Kai Meyer - Die Sturmkönige-Trilogie: Dschinnland

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    Kai Meyer - Dschinnland


    Inhalt:


    Am Tag seiner Geburt trug sein Vater ihn auf einem fliegenden Teppich hinauf in den Himmel - Tarik al-Jamal, der beste Schmuggler auf den Himmelsrouten des Orients. Keiner reitet einen Teppich wie er - bis er draußen im Dschinnland, den tödlichen Wüsten zwischen Samarkand und Bagdad, seine große Liebe Maryam verliert. Gebrochen und einsam verdingt sich Tarik bei illegalen Teppichrennen. Doch dann will sein jüngerer Bruder Junis die mysteriöse Sabatea durchs Dschinnland nach Bagdad bringen. Tarik fürchtet um ihr Leben - und stellt sich einmal mehr den Geistern seiner Vergangenheit. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, eine Odyssee auf fliegenden Teppichen, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und Sturmkönigen...


    Meine Meinung:


    Mit diesem Roman hat Kai Meyer nun den Auftakt zu seiner neuesten Trilogie "Die Sturmkönige" vorgelegt. Diesmal hat er sich als Setting eine verwunschen-düstere, orientalische Wüstenwelt ausgesucht und entsprechend viele orientalische Elemente wie zum Beispiel die Dschinne, fliegende Teppiche und geheimnisvolle Paläste eingebaut.


    Das Buch startet fulminant mit einem absolut spannenden Teppichrennen und entwickelt sich auch weiterhin sehr tempo- und actionreich. Neu war für mich, dass es bei Kai Meyer auch Erotikszenen gibt - das hat mich überrascht, passt aber sehr gut in die Geschichte; und natürlich kann Kai Meyer auch das sehr gut, wen wunderts. Sprachlich vermisste ich anfangs die poetische, manchmal fast blumige Sprache des Autors, bis mir klar wurde, dass dieser Sprachstil womöglich recht seltsam in dieser kargen, wüsten Landschaft gewirkt hätte - also hat er den Stil hier etwas nüchternen und ich möchte fast sagen, erwachsener gehalten.


    Nachdem diese kleinen Startholperer überwunden waren, hat mich der Roman voll und ganz in seinen Bann gezogen! Die Handlung ist wieder mal ganz toll ausgedacht und hat so einiges an Überraschungen parat. Die Protagonisten sind allesamt faszinierende Figuren, die in ihren Zügen sehr genau ausgearbeitet sind. Ihre Charakterisierung beschert dem Roman immer wieder auch ruhigere Passagen, die sich sehr rund einpassen und dem Leser Zeit zum Atemholen geben. Mir hat es sehr gut gefallen, die Dreiecksgeschichte zwischen Tarik, Junis und Sabatea zu verfolgen und sie dabei immer besser kennen zu lernen.


    Die magischen Elemente in der Geschichte sind das i-Tüpfelchen. Fliegende Teppiche sind ja jedem ein Begriff, aber hier habe ich zum ersten Mal erlebt, dass jemand sich die Mühe macht, ein magisches Konzept für ihre Beherrschung zu entwickeln. Nur so viel: es hat mit dem Teppichmuster zu tun.... Außerdem gibt es Elfenbeinpferde, was mein Herz natürlich gleich höher schlagen ließ. Die Dschinne und ihre Kreaturen sind in den schrecklichsten Farben geschildert, und wer sich diese Wesen trotz eingehender Beschreibung immer noch nicht vorstellen kann, der darf sich dann ein Bild davon auf Kai Meyers Homepage machen. Auch hier beweist der Autor wieder mal seinen unerschöpflichen Ideenreichtum und seine Kreativität beim Erfinden neuer Geschöpfe, Bauten und Landschaften.


    Das Ende ist sehr offen, wovon aber beim ersten Teil einer Trilogie fast immer ausgegangen werden muss. Auch ist noch nicht wirklich erkennbar, auf was diese Geschichte letztendlich hinauslaufen will. Trotzdem, mich hat dieses Buch begeistert, mitgerissen und bewegt, und jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung! Ich empfehle es gerne an alle Fantasy-Fans weiter, die auch ohne das übliche Fantasy-Personal auskommen und sich auf ein spannendes Wüstenabenteuer mit vielen phantastischen Elementen einlassen wollen.


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich hatte mich ziemlich auf das Buch gefreut, aber ehrlich gesagt war ich ziemlich enttäuscht bzw. wurde einfach nicht warm mit der Geschichte und den Figuren. Tarik war mir so unsympathisch, dass ich keine Lust hatte, über Seite 50 hinaus weiterzulesen :sauer: Die besagte Erotikszene hat mir auch nicht gefallen. Nicht aus Prüderie, sondern weil ich sie an der Stelle überflüssig und unnötig fand.


    Vielleicht sollte ich mich lieber an Meyers historisch-unheimliche Romane halten. Ich mochte ja schon den Auftakt zur Merle-Trilogie nicht so.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Eine sehr schöne Rezi, Miramis. Jetzt hast du mir doch glatt richtig Lust darauf gemacht... Und erst heute habe ich den 2. Teil in der Buchhandlung stehen sehen... Naja, erstmal stehen sie noch auf der Wunschliste...


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Bei mir steht das Buch noch im Regal. Die Meinungen sind ja sehr unterschiedlich. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich es jetzt schon lesen sollte oder lieber warte bis zumindest ein Folgeband erschienen ist.


    Edit: Jetzt lese ich gerade, dass der 2. Band schon erschienen ist (bin wohl nicht auf dem neuesten Stand). Naja, jetzt muss es noch ein paar Monate warten.

  • Ich stand schon öfters im Laden vor dem Buch, war mir aber nicht sicher ob es mir gefallen würde ( Das Wolkenvolk war im dritten Teil nicht mehr so das wahre, und ich wusste nicht, ob Meyer sich wieder steigern kann) aber nach dieser guten Rezi werde ich es wohl kaufen. Gruß, Donut

  • Ich hab es mir jetzt doch nicht gekauft sondern aus der Bücherei ausgeliehen, um mein Geld für eine Londonfahrt zu sparen. (Ich werde dort wohl einige kaufen :rollen:), aber egal, hier meine Reszension:


    Das Buch hat viele schöne Einfälle, allesamt sehr orientalisch angehaucht, wie Teppichreiter und wunscherfüllende Dschinne (Die allerdings etwas vom Alltagsdschinn abweichen). Die bereits diskutierte Erotikszene fand ich auch eher passend als störend. Gestört hat mich allerdings, dass das Buch in einem totalen Cliffhanger endet, das mag ich einfach nicht. Klar, bei einer Trilogie müssen manche Handlungsstränge übernommen werden, aber etwas abgerundet sollte es schon sein...


    4ratten

  • Hallo !


    Habe auch gerade mit Die Sturmkönige angefangen - Meyer schreibt hier sehr sparsam, denke da muss man scih mit anfreunden. Die Eroticszene hat mich auch ziemlich überrumpelt, wirklich wichtig für die Geschichte war sie nicht. Trotzdem liest Es sich bisher ganz gut. Das etwas zweifelhafte Verhalten der Figuren finde ich auch mal erfrischend.


    Gruß Holger

    Phantastik Geschichten aus eigener Feder, gibt es hier:<br /><br />mindworlds.de

  • Mir ging es wie Valentine, ich bin mit den Figuren und der Geschichte überhaupt nicht warm geworden. Ich habe vielleicht 30 Seiten gelesen und dann angefangen zu blättern. Bloss kam da leider nichts, was mich irgendwie zum Weiterlesen animiert hätte. Über die Erotikszene habe ich mich allerdings sehr gewundert, da mir sowas bei Kai Meyer noch nicht untergekommen ist.


    Hoffentlich gefallen mir die nächsten Bücher von Kai Meyer wieder besser. Da warten ja auch noch einige auf meinem SuB.

