Langweilige Klassiker

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 18.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pinky.

  • Ich geb's zu: Mit dem Stichwort Klassiker verbinde ich spontan meist immer noch in der Tat "langweilige" Lektüre. Im Nachgang kommt immer erst der Rettungsanker "antesten, wenn mal Zeit dafür ist". Ich stelle aber fest, dass ich eher auf Werke äuge, die noch gar nicht so alt sind und die laut Wikipedia als Moderne Klassiker oder Gegenwartsklassiker gewertet werden: Max Frisch, Klaus Mann, Carl Zuckmayer, Anna Seghers ... zum Beispiel.


    Älteres und anderes juckt mich so gar nicht und bei mir liegt das tatsächlich daran, dass ich die Schreibstile nicht sonderlich schätze. Shakespeare und Molière beispielsweise würde ich nicht lesen wollen - das sind für mich Theaterstücke, die ich im Theater sehen möchte. Wenn schon. Abgeneigt bin ich gar nicht, hier ist das Buch einfach eine Form der Darbietung, die ich nicht mag. Andere meide ich, weil sie zu episch sind (z. B. die erwähnten Russen - ich schätze es, wenn ein Autor auf den Punkt kommt).


    Werke, die mich in irgendeiner Form berühren, gibt es eben auch von Zeitgenossen und "Fast-"Zeitgenossen und dann tummle ich mich lieber in Gefilden, die mir besser gefallen.



    Ich finde es allerdings interessant, daß viele, vor allem Menschen die fast ausschließlich Gegenwartsliteratur lesen, beim Begriff Klassiker als erstes an Romane aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem frühen 20. Jahrhundert denken (warum ist das eigentlich so?) und kann im Zusammenhang damit die Aussage schon nachvollziehen, denn in dieser Periode gab es ja bekanntlich eine gewisse manierierte Gesetztheit und Umständlichkeit, war es modern Langsamkeit in der Literatur an den Tag zu legen, und da ist es für einen ungeübten heutigen Leser, dessen Aufmerksamkeitsspanne für eine Sache zeitlich sehr begrenzt ist (Buchzapping aka Dritt-, Viertlektüre usw.), bis zur Langeweile nicht mehr weit.


    Da habe ich eine Passage markiert, die ich sehr interessant finde.


    Ich nehme mir zwar Zeit für ein Buch, aber ich will auch nicht auf Umwegen aller Art zum Ziel geführt zu werden.
    Sprich: Das weiter oben erwähnte Gänseblümchen am Wegesrand ist sicher einen Blick und einen Satz wert, die Begegnung damit aber drei Seiten lang zu honorieren, verlängert die eigentliche Geschichte für meine Begriffe unnütz. Denn es bleibt nicht bei einem Gänseblümchen als Ablenkung; da kommen sarkastisch gesprochen noch eine Rose, ein Pferd, vier Bäume, ein abgebrochener Ast und ähnliches mehr im Lauf des Buchs dazu. Mich interessiert an der Geschichte aber, wie sich Person X zu etwas entscheidet oder welchen Einflüssen irgendwer ausgesetzt ist. Und das sind Dinge, die in der Regel bei der Begegnung mit Menschen ausgelöst werden. Davon will ich dann auch lesen.


    Mich interessiert übrigens, was Du genau mit "ungeübter Leser" meinst. "Ungeübt" im Sinne von "den damaligen Schreibstil nicht gewohnt"? Das vermute ich jedenfalls und empfinde es nicht als Manko. Wir sind heute auch nicht mehr gewohnt, Autos ohne Lenkkraftverstärker zu fahren oder Wäsche per Hand zu waschen. Ich lebe hier und jetzt und Fähigkeiten zu beherrschen, die meine Vorfahren beherrschten, sind für mich ein Kann, aber kein Muss. (Ich glaube aber auch, dass bei vielen Lesern die Art des Schreibens eine Rolle bei der Auswahl der Lektüre spielt.)

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  • Also den Zauberberg von Thomas Mann lese ich mittlerweile wieder sehr gerne, bin aber nachwievor der Meinung, daß es dem Buch nicht schlecht getan hätte, wenn es an einigen Stellen etwas kürzer wäre. Es tut mir leid, wenn ich uralte Diskussionen wieder aufgewärmt haben sollte. Mir geht es allerdings keinesfalls darum, die Klassiker in die Pfanne zu hauen. Mir geht es nur darum, ins Gespräch zu kommen.


    Hermann Hesse etwa gehört für mich zu den Autoren, die kein Gramm Fett angesetzt haben. Und so etwas schätze ich. Dann erinnere ich mich auch wieder daran, daß eben dieser Hermann Hesse den Titan von Jean Paul um ein drittel kürzte, um ihn zu "retten". Jean Paul gehört für mich zu den überaus geschätzten Autoren, die mir ihre Lektüre überaus schwierig machen, mit all ihren gelehrten Rand- und Nebennotizen, die anderseits natürlich auch einen gewissen Reiz entfalten. Bei Stifter wiederum ist mir bekannt, daß sein Stil von Hebbel sehr kritisiert wurde, obwohl ich die lange nicht gelesenen Erzählungen oder Novellen in guter Erinnerung habe.


    Insgesamt lese ich Klassiker schon lieber als modernere Autoren. Man sollte nicht immer die bequemste Lektüre anstreben, sondern die mit dem größten Nährwert - aber dann bin ich trotzdem der Meinung, daß man ehrlich damit umgehen sollte, wenn einen etwas auch gelangweilt hat.


    Geschmäcker sind auch verschieden. Mein Vorrednerin Bettina etwa würde sich den Moliere nur im Theater ansehen - das habe ich neulich mit dem Menschenfeind auch gemacht - aber Moliere zu lesen, vor allem die großen Stücke, gehört für mich zu den großen Vergnügen, die ich keinesfalls missen möchte. Ich kenne allerdings nicht alles von Moliere - es sind allerdings keine Ablachkomödien, sondern Stücke, die geistvoll menschliche Schwächen aufs Korn nehmen :winken:


    Ansonsten habe ich bei mir den Hebbel schon lange im Regal stehen, was ich aus den Tagebüchern las, gefiel mir nicht schlecht. Modernen Autoren gegenüber bin ich skeptisch, kenne aber auch wenig. Gelesen habe ich etwa Schwerenöter und Agenten von Ortheil, ein brillianter Stilist und großartiger Romanautor - und doch haben mich diese Bücher nicht zu berühren vermocht, wie es gewisse Klassiker eben tun. Ich habe bei manchen modernen Autoren den Eindruck, daß sie irgendwie gut sind und daß das auch keiner bestreitet, daß sie aber wichtige Kategorien wie "Tiefe" oder "existentielle Auseinandersetzung" für mich nicht erfüllen.


    Friedrich Nietzsche hat mal an einer Stelle, die ich natürlich nicht wiederfinde, geschrieben, daß es die politisch schwachen Zeiten seien, die die größten künstlerischen Werke hervor bringen. Da mag etwas daran sein. Wir leben in politisch starken Zeiten, auch wenn wir jetzt gerade in eine Weltwirtschaftskrise hinein schlittern. Fast 65 Jahre Frieden und Wohlstand. Dieses Gefühl von Saturiertheit und gesichertem Leben greift für mich irgendwie auch auf die Kultur über. Das ist ja auch nicht schlimm. Niemand wünscht die Vergangenheit zurück.


    Vielleicht waren frühere Zeiten auch irgendwie "wahnhafter" und niemand wünscht diesen Wahn zurück. Trotzdem liegt im Wahn auch die Möglichkeit der Individualisierung und der Kristallisierung von Persönlichkeit. Darin liegt vielleicht auch das, was an der Vergangenheit so interessant ist. Friedrich Nietzsche etwa ist ein hochinteressanter Autor, der die unverantwortlichsten Dinge schreibt, das Phänomen Wagner etwa oder die Farbenlehre von Goethe.


    Und vielleicht ist auch das, was an Klassikern gelegentlich langweilig erscheint, ein Zeichen einer solchen Individualisierung. Es fehlt da vielleicht der gewiefte Lektor, der dem Autoren immer klar macht, wie mans richtig macht. In diesem Sinne mag auch die Langeweile gelegentlich ein Zeichen einer größeren Individualität der Klassiker gewesen sein, in diesem Sinne etwa mag der "unmögliche Stil" von Jean Paul und Adalbert Stifter auch ein Ausdruck ihrer Individualität gewesen sein.


    Gruß Martin

  • Es ist ja interessant. Zum Beispiel die "Strudelhofstiege" von Hermito von Doderer - immer wollte ich sie lesen und hatte das Buch schon x-Mal in der Hand und das "Monomentalschinkige", sprich, die vielen Seiten haben mich immer abgehalten, weil ich im Inneren immer den Verdacht hegte, dass es extrem viele Stellen hat, die langweilig werden würden. Nun. So lag es herum und die Jahre vergingen. Gestern holte ich mir aus der Bibliothek das Hörbuch und Abends legte ich mir CD 1 hinein. Als ich schlafen ging war ich bei CD3, was bei mir ungewöhnlich ist, weil ich zumeist einschlafe (was nichts mit der Qualität zu tun hat, sondern mit der Konzentration). So toll gemacht, ich kann nur schwärmen! Ich beginne dieses Buch zu "hören" und ich erkenne, wie es in Wien aussah, um 1910, weil viel darüber erzählt wird, was wirklich interessant ist.
    Warum erzähle ich das? Weil ich mich wahnsinnig freue, dass es bei Klassikern die Hörbücher gibt. Man kann sich an "Angstbücher" heranwagen und ist oft erfreut, wie einem auf einmal ein Buch gefällt, dass man vielleicht schon 100 Mal weggelegt hat. Auch beim Werther ging es mir gut, ich meine, ich liebte auch das Büchlein, aber das Hörbuch hat mich umsomehr erfreut oder "Krieg und Frieden" legte ich nach Band 1 in die Ecke, es war mir zuviel Information, mag ich Mal so ausdrücken, das Hörbuch habe ich fertig "gefressen", ich liebe das Buch oder "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" - ich mag es jetzt auch, oder, oder, oder - also, wer Probleme mit dicken Klassikern hat, weil sie einen Stellenweise extrem langweilen, der greife zum Hörbuch. Ich finde, das macht die Klassiker wieder extrem lebendig!
    Natürlich ersetzt nichts ein Buch, keineswegs, aber für Zwischendurch enorm fein. Besonders die Kids, die für das Abi lernen müssen und nicht die Zeit haben, sich die Schinken herzunehmen, die können sich Zwischendurch auf MP3 unterwegs oder zu Hause beim Zähneputzen immer wieder die CD`s anhören.


    Grundsätzlich finde ich, dass die Klassiker einen Glanz haben, den ein neu geschriebenes Buch nicht hat.
    Es führt uns in eine andere Zeit und das wahrlich und erzählt uns von Schlössern und Burgen, von Städtern und Gassen, die wir kennen, aber nicht mehr so, erzählt von großer Leidenschaft und tiefen Verletzungen, von Vorurteilen und Hass, von Verwechslungen und Irrtümern und das auf eine Weise, die uns schon beinahe fremd geworden ist und je weiter das Jahrhundert fortschreitet, desto schneller wird das Leben und der Klassiker bringt ein paar Stunden Ruhe hinein. Wunderbar! Führt uns in Zeiten, wo wir mit der Pferdekutsche noch 1 Woche von Wien nach Salzburg brauchen, heute braucht man 3 Stunden mit dem Zug. Herrlich, man fährt mit der Dampflok auf den Semmering, der schwarze Rauch bläst ins Gesicht und die Sonne strahlt herunter, die Gemüter sind frisch.


    Sicher, wie ich schon oben erwähnt habe, es gibt auch Klassiker, die sind langatmig (ich möchte das Wort "langweilig" nicht verwenden, weil das nicht allgemein verwendbar ist), aber es kann ja nicht alles gefallen.

    Einmal editiert, zuletzt von cori ()


  • Warum erzähle ich das? Weil ich mich wahnsinnig freue, dass es bei Klassikern die Hörbücher gibt. Man kann sich an "Angstbücher" heranwagen und ist oft erfreut, wie einem auf einmal ein Buch gefällt, dass man vielleicht schon 100 Mal weggelegt hat.


    Das hört sich interessant an. Die Idee mit den "Angst-Klassikern" als Hörbuch werde ich auch mal ausprobieren. Möglicherweise bekomme ich zu manchem von mir bisher verschmähten Klassiker auf diese Weise einen ganz anderen Zugang. Und vielleicht gibt's ja "Die Verlobten" von Manzoni auch schon als Hörbuch..:breitgrins:


    Noch ein Wort zu den langen (langatmigen) Klassikern:
    Mein Schwiegervater hat mir neulich einen ganz interessanten Aspekt über Fontane erzählt. Einige der Bücher Fontanes seien nämlich damals zunächst als Zeitungsvorabdruck erschienen, und da sein Honorar nach abgelieferten Zeilen bemessen wurde, lag es natürlich nahe, die eine oder andere Naturbeschreibung etwas mehr als erforderlich auszuschmücken. Und so wirkte sich so manche ausführliche Schilderung prachtvoller Seen oder überwältigender Sonnenuntergänge natürlich auch auf den Umfang seiner Bücher aus... :zwinker:

  • Warum erzähle ich das? Weil ich mich wahnsinnig freue, dass es bei Klassikern die Hörbücher gibt. Man kann sich an "Angstbücher" heranwagen und ist oft erfreut, wie einem auf einmal ein Buch gefällt, dass man vielleicht schon 100 Mal weggelegt hat.


    Diese Aussage gefällt mir ausgesprochen gut. Mir ging es ja ganz ähnlich. Über so manchen Stolperstein hilft der Vorleser hinweg.


    Gruß, Thomas

  • MacOss: Bruder im Geiste, du zitierst fast in der gleichen Sekunde den selben Satz von cori! :winken:



    Gruß, Thomas

  • Insgesamt lese ich Klassiker schon lieber als modernere Autoren. Man sollte nicht immer die bequemste Lektüre anstreben, sondern die mit dem größten Nährwert - aber dann bin ich trotzdem der Meinung, daß man ehrlich damit umgehen sollte, wenn einen etwas auch gelangweilt hat.


    Bequem und nahrhaft schließen sich nicht immer aus, finde ich. Das endet wahrscheinlich bei persönlichen Vorlieben oder der Frage, welche Nahrung der einzelne bevorzugt. Aber generell sind das nicht zwingend zwei Paar Schuhe.

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  • Moderner Autor? Diese Bezeichnung mag ich eigentlich nicht. Ich bevorzuge Gegenwartsliteratur, das klingt schon besser.


    Günter Grass ist ein ein Schriftsteller, der Klassiker schrieb und heute? Halten die Bücher das Niveau? Ich behaupte nein. Ist auch ein komisches Phänomen, dass Schriftsteller, die einst große Klassiker schrieben, heutzutage mit dem Mainstream mitschwimmen.

  • Bequem und nahrhaft schließen sich nicht immer aus, finde ich.


    Sehe ich auch so. Ich lese ja zur Zeit vorwiegend eher recht neue und herkunftsmäßig „exotische“ Literatur. Diese Bücher sind zumeist ziemlich dünn (erlauben daher schnelles „Bücher-Hopping“ und Abwechslung), sprachlich selten herausfordernd und literarisch oftmals nicht von bester Qualität. Das ist mir bewußt, stört mich aber nicht, weil das nicht gleichzeitig heißt, daß sie deswegen „bequeme“ Literatur sind, oft sogar eher im Gegenteil. Gegenwärtig muß ich nur einfach feststellen, daß ich mir eben lieber durch solche Bücher von einem zeitgenössischen Bolivianer, Filipino oder Kameruner sein Land erklären lasse (das ist für mich der „Nährwert“), als mir von einem liebeskranken Romantiker die Ohren vollheulen zu lassen oder seitenlang über die landwirtschaftlichen Probleme Rußlands im 19. Jahrhundert nachgrübeln zu müssen. Das gibt mir gerade einfach nichts. Das mag sich irgendwann auch wieder ändern, das ist sogar sehr wahrscheinlich, aber im Moment sind das eben meine Präferenzen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Zitat

    wenn man auch mal was anderes liest und nicht immer nur dasselbe


    Hallo Elsabina, was ist das andere und was ist dasselbe? Man liest doch immer ein anderes Buch.


  • Hallo Elsabina, was ist das andere und was ist dasselbe? Man liest doch immer ein anderes Buch.


    Gibt doch auch Leute, die nur ein einziges Genre lesen bzw. bevorzugen. Ich hab auch eine Zeit lang nur Thriller gelesen und entdecke jetzt langsam wieder andere Bücher/Genre für mich (wie zB Klassik bzw. ... keine Ahnung ... bei uns im Forum würde man die Bücher bei "Sonstige Belletristik" reintun - sowas hab ich früher nie gelesen und finds jetzt total spannend)

  • Stimmt. Das wär mir zu langweilig, ehrlich. Es gibt so viel zu endecken!

  • Gibt doch auch Leute, die nur ein einziges Genre lesen bzw. bevorzugen.


    Ja, aber wenn man ausschließlich "genrefreie" Bücher liest (so wie ich), dann wird es dennoch nicht langweilig. Was hat Jane Austen mit Günter Grass zu tun? Lediglich, dass beide gut schreiben können, aber thematisch wird es ja dennoch nie langweilig.


    Gruß, Thomas

  • Ja, aber wenn man ausschließlich "genrefreie" Bücher liest (so wie ich), dann wird es dennoch nicht langweilig. Was hat Jane Austen mit Günter Grass zu tun? Lediglich, dass beide gut schreiben können, aber thematisch wird es ja dennoch nie langweilig.


    Gruß, Thomas


    Was ist ein genrefreies Buch? Hat denn nicht jedes Buch ein Genre, dem es zugeordnet werden kann?

  • Das wär doch wirklich langweilig, wenn man sich nur mit einem Genre beschäftigen würde. Sicher, ich hab auch bestimmte Genre gern, aber nicht so, dass ich NUR sowas lesen würde wollen. Das ist ja genauso, wie wenn man jedes Jahr an die Nordsee fahren würde und den Rest der Welt auslässt. Das wäre nichts für mich.
    Günter Grass hat gar nichts mit Jane Austen zu tun und dennoch, nach Jane Austen Lektüre einen Günter Grass, oder vielleicht sogar einen Handke lesen, ist doch mühsamer, als wenn man vorher Grass und danach Handke liest. Nicht? Das ist eine geistige Geschichte. Nichts anderes. Was meint ihr dazu?


    Was ist ein genrefreies Buch? Hmm. Gibt es wohl nicht. Denk ich.

  • Als genrefreie Lektüre werden - auch hier im Forum - diejenigen Bücher bezeichnet, die unter "Sonstige Belletristik" und "Weltliteratur" einzuordnen sind. Das sind ja keine Genres wie "Thriller" o.ä.


    Gruß, Thomas


  • Gegenwärtig muß ich nur einfach feststellen, daß ich mir eben lieber durch solche Bücher von einem zeitgenössischen Bolivianer, Filipino oder Kameruner sein Land erklären lasse (das ist für mich der „Nährwert“), als mir von einem liebeskranken Romantiker die Ohren vollheulen zu lassen oder seitenlang über die landwirtschaftlichen Probleme Rußlands im 19. Jahrhundert nachgrübeln zu müssen.


    Der Spruch vom heulenden, liebeskranken Romantiker könnte fast von mir sein :breitgrins:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Als genrefreie Lektüre werden - auch hier im Forum - diejenigen Bücher bezeichnet, die unter "Sonstige Belletristik" und "Weltliteratur" einzuordnen sind. Das sind ja keine Genres wie "Thriller" o.ä.


    Gruß, Thomas


    Ich hab immer gedacht, "Weltliteratur" wäre ein eignes Genre.


    Bzw., wenn wir schon dabei sind, was ist denn der Unterschied zwischen Belletristik und sonstiger Belletristik?


    Ich versuch die Rezis auf meiner HP zu ordnen um komm deswegen immer leicht durcheinander.