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Sabine Wassermann - Die eiserne Welt
Inhalt:
Um einen alten Fluch abzuwenden, der das phantastische Reich Argad zu zerstören droht, reist Grazia, eine Berliner Gelehrtentocher aus dem Jahr 1895, gemiensam mit dem Krieger anschar in das verfeindete Temenon. Im Auftrag des Königs sollen sie Frieden schließen. Doch hier ist nichts wie erwartet, und als Grazia zurück nach Berlin flüchtet, bleibt Anschar keine Wahl: Er muss ihr in die fremde welt folgen. Im Berlin der Kaiserzeit geraten der stolze Krieger und seine temperamentvolle Gefährtin in das Abenteuer ihres Lebens...
Meine Meinung:
Mit dem Roman "Die eiserne Welt" knüpft Sabine Wassermann nahtlos an ihren Vorgängerroman "Das gläserne Tor" an und entführt uns wieder in eine ferne, antike Phantasiewelt, in der die Protagonisten diesmal eine Mission zu erfüllen haben: nämlich das legendäre Land Temenon zu erreichen und den Frieden zwischen zwei Völkern zu besiegeln, um damit den Fluch der Götter aufzuheben, der aus einstmals grünen Landstrichen eine trockene und öde Wüste gemacht hat.
Eine große Herausforderung für unser Traumpaar Grazia und Anschar, die sich mit einem kleine Trupp Getreuer auf den Weg ins Unbekannte machen. Die Handlung wird auch sofort tempo- und ereignisreich eingeleitet, so dass beim Lesen keinesfalls Langweile aufkommt. Trotzdem brauchte ich eine Weile, bis ich mit den beiden wieder so richtig vertraut wurde, was vielleicht an dem etwas sexlastigen Anfang lag, der mich etwas überrumpelte. Aber nach wenigen Kapiteln waren Grazia und Anschar für mich wieder greifbar und ich hatte sehr viel Spaß an ihren Dialogen und gemeinsamen Abenteuern, auch an den erotischen.
Die Geschichte bringt auch diesmal ein paar unerwartete Wendungen zutage, und einige davon verleihen dem Roman ungeahnte Tiefe. Was mir schon im "gläsernen Tor" in Sachen Rassismus ein Dorn im Auge war, wird hier thematisiert und aufgearbeitet - Respekt, dass die Autorin die Handlung auch in dieser Richtung vorantreibt. Bevor jedoch Konflikte gelöst und ein dauerhafter Frieden geschaffen werden kann, befinden wir uns dank einiger dramaturgischer Hechtsprünge im Berlin der Jahrhundertwende.
Hier übt das Aufeinanderprallen der beiden Welten wieder seinen besonderen Reiz aus; während im Vorgängerband vor allem Grazias Anpassungsprobleme in einer antiken bronzezeitlichen Welt Anlass zu zahlreichen amüsanten Szenen war, ist es hier Anschar, der sich als archaischer Wüstenkrieger in einer nasskalten, modernen Welt zurechtfinden muss. Seine Interpretationen und darauf folgenden Handlungen fand ich sehr originell geschildert, obwohl ich doch mit der Zeit Mitleid mit dem Helden bekam, der hier einen ziemlichen Kulturschock erlebt und dessen Selbstbewusstsein doch arg zurecht gestutzt wird.
Dennoch beweist er sich als eine verlässliche Kraft im Kampf gegen das Böse, der sowohl hier als auch da angetreten wird und dem Leser dank einiger phantastischer Elemente, die wohldosiert eingesetzt werden, atemberaubende und actionreiche Szenen beschert. Das Ende finde ich sehr gelungen und es ist wunderbar in sich abgeschlossen, lässt aber in jedem Fall Spielraum für weitere Geschichten aus der Welt hinter dem gläseren Tor.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich denke, wer "Das gläserne Tor" gelesen hat und daran Gefallen gefunden hat, der sollte sich diesen Folgeroman nicht entgehen lassen. Sabine Wassermanns Schreibstil sorgt dafür, dass auch "Die eiserne Welt" zu einem flüssigen und unterhaltsamen Leseerlebnis wird, das den Leser für ein paar Stunden in eine andere Welt eintauchen lässt.
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Viele liebe Grüße
Miramis