Robert A. Heinlein - Starship Troopers

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.522 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Hallo ihr Lieben!


    Meine Entdeckungsreise durch die Science-Fiction geht langsam aber sicher voran. Etwas skeptisch habe ich mir Starship Troopers geschnappt, da mein allererster Heinlein mich so enttäuscht hatte (Have Spacesuit, Will Travel), doch ich wurde posotiv überrascht.


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    Inhalt:
    Die Menschheit befindet sich ein einem unerbittlichen Krieg mit den Bugs, Insektenwesen aus den Tiefen des Weltalls, einem Krieg, der alle Lebensbereiche durchdringt. Die Bürgerrechte werden auf der Erde nur jenem zugesprochen, der seinen Militärdienst geleistet hat. Auch die Soldaten an Bord der Rodger Young müssen in den Kampf zeihen. Sie sind Starship Troopers, die Infanteristen in diesem galaktischen Konflikt, und sie trifft der Schrecken, die Einsamkeit und die Angst am härtesten ... 1959 erhielt Robert Heinlein für diesen Roman den Hugo Award, einen der international bedeutendsten Preise der Science Fiction. Seit seinem Erscheinen löst er immer wieder heftige Diskussionen aus. Eines ist jedoch sicher: Er ist einer der spannendsten Romane des Autors und zählt zu seinen Schlüsselwerken. Aufwendig fürs Kino verfilmt wurde das Buch Ende der 90er Jahre von Paul Verhoeven.


    Meine Meinung:
    Ich bin mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Auf meiner englischen Ausgabe steht am Klappentext, dass die "Charaktere dieses Buches das härteste Boot Camp der Galaxie durchlaufen", also habe ich damit gerechnet, dass ich Geschichten über intergalaktische gemeine Drill Instructors lesen werde, wie Soldaten in spe gedemütigt werden, damit "echte Männer" aus ihnen werden. usw.


    Doch dieses Buch ist ganz anders. Auch der deutsche Klappentext ist etwas irreführend. Es herrscht zwar Krieg mit den Bugs, spinnenähnlichen Außerirdischen, und der Leser folgt dem jungen Johnnie Rico auf seinem Werdegang beim Militär, genauer gesagt bei der Mobilen Infanterie.


    Aber auch das ist nicht der Kern des Buches. Ja, es gibt einen Abschnitt, in dem Johnnie über diverse Erlebnisse im Boot Camp berichtet, allesamt toll erzählt und spannend, wenn auch für meinen Geschmack die Freundschaft zwischen den Kadetten viel zu wenig rüberkam, falls es eine solche überhaupt gibt. :hm: Und ja, es wird von Einsätzen berichtet, in denen es gilt, die Bugs zu bekämpfen, gefangenzunehmen und somit Gefangene tauschen zu können.


    Was dieses Buch aber wirklich will ist, eine völlig andere Art von Gesellschaft zu zeigen als wir sie haben (oder als sie war, als Heinlein dieses Buch geschrieben hat). Eine Gesellschaft nämlich, bei der das Militär stark aufgewertet ist, ja, bei der man sogar nur dann Wahlrecht erhält, wenn man beim Militär ist. Außerdem wird großer Wert auf Ehrgefühl, Moral und Zusammenhalt gelegt. Doch ich möchte nicht zu viel verraten.


    Das Schöne an Starship Troopers war für mich nämlich, langsam und Stück für Stück zu entdecken, wie diese andere Welt funktioniert. Man kann darüber denken was man will, man muss sie auch nicht gut finden, aber es ist ein großartig geschriebenes Buch, das man - auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum - einfach nicht weglegen möchte.


    Dass der Roman bei seinem Erscheinen offenbar große Kritik ausgelöst hat, wundert mich nicht. Die Ansichten der Charaktere in diesem Buch sind teilweise extrem, aber auch das macht es einfach zu einem spannenderen Leseerlebnis. So fand ich etwa die Rückblenden, in denen Johnnie von seinem Lehrer berichtet, immer sehr aufregend. Da werden Themen wie die Todesstrafe, Folter und ähnliches angesprochen.


    Alles in Allem bin ich ziemlich begeistert von diesem Buch, auch wenn - und das wird Heinlein wohl auch öfter vorgeworfen - kaum eine Frau in diesem Buch auftaucht. Mich hat das nicht gestört, es geht ja auch um starke, kämpfende Männer. Hoho. boxen


    Ich bin jedenfalls jetzt offiziell auf den Heinlein-Zug aufgesprungen und werde mir wohl bald Stranger in a Strange Land vorknöpfen müssen, das hier noch subbt. :breitgrins:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Lieben Dank für die schöne Rezension Wendy! :bussi: Dein Eindruck klingt sehr gut, ich bin gar nicht sicher, ob das Buch schon bei mir subt, ansonsten tut es das bald und ich habe auch richtig Lust es zu lesen. Bin ja in letzter Zeit auch wieder auf dem SF-Trip und hatte michJohn Scalzi: Krieg der Klone und anschließend 'Geisterbrigaden' einen wirklich guten Griff getan. Scalzis Bücher sind ein wenig wie eine Hommage an Heinleins 'Starship Troopers', daher hatte ich mir auch die Rezi - besonders von dir "sister in lit"-Wendy :breitgrins: so sehr gewünscht.



    Ich bin jedenfalls jetzt offiziell auf den Heinlein-Zug aufgesprungen und werde mir wohl bald Stranger in a Strange Land vorknöpfen müssen, das hier noch subbt. :breitgrins:


    Diesen Roman habe ich vor etlichen Jahren auf deutsch gelesen (Ein Fremder in einem fremden Land). Ich kann mich zwar nicht mehr genau an die Handlung erinnern aber ich mochte das Buch! Viel Spaß damit.

  • Eine interessante Rezension, Wendy! Ich finde es hochinteressant, auf wieviele verschiedene Weisen man ein Buch lesen kann, was man gerade bei dem gut sehen kann. Für mich war es wie ein Lehrstück über einen durchschnittlichen Jungen, der aus Langeweile zur Armee geht und dort so gehirngewaschen wird, daß es am Ende nichts anderes mehr für ihn gibt. Ich fand das Buch jedenfalls sehr gut und habe in der Zwischenzeit einige Heinleins gelesen und die meisten gemocht.


    Ich finde es auch interessant, wieviele Spuren er bei späteren Autoren hinterlassen hat, als Bsp. auch der von Ingroscha erwähnte Scalzi. Ich bin auf Heinlein gestoßen, weil er zu den Haupteinflüssen meines Lieblings David Feintuch gehörte.

  • Ich habe so einiges von Robert A. Heinlein gelesen und würde mich generell durchaus als sein Fan bezeichnen. "Starship Troopers" ist in seiner faschistoid-militaristischen Grundeinstellung aber einfach nur ein Gräuel für jedes denkene Wesen, ob Bug, Skinnie oder Mensch. Ausserdem geschieht auf gefühlten 240 von 250 Seiten ganz einfach - nichts. Nichts. Es wird gelabert und Heinlein präsentiert seine libertären Überzeugungen in Form von halbgaren College-Vorträgen. Schade, er kann es nämlich besser.


    Ausführlicher in meinem Blog: https://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=10044

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)