  • Kai Meyer - Dschinnland. Die Sturmkönige 1

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    Tarik al-Jamal ist der beste Teppichreiter in Samarkand. Mit dem Gewinnergeld aus illegalen Teppichrennen hält er sich über Wasser. Bis zu einem Rennen, in dem plötzlich sein Bruder Junis auftaucht. Junis ist fünf Jahre jünger als Tarik, doch die beiden Brüder haben schon mehr als drei Jahre kein Wort mehr miteinander gesprochen. Und nun setzt Junis alles daran, das Rennen zu gewinnen, auch wenn er Tarik eigentlich nicht schlagen kann. Er braucht das Geld um mit einer entflohenen Sklavin, Sabatea, durch das Dschinnland nach Bagdad zu reisen.
    Tarik, der jahrelang als Schmuggler nach Bagdad reiste, weiß, wie gefährlich die Strecke ist und macht sich auf, die beiden zu beschützen, den vor sechs Jahren hatte er Maryam, seine große Liebe im Dschinnland verloren und will nicht, dass so etwas nochmal passiert…


    Von Kai Meyer habe ich dieses Jahr bereits vier andere Bücher gelesen und jedes Buch hat das Lesevergnügen nochmal gesteigert. Und so erging es mir auch mit den Sturmkönigen, bisher.
    Ich war von der ersten Seite an im Buch gefangen. Meyer hat sich einen tollen Anfang ausgedacht: Ein Teppichrennen quer durch Samarkand! Sofort war ich in der Geschichte drin und konnte und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen und ich habe jede Minute, die ich Zeit zu lesen hatte vollkommen ausgekostet.


    Ich finde alleine der Ort, der Orient, sehr sehr toll gewählt und ich habe bisher noch keinen Fantasyroman gelesen, der dort spielt. Viele bekannte, fantastische Figuren kommen hier vor, fliegende Teppiche, die ganz toll gesteuert werden, Dschinne, die Samarkand bereits seit 50 Jahren belagern, etc.
    Und auch andere schöne Wesen kommen vor, wie z.B. Ifrits oder Elfenbeinpferde. Das Buch wimmelt nur so vor tollen, fantastischen Einfällen, die mich begeistern konnten.
    Und wie es zum Orient gehört, gab es auch die ein oder andere erotische Szene, die mir sehr gefallen und Meyer toll gemeistert hatte.


    Und die Personen. Tarik und Junis sind sicherlich keine einfachen Personen, sondern welche mit Ecken und Kanten, und vorallem Tarik ist mir mit der Zeit ans Herz gewachsen, besonders da er immernoch seiner Liebe Maryam etwas nachtrauert.
    Bei Sabatea habe ich mir schwer getan. Sie empfand ich immer als sehr geheimnisvoll, man kennt ihre wahren Absichten nicht, warum sie unbedingt nach Bagdad will. Aber dennoch habe ich mich im Laufe des Buches sehr mit ihr angefreundet…


    Was mir noch sehr gefiel war, dass das Buch nur die Zeit im Dschinnland enthält. Und so ist das Buch zwar an sich geschlossen, aber dennoch bleiben viele Fragen offen. Zu viele für mich, sodass ich sofort mit dem zweiten Band weitermachen musste.
    Für mich gehört “Dschinnland” auf alle Fälle zu meinen Highlights und Kai Meyer zu meinen Lieblingsautoren.
    5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich habe "Dschinnland" gerade beendet und bin sehr froh, dass ich Teil II auch gleich aus der Bücherei mitgenommen habe!
    Mir hat das Buch auserordentlich gut gefallen. Ein schöner, aber einfacher Schreibstil, der einen flott durch das Buch gleiten lässt.
    Auch die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Die ganze Fantasy über Dschinne, Magie, fliegende Teppiche u.s.w. haben mich total angesprochen. So eine Thematik habe ich vorher noch nicht gelesen.
    Da es mein erstes Buch von Kai Meyer war, kann ich ja keine Vergleiche anstellen, aber mir hat die Erotikszene gefallen und auch die unterschwellige, beginnenden Liebesgeschichte finde ich schön.
    Wie gesagt, ich bin froh direkt mit Teil II weitermachen zu können. Dschinnland bekommt von mir
    5ratten

  • Ich lese das Buch gerade, die ersten beiden Drittel habe ich hinter mir, und bin etwas hin- und her gerissen. Tarik, Junis und Sabatea finde ich interessant, gerade, weil sie etwas kantig sind, auch wenn sie mir bisher nicht wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich lese auf jeden Fall gerne über sie! Ganz toll und faszinierend finde ich die Magie des Teppichreitens. Und die Elfenbeinpferde sind einfach tolle Geschöpfe, die es mir auch angetan haben. Was für ein schönes Bild! Die Seiten fliegen auch nur so dahin, denn die Handlung ist sehr spannend und gerade das Setting ist auch mal außergewöhnlich.


