Delphine de Vigan - No & ich

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    Lou Bertignac ist hochbegabt, für ihr zartes Alter weiß sie schon sehr viel und macht sich Gedanken über viele Dinge, die ihre Altersgenossen kalt lassen. Doch der Umgang mit Menschen ist nicht ihre Stärke, das ändert sich erst, als sie die Obdachlose No kennenlernt und sich in den Kopf setzt, ihr zu helfen.
    Das Buch behandelt zahlreiche schwierige Themen, die Obdachlosenproblematik und die Schwierigkeit der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, familiäre Probleme und wie Heranwachsende damit umgehen, das Problem, mit 13 schon viel reifer und intelligenter zu sein, als man in diesem Alter normalerweise ist und natürlich die erste große Liebe. Man könnte meinen, dass Delphine de Vigan sich da etwas zu viel vorgenommen hat und das Buch überladen wirken könnte, aber das ist nicht so. Sie behandelt sehr gefühlvoll und umsichtig all diese schwierigen Themen ohne kitschige oder übertrieben zu wirken. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, aber "gelesen" dürfte wohl der falsche Ausdruck sein. Ich habe es geradewegs verschlungen, auf der letzten Seite wollte ich am liebsten wieder von vorne anfangen und Lou Bertignac ist eine der wenigen literarischen Figuren, bei der es mir schwer fiel, am Ende des Buches von ihr Abschied zu nehmen. Zu gerne hätte ich ihren weiteren Lebensweg begleitet. Aber nicht nur Lou, sondern auch alle anderen Figuren in diesem Roman sind lebensnah und realistisch dargestellt, man kann ihre Handlungen nur zu gut nachvollziehen und auch mitfühlen. Sei es die obdachlose No, die nach ihren eigenen Regeln lebt und gar nicht glauben kann, dass ihr wirklich jemand eine zweite Chance geben möchte oder der coole Lucas, der von seinen Eltern vernachlässigt wird und dem die Schule total egal ist, der aber auf Lou eine ungeheuere Anziehungskraft auswirkt.


    5ratten und :tipp:

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Danke für die schöne Rezi, das klingt sehr interessant *auf der Wunschliste notier*


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen - so schön und berührend geschrieben, mir ging's genau wie dir! Mein absolutes Lese-Highlight dieses Jahr und wirklich ein Buchtipp! Übrigens nicht nur für Jugendliche!!!

    &quot;The difference between fiction and reality? Fiction has to make sense.&quot;<br />Tom Clancy

  • Rezension


    Die 13jährige Lou gilt mit einem IQ von 160 als hochbegabt und hat bereits zwei Klassen übersprungen. In der Schule ist sie deswegen eine Außenseiterin, klein, schmächtig und für die älteren Mädchen gänzlich uninteressant.
    Auch zu Hause hat Lou es nicht leicht. Seit dem Tod ihrer jüngeren Schwester lebt ihre Mutter in ihrer eigenen Welt und trotz der Bemühungen des Vaters, die Normalität so gut es geht zu wahren, ist das Familienleben der Bertignacs kaum noch als solches zu bezeichnen. Durch unzählige Experimente mit Alltagsgegenständen stillt Lou nicht nur ihren Wissensdurst, sondern verdrängt gleichzeitig auch ihren Schmerz.


    Als sie für die Schule ein Referat über das Thema Obdachlosigkeit vorbereiten muss, lernt sie No kennen, die mit gerade mal 18 Jahren auf den Straßen von Paris lebt und täglich ums Überleben kämpfen muss, stets auf der Suche nach etwas Essbarem und einem trockenen und sicheren Schlafplatz.
    Zunächst treffen sie sich nur aufgrund des Referats, aber bald entwickelt sich eine Freundschaft, fast schon eine Abhängigkeit zwischen den beiden und Lou beschließt, No wieder ins richtige Leben zurückzuführen. Ein Experiment mit positivem Ausgang?


    «No & ich» wurde 2oo8 mit dem französischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet und überzeugt vor allem durch seine starken Charaktere. Trotz der geringen Seitenzahl verleiht die Autorin ihren beiden tragischen Heldinnen eine enorme Tiefe und zieht den Leser damit gleich in ihren Bann. So manches Mal möchte man die beiden Mädchen gerne in den Arm nehmen, sie trösten und ihnen sagen, dass alles gut wird. Aber so einfach ist das nicht. Denn das Schicksal ist nicht immer gerecht. Das müssen Lou und No am eigenen Leib erfahren.


