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Klappentext:
Die bezaubernde Erzählung über eine junge Frau und ihre hinreißend chaotische Eule.
Die junge Biologin Stacey ist nicht auf der Such nach einem Haustier und schon gar nicht nach einer Eule, als sie ausgerechnet an einem Valentinstag ihr Herz an den vier Tage alten, verletzten Wesley verliert – eine schicksalhafte Fügung, die ihr Leben prägen wird. „Wesley“ ist die witzige und anrührende Geschichte des Zusammenlebens von Mensch und Eule, die beweist, dass ein bester Freund manchmal Federn haben kann.
Meine Meinung:
„Die kleine Eule war so winzig und hilflos, dass sie nicht einmal den Kopf heben oder sich warm halten konnte […] Ich verliebte mich Hals über Kopf in diese hoffnungslos tollpatschige Gestalt.“ (Seite 9)
Nimmt man dieses Buch zur Hand, schlägt zunächst das Herz eines jeden Harry-Potter-Hogwarts-Fans höher. Eine eigene Eule, wie niedlich sie aussieht und wie schön, ein so wildes Tier zu zähmen. Doch dieses Buch zeigt definitiv welches Opfer es eigentlich bedeutet ein wildes Tier aufzunehmen und zu versorgen. Denn spätestens wenn es darum geht sechs Mäuse täglich als Nahrung zu verfüttern und einen Vorrat in der Kühltruhe anzulegen, überlegt man sich, ob die ganze Sache wirklich noch so niedlich ist.
Stacey ist Biologin und nimmt den kleinen Wesley bei sich auf. Ab dem Zeitpunkt der Ankunft in ihrem Zuhause lässt sie den Leser an Wesleys Lebensgeschichte teil haben. In einer äußerst anschaulichen und witzigen Art beschreibt sie, wie der kleine Fellknäuel wächst, fliegen lernt, Eigenheiten entwickelt und wie der Alltag mit diesem nicht ganz alltäglichen Haustier aussieht. Es besteht kein Zweifel, dass es eine Menge Wissen und viel Zeit erfordert, ein Tier so intensiv zu pflegen, dass es in Gefangenschaft ganze 19 Jahre alt wird. Neben den ganz speziellen Anekdoten von Wesley, erfährt man viel über die Art der Eulen an sich. Über ihre Geschichte, Lebensweise und Verhalten. Auch über Wissenschaftler und Biologen, und darüber dass sie ein ziemlich seltsames Völkchen sein können erfährt man einiges. Die Autorin verknüpft alle Elemente miteinander zu einem großen Ganzen und schildert auch die Tiefschläge, die sie und Wesley gemeinsam gemeistert haben. An der Art wie sie die Geschichte zu Papier gebracht hat merkt man die tiefe Liebe, die sie noch immer für das Tier empfindet und durch diesen Umstand -und die Tatsache, dass Vergleiche mit „Kampfpiloten“ oder Bezeichnungen wie „Flatter-Hops-Crash-Phase“ unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen zaubern- erreicht sie ein Gefühl, als würde man mit einer guten Freundin sprechen. Die zahlreichen Bilder, die Wesley in einzelnen Phasen seines Lebens zeigen und eindrucksvoll dokumentieren, dass er eben keine ganz normale Schleiereule ist, runden das Bild perfekt ab. Zum Schluss merkt sie sogar an, dass sie selbst an Tiergeschichten hasst, dass man wenn man den Protagonisten gerade ins Herz geschlossen hat, er leider verstirbt und überlässt deshalb dem Leser ob man an dieser Stelle weiter lesen möchte oder nicht.
Am Ende dieses Buches sieht man die Aufzucht einer Eule Zuhause auf jeden Fall nicht mehr durch die rosarote Brille und selbst wer Eulen sehr mag, wird sicher von dem Gedanken, eine als Haustier zu halten, Abstand nehmen (im Buch wird auch erwähnt, dass dies rechtlich inzwischen auch gar nicht mehr möglich wäre). Allerdings hat man unglaublich viele Informationen erhalten, eine schöne Zeit mit Stacey und Wesley erlebt und erkannt, dass für das Band was beide so lange verbunden hat, nicht nur jede Erklärung fehlt, sondern auch der ganze Aufwand mehr als aufgewogen wurde.
„Schon als er das erste Mal die Augen öffnete, kündeten sie von einem großen Geheimnis.“ (Seite 34)
Ein Buch, dass Eulen-Fans nicht enttäuscht und Menschen die (wie Stacey früher) Eulen „eher langweilig“ finden, definitiv vom Gegenteil überzeugen kann.
Wesley hat auch mein Herz erobert!