    Allerdings empfinde ich die Geschichte als unerwartet düster und teilweise sogar eklig die Beschreibungen. Wenn ich nur an den Narbennarr und den Kettenmagier denke, wird mir fast schlecht. Das, die Gemetzel bei den Kämpfen und das grausame Verhalten der Dschinne ihren Gefangenen gegenüber sind schon auf längere Strecke dominierend und ziehen mich gerade etwas runter. Ich habe natürlich schon viele schreckliche oder grausame Geschichten gelesen und bin normalerweise auch nicht so empfindlich damit, aber hier bei der Geschichte habe ich das irgendwie nicht so erwartet. Eher mehr temporeiches Abenteuer als eklig agierende Dschinne.


    Nun gut, ich hoffe die bedrohliche Gefangenschaft ist bald zu Ende und man kommt wieder an die frische Luft. :zwinker:

  • Heimfinderin: da ich das Buch recht begeistert aufgenommen habe, würde mich natürlich interessieren, wie es dir im weiteren Verlauf ergangen ist.



    Allerdings empfinde ich die Geschichte als unerwartet düster und teilweise sogar eklig die Beschreibungen. Wenn ich nur an den Narbennarr und den Kettenmagier denke, wird mir fast schlecht. Das, die Gemetzel bei den Kämpfen und das grausame Verhalten der Dschinne ihren Gefangenen gegenüber sind schon auf längere Strecke dominierend und ziehen mich gerade etwas runter.


    Ich kann mich vage daran erinnern - insbesondere die Kettenmagier haben mich auch dermaßen abgestoßen. Aber mein Gesamteindruck war dann am Ende doch sehr positiv, weil Tempo, Spannung und Sprache für mich gestimmt haben. Und im Gedächtnis blieben mir vor allem die magisch-poetischen Szenen und die orientalische Atmosphäre.


    Leider muss ich sagen, konnte mich im Verlauf der Trilogie nur noch der zweite Band überzeugen; der dritte gefiel mir dann nicht mehr so gut. Wie ganz oft bei Kai Meyer, gings ein bisschen arg drunter und drüber, und auch die düstere Grundstimmung und die Ekelszenen verstärken sich im letzten Band noch.


    Insgesamt gesehen gibts aber weitaus schlechteres. :zwinker: Ich bin gespannt, wie am Ende dein Urteil ausfällt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Endlich komme ich mal dazu zu antworten.



    Heimfinderin: da ich das Buch recht begeistert aufgenommen habe, würde mich natürlich interessieren, wie es dir im weiteren Verlauf ergangen ist.


    ICh habe es recht schnell fertig gelesen, denn spannend war es natürlich. Die Kämpferei gegen Ende mit den Sturmkönigen und den Dschinnen und diesem eklige Narbennarr fand ich dann wieder nicht so schön. Ich weiß auch nicht, warum ich gerade damit in dem Buch meine Probleme hatte, denn ich habe wirklich schon Schlimmeres gelesen. Ich hatte aber ja auch etwas anderes erwartet, vielleicht enttäuscht mich das etwas. Insgesamt empfand ich die Geschichte einfach zu düster und eklig für meinen momentanen Geschmack. Die magischen Szenen, die dir so gut gefallen haben, empfand ich dagegen auch toll. Das Teppichfliegen, die Elfenbeinpferde...davon hätte ich mir einfach viel mehr gewünscht. Gerade die orientalische Atmosphäre ließ mich mehr davon erwarten, aber irgendwie wurde es zu viel von diesen dunklen Szenen erdrückt. Die Charaktere allerdings haben mir bis zum Schluss gut gefallen und natürlich will ich wissen wie es weitergeht. :breitgrins:



    und auch die düstere Grundstimmung und die Ekelszenen verstärken sich im letzten Band noch.


