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Der persische Prinz Kyros vereinigt unter verschiedensten Vorwänden heimlich eine Armee, um dann damit gegen seinen Bruder Artaxerxes II. in den Krieg zu ziehen. Doch nach dem Marsch durch die heutige Türkei erleidet die Streitmacht vor Babylon eine vernichtende Niederlage, bei der auch Kyros sowie seine Armeeführer den Tod finden. Ohne die starke Hand des Prinzen zerfällt das multikulturelle Heer wieder in einzelne Gruppen, die versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.
Die überlebenden Griechen verlassen sich erst auf die Zusage der Perser, sie friedlich abziehen zu lassen. Doch verbirgt sich hinter diesem Entgegenkommen nur eine List, um die Kämpfer auch noch ihrer letzten verbliebenen Feldherren zu berauben. In dieser führungslosen Situation tritt Xenophon, ein Schüler des Sokrates, hervor und versucht gemeinsam mit dem Spartaner Cheirisophos, die Griechen wieder zurück in ihre Heimat zu führen.
Dabei muss die ursprünglich ca. 13 000 Mann starke Truppe zahlreiche Gebiete von feindlichen Völkern durchqueren und selbst neutrale Stämme verhalten sich angesichts der Folgen eines Durchmarsch von so vielen Kämpfern und ihres Anhangs zurückhaltend. Immer wieder müssen sich die Griechen ihren Weg frei kämpfen. Doch jedes Mal, wenn sie eine kurze Verschnaufpause einlegen können, haben sie es im Gegenzug mit Differenzen zwischen den verschiedenen Heergruppen zu tun, wobei meist die Anführer für alle Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht werden.
Zahlreiche der Schilderungen von Entwicklungen innerhalb der Armee kamen mir seltsam bekannt vor und es war erstaunlich, wie ähnlich das Verhalten der Menschen in solchen Belastungssituationen damals und heute ist und wie oft einem die eigenen Verbündeten genauso viele oder sogar mehr Schwierigkeiten bereiten können als die eigentlichen Gegner. So muss Xenophon dann auch erkennen, dass die Griechen, die es nach zahllosen Kämpfen, die aber nicht ausschweifend oder allzu militärisch geschildert werden, zurück in die Nähe griechischer Städte am Bosporus geschafft haben, noch lange nicht mit offenen Armen wieder in der Heimat begrüßt werden.
Obwohl die Geschehnisse vor über 2 400 Jahren stattfanden, liest sich der Bericht dennoch für mich überraschend flüssig und mitreißend. Allerdings hat Xenophon seine Erlebnisse selbst in Worte gefasst und vermutlich dabei bei seinen eigenen Leistungen etwas übertrieben. Gelungen sind jedoch seine Zwischengedanken über die Eigenschaften, die ein guter Herrscher haben sollte. Hieran wird Xenophons Vergangenheit als Schüler des bekannten Philosophen Sokrates deutlich und man merkt ihm auf das humanistische Gedankengut an, welches die griechischen Denker gepflegt haben.
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