David Foster Wallace - Unendlicher Spaß

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  • David Foster Wallace - Unendlicher Spaß. Deutsch von Ulrich Blumenbach. 1648 Seiten.


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    Hier folgt noch keine Rezension, aber ich denke es ist sinnvoll, alle interessanten Artikel direkt beim Buch zu verlinken und sie nicht in irgendwelchen Presse-Rezi-Threads zu verstecken.


    Heute schreibt der Übersetzer ausführlich in der FAZ über die Schwierigkeiten, dieses Werk zu übersetzen:
    Blumenbach über Wallace


    Der Verlag hat einen eigenen Blog mit 100tägiger Leserunde (ab 24. August) aufgesetzt:
    http://www.unendlicherspass.de/


    Auf der Seite findet man das von Blumenbach separat veröffentlichte 60seitige Glossar:
    http://www.kiwi-verlag.de/file…gen_ulrich_blumenbach.pdf


    Hier noch ein [url=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,641795,00.html]Spiegel[/url] Artikel zu Autor und Übersetzer.


    Hier ein paar Bilder des Übersetzers bei seiner Arbeit (mit beeindruckender Bibliothek).


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hallo Klassikfreund,


    danke für die tollen Links. Das Buch subbt bei mir schon länger auf englisch und ich wollte mich ohnehin genauer damit beschäftigen - es wirkt wie ein Langzeitprojekt, das dann auch lange im Gedächtnis bleibt. So ein Riesenschinken! :breitgrins: Die Idee mit dem Blog finde ich auch ganz toll. Nicht, dass wir solche Leserunden auf Literaturschock schon läääääängst kennen würden. *ts* :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ein Freund liest es gerade und ist bei der Hälfte. Er sagt, es ist sehr witzig und "cool". Bäh, was für ein Ausdruck für ein Buch!

  • Sehr interessant die Berichte, danke - ich gestehe ich kannte ihn bisher nicht - aber ich schreibe ihn auf alle Fälle auf meine Wunschliste.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Hi!


    Hier ist noch eine längere Rezension des Zürcher "Tages-Anzeigers", die vorgestern abgedruckt wurde.
    Einmann-Hölle mit Untermietern


    Die Kritik macht eigentlich Lust, das Abenteuer zu wagen (ich habe noch nichts von DFW gelesen). Aber im letzten Satz nennt Rezensent Martin Halter "Unendlicher Spass" in einem Satz mit "Die Enden der Parabel" von Thomas Pynchon (zweimal angefangen und nach weniger als 300 Seiten entnervt aufgegeben) und "Ulysses" von James Joyce (das einzige Buch, das ich mir geschworen habe, nie zu lesen - egal, was passiert).


    Drum werde ich wohl eher die Finger davon lassen - man muss nicht alles kennen und können im Leben :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Sehr interessiert verfolge ich den Leseblog auf den Verlagsseiten. Da liest man schon eine Menge Lesefrust auch bei erfahrenen Lesern heraus. Vielleicht kein Werk, welches man in Gänze gelesen haben muss.


    Gruß, Thomas

  • Ich habe jetzt zwar erst sechzig Seiten hinter mir, kann aber noch nicht behaupten, dass ich mich übermäßig schwer tue mit dem Buch. Klar, man sollte schon ein Fremdwörterbuch oder zumindest die Anmerkungen von Ulrich Blumenbach (60 Seiten Begriffserläuterungen zum Buch!) griffbereit haben. Aber bisher ist alles ganz verständlich geschrieben. (Na gut - das sage ich nach noch nicht mal 5 Prozent des Buches :rollen:) Und wer Thomas-Bernhard-Bandwurmsätze kennt, wird auch nicht abgeschreckt sein. :zwinker:


    Eine andere Sache sind natürlich die Zeitsprünge und die vielen Personen, die auftreten und erst mal in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen. Und was die Handlung betrifft, veranschaulicht gerade das erste Kapitel, wie weit die Schilderung eines Geschehens und das, was da tatsächlich geschehen sein mag, auseinanderdriften können, wenn Protagonist Hal Incandenza beschreibt, wie er sich auf vernünftige und ruhige Weise mit dem Kollegium der Eliteschule, in die er aufgenommen werden möchte, unterhält, jedoch bei den Gesprächspartnern blankes Entsetzen auszulösen scheint. Für Verwirrung ist also gesorgt. Aber einfach wollte DFW es seinen Lesern ja auch nicht machen...


