeigt, wie seht Frauen Dekogegenstände waren, wenn sie damit nicht einmal laufen konnten... Und das mit der Bildung war hier ja auch nicht anders.

  • Gott bin ich blind! Mir ist erst eben gerade aufgefallen, dass es am Ende des Buches einen Stammbaum und eine Zeitleiste bzw Tabelle gibt... Finde ich sehr hilfreich, so hat man die Familiengeschichte und die Historie nochmal gegenübergestellt.


  • Gott bin ich blind! Mir ist erst eben gerade aufgefallen, dass es am Ende des Buches einen Stammbaum und eine Zeitleiste bzw Tabelle gibt... Finde ich sehr hilfreich, so hat man die Familiengeschichte und die Historie nochmal gegenübergestellt.


    Stimmt, das habe ich hinten auch drin, mit einer passenden Karte von China!


    Habe vorhin das 9 Kapitel beendet und bin immer noch begeistert obwohl es mir nun wirklich zu viel Politik wird.... die Verwaltungsprinzipien in der Partei werden immer härter und unglaublicher.

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Hallo!


    Gott bin ich blind! Mir ist erst eben gerade aufgefallen, dass es am Ende des Buches einen Stammbaum und eine Zeitleiste bzw Tabelle gibt... Finde ich sehr hilfreich, so hat man die Familiengeschichte und die Historie nochmal gegenübergestellt.


    In der englischen Ausgabe ist der Stammbaum vorne- den konnte ich einfach nicht übersehen :zwinker:


    Mittlerweile bin ich ein kleines bisschen weiter gekommen (ich habe einfach zu viel um die Ohren im Moment) und bin immer noch ganz traurig über das schwere Leben der Frauen in der damaligen Zeit. Entweder man war ein Biest oder man ging unter :sauer: Das Verhalten der zukünfitgen Stiefkinder fand ich auch sehr hart. Natürlich ist eine so junge zweite Frau erstmal ungewöhnlich, aber warum gönnt man dem Vater nicht einfach sein Glück?


    Liebe Grüße
    Kirsten (die sich vornimmt am Wochenende mehr zu lesen)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin auch gerade an der Stelle, an der Changs Mutter in Chengdu ankommt.


    So langsam zeigt sich ja, dass der Kommunismus nicht ganz das ist, was sich viele, insbesondere Changs Mutter vorgestellt haben. Die Bespitzelung fängt an und obwohl es ja eigentlich hieß man sei gegen Vetternwirtschaft und Willkür geschieht genau das.
    Ich weiß nicht ob ich ihren Vater für seine Prinzipientreue bewundern oder für dumm halten soll, immerhin macht er es seiner Familie unnötig schwer, das zeigt gerade auch diese Einstufung am Ende. Es ist klasse, das er so unbestechlich ist, aber das geht eben auf Kosten seiner Familie und da ist er ja auch unnötig hart.
    Viele Regelungen sind sowieso unsinnig und reine Schikane!
    Besonders schlimm finde ich immer die Schilderungen der Intrigen, wie da einfach so, weil man jemanden nicht mag Lügen erfindet, um den loszuwerden. Eigentlich solte es ja sowas unter den Kommunisten nicht mehr geben, da werden sie der Kuomintang mit der Willkür schon ähnlich, wenn nicht schlimmer.


    Auch bei der Fehlgeburt und allem drumherum musste ich schlucken, vor allem, weil ihr Vater da auch wieder keine Rücksicht genommen hat.


    @Kirsten
    Ich glaube bei Dr. Xias Familie ging es nicht darum, dass sie ihm das Glück nicht gönnten, die hatten Angst um ihr Geld und ihre Zukunft. Besonders der eine hatte ja nichts, sondern war nur der Verwalter... Außerdem fanden sie es nicht gut, dass sie über ihnen stand, obwohl sie viel jünger war. Irgendwo finde ich das verständlich, auch wenn besonders der Selbstmord ziemlich übertrieben war. Zum Glück setzen sich beide am Ende durch.


    @Samia
    An dem Satz bin ich auch hängengeblieben, ich finde der beschreibt das Ganze sehr gut.


  • Ich weiß nicht ob ich ihren Vater für seine Prinzipientreue bewundern oder für dumm halten soll, immerhin macht er es seiner Familie unnötig schwer, das zeigt gerade auch diese Einstufung am Ende. Es ist klasse, das er so unbestechlich ist, aber das geht eben auf Kosten seiner Familie und da ist er ja auch unnötig hart.
    Viele Regelungen sind sowieso unsinnig und reine Schikane!


    Ja das stimmt. Mittlerweile halte ich ihn für dumm und blind. Er tut seiner Familie wirklich unnötig weh und macht das (Familien)Leben fast unmöglich. Obwohl ich eigentlich noch hoffe das er es irgendwann merkt. Familie bedeutet doch jedem wenigstens irgendwas. Und....er ist doch ein "aufgeklärter" Mensch, auch wenn er sehr innig an seiner Partei und deren Gedankengut hängt.

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Hallo!


    Samia & Tiefblau: ich finde den Vater auch grenzwertig. Er stimmt der Partei bei allem blind zu während Changs Mutter ihre eigene Meinung hat und diese auch noch (habe gerade Kapitel 6 ausgelesen) ausspricht. Ich kann mich erinnern dass ich ihn schon beim ersten Lesen nicht unbedingt sympatisch fand.


    Ich hatte komplett ausgeblendet wie schrecklich sich die Japaner verhalten haben und wie die Chinesen blind an allen Rache für dieses Verhalten genommen haben. Danach kamen die Russen, die auch nicht viel besser waren. In diesen bewegten Jahren hatte Changs Mutter wirklich Glück so ungeschoren davon gekommen zu sein. Aber diese Zeit hat sie auch geprägt und zu der starken Frau gemacht, die sie war als sie ihren zukünftigen Mann kennengelernt hat. Ich denke mir schon die ganze Zeit, dass sie eigentlich nicht für die kommunistische Partei gemacht ist- aberwelche Alternative hat sie sonst noch?


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten
    Ich glaube nicht, dass eine rebellische junge Frau wie ihre Mutter großartig eine Wahl gehabt hat... Ich meine, sie hat ja von anfang an nicht in diese Welt der Kuomintang gepasst, von daher war für sie diese Untergrundarbeit perfekt, sie konnte gegen die Normen kämpfen. Als dann die Kommunisten die Norm wurden und sich zeigt, dass auch jetzt eigentlich nichts so ist, wie sie sich das gewünscht hat gibt es auch nicht wirklich eine Alternative. Wem hätte sie sich denn anschließen können? Die Kuomintang ist das, gegen das sie gekämpft hat und außer dem Kommunismus gibt es nichts. Ich glaube der Kommunismus war dann nichts mehr für sie, als er die Norm wurde, ich schätze sie eher als Rebellin ein, die sich an etwas reiben kann...

  • Hallo!


    Nach Kapitel 7 mag ich Changs Vater immer weniger. Dass er die Interessen der Partei über seine Frau stellt und trotzdem sagt dass er sie liebt passt für mich nicht zusammen. Erst nach der Fehlgeburt zeigt er mehr Gefühl was für meiner Meinung nach viel zu spät ist.


    Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung dass Changs Mutter die Partei so hinterfragt hat. Für mich waren ihre Eltern immer 100% linientreu und desdhalb ein bisschen unsympatisch. Jetzt kann ich richtig mit der Mutter mitfühlen. Wozu so ein re-Read alles gut ist :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.