    So erzählt Lou ihre Geschichte mal voller Hoffnung, mal zutiefst traurig, auf der einen Seite poetisch, auf der anderen wieder kindlich-amüsant. Sie lässt ihren übersprudelnden Gedanken freien Lauf und sprengt dabei sämtliche Grenzen der Grammatik. Statt einzelne Sätze mit einem Punkt zu beenden, werden sie lediglich durch Kommas getrennt und ziehen sich so über die halbe Seite. Wörtliche Rede wird ohne Anführungszeichen ebenfalls zwischen die Kommas gequetscht. Dieses Stilmittel vermittelt zwar eine klare Vorstellung davon, was in Lous Kopf vor sich geht, hemmt aber leider auch etwas den Lesefluss.
    Zum schnellen Verschlingen ist das Buch aber ohnehin nicht geeignet. Dazu liegt schon das Thema zu schwer im Magen. Denn, wie kann es immer noch Menschen geben, die durch sämtliche Raster fallen und auf der Straße leben müssen? Eine unbequeme Vorstellung, die betroffen macht.


    Zum Ende hin schwächelt die Erzählung allerdings etwas. Einerseits scheint der Abschluss genau richtig, andererseits bleibt aufgrund diverser Entwicklungen ein schaler Beigeschmack. Es macht eben einen Unterschied, ob man mit Sicherheitsnetz leiden kann oder nicht.


    FAZIT: Eine bittersüße, eindringlich erzählte Geschichte, die durch das Ende aber etwas von ihrem Zauber verliert.


    4ratten

  • Zum glück steht das schon auf meiner Wunschliste - sonst müsste ich sie schon wieder erweitern.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Delpine de Vigan - No & ich :tipp:


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    Mein Lesejahr 2010 hat gleich mit einem Highlight begonnen, wie schön. "No & ich" ist ein ergreifendes Jugendbuch über das schwierige Thema Obdachlosigkeit, dass einem in Form von No, einem achtzehnjährigen Mädchen begegnet.


    Gleichzeitig schafft es die Autorin aber auch noch ein Buch über Hochbegabte und ihre einzigartige Sicht auf die Welt und den Schwierigkeiten, mit denen sie oft im Leben kämpfen müssen sowie die erste große Liebe zu schreiben. Und das alles, ohne das das Buch überladen wirken würde.


    Ganz im Gegenteil: Im Buch passt eines zum anderen. Die Charaktere sind alle sehr gut nachvollziehbar gezeichnet, die Obdachlose No und ihr Leben auf der Straße und ihre Vergangenheit, die sie nach und nach offenbahrt; die Hochbegabte Lou, die ihre Langeweile mit Experimenten über alles und jedes vertreibt, und in der Klasse "Krümel" genannt wird, da sie zwei Jahre jünger ist als alle anderen. Auch wird die schwierige Situation ihrer Familie geschildert, denn Lou hat eine Schwester, die am plötzlichen Kindstod starb und dieser Verlust ihre Mutter in eine tiefe Depression riss. Dann ist da noch Lucas, dessen Vater sich nach Brasilien abgesetzt hat, dessen Mutter einen neuen Mann hat und bei diesem lebt und Lucas sich selbst überlassen ist. Er hat keinen Bock auf die Schule und steht über allem. Genau in diesen Lucas verliebt sich Lou.


    Drei Menschen, die eigentlich völlig unterschiedlich sind und trotzdem zusammen gehören. Drei völlig unterschiedliche Charaktere, aber jeder für sich einzigartig. Bei jedem einzelnen der Drei fällt es schwer Abschied zu nehmen, so gerne möchte man wissen wie es mit ihnen weitergeht, was das Leben für sie bereit hält


    Ein ganz besonderes Buch für mich. Dessen Ende mich ein wenig überrascht hat, aber wenn man eine Nacht darüber schläft, genau das Richtige ist.


    Ich halte dieses Buch für eine sehr gute Klassenlektüre, da es so offen mit den Besonderheiten von Menschen umgeht.


    Allen anderen sei das Buch auch ans Herz gelegt, auch wenn es ein Jugendbuch ist. Von mir gibt es jedenfalls: 5ratten


    Eine Frage für alle, die das Buch gelesen haben:

  • Eine Frage für alle, die das Buch gelesen haben:


    Ich kann mich leider so gar nicht erinnern, auf was du dich da beziehst, ist schon viel zu lange her, dass ich das Buch gelesen habe. :sauer:

