Hallo ihr Lieben!
Meine Entdeckungsreise durch die Science-Fiction geht langsam aber sicher voran. Etwas skeptisch habe ich mir Starship Troopers geschnappt, da mein allererster Heinlein mich so enttäuscht hatte (Have Spacesuit, Will Travel), doch ich wurde posotiv überrascht.
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Inhalt:
Die Menschheit befindet sich ein einem unerbittlichen Krieg mit den Bugs, Insektenwesen aus den Tiefen des Weltalls, einem Krieg, der alle Lebensbereiche durchdringt. Die Bürgerrechte werden auf der Erde nur jenem zugesprochen, der seinen Militärdienst geleistet hat. Auch die Soldaten an Bord der Rodger Young müssen in den Kampf zeihen. Sie sind Starship Troopers, die Infanteristen in diesem galaktischen Konflikt, und sie trifft der Schrecken, die Einsamkeit und die Angst am härtesten ... 1959 erhielt Robert Heinlein für diesen Roman den Hugo Award, einen der international bedeutendsten Preise der Science Fiction. Seit seinem Erscheinen löst er immer wieder heftige Diskussionen aus. Eines ist jedoch sicher: Er ist einer der spannendsten Romane des Autors und zählt zu seinen Schlüsselwerken. Aufwendig fürs Kino verfilmt wurde das Buch Ende der 90er Jahre von Paul Verhoeven.
Meine Meinung:
Ich bin mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Auf meiner englischen Ausgabe steht am Klappentext, dass die "Charaktere dieses Buches das härteste Boot Camp der Galaxie durchlaufen", also habe ich damit gerechnet, dass ich Geschichten über intergalaktische gemeine Drill Instructors lesen werde, wie Soldaten in spe gedemütigt werden, damit "echte Männer" aus ihnen werden. usw.
Doch dieses Buch ist ganz anders. Auch der deutsche Klappentext ist etwas irreführend. Es herrscht zwar Krieg mit den Bugs, spinnenähnlichen Außerirdischen, und der Leser folgt dem jungen Johnnie Rico auf seinem Werdegang beim Militär, genauer gesagt bei der Mobilen Infanterie.
Aber auch das ist nicht der Kern des Buches. Ja, es gibt einen Abschnitt, in dem Johnnie über diverse Erlebnisse im Boot Camp berichtet, allesamt toll erzählt und spannend, wenn auch für meinen Geschmack die Freundschaft zwischen den Kadetten viel zu wenig rüberkam, falls es eine solche überhaupt gibt. Und ja, es wird von Einsätzen berichtet, in denen es gilt, die Bugs zu bekämpfen, gefangenzunehmen und somit Gefangene tauschen zu können.
Was dieses Buch aber wirklich will ist, eine völlig andere Art von Gesellschaft zu zeigen als wir sie haben (oder als sie war, als Heinlein dieses Buch geschrieben hat). Eine Gesellschaft nämlich, bei der das Militär stark aufgewertet ist, ja, bei der man sogar nur dann Wahlrecht erhält, wenn man beim Militär ist. Außerdem wird großer Wert auf Ehrgefühl, Moral und Zusammenhalt gelegt. Doch ich möchte nicht zu viel verraten.
Das Schöne an Starship Troopers war für mich nämlich, langsam und Stück für Stück zu entdecken, wie diese andere Welt funktioniert. Man kann darüber denken was man will, man muss sie auch nicht gut finden, aber es ist ein großartig geschriebenes Buch, das man - auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum - einfach nicht weglegen möchte.
Dass der Roman bei seinem Erscheinen offenbar große Kritik ausgelöst hat, wundert mich nicht. Die Ansichten der Charaktere in diesem Buch sind teilweise extrem, aber auch das macht es einfach zu einem spannenderen Leseerlebnis. So fand ich etwa die Rückblenden, in denen Johnnie von seinem Lehrer berichtet, immer sehr aufregend. Da werden Themen wie die Todesstrafe, Folter und ähnliches angesprochen.
Alles in Allem bin ich ziemlich begeistert von diesem Buch, auch wenn - und das wird Heinlein wohl auch öfter vorgeworfen - kaum eine Frau in diesem Buch auftaucht. Mich hat das nicht gestört, es geht ja auch um starke, kämpfende Männer. Hoho. boxen
Ich bin jedenfalls jetzt offiziell auf den Heinlein-Zug aufgesprungen und werde mir wohl bald Stranger in a Strange Land vorknöpfen müssen, das hier noch subbt.
Liebe Grüße,
Wendy