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Über diesen Autoren las ich im Spiegel- anlässlich seines Selbstmordes im September 2008. Nach diesem Artikel eines der größten literarischen Talente in den USA. Er hinterlässt ein ganz kleines literarisches Werk, welches aber so komplex ist, dass die Hauptwerke wohl bisher noch gar nicht ins deutsche übersetzt werden konnten. Wohlan- das oben genannte Buch ist ein Auftragswerk, welches der Autor Mitte de Neunziger geschrieben hat; ein Zeitschriftenverlag bezahlte ihm eine Fahrt auf einem Kreuzfahrtschiff, auf der er etwas über seine Erlebnisse dort schreiben sollte. Ich griff also zu dem Buch aus folgenden Gründen: 1. der Titel- ich kann mir auch nicht vorstellen, wieso man sich freiwillig viel Geld dafür ausgibt, eine Woche eingesperrt auf einem Schiff zu verbringen und werde ja immer gerne wieder in meinen Vorurteilen bestätigt, 2. das Format: wenn die Artikel eigentlich in einer Zeitschrift erscheinen sollten, kann das sprachlich hoffentlich nicht so schwer werden, 3. der Autor an sich.
Meine Erwartungen wurden durchaus erfüllt- ich habe dieses Buch auf dem Trimmrad im Fitnessstudio gelesen, es liest sich also wirklich halbwegs einfach. Nervig sind allenfalls die Fußnoten. Damit wurde ich das letzte Mal in meiner Diplomarbeit konfrontiert und es ist der Lesbarkeit nicht wirklich sehr zuträglich, vom Text in einer Fußnote in eine Seitenfußnote auf die nächste Seite und wieder zurück blättern zu müssen....hatte fast einen sportlichen Effekt. Zusätzlich wurden alle meine Vorurteile über Kreuzfahrten bestätigt- alle Freaks, die man sich so vorstellt, hat Foster dort wirklich getroffen- der Mann, der immer den Camcorder zückt, die Schiffshierachie der Angestellten, der Smokingzwang beim Abenddinner, die vergnügungssüchtigen Mitreisenden....das alles witzig geschrieben und detailgenau beobachtet.
Ich fühle mich bestätigt, auch in Zukunft nicht auf eine Kreuzfahrt zu gehen...
Eine Ratte Abzug, weil mir manche Passagen (trotz der Kürze des Buches, nur 180 Seiten) doch etwas zu sehr in die Länge gezogen waren und mir dieser Fußnotenstil nicht besonders gefällt...