    Uh, das ist nicht so toll. Aber ich nehme an, man kann nicht einfach nach dem zweiten Teil aufhören ... :zwinker:

  • Ich habe eure Beiträge jetzt nur mal überflogen, weil ich noch nicht zu viel wissen wollte. Das Buch steht nämlich noch bei mir im Regal - und auf der SLW-Liste.


    Hat vielleicht jemand Lust auf eine Leserunde zu dem Buch? Ich habe nämlich noch nie ein Buch von Kai Meyer gelesen, habe aber mittlerweile wirklich Lust darauf bekommen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn ich es nicht allein tun müsste. :zwinker:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10


  • Hm, das hört sich jetzt nicht unbedingt nach einem Buch für mich an. Oder meint ihr, ich könnte das noch verkraften?


    Hmmm, es ist halt oft nicht so erbaulich und wenn ich so zurückblicke wirken, bei mir zumindest, eben genau diese bedrückenden Szenen dominierend, so schön auch die "schönmagischen" Momente waren. Für mich waren sie nicht im Gleichgewicht. Aber wie gesagt, ich habe schon Schlimmeres gelesen und kann auch nicht wirklich erklären, warum es mich hier so gestört hat. Es war nicht nur stellenweise grausam, was passierte, sondern auch eklig. Vielleicht war es diese Mischung vielleicht und meine falsche Erwartung über "orientalisches Abenteuer"...


    Ich kann mir vorstellen, dass es dir, zumindest von der Handlung her, insgesamt eher nicht so gut gefallen wird. Aber vielleicht täusche ich mich ja. Hast du das Buch? Oder kannst du mal reinlesen?


  • Ich kann mir vorstellen, dass es dir, zumindest von der Handlung her, insgesamt eher nicht so gut gefallen wird. Aber vielleicht täusche ich mich ja.


    Oder auch nicht, du kennst mich lesetechnisch ja schon ziemlich gut. :elf:



    Hast du das Buch? Oder kannst du mal reinlesen?


    Bisher ist es nur auf der Wunschliste, also könnte ich bei Thalia ja mal einen Blick hinein werfen. Mal sehen, ob ich eine von den schlimmeren Szenen erwische...

  • Kai Meyer und ich hatten zugegebenermaßen so unsere Probleme miteinander. Wir sind beim ersten Versuch einfach nicht miteinander warm geworden. Und auch der zweite war am Anfang nur so mittel. Ich bin einfach nicht reingekommen in die arabische Umgebung, obwohl ich es eigentlich total spannend finde. Die fliegenden Teppiche und magischen Wesen sind klasse, aber es war mir am Anfang alles ein wenig zu wirr.


    Ich kann gar nicht sagen, wann der Moment da war, ab dem ich immer mehr wissen wollte über Dschinne, den Narbennarr, die hängenden Städte usw. Auf jeden Fall kam er unterm Strich doch recht schnell. Irgendwie macht es Meyer dem Leser sehr leicht, Bilder vor dem inneren Auge zu sehen, mit Tarik und Sabatea gemeinsam auf den Teppich zu steigen und auch die Wüstenhitze ist nicht wirklich weit weg (sehr angenehm im momentan kalten Deutschland). Glücklicherweise bleibt auch nicht wirklich Zeit, wieder aufzutauchen, denn es passiert alles in so schneller Folge, dass man schlicht weiter lesen muss. Und das wohl auch über die letzte Seite von Band 1 der Trilogie hinaus. Es werden so viele Fragen und Probleme aufgeworfen, dass ich es sogar für schwer vorstellbar halte, sie alle in zwei Folgebänden ausführlich zu behandeln.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass es neben der spannenden Kernhandlung ebenso interessante Rahmenhandlungen gibt, die das Geschehen immer mal wieder auflockern und den Figuren auch mehr Charakter verleihen. Vor allem die Beziehung zwischen Tarik und Junis ist spannend - auch deshalb, weil sie immer wieder auf Maryam zurückführt, die geheimnisvolle verschwundene Frau, die beide geliebt haben, die aber Tarik ihr Herz geschenkt hatte.