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Im Rahmen der Monatsrunde: Freundinnen habe ich mir endlich "No & Ich" zur Gemüte geführt und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ihr habt mir nicht zuviel versprochen. Mein ursprünglicher Gedanke war ja, dass Buch auf französisch zu lesen, allerdings habe ich es leider auf deutsch geschenkt bekommen. Naja...der Geschichte hat das keinen Abbruch getan. Mir hat die Geschichte um die kleine Lou und die große No ziemlich gut gefallen. Teilweise war es lustig, ergreifend, traurig oder einfach schön. Zwischen den beiden Mädchen entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft, bei der jede auf eine gewisse Weise von der Anderen abhängig ist.
    Neben der Geschichte hat mir aber auch der Schreibstil sehr gut gefallen, das Buch liest sich einfach schön und flüssig. :)


    Ich bin also hellauf begeistert von der kleinen Geschichte um Lou und No, deswegen bekommt sie von mir


    5ratten und wir ebenfalls als :tipp: gekennzeichnet. ;)

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • No und ich - Delphine de Vigan (franz. Originaltitel "No et moi")


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    Erhältlich: zBs Amazon
    Preis:8,99€
    Verlag:Knaur,Taschenbuchausgabe


    oder
    Preis: 16,95€
    Verlag:Drömer,Gebundene Ausgabe


    oder auf Franzsösisch
    Preis:7,80
    Verlag:Reclam,Broschiert


    Über die Autorin:
    Mit "No et moi" hatte Delphine DeVigan ihren Durchbruch,sie schreibt nur in ihrer Freizeit.Sie arbeitet in einem soziologischen Forschungsinstitut und wohnt mit ihren beiden Kindern in Paris.


    Meine Meinung:
    Im Unterrichtrahmen haben wir es auf Französisch gelesen und ich habe mich eine Weile mit dem lesen schwer getan und habe auch nicht alles so gut verstanden,also habe ich mir aus der Bibliothek meines Vertrauens das Buch ausgeliehen(ja sie hatten es sogar tatsächlich da!) und auf Deutsch gelesen...es ist sehr dünn und liest sich wie nichts.
    Die Thematik finde ich interessant und die Autorin hat das Buch bis auf einzelne Sachen sehr authentisch geschrieben.
    In diesem Buch steckt viel Gefühl....Eifersucht,Freundschaft,Hass,Enttäuschung,Wut,Liebe...die ganze Palette eben und das macht dieses Buch sehr vielseitig.
    Für den Leser ist es zwar schwer sich in die Protagonistin einzudenken,denkt man,da sie ja "erst" 13 ist...doch was sie so denkt das klingt erwachsen und vernünftig,daher ist das alles doch gut nachvollziebar was sie erzählt.
    So nimmt uns Delphine De Vigan auf eine Achterbahnfahrt mit und nach dieser Fahrt muss man erstmal schlucken und etwas nachdenken,finde ich.


    Da die gebundene Ausgabe sehr dünn ist finde ich den preis von 16,95€ etwas viel,so ätte ich es mir bestimmt nicht selbst gekauft bzw ich musste ja auf Französisch die Lektüre kaufen.Das Buch war ein nettes Buch für "zwischendrin" aber nicht herausragend,dafür war die Geschichte finde ich zu kurz und eben nicht ganz authentisch.
    Es gibt auch eine Verfilmung dazu,die haben wir ebenfalls im Rahmen des Unterrichts gesehen und ich finde,dieser Film verduetlicht das Potenzial desBuchs...die Verfilmung hatte so viel Kreatives und liebevolles,ich habe ziemlich mitgefült und dauer Gänsehaut glaube ich.


    3ratten

    Sapere aude-Habe den Mut,dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!-Immanuel Kant<br /><br />Errare humanum est-Irren ist menschlich!

  • Ich habe die Threads zusammengepappt. Danke fürs Verlinken, Spatzi!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ah ok danke hatte irgendwie vergessen zu schauen ob es den schon gab^_^!

    Sapere aude-Habe den Mut,dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!-Immanuel Kant<br /><br />Errare humanum est-Irren ist menschlich!

  • Delphine de Vigan -No et moi


    Falsche ISBN oder ASIN angegeben!


    Die 13-jährige Lou, hochbegabt aber nach dem plötzlichen Tod ihrer kleinen Schwester emotional von den Eltern vernachlässigt, trifft auf die 18-jährige No, die seit Jahren auf der Straße lebt. Lou ist fasziniert von dem Mädchen und beschließt ihr zu helfen. Zunächst sind es Einladungen in ein Café, aber Nos Situation verschlimmert sich drastisch und Lou bittet ihre Eltern, sie bei sich wohnen zu lassen. Zunächst lebt das Mädchen auf, so viel Zuwendung haut sie nie erfahren. Auch Lous Mutter, die sich nach dem Verlust den Kindes völlig zurückgezogen hatte, kehrt ins Leben zurück. Doch das Märchen kann nicht andauern und Lou erkennt, dass das Leben nicht immer ein Happy-End zu bieten hat.


