Hier kommt die gewünschte Rezi, extra für Thomas und Miramis
Die Einordnung ist etwas kompliziert, da es einerseits ein Krimi, bzw. Thriller ist, aber so unrealistisch, dass es dann doch zur Fantasy müsste. Deshalb packe ich es besser zu Sonstiges.
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Buchtext
Das Heilige Grab liegt in Sachsen? Sie buddeln es aus: Die Männer vom Revier Tief-Ost
Wie böse ist die sibirische Mafia? Sie finden es heraus: Die Männer vom Revier Teif-Ost
Wachtmeister Drombusch, Polizeiobermeister Schröder, Kriminalmeisterin Margitta Mehlhorn und Polizeianwärter Kowalke vertreiben sich normalerweise die Zeit mit Geschwindigkeitskontrollen auf dem Fahrradübungsplatz der Grundschule Täve Schur – doch plötzlich bricht das international Verbrechen über sie herein: Boris Wladimirow, der Pate der sibirischen Mafia, ist hinter dem größten Geheimnis der Menschheit her. Die Hüter des Gesetztes kommen bei der Jagd auf das Böse ganz schön ins Schlingern, und das liegt nicht nur daran, dass im Revier gerade frisch gebohnert ist…
Meine Meinung
Die Männer vom Revier Tief-Ost ist Nonsens. Wenn man sich darauf nicht einlassen mag, sollte man das Buch nicht lesen. Wenn doch, kann man sich den Spaß ruhig antun. In dieser satirischen Geschichte bekommt man alle Vorurteile und Klischees, die man sich nur denken kann, serviert. Dabei bekommt jeder Anwesende sein Fett weg, keiner wird geschont: Ossis und Wessis sowieso, aber auch Männer und Frauen, Christen, Moslems und Juden, Amis, Araber und Russen, die Dorfpolizei aus Sachsen und GSG9-Truppen aus Bayern, Prostituierte aus Osteuropa und die Mafia aus Sibirien, Genossen , Sozialarbeiter, Jesusanhänger, Müslijünger und Verschwörungstheoretiker. Eben der ganz normale Alltagswahnsinn in Deutschland und Umgebung
Die ostdeutsche Ermittlungsgruppe kommt von einem Chaos ins andere, die absurdesten Geschehnisse und Begegnungen führen den Leser immer weiter in noch absurdere Verwicklungen, obwohl man längst denkt, es kann nicht blödsinniger werden. Man hat wirklich das Gefühl, es gibt keine Pause, man wird von Nonsens dauerbeschossen. Und das ist ein Punkt, der mir auch manchmal zu viel war. Ich musste zwischendrin das Buch auch mal weglegen, weil es zu nervig und übertrieben wurde und ich es dann auch nicht mehr immer witzig fand. Man muss auch in Stimmung sein, sich von einem Gag nach dem anderen bombardieren zu lassen und das habe ich nicht immer verkraftet. Andererseits gab es auch Momente, da hat es sich einfach so weglesen lassen und ich habe mich gut amüsiert.
Doch trotz Dauersatire und überspitzter Handlung bot der Krimi eine spannende Geschichte, die sogar Action bot (wenn auch die Munition mancher Waffe nicht unbedingt tödlich war, dafür aber gut geeignet, sich einen leckeren Kartoffelgratin zu zaubern ) und nicht nur eine wahllose Aneinanderreihung von Witzen war, sondern eine logische Richtung hatte, die, wenn ich es mir genau überlege, auch tatsächlich so hätte stattfinden können.
Es fällt mir schwer, das Buch zu bewerten, weil es, wie gesagt, auch auf die Stimmung ankommt, in der man das Buch liest. Man muss Lust auf Blödsinn und Satire haben, die auf einen einhämmern, dann wird man viel Spaß haben. Hat man dafür gerade keinen Nerv, hilft das Buch, glaube ich, nicht. Dann nervt es eher noch mehr und man lässt es besser liegen. Deshalb gebe ich auch keine Rattenwertung ab.
Für mich ein kleiner Nachteil war evtl. auch, dass ich die ein oder andere Anspielung oder auch Begriff über und aus der ehemalige DDR nicht verstanden habe. Da ging mir vielleicht noch der ein oder andere Witz verloren, über den „Insider“ sich auch noch amüsieren könnten.
Reichhaltig und passend illustriert ist das Buch von Ralf Alex Fichtner, der sogar einen Part in der Geschichte selbst bekommt.
Ich hatte oft meinen Spaß und schiele tatsächlich schon zu dem nächsten Teil, bei dem die Chaos-Polizisten offensichtlich nach dem verschwundenen Bernsteinzimmer suchen. Es ist bestimmt nicht verkehrt, das Buch parat liegen zu haben, wenn man für den Quatsch dann mal in Stimmung ist.