Henry Rider Haggard - King Solomon's Mines

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    Henry Rider Haggard, King Solomons Mines (EA 1885)



    Der Großwildjäger und Händler Allan Quatermain, der sein Glück im Afrika des 19. Jahrhunderts zu machen sucht, wird von Sir Henry Curtis angeheuert ihn zu den sagenumwobenen Diamantenminen König Solomons zu führen, da dieser dort seinen verschollenen Bruder vermutet. Ihre Reise führt sie in das (von Europäern) noch unerforschte Innere Afrikas und ist mit zahlreichen Gefahren und Abenteuern gespickt, an deren Ende sie in einen Stammeskrieg verwickelt werden und sich sogar gegen eine gefährliche Hexe wehren müssen. Und schließlich gilt es noch Sir Henrys Bruder zu finden und dem Geheimnis um Solomons Diamanten auf die Spur zu kommen…


    Auf den ersten Blick erfüllt King Solomon’s Mines alle Anforderungen eines Abenteuerromans und eine mit Blut geschriebene Schatzkarte, eine aufzehrende Reise in ein unbekanntes Land, ein blutiger Kampf gegen einen ungerechten Herrscher und natürlich das Geheimnis um Solomons Diamanten halten die Spannung durchgehend aufrecht und lassen beim Lesen keine Langeweile aufkommen. Neben dieser geballten Ladung Abenteuer und einer nicht minder geballten Ladung Heldentum, sind es aber vor allem die Bezüge zu realen Ereignissen, welche King Solomon’s Mines über ein „einfaches“ Abenteuer hinausheben. Haggard ist es gelungen, aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in den englischen Kolonien Südafrikas, ein authentisches Bild des Landes um 1880 zu zeichnen und lässt den Leser dessen Bewohner und dessen reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt näher kennenlernen, gibt ihm aber auch Einblick in die prekäre politische Lage des Landes, welche durch europäische Kolonialisierungsbestrebungen, Unterdrückung und Rassismus geprägt war.


    Es heißt, Henry Rider Haggard wollte einen Roman schreiben, der besser sein sollte als Stevensons Treasure Island. Freilich, ob ihm das gelungen ist muss jeder für sich allein entscheiden. Auf jeden Fall kann sich der Leser auf eine spannende Abenteuergeschichte freuen, die einerseits Haggards Faszination mit Afrika widerspiegelt, die sich aber auch nicht scheut Kritik an den europäischen Bestrebungen in Afrika zu üben und somit dem zugrundeliegenden Abenteuer einen authentischen und ernsten Hintergrund verleiht.



    4ratten

  • Ich musste den Roman gerade für ein Seminar an der Uni lesen und konnte mich leider nicht so ganz hineinfinden, was aber sicherlich am Genre liegt. Allen Freunden von Abenteuerromanen bietet King Solomon's Mines aber ein spannendes Lesevergnügen, das - wie bibliomonster schon gesagt hat - alles bietet, was man von einem Abenteuerroman eben so erwartet.


    Interessant fand auch ich den Umgang mit den Problemen der Kolonialisierung, wie eben Mischehen oder das "Stehlen" der Diamanten, die laut Allan Quatermain (dem Model für Indiana Jones) nur auf die Abenteurer gewartet haben und ihnen demnach rechtmäßig zustehen. Ebenfalls war interessant zu lesen wie schnell sich die Motivation der Abenteurer wandelt: So war man anfangs einfach auf der Suche nach einem verschollenen Landsmann, aber dieser wird schnell vergessen, sobald die Aussicht auf unbegrenzten Reichtum auftaucht.


    Im Fokus meines Uniseminars stehen "Abenteurromane des späten 19. Jahrhunderts" und daher werde ich die Rattenvergabe auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn ich mehr Vergleichsmöglichkeiten habe. Mal sehen, ob die anderen Romane mein Interesse an der Materie wecken können. :smile:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Meine Meinung
    Ich bin kein großer Fan von Abenteuerliteratur, aber King Solomon's Mines hat mir gut gefallen. Sicher, der Verlauf der Geschichte war vorhersehbar. Mir hat teilweise auch nicht wirklich gefallen, wie sich Quartermain und seine Reisegefährten im Verlauf ihrer Suche verhalten haben. Besonders dann, als sie die Diamanten gefunden haben, haben sie sich doch sehr unangenehm benommen. Wie Mrs.Dalloway geschrieben hat: der ursprüngliche Zweck der Reise ist schnell vergessen, als die Steine auftauchen :rollen: Ein bisschen Romantik darf natürlich nicht fehlen. Aber wie kann eine (sehr unschuldige Romanze) zwischen einem englischen Gentleman und einer farbigen Frau anders ausgehen als dass sie sich für ihren Geliebten opfert? Alles andere wäre wohl ein Skandal gewesen.



    [Es heißt, Henry Rider Haggard wollte einen Roman schreiben, der besser sein sollte als Stevensons Treasure Island. Freilich, ob ihm das gelungen ist muss jeder für sich allein entscheiden.


    Für mich hat Henry Rider Haggard dieses Ziel erreicht. Allerdings gibt es wie oben erwähnt auch einiges, das mir nicht so gut gefallen hat.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.