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Kai Meyer - Dschinnland
Inhalt:
Am Tag seiner Geburt trug sein Vater ihn auf einem fliegenden Teppich hinauf in den Himmel - Tarik al-Jamal, der beste Schmuggler auf den Himmelsrouten des Orients. Keiner reitet einen Teppich wie er - bis er draußen im Dschinnland, den tödlichen Wüsten zwischen Samarkand und Bagdad, seine große Liebe Maryam verliert. Gebrochen und einsam verdingt sich Tarik bei illegalen Teppichrennen. Doch dann will sein jüngerer Bruder Junis die mysteriöse Sabatea durchs Dschinnland nach Bagdad bringen. Tarik fürchtet um ihr Leben - und stellt sich einmal mehr den Geistern seiner Vergangenheit. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, eine Odyssee auf fliegenden Teppichen, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und Sturmkönigen...
Meine Meinung:
Mit diesem Roman hat Kai Meyer nun den Auftakt zu seiner neuesten Trilogie "Die Sturmkönige" vorgelegt. Diesmal hat er sich als Setting eine verwunschen-düstere, orientalische Wüstenwelt ausgesucht und entsprechend viele orientalische Elemente wie zum Beispiel die Dschinne, fliegende Teppiche und geheimnisvolle Paläste eingebaut.
Das Buch startet fulminant mit einem absolut spannenden Teppichrennen und entwickelt sich auch weiterhin sehr tempo- und actionreich. Neu war für mich, dass es bei Kai Meyer auch Erotikszenen gibt - das hat mich überrascht, passt aber sehr gut in die Geschichte; und natürlich kann Kai Meyer auch das sehr gut, wen wunderts. Sprachlich vermisste ich anfangs die poetische, manchmal fast blumige Sprache des Autors, bis mir klar wurde, dass dieser Sprachstil womöglich recht seltsam in dieser kargen, wüsten Landschaft gewirkt hätte - also hat er den Stil hier etwas nüchternen und ich möchte fast sagen, erwachsener gehalten.
Nachdem diese kleinen Startholperer überwunden waren, hat mich der Roman voll und ganz in seinen Bann gezogen! Die Handlung ist wieder mal ganz toll ausgedacht und hat so einiges an Überraschungen parat. Die Protagonisten sind allesamt faszinierende Figuren, die in ihren Zügen sehr genau ausgearbeitet sind. Ihre Charakterisierung beschert dem Roman immer wieder auch ruhigere Passagen, die sich sehr rund einpassen und dem Leser Zeit zum Atemholen geben. Mir hat es sehr gut gefallen, die Dreiecksgeschichte zwischen Tarik, Junis und Sabatea zu verfolgen und sie dabei immer besser kennen zu lernen.
Die magischen Elemente in der Geschichte sind das i-Tüpfelchen. Fliegende Teppiche sind ja jedem ein Begriff, aber hier habe ich zum ersten Mal erlebt, dass jemand sich die Mühe macht, ein magisches Konzept für ihre Beherrschung zu entwickeln. Nur so viel: es hat mit dem Teppichmuster zu tun.... Außerdem gibt es Elfenbeinpferde, was mein Herz natürlich gleich höher schlagen ließ. Die Dschinne und ihre Kreaturen sind in den schrecklichsten Farben geschildert, und wer sich diese Wesen trotz eingehender Beschreibung immer noch nicht vorstellen kann, der darf sich dann ein Bild davon auf Kai Meyers Homepage machen. Auch hier beweist der Autor wieder mal seinen unerschöpflichen Ideenreichtum und seine Kreativität beim Erfinden neuer Geschöpfe, Bauten und Landschaften.
Das Ende ist sehr offen, wovon aber beim ersten Teil einer Trilogie fast immer ausgegangen werden muss. Auch ist noch nicht wirklich erkennbar, auf was diese Geschichte letztendlich hinauslaufen will. Trotzdem, mich hat dieses Buch begeistert, mitgerissen und bewegt, und jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung! Ich empfehle es gerne an alle Fantasy-Fans weiter, die auch ohne das übliche Fantasy-Personal auskommen und sich auf ein spannendes Wüstenabenteuer mit vielen phantastischen Elementen einlassen wollen.