    Ein wunderschöner Roman aus der Sicht der jungen Lou geschrieben. Ihr kindliches Alter gepaart mit der hohen Intelligenz erlauben ihr einen ganz eigenen Blick auf die Situation. Manches kann oder will sie noch nicht sehen, anderes erfasst sie mit erschreckendem Scharfsinn. Freundschaft und Vertrauen von denen viel abhängen, genauso große Erwartungen und Enttäuschungen, Delphine de Vigan hat die großen Themen der Jugendlichen auf nur 250 Seiten gepackt und gleichzeitig mit der Obdachlosen No eine dramatische Komponente, die auch einige offene Fragen hinterlässt, eingebaut, vor der man in seinem geregelten Leben oft die Augen verschließt. Kann ein Mensch, der gNz unten war wieder ins Leben finden? Reichen Liebe und Zuneigung aus, um alle Risse wieder zu kitten? Und wie viel Verantwortung kann man einem Mädchen zumuten?


    Nicht nur für Jugendliche ein Roman mit vielen Facetten. Erinnert mich ein wenig an Muriel Barberys "l'élégance du hérisson" und an Amélie Nothombs "métaphysique des tubes".


    5ratten

  • Sehr schön geschrieben miss.mesmerized. Da hast du mir mit deiner Rezi direkt wieder Lust auf das Buch gemacht. :)


    [size=6pt]Und deine Buchtipps werde ich direkt mal nachsehen gehen.[/size] :zwinker:

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  • Lou ist die Außenseiterin in ihrer Klasse - sie ist hochbegabt, durfte Klassen überspringen und ist deshalb zwei Jahre jünger als ihre Mitschüler. Dass sie so gescheit ist (und selbst in ihrer Freizeit alle möglichen Untersuchungen über Alltagsphänomene anstellt, nur weil sie Spaß daran hat), verhindert leider nicht, dass sie kaum die Zähne auseinanderkriegt, wenn sie von Klassenkameraden angesprochen wird. Kein Wunder also, dass ihr angst und bange wird, als die Schüler aufgefordert werden, ein Referat über ein beliebiges Thema zu halten.


    Die Themenwahl hingegen fällt ihr nicht schwer. Kurz zuvor hat sie No kennengelernt, die eigentlich Nolwenn heißt, ein paar Jahre älter ist als Lou und seit einiger Zeit auf der Straße lebt. Also beschließt Lou, ein Referat über Obdachlosigkeit zu halten und No dafür zu interviewen. Die lässt sich nach anfänglichem Zögern darauf ein, und zwischen den beiden entsteht eine Art Freundschaft, was in Lou den tiefen Wunsch weckt, No zu helfen, wieder ein normaleres Leben zu führen.


    Lou, behütete Tochter aus wohlhabendem Hause, und No, die noch keine zwanzig ist und schon mehrere Jahre auf der Straße verbracht hat, könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch springt trotz allen Argwohns, den No an den Tag legt, zwischen den beiden rasch ein Funke über. Wohl auch, weil No spürt, dass Lou tatsächlich ehrliches Interesse an ihr hat.


    Lous Bestrebungen, No wieder eine Perspektive zu geben, ihr zu helfen, ein Dach überm Kopf und einen Job zu finden, entspringen ebenso einem echten Bedürfnis und nicht dem Wunsch, sich als Wohltäterin aufzuspielen. Ob es immer gänzlich realistisch ist, wie sich die Dinge entwickeln, weiß ich nicht (an manchen Stellen ging es mir ein bisschen zu einfach), aber mir hat es gut gefallen, wie diese beiden so verschiedenen Charaktere aufeinandertreffen und wie sich Lou für die vom Leben benachteiligte No einsetzt, ohne dass es arg sozialromantisch wird. Das Ende das Buches fand ich dann auch glaubhaft und passend.


    Lous Erzählstimme wirkt angenehm authentisch, sie gewährt unverblümt Einblick in ihre Seele und ihr Leben, in dem auch sie es nicht immer einfach gehabt hat, wenn auch auf andere Art als die obdachlose No - nicht nur, weil ihr Verstand ihrer emotionalen Entwicklung schon früh weit voraus war.


    4ratten


    Als reines Jugendbuch sehe ich den Roman übrigens nicht (so wurde er auch nicht vermarktet), deshalb habe ich mir erlaubt, den Thread zu verschieben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen