Tracy Chevalier - Burning Bright/Die Lieder des Mr. Blake/Das Mädchen mit den funkelnden Augen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.015 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

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    (Die deutsche Taschenbuchausgabe erscheint unter dem (blödsinnigen) Titel "Das Mädchen mit den funkelnden Augen.)


    Nach dem Unfalltod eines Sohnes zieht der Stuhlmacher Thomas Kellaway mit seiner Frau Anne und den beiden jüngsten Kindern Jem und Maisie nach London, weil besonders Anne einen Tapetenwechsel brauchen kann. Für die Kinder, besonders den neugierigen Jem, ist die Großstadt äußerst faszinierend, haben sie doch bisher nur beschauliches Dorfleben auf dem Lande gekannt. Bald findet Thomas Arbeit bei einem Zirkus, der in Lambeth zu Hause ist, und die Kinder freunden sich mit Maggie an, die zwar über keinerlei Bildung verfügt, sich dafür aber in den Straßen bestens auskennt.


    Die französische Revolution liegt nur wenige Jahre zurück, und ganz England ist auf der Hut vor Sympathisanten der Jakobiner und bedroht sie mit schweren Strafen. Dem Nachbarn der Kellaways scheint das jedoch egal zu sein. William Blake heißt er und läuft keck mit roter Jakobinermütze durch die Straßen. Auch sonst ist er ein Freigeist, der zu Jems Begeisterung nicht nur Gedichte und Lieder schreibt, sondern sie auch illustriert und druckt. Jem, Maggie und und Maisie sind wie gebannt von dieser Persönlichkeit.


    Ein hübsches kleines Sittengemälde von London im Jahre 1792. Tracy Chevalier entführt uns in düstere Gassen und volle Zirkuszelte, verrufene Schenken und überfüllte Plätze, in den bescheidenen Haushalt der braven Kellaways und das Künstlerleben der Blakes.


    Leider spielt William Blake hier nur eine Nebenrolle - ich hätte mir etwas mehr über ihn zu lesen gewünscht, der den wunderbaren "Tyger" und andere große Gedichte verfasst hat. Die Kellaways und die freche Maggie sind zwar allesamt recht sympathische Protagonisten, deren Lebensweg wohl oder übel eng mit dem Zirkus verknüpft ist und über die ich durchaus gerne gelesen habe, doch gegen den schillernden Blake wirken sie ein wenig fade.


    Vielleicht bin ich auch angesichts von Titel und Klappentext mit zu hohen Erwartungen herangegangen, was Blakes Beteiligung angeht ...


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:



    [size=1]EDIT: Um die Amazon-Links zu den deutschen Ausgaben ergänzt. LG Seychella[/size]

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Eigentlich bin ich ein großer Fan von Tracy Chevalier. Ich mag ihre Art Geschichten zu erzählen, die, auch wenn sie meist ruhig sind, doch spannend und farbenprächtig sind.
    Diesmal war ich aber schon vom Titel enttäuscht. Ich frage mich warum der Verlag denkt dass ein nichtssagender Titel wie "Das Mädchen mit den funkelnden Augen" würde sich besser verkaufen als so ein schöner Titel wie "Die Lieder des Mr. Blake".
    Jedenfalls machte weder der eine noch der andere Titel den Inhalt des Buches besser. Ich fand es zwar nett über die Familie Kellaway und ihre Erfahrungen in London zu lesen, aber richtig spannend wurde es eigentlich nie. Alles las sich wie ein aneinanderreihen von Ereignissen. Einen roten Faden konnte ich nicht erkennen. Auch Mr. Blake blieb farblos und stumpf, denn außer das er ein paar sehr schöne Lieder und Gedichte vorgetragen hatte, hat man von ihm nicht viel erfahren können.
    Dieses Buch war zwar schnell weggelesen, aber eher im negativen Sinn: Es gab keine Person mit der man hätte mitfiebern können (im Grunde gab es überhaupt nichts zum "fiebern"), es gab auch nichts das zum nachdenken angeregt hätte. Und wessen Augen da so gefunkelt haben, bleibt mir auch ein Rätsel.
    Ein Buch das ich schnell wieder vergessen haben werden.


    2ratten


    Eine Ratte gibt es für die Lieder des Mr. Blake, und eine Ratte für die Beschreibungen von London, die ich gerne gelesen habe.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich bin jetzt zu 2/3 durch und rechne jetzt also nicht mehr damit, dass sich noch viel "entwickelt". Dieses ist nicht nur das letzte der momentan veröffentlichten (werd das aber nochmal kontrollieren..), sondern auch das schwächste? ereignisärmste? Buch von TC, ds ich lese. Eher ein Sittengemälde als ein Roman.

    Angenehm lesbar ist er dennoch - muss mal nachsehen, wo er genau in der zeitlichen Abfolge steht.

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Tracy Chevalier - Burning Bright (Die Lieder des Mr. Blake)“ zu „Tracy Chevalier - Burning Bright/Die Lieder des Mr. Blake/Das Mädchen mit den funkelnden Augen“ geändert.
  • Im letzten Drittel hat sich dann doch noch Einiges an Aktivität in der Handlung ergeben, so dass ich insgesamt doch ein positives Fazit bei diesem eher ruhigen Buch ziehe, das zu den älteren von Tracy Chevalier gehört. In meinen Augen hat sich ihre Schreibweise mit der Zeit deutlich weiterentwickelt - wobei auch die älteren Bücher bestechend gut recherchiert sind, es gibt in jedem Buch einen jeweils verschiedenen historischen Hintergrund - hier sind es neben William Blake und der zeitgenössischen Lebensweise die Anfänge des Zirkus (Mr. Astley gab es wirklich!) und mit den Dorset buttons wiederum ein besonderes Handarbeitsthema.

    Was sich tatsächlich stetig verbessert hat, ist für mich die "Tiefe"/Plastizität der Charaktere - im "Einhornbuch" und dem "Dunkelsten Blau" sind die doch noch relativ holzschnittartig, aber schon hier bei Mr. Blake sind sie um Vieles glaubwürdiger, bei den späteren Büchern erst recht.