    Das beste für mich ist und bleibt jedoch die magische Seite. Kai Meyer hat sich Kreaturen ausgedacht, die mir so ider in ähnlicher Form noch nie zuvor begegnet sind. Klar hatte ich eine Assoziation zum Begriff Dschinn, aber auch wenn das Äußere der Meyer-Dschinne mit denen aus meiner Vorstellung einigermaßen übereinstimmt, ist ihr Wesen grundverschieden. Schade, dass manchen Kreaturen nur wenig Platz eingeräumt wird. So würde ich über die Roch zum Beispiel gerne noch viel mehr erfahren, auch wenn ihre Behausungen schon sehr interessant waren.


    Der zweite Versuch und das Durchhalten am Anfang haben sich für mich eindeutig gelohnt.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

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  • Meine Meinung:
    Ich muss zugeben, dass ich anfangs sehr skeptisch dem Buch gegenüber war. Denn für gewöhnlich bin ich nicht die Leserin von orientalischen Geschichten. Aber kaum habe ich das Buch angefangen, hat es mich schon positiv überrascht und komplett in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist super und somit konnte man sich sehr schnell in die Geschichte einfinden. Die Charaktere – besonders Tarik – waren mir gleich sehr sympathisch, sodass ich unbedingt wissen wollte, was weiter passiert und das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich auch unbedingt die beiden Folgebände dieser Trilogie lesen muss. Obwohl es im Orient, speziell in der Wüste spielt, hat es mir sehr gut gefallen, auch weil einige Fanatsyelemente (wie die Dshinne und die Sturmkönige etc.) mitmischen. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

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    Meine Meinung
    Ich kann mich den überwiegend positiven Meinungen hier nur anschließen: das Buch ist wirklich klasse. Mythen, Märchen und Legenden aus dem orientalischen Raum haben es mir sowieso schon angetan. Kai Meyer schafft es, typische Elemente aus Märchen etc zu benutzen, aber ihnen gleichzeitig den eigenen Stempel aufzudrücken. Dadurch entsteht eine ganz eigene Welt, die mich in ihren Bann gezogen hat.


    Zunächst war ich von den erotischen Szenen und der Brutalität etwas überrascht. Durch das Cover sieht das Buch aus wie ein typischer Jugendroman, ich würde das Buch aber eher für Erwachsene empfehlen. Manche Szenen sind wirklich heftig, Dschinne sind halt keine Kuscheltiere. Nachdem ich mich innerlich darauf eingestellt hatte, fand ich das auch ganz gut. Ich hatte nicht den Eindruck (wie manchmal in anderen Büchern), dass die Brutalität nur dargestellt wird, um möglichst stark zu schocken. Sie trägt wirklich zur Stimmung bei und zeigt, wie gefährlich es im Dschinnland ist.


    Die Geschichte an sich hat alles, was man sich wünschen kann. Da wäre zum Ersten der Hauptcharakter Tarik, der einem nicht immer sympathisch ist. Er ist gegenüber anderen manchmal sehr gefühllos, kämpft aber gleichzeitig mit seinen inneren Dämonen. Mir hat das gut gefallen, ich mag Charaktere, denen man zwiespältig gegenüber steht. Und natürlich hat mir auch Sabatea, die geheimnisvolle Frau in der Geschichte, sehr gut gefallen.


    Zum Zweiten gibt es jede Menge Fantasiewesen zu bewundern. Wie oben bereits erwähnt fand ich die Kombination aus bekannten Fabelwesen (z.B. Dschinn, geflügelte Pferde, Vogel Roch, ...) und neuer Interpretation klasse. Es gibt jede Menge zu entdecken und ich für meinen Teil konnte mich gar nicht sattsehen.


    Und natürlich ist das Ganze eingebettet in eine fantastische Geschichte. Deren Ende ist, wie bei einer Trilogie nicht anders zu erwarten, sehr offen. Am besten hat man den zweiten Band der Reihe gleich griffbereit, denn zumindest ich war sofort heiß auf die Fortsetzung.


    Ich war von Kai Meyers Schreibkünsten mal wieder restlos begeistert und vergebe:
    5ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)