Marianne Fredriksson - Stinas Entscheidung

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    Klappentext
    Manchmal denkt Stina, dass sie blind war. Als Stina ihren späteren Ehemann Per kennen lernt, glaubt sie an die ganz große Liebe. Per ist klug und charmant, voller Lebensfreude und Tatendrang. Als auch er sich in sie verliebt, scheint ihr Glück grenzenlos. Doch die erste Schwangerschaft verändert ihr Leben. Per ist wie ausgewechselt, er schlägt und missbraucht sie. Erst nach der Scheidung kann Stina wieder aufatmen. Doch die Angst, ihre beiden Töchter zu verlieren, lässt sie nicht wieder los ...


    Meine Meinung
    Von Marianne Fredriksson habe ich bisher zwei Romane gelesen, zum einen „Maria Magdalena“, was mir sehr gut gefallen, zum anderen „Die Jahre mit Jan“, mit dessen Stil ich überhaupt nicht zurecht kam. Leider ist „Stinas Entscheidung“ in genau dem gleichen Stil gehalten, u.a. deshalb war dieses Buch eine ziemliche Enttäuschung für mich. Dabei fängt es eigentlich ganz gut damit an, dass Stina aus der Ich-Perspektive ihre Gefühle schildert, während ihre Kinder bei Per in den USA sind. Sie spürt, dass sie ihre Vergangenheit aufarbeiten muss, um in der Gegenwart endlich wieder leben zu können. Ihre Erinnerungen werden dann in der dritten Person Singular geschildert, so weit so gut. Doch irgendwann übernimmt ein auktiorialer Erzähler das Ruder, da die Geschichte weit über den Punkt am Anfang hinaus geht. Die Ich-Perspektive taucht bis zum Schluss nicht mehr auf. Für manche mag das keine Relevanz haben, mich hat diese Inkonsistenz sehr gestört.


    Dass ich mit Fredrikssons Stil nicht warmgeworden bin, hatte ich ja schon erwähnt. In diesem Fall fand ich ihn zudem aufgrund dieses sensiblen Themas etwas unangemessen. Wichtige Ereignisse werden in einigen Sätzen abgehandelt, während irgendwelche Belanglosigkeiten seitenlang geschildert werden. Bedeutsamen Zwischentöne konnte ich da auch nicht wahrnehmen. Die Figuren waren mir nicht wirklich nah und bis auf Stina wird auch kaum eine näher charakterisiert. Per wird mehrfach als Psychopath bezeichnet, aber damit hat es sich auch schon. Was mir außerdem ziemlich gegen den Strich ging, war die Betonung darauf, dass Stina sich nicht als Opfer sehen und für ihre Taten (!!) einstehen soll (letzteres sagt ihr Vater, soweit ich weiß). Es ist schon klar, dass es Stina nicht hilft, wenn sie sich in Selbstmitleid suhlt, aber sowas von einer Frau zu sagen, die schwerst misshandelt und vergewaltigt worden ist, fand ich reichlich unsensibel. An dieser Stelle hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke gepfeffert.


    Zum Ende hin fand ich das Verhältnis zwischen Stina und ihrer Tochter Maria sehr interessant, doch auch daraus hätte man meiner Meinung nach mehr machen können. So löst sich alles am Ende mehr oder weniger in Wohlgefallen auf.


    Fazit
    Leider war dies mein bisheriger :flop: des Jahres. Zwei Fehlversuche sind genug, von der Autorin kommen mir keine weiteren Bücher ins Regal.


    1ratten