Patricia Highsmith - Zwei Fremde im Zug

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Titel: Zwei Fremde im Zug
    Autor: Patricia Highsmith


    Allgemein:
    447 S.; Diogenes; Auflage: 2., Aufl. 2003


    Inhalt:
    Was wären wenn... ja was wäre wenn Guy seinen Vater umbringen würde und er Charles Bruno dafür die lästige erste Ehefrau? Bruno findet dies sei eine hervoragende Idee und kann nicht so recht begreifen weshalb der ihm im Zugabteil gegenübersitzenden Mann so entsetzt über diesen Vorschlag ist. Doch Guy hat wohl nicht mit der Harnäckigkeit seines gegenübers gerechnet. Denn Bruno lässt einfach nicht locker und plötzlich ist Mirjam tot...


    Meine Meinung:
    Ich weiß nicht genau woran es liegt das ich mit diesem Roman einer meiner absoluten Lieblingsautoren nicht sehr viel anfangen konnte. Dabei stimmte im Grunde einfach alles. Die Figuren, Bruno und Guy waren von ihrer Idee her sehr nach meinem Geschmack und gerade Brunos Idee des Mordes an dem verhassten Vater und Gys erster Frau gefiel mir von Anfang an. Was also war es ?


    Ich glaube es lag einfach daran das ich die Handlung von Anfang an als sehr zäh empfunden hatte. Die Geschichte kam einfach nicht in die Gänge. Bruno lässt Guy zwar einfach nicht mehr in Ruhe und beide kommen nicht so recht voneinander los. Irgendwie fand ich das aber nicht besonders gut dargestellt. Da habe ich in den neueren Romanen der Autorin sehr viel Besseres gelesen. Zwar findet man hier auch schon die psychologischen Abgründe und das innere der Figuren ist enorm wichtig aber letztendlich bleibt das für mich eher langweilig. Mir fehlte hier die Ravinesse die die Autorin in den andren Romanen die ich bisher gelesen habe an den Tag legt. Es liest sich einfach nicht gut. Statt mich zu unterhalten habe ich Wochen damit zu gebracht diesen Roman doch noch abzuschließen weil ich irgendwie die Hoffnung hatte es würde besser werden.


    Ja es ist ihr erster veröffentlichter Roman und er ist immer noch auf einem anderen Level als andere Kriminalgeschichten anderer Autoren, aber meiner Meinung nach kann sich Zwei Fremde im Zug dennoch nicht mit anderen Romanen der Autorin messen. Ich persönlich war jedenfalls enttäuscht.


    3ratten

  • @ Holden


    Das Buch lese ich gerade :winken: Ich warte mal bis ich fertig bin mit meinem Urteil, ich muss sowieso eine Rezi schreiben, weil es für den SLW 09 ist. Was ist denn Dein Lieblingsbuch von ihr?

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo!


    Ich schließe mich HoldenCaulfield an, ich fand die Handlung auch ein bisschen zäh. Die beiden Hauptdarsteller fand ich dagegen sehr lebendig. Bruno war herrlich unsympatisch in seiner Rolle als verwöhntes Muttersöhnchen. Bei Guy dagegen wußte ich nicht so richtig, woran ich an ihm war. Anfangs war er ehrlich und ehrgeizig, aber im Verlauf der Geschichte wurde er weicher, unentschlossener und letztendlich auch unsympatischer. Bruno dagegen schien sich mehr und mehr zusammenzureissen und wurde immer stärker. Er zog die Menschen in seinen Bann. Obwohl sie ihn nicht wirklich sympatisch fanden war er trotzdem faszinierend.
    Alle anderen Personen waren eher farblos, genauso wie die Handlung gegen Ende immer mehr abflachte. Das Buch fing durchaus interessant an, konnte die Spannung aber leider nicht halten.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mir geht es ähnlich. Ich bin derzeit bei Seite 85 und frage mich, wann sich endlich etwas tut. Zwar habe ich erst drei Bücher von Highsmith gelesen, die aber durch die Bank richtig gut waren, daher frage ich mich, was an diesem Buch so toll ist. Die beiden Hauptpersonen sind nicht sonderlich sympathisch, aber durchaus interessant. Handlungstechnisch jedoch fehlt der Kick, den ich schon als selbstverständlich vorausgesetzt habe.


    Ich habe eure Rezis vorerst nur überflogen, aber solche Aussagen


    Das Buch fing durchaus interessant an, konnte die Spannung aber leider nicht halten.


    machen mir nun wirklich keinen Mut. :rollen:


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo!


    Ich habe eure Rezis vorerst nur überflogen, aber solche Aussagen



    machen mir nun wirklich keinen Mut. :rollen:


    Halte durch- dann kannst Du zumindest einen schönen Verriss schreiben :winken:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • @ Kirsten
    Fertig lesen werde ich auf jeden Fall, denn es ist nicht so, dass die Geschichte grottenschlecht und damit Zeitverschwendung wäre. Inzwischen bin ich auf Seite 140 und langsam kommt eine Linie in die Story und die Charaktere bilden sich deutlicher heraus. Guy ist ziemlich labil in Bezug auf seine Noch-Ehefrau und legt sich damit selbst große Steine in den Weg. Charley ist launisch und flatterhaft. Mir scheint, er sucht eine Bezugsperson, die er durch fragwürdige Gefälligkeiten beeindrucken und an sich binden möchte.


    Ich habe eine vage Vermutung über den Fortgang der Geschichte. Mal sehen, was Highsmith daraus macht.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Das Buch zieht sich wirklich ein wenig. Inzwischen ist aber der rote Faden zum Vorschein gekommen, mit dem Patricia Highsmith gerne spielt: Ein unauffälliger und unbescholtener Mensch wird ungewollt zum Mörder, weil ihn die Umstände dazu zwingen. Highsmith kramt wie ein Psychiater im tiefsten Inneren und holt das Böse im Menschen an die Oberfläche. Das hat sie wirklich gut drauf.


    Spannend ist es leider nur mäßig. Vielleicht gibt es ja zum Ende noch eine Überraschung.

  • Noch ein kurzes Fazit zum Buch: Die Spannung hat sich nicht wesentlich gesteigert und auch die Überraschung am Ende ist leider ausgeblieben. Guy und Charley Bruno sind beides interessante Figuren und entwickeln sich zu unterschiedlichen Extremen, aber Sympathie kommt nicht für sie auf. Wirklich spannend war einzig der Kampf, den Guy mit sich und seiner persönlichen Ideologie austrug. Der Geschichte fehlt einfach Pepp, zum Ende hin lief sie ebenso träge aus, wie sie die ganze Zeit über dahinplätscherte. Enttäuschend, wenn man bereits andere Werke der Autorin kennt.


    Man sollte vermeiden, dieses Buch als erstes von Patricia Highsmith zu lesen, denn es könnte die Lust auf weitere Bücher von ihr vermindern.


    3ratten

  • Meine zweite Meinung

    Dass ich mich an die erste Lektüre nicht erinnern kann, sagt viel über das Buch aus. Deshalb würde meine Rezension ähnlich wie die erste klingen, allerdings mit zwei Änderungen: Bruno fand ich dieses Mal nicht faszinierend, sondern habe ihn eher wie ein mäkeligen Kind empfunden. Dafür ist Guys Frau mehr in den Vordergrund gerückt, allerdings konnte sie das Buch für mich nicht retten.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.