T.C. Boyle - Grün ist die Hoffnung

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    T.C. Boyle - Grün ist die Hoffnung


    Inhalt:
    Felix bekommt mitten in der Nacht spontanen Besuch von seinem Bekannten Vogelsang, dessen schräger Freundin Aorta und einem anderen Typen Namens Dowst. Vogelsangs Vorschlag ist Gras anzubauen, auf einem seiner Grundstücke und dabei das ganz große Geld für ein bisschen „Gartenarbeit“ abzusahnen.
    Gemeinsam mit seinen Freunden Phil und Gesh macht sich Felix also auf die Reise ins Nirgendwo, mitten in den USA um sich dort für die nächsten neun Monate um eine Hanfplantage zu kümmern. Doch die anfängliche Euphorie verfliegt schnell, denn schon bald müssen sich die drei nicht nur mit der Natur herumschlagen...


    Meine Meinung:
    Ich hätte die Rezi schon viel früher schreiben sollen... :redface: Deswegen nur kurz, was mir noch in Erinnerung geblieben ist.


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Felix erzählt, wobei man sehr schön seinen Gedanken folgen kann. Das fand ich ganz köstlich, denn manche seiner schnippischen und ironischen Bemerkungen zu den Geschehnissen haben mich mehr als nur einmal zum Schmunzeln und auch Lachen gebracht.
    Genau das ist es auch was meiner Meinung nach das Buch ausmacht – die wunderbar lockerere, sarkastische und witzige Art und Weise wie die Geschichte geschrieben ist.


    Doch leider sind die Gedankensprünge manchmal auch etwas verwirrend, da stellenweise keine Absätze vorhanden sind, sodass ich erst nach ein paar Zeilen wieder wusste wo ich mich gerade befinde und worum es geht.


    Felix war mir sehr sympathisch. Er ist ein Mann in den Dreißigern, mit viel Charme, der mehr Dinge in seinem Leben angefangen hat als die Meisten, aber dafür auch nie beendet. Egal was er auch getan hat, spätestens kurz vorm Ziel hat er es wieder hingeschmissen. Doch die Plantage ist was anderes. Hier oben im Nirgendwo, verantwortlich für Pflanzen, die ihn ins Gefängnis bringen können, verändert er sich und zeigt zum ersten Mal in seinem Leben, trotz diverser Schwierigkeiten und Hindernissen, Verantwortung.


    Von mir 4ratten, da es mir einige gut unterhaltene Stunden beschert hat und sehr flüssig zu lesen war.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Felix hat in seinem Leben viel angefangen, aber nur wenig zu Ende geführt, nur beim „Sommerlager“ mitten in den wilden 1970ern, da hielt er durch. Zu Jahresbeginn hielt er sich mal wieder mit einem belanglosen Job über Wasser, als ihm ein Bekannter mit einer Nase für gute Geschäfte einen Deal anbot. Felix würde zusammen mit ein paar anderen den Sommer auf einem abgelegenen Grundstück in Kalifornien verbringen und Cannabis anpflanzen, die Ernte sollte für jeden locker über 100.000 Dollar einbringen.


    Das Buch trägt den Untertitel „eine Pastorale“, doch von idyllischem Landleben bleibt ganz schnell nichts übrig. Von Anfang an geht alles schief, die Hütte ist wirklich nur eine Hütte, in die es auch noch hinein regnet, Strom gibt es nicht, zu viele Samen gehen nicht auf, Regen, Dürre und wieder Regen, Schädlinge, aggressive Polizisten, neugierige Nachbarn und zu guter Letzt ein Feuer… Die Träume der drei ständigen Bewohner des Sommerlagers minimieren sich mit jedem Schicksalsschlag und doch geben sie die Hoffnung nicht völlig auf.


    Eigentlich passiert in „Grün ist die Hoffnung“ nicht sonderlich viel und so oft wie wieder etwas schief geht und Felix darüber nachdenkt alles hinzuwerfen, weiß man doch von Anfang an, dass er durchhält. Und das, obwohl er schließlich einsehen muss, dass das Ergebnis nicht im Geringsten den Erwartungen entsprechen wird. Ich war beim Lesen überrascht, wie schnell trotz magerer Handlung die Geschichte dahinfloss. Wie Felix es erzählt, erinnert die Geschichte an einen vollkommen missglückten Urlaub, dessen Ironie und Witzigkeit man mit genügend Abstand erkennen und das Ganze zu später Stunde auf einer Feier oder in einer Kneipe zum Besten geben kann.


    4ratten

  • Etwa 9 Monate umfasst der Roman, in dem Felix von der einen Sache erzählt, die er mal nicht hingeschmissen hat. So lange brauchte es von der Bodenvorbereitung bis hin zur Ernte auf einer Marihuana-Plantage.


    Vogelsang, ein Bekannter von Felix, bot ihm diesen Vorschlag mit sehr rentabler Beteiligung an. Zusammen mit zwei Freunden, unter fachkundiger Betreuung eines Botanikers und der Geldgeber Vogelsang, startete Felix das Projekt und bereits bei Ankunft auf dem Grundstück war klar, dass es nicht so einfach werden würde wie erwartet.

    Viel Arbeit, erhebliche Rückschritte, neugierige Nachbarn, unangenehme Polizisten und das Wetter machten die Arbeit sehr schwierig. Die Elemente schienen sich manchmal gegen sie verschworen zu haben. Aber auch ihre Bedürfnisse trieben sie hin und wieder in die nahe Ortschaft, wo sie auf die unterschiedlichsten Menschen trafen.


    Boyle hat die Atmosphäre sehr gut beschrieben. Wir verfolgen die Entwicklung des Projekts von den ersten Anfängen bis zum Ende genau mit. Die Strapazen, die Rückschläge - nichts bleibt verborgen. Knapp 450 Seiten, die trotz der genauen Beschreibung für mich keine Längen hatten. Manchmal erzählt Felix in Rückblicken, die nicht immer gleich zu erkennen waren.


    Diese eine Geschichte, die Felix durchgehalten hat, wie er bereits auf der ersten Seite verkündete, entwickelt sich vom prophezeiten Supergewinn hin zu einer Situation, von der man eigentlich erwarten würde, dass er alles hinschmeissen würde. Rückblickend gibt er sie mit viel Gelassenheit und Witz zum Besten.


    4ratten