Virginia Woolf - Welches Buch zuerst lesen?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 8.606 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von leseliese.

  • Mein Ich nicht - aber ich bemühe mich darum den Autor nicht einzubeziehen. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Schaffst du es wirklich ein Buch zu lesen und dein Ich auszuschalten?


    Zu 100 % schafft das niemand. Aber ich bin ein sehr neugieriger Mensch, und ich habe festgestellt, dass mir die Menschen um so mehr über sich verraten, je weniger ich mein eigenes Ich ins Spiel bringe. Und das gilt wohl auch für das menschlichste aller Produkte: Literatur. Und von daher verrät mir ein Text um so mehr über sich, je weniger ich mein Ich und das Ich des Autors ins Spiel bringe. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Meistens gelingt mir das auch bzw. passiert es einfach nicht, aaaber bei Virginia Woolf und Mrs Dalloway ist mir der Seelenzustand von VW quasi aus dem Buch entgegengesprungen...

    :leserin:<br />Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • So, gerade beim Schnee schippen hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass mir Mrs Dalloway zu oberflächlich war. All diese psychischen Erkrankungen und Andeutungen, die allgemeine Unzufriedenheit und ungeklärten Beziehungen - ich habe mich damit einfach stehengelassen gefühlt. Vielleicht war das ja für die damalige Zeit sehr mutig all diese Probleme anzusprechen und auch die literarische Art und Weise war wohl besonders, aber mir fehlte da irgendwie so eine Quintessenz und ein richtiger Zugang zu den vielen Themen.


    Und nun werde ich Virginia Woolf erstmal in Ruhe lassen - vielleicht bin ich in 10, 20 oder 30 Jahren ja zugänglicher für die Dame. :zwinker:

    :leserin:<br />Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Du sagst, du magst den depressiven unterton, den Mrs Dalloway trägt, nicht. Aber vielleicht solltest du deshalb nicht gleich völlig Abstand von Virginia Woolf nehmen. Es gibt andere Werke, die dir vielleicht zugänglicher sein werden, wenn du ihre melancholische Ader nicht auf Anhieb verträgst. Da wären z.B. 'Ein eigenes Zimmer' oder, wie bereits erwähnt 'Flush' oder 'Die Wellen'. Ersteres ist in einer, wie ich finde, für sie sehr nüchternen Art und Weise erzählt und behandelt zudem ein interessantes Thema. Zumindest hat es mich dazu angeregt, zum ersten Mal ernsthafter darüber nachzudenken.
    Verbanne sie nicht gleich ganz bis auf 30 Jahre...dafür sind die Worte, mit denen sie spielt, viel zu kostbar, als dass man sie erst so spät im Leben entdeckt^^

  • Ach, ich muss mir ja auch noch ein paar Freuden für später aufbewahren. :zwinker:


    Aber danke Virginia Woolf für deine Anmerkungen - vielleicht warte ich dann nur 1-2 Jahre. Jetzt momentan habe ich erstmal keine Lust auf sie.

    :leserin:<br />Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher