Hallihallo!
Mein soeben beendetes Comicerlebnis möchte mit euch geteilt werden.
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Klappentext:
Watchmen zählt zu den bedeutendsten Werken in der Comickunst und hat alle Comicschaffenden nachhaltig beeinflusst. Schöpfer Alan Moore heimste mit dem Epos sämtliche Preise der Comicbranche ein und erlangte als Autor absoluten Kultstatus. Nach langem Tauziehen um die Rechte wird Watchmen nun 2009 unter der Regie von Zack Snyder, der bereits Frank Millers 300 zu einem unvergesslichen, cineastischen Ereignis werden ließ, in den Kinos starten.
Über den Autor:
Alan Moore, geboren 1952 in England, begann seine Karriere Ende der 70er Jahre als Strip-Autor und-Zeichner für "Sounds". In den frühen 80er Jahren konzentrierte er sich aufs Schreiben und veröffentlichte u. a. für die britischen Magazine '2000 AD' und 'Warrior'. Seine Verlagsarbeiten machten ihn zu einem sehr populären Comic-Autor. 1996 erste Romanveröffentlichung. Auszeichnungen mit fast allen Preisen für einen 'Comic'-Autor sowie mit dem Max-und Moritz-Preis als bester Szenarist. 2008 erhielt Alan Moore den Max und Moritz-Preis als Sonderpreis für sein Lebenswerk. Der Autor lebt in Mittelengland.
Meine Meinung:
In zwölf Kapitel erzählt Alan Moore mit Dave Gibbons' Zeichnungen die Geschichte der Crimebusters, einer Gruppe von Gerechtigkeitskämpfern, die Kriminelle jagen und für das Gute kämpfen - und das in passend übertriebenen Kostümen. Jedoch ist zu beginn von Watchmen die Zeit der Crimebusters und Kostümhelden längst vorbei, ja sie werden sogar von der Gesellschaft gehasst. Doch als plötzlich einer nach dem anderen entweder ermordet oder auf mysteriöse Weise aus dem Weg geräumt wird, fasst Rohrschach Verdacht.
Jedes Kapitel wird mit dem Bild einer halben Uhr eingeleitet, deren Minutenzeiger sich in jedem Kapitel an Mitternacht annähert. Am Ende jedes Kapitels finden sich immer ein paar Seiten, die nicht in gewöhnlicher Comicform geschrieben sind, sondern zB. Auszüge aus fiktiven Autobiographien der Charaktere, Zeitungsausschnitte, psychologische Atteste oder Briefe der Charaktere. Das gibt erstens der Welt, die Alan Moore erschaffen hat, eine starke Tiefe und ist außerdem, bei einem so dicken Graphic Novel wie diesem, eine nette Abwechslung zwischen einzelnen Kapiteln.
Weiters fand ich toll, dass sich die Geschichte, obwohl sie in den 80er-Jahren spielt, so große Zeitspannen umfasst. Immer wieder wird auf die ältere Generation von Superhelden, die Minutemen, hingewiesen oder es gibt kurze Rückblenden. Darüber hinaus erfährt man von allen Hauptcharakteren wie sie zu dem wurden, was sie heute sind. Erstaunlicherweise wirkt der Comic dadurch aber nicht episodisch, sondern man ist so neugierig, dass man alles in sich aufsaugen möchte um zu verstehen, wie diese fiktive Welt entstanden ist.
Weniger gefallen hat mir der Zeichenstil. Ich bin ein großer Fan von Zeichnern, deren gutausseehende Charakter auch tatsächlich schön gezeichnet sind. Hier sehen die Menschen fast schon zu gewollt "echt" aus. Also haben alle ihre Falten und kleinen optischen Macken, aber ich hätte es toll gefunden, wenn die "heiße Superheldin" auch wirklich den Eindruck erwecken würde, "heiß" zu sein.
Was - vor allem im Vergleich zum Film - besonders auffällt, ist das Alter des Comics. Da wird ein Minirock offenbar als Riesenskandal angesehen. Um einen ähnlichen Effekt heute zu erreichen, mussten die Filmemacher ihre Schauspielerin schon in ein seeehr knappes Latexkostüm stecken. Ebenso die Auflösung am Ende ist etwas lau und seltsam. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es sage, aber diesbezüglich ist der Film wirklich besser.
Grundsätzlich würde ich diesen Comic aber jedem Fan des Films empfehlen und auch leuten, die "V for Vendetta" mochten. Die Geschichte ist tiefer und politischer als der Film und wenn man den Soundtrack beim Lesen hört, steht dem Vergnügen wirklcih nichts mehr im Wege.
EDIT: Betreff leicht korrigiert. LG, Saltanah