  • Ich habe jetzt zwar erst sechzig Seiten hinter mir, kann aber noch nicht behaupten, dass ich mich übermäßig schwer tue mit dem Buch. Klar, man sollte schon ein Fremdwörterbuch oder zumindest die Anmerkungen von Ulrich Blumenbach (60 Seiten Begriffserläuterungen zum Buch!) griffbereit haben. Aber bisher ist alles ganz verständlich geschrieben. (Na gut - das sage ich nach noch nicht mal 5 Prozent des Buches :rollen:) Und wer Thomas-Bernhard-Bandwurmsätze kennt, wird auch nicht abgeschreckt sein. :zwinker:


    Das ist die eine Seite des Buches, die andere ist der Inhalt, mit dem sich der Autor Alban N. Herbst schwer tut. Es berührt ihn nicht (siehe seinen Eintrag vom 14. September). Bei Pynchon ist es mir ja streckenweise auch so gegangen, ich vermute hier ein ganz ähnliches Leseerlebnis. Die Leseprobe auf den Verlagsseiten liest sich eigentlich ganz gut, ein Reinblättern im Geschäft zeigte mir einige abstruse Fußnoten. Sicher kein Buch für Zwischendurch.


    Ich habe das Buch ja noch nicht mal gekauft, da ich Angst davor habe, dass es ungelesen im Schrank stehen bleibt (das tun zwar andere Bücher auch, aber die wirken nicht so abschreckend). Daher überlege ich ob ich mir ein Lesepensum von x Seiten vornehmen sollte, und dann aufhöre. Für 1500 Seiten habe ich derzeit bei dem Niveau des Buches ohnehin keine Geduld. Dennoch übt es einen gewissen Reiz aus.


    Gruß, Thomas

  • Dank meines Podcast-Abos in iTunes konnte ich schon heute den gestrigen "Literaturclub" des Schweizer Fernsehens sehen, in dem die Teilnehmer DFWs "Unendlicher Spaß" großen Raum in ihrer Diskussion eingeräumt haben. Man merkt den Diskutanten um Iris Radisch an, dass sie sich mal mehr, mal weniger schwer getan haben mit dem Buch, ihm aber eine große Faszination und Anziehungskraft bescheinigen. Ulrich Blumenbach, der Übersetzer des Werkes, war erfreulicherweise ebenfalls dabei und hat auch noch einige sehr interessante Aspekte zur Diskussion beisteuern können.


    Den "Literaturclub"-Podcast kann man hier abonnieren:


    [li]Internetseite des Schweizer Fernsehens:
    http://www.sf.tv/podcasts/feed.php?docid=literaturclub[/li]
    [li]iTunes-Link (Achtung: iTunes erforderlich):
    http://itunes.apple.com/WebObj…/viewPodcast?id=279215796[/li]


    Auf der SF-Seite kann man sich die Sendung auch ohne iTunes anschauen oder herunterladen. Sie wird aber auch am kommenden Sonntag im Fernsehen wiederholt:
    Literaturclub auf 3sat am Sonntag, d. 27.9., um 10.45 Uhr.

  • Hallo,
    ich bin mit "Unendlicher Spaß" fast durch (es fehlen mir noch um die 200 Seiten) und kann es jedem der keine Angst vor langen Sätzen oder Fremdwörtern hat absolut empfehlen. Durch manche Abschnitte muss man sich zwar etwas durchkämpfen und ich denke der Otto-Normal-Leser kann unmöglich alles was der Autor geschrieben hat Wort für Wort verstehen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Denn andere Passagen sind sprachlich und oft auch inhaltlich so beeindruckend, dass ich sie am liebsten auswendig lernen will. Dieser Teil, so finde ich, überwiegt ganz klar.


    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Maus0509 ()

  • 45.000 verkaufte Exemplare - habe ich irgendwo im Netz gelesen. Das ist ja der Wahnsinn für ein Buch, welches wohl nur die wenigsten dann von vorne bis hinten lesen.


    Gruß, Thomas

  • Nun, ich reih mich jetzt ein. Hab mir das Buch ausgeborgt (mir wär das zu teuer) und beginne es heute. Ich mag das ja normalerweise nicht, dem Mainstream folgen.... (verweigere seit Jahren erfolgreich Dan Brown und Rowling)
    Aber, ich bin neugierig!


  • Nun, ich reih mich jetzt ein. Hab mir das Buch ausgeborgt (mir wär das zu teuer) und beginne es heute. Ich mag das ja normalerweise nicht, dem Mainstream folgen.... (verweigere seit Jahren erfolgreich Dan Brown und Rowling)
    Aber, ich bin neugierig!


    Na, das ist doch aber mal ein gänzlich anderer Mainstream als die von die genannten, vor allem wei der, auf dem DFW meinetwegen schwimmt, eher aus Feuilleton-Journalisten und Kritikern besteht, denke ich.


    Mein Dilemma bezgl. DFW ist, dass ich mir Inifinte Jest vor einigen Wochen oder Monaten schon in der englischen Ausgabe bestellt hab, mit dem Schreibstil aber - im Gegensatz bspw. zu 2666, welches ich derzeit auf englisch lese - irgendwie nicht zurande komme bzw. keinen rechten Einstieg finde.


    Mangelndes Durchhaltevermögen könnte man mir wohl bescheinigen, wobei man andererseits auch bei solch einem Werk - im Englischen sind es ja knapp 1100 Seiten - nicht erst 200 Seiten brauchen sollte, um vom Buch gefangen zu werden, glaube ich.


    Auf jeden Fall stehe ich jetzt vor der Frage, ob ich mir doch das Hintertürchen der deutschen Übersetzung gönnen soll..


  • Mein Dilemma bezgl. DFW ist, dass ich mir Inifinte Jest vor einigen Wochen oder Monaten schon in der englischen Ausgabe bestellt hab, mit dem Schreibstil aber - im Gegensatz bspw. zu 2666, welches ich derzeit auf englisch lese - irgendwie nicht zurande komme bzw. keinen rechten Einstieg finde.


    Mangelndes Durchhaltevermögen könnte man mir wohl bescheinigen, wobei man andererseits auch bei solch einem Werk - im Englischen sind es ja knapp 1100 Seiten - nicht erst 200 Seiten brauchen sollte, um vom Buch gefangen zu werden, glaube ich.


    Auf jeden Fall stehe ich jetzt vor der Frage, ob ich mir doch das Hintertürchen der deutschen Übersetzung gönnen soll..


    Das ist bei mir gar keine Frage gewesen, dass es die deutsche Übersetzung sein muss. Ich behaupte von mir, die englische Sprache einigermaßen gut zu verstehen und habe auch schon so manches Buch im englischen Original gelesen. Aber nachdem ich gelesen habe, welchen Knochenjob Ulrich Blumenbach mit der Übersetzung von "Infinite Jest" auf sich genommen hat, weil das Buch so viele sprachliche Feinheiten birgt und David Foster Wallace so viele unterschiedliche Figuren mit ihren eigenen Stimmen, Dialekten, Slangs und Idiomen zu Wort kommen lässt, deren Feinheiten neben Muttersprachlern vielleicht nur absolute Englischspezialisten erfassen können, war mir klar, dass ich von diesem Buch nur die deutsche Übersetzung lesen werde.


    Deshalb wundert es mich nicht, wenn Du mit dem Original nicht so recht warm wirst. Aber Dir ist meine Hochachtung sicher, falls Du es meistern solltest. :smile:

  • Das ist bei mir gar keine Frage gewesen, dass es die deutsche Übersetzung sein muss. Ich behaupte von mir, die englische Sprache einigermaßen gut zu verstehen und habe auch schon so manches Buch im englischen Original gelesen. Aber nachdem ich gelesen habe, welchen Knochenjob Ulrich Blumenbach mit der Übersetzung von "Infinite Jest" auf sich genommen hat, weil das Buch so viele sprachliche Feinheiten birgt und David Foster Wallace so viele unterschiedliche Figuren mit ihren eigenen Stimmen, Dialekten, Slangs und Idiomen zu Wort kommen lässt, deren Feinheiten neben Muttersprachlern vielleicht nur absolute Englischspezialisten erfassen können, war mir klar, dass ich von diesem Buch nur die deutsche Übersetzung lesen werde.


    Deshalb wundert es mich nicht, wenn Du mit dem Original nicht so recht warm wirst. Aber Dir ist meine Hochachtung sicher, falls Du es meistern solltest. :smile:


    Blumenbachs Erfahrungen sind bestimmt so ein Aspekt, der einem eigentlich schon ein Indikator für die eigene Vermessenheit hätte sein können. :smile:


    Andererseits muss man natürlich als in der Fremdsprache Lesender keine geschliffene, als Gesamtwerk eigentlich nicht nur schlüssige, sondern der Faszination, die das Ursprungswerk ausübt, gerechtwerdende Übersetzung schaffen, sondern kann sich beim Lesen mit dem Verständnis der Fremdsprache "begnügen", welches ja nun mal nicht jeden Satz komplett ins Deutsche überträgt, um sich dann dem nächsten Satz zu widmen, sondern eher einen Gesamtkontext herstellt.


    Nichtsdestotrotz werde ich mich wohl an R. B.s 2666 im Englischen halten und mir kommenden Monat die Blumenbach-Übersetzung besorgen, welche dann natürlich zusammen mit Jürgen Osterhammels, mich betreffend, sehr begehrter Geschichte des 19. Jahrhunderts ein stattliches Loch in die Schülerhaushaltskasse reißen wird, wodurch die Münchener Ausgabe von Goethe wiederum einen Monat in die Ferne rücken würde, aber es nützt ja alles nichts! :breitgrins:

  • Kann man es denn auf Englisch lesen, wenn man zwar ENglisch kann, jedoch Vokabeltechnisch nicht auf dem höchsten Level ist und trotzdem etwas verstehen? Weil dann kauf ich mir es auf Englisch, da kostet es als Paperback